Abdul el Chatil Temsad el Ahmad Shejatin ibn Meheb Mezkarai el Djâsur

Akîb Ni Táyârret, Gardemajor der kem'schen Miliz

"...Am 12.Phex des Jahres 2 v.Hal erschaute ich die gleißende Sonne über Khunchom, geboren von einer Achmad'sunni, Saida Hailifsunni mit Namen, deren Ruhm so groß war wie ihr Mut. In meines Vaters Adern aber waren das Blut der Garethi und dasjenige der Beni Tulam vermischt; sein ursprünglicher Name lautete Melcher, jedoch war er bei den raubgierigen Beni Avad als Meheb el Djâsur gefürchtet. Meiner Eltern Bestimmung war der Kampf und sie folgten immerfort dem Ruf der Löwin. Zunächst nahmen sie mich mit sich, doch bald wurden sie meiner überdrüssig und vertrauten mich der Obhut der Uled Mabsut an, einer kleinen Sippe der Beni Shadif, welche in der unwirtlichen Hammada unweit der Oase Tarfui heimisch ist. Ich hege Verständnis für das Handeln meiner Eltern, denn dem jagenden Wolf ist der Welpe lediglich zur Behinderung. In den Zelten der Wüstensöhne wurde ich unterwiesen in den unbarmherzigen Gesetzen der Khom, hier gedieh ich zum Mann heran. Alsbald fürchteten die umliegenden Stämme meine Kühnheit und ich verhalf den Uled Mabsut zu großem Ruhm, dergestalt, daß mich der Sheik der Beni Kibera in seinen Aram aufnahm. Doch ich begnügte mich damit nicht und strebte in die weite Welt., gleich wie meine Eltern trachtete ich danach, das Land der Ersten Sonne und die wilden Reiche darum zu bereisen. Wie ein rastloser Sandwolf streifte ich durch die Lande und bewältigte mancherlei Gefahren. Lange Zeit verdingte ich mich als gutbezahlter Chabir auf der Karawanenroute Khunchom - Anchopal-Fasar. Oh ja! Die Hunde der Avad lehrte ich manches Mal das Fürchten! Nahe der unermeßlichen Stadt am Gadang, in den Grasländern Mhanadistans, traf ich eines Tages auf eine wunde Löwin, welcher ein Gadangstier etliche Rippen eingestoßen hatte. Da das Tier trächtig war, nahm ich mich seiner an und versorgte es mit frischem Fleisch, die Wunde verheilte zusehends. Ihr wißt, Katzen sind zäher als härtester Raschtulswaller Marmor. Als die Löwin warf, weilte ich anbei, drei Kätzchen ließ sie, doch deren zweien war kein Leben inne. Dies Erlebnis hatte mir die himmlische Löwin beschieden, denn fortan weihte ich ihr mein Schwert, wie es meine Eltern getan. Bald darauf schallte das donnernde Gebrüll der Herrin Rondra über das Land, die Knechte Al'Anfas fielen in das Land der ersten Sonne ein und ihr heiseres Krächzen grauste mich. Also kehrte ich zurück in die ewige Khom und focht an der Seite der Beni Novad wider die Eindringlinge. Als das Gemüt des Schakals über die Schwarze Brut hereinbrach und sie für ihre Feigheit einen hohen Preis zu bezahlen hatten, wandte ich mich gen Süden, da es meine treue Klinge nach Arbeit verlangte. In den Diensten der boronbehüteten Nisut Peri III. kämpfte ich für die Freiheit des Südreiches, ehe mich die Kunde ereilte von Mehenev, einem Hort der Wohlgerüche und der berauschenden Musik. Hier ließ ich mich nieder und hier vollbrachte ich weitere Taten; der Expedition des eitertriefenden Deron stand ich zur Seite, als sie in den Dschungel vorstieß, mit den Schergen des Paligan habe ich die Klinge gekreuzt, das ungestüme Echsengetier habe ich niedergestreckt und später fuhr ich dem unsäglichen Daimonen ans unheilige Leben. So hatte mich Ser Thalarion für würdig befunden, hinfort über die Geschicke Mehenevs zu wachen und ich werde ihn nicht enttäuschen, denn nebst den Zelten der Uled Mabsut wurde die Siedlung im Dschungelland mir zur zweiten Heimat. Auch das Amt des Kriegsherren Ni Tàyarret trug mir Ser Thalarion an und der Leuin zur Ehr und der Táakîb zur Wehr sagte ich zu. So kam es, daß ich während des Aufstandes in Djaset gleich vielen anderen Wehrhaften der Provinz in den Dschungeln der Lande am Pjasob nach unserem Herren suchte. Erst später erfuhr ich von den Unruhen in der Stadt an der Roten Bucht und als bekannt wurde, daß mit einer Rückkehr Sers Thalarion zu unser aller Leid nicht mehr gerechnet werden durfte, bat ich die Tochter unseres Herren, welche inzwischen von der Nisut zur Akîbet Ni Tàyarret ernannt worden war, mich aus dem Amte des Kriegsherren der Tá'akîbet zu entlassen, damit ich mich unbarmherzig in den Kampf gegen das namenlose Gezücht zu Ujak stürzen konnte. Großzügig gewährte mir die Akîbet diesen Wunsch und betraute die Kriegerin Taggioni, welche schon lange an ihrer Seite focht, mit den Aufgaben der Kriegsherrin Ni Tàyarret. Nachdem die Schlacht um Ujak erfolgreich geschlagen war, kehrte ich nach Mehenev zurück und widmete mich meinen dortigen Aufgaben, doch als die Gardehauptfrau im Jahre 25 S.G., bei dem Versuch die Akîbet aus den Fängen der unermüdlich agierenden "Nachtschatten" zu befreien, ihr Leben ließ, bat mich Akîbet dell'Aquina wieder als Kriegsherr Ni Táyarret in ihren Dienst. Während ich unter der Akîbet und später auch ihrem Bruder, der ihr in diesem Amt nachfolgte, Dienst tat, stieg ich in der kem'schen Schwarzen Armee bis zum Gardemilizmarschall auf. Nachdem Rücktritt des Akîbs wurde ich dann zum Akîb von Táyârret ernannt. Dieses Amt über ich nun seitdem aus."

 

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Abdul ibn Meheb el Djâsur ist ca. 1 Schritt und 4 Spann groß und hat schwarze Haare und blaue Augen. Abdul ist normalerweise mir kniehohen, schwarzen Reiterstiefel, einer roten Seidenhose nach tulamidischer Machart und einem Wams aus weißem Brokat bekleidet. Über diesem Wams trägt er seinen verzierten, tulamidischen Spiegelpanzer, gegürtet ist er mit einer roten Seidenschärpe, in der er auch meistens seinen Khunchomer, mit dem er ebenso wie mit seinem Doppelkhunchomer, den er meistens auf dem Rücken trägt, meisterhaft kämpfen kann.

 

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Abdul ist ein höchst ehrenhafter Mann, aufrecht, stolz, ehrlich, zwar kein Rastullahgläubiger, aber dem Dorf Mehenev im Norden Táyârret sehr verbunden. Dort leben fast nur Rastullahanhänger aus der Khôm, die vor den Al'Anfanern flohen. Abdul war lange Sah dieses Dörfchens. Er ist der Königin absolut loyal ergeben, dabei aber bedächtig und weise genug, um Opposition nicht gleich furios zu attakieren, sondern die Situation abzuwägen und eventuell vermittelnd tätigend zu werden. In seiner Provinz ist er sehr beliebt, da er sich auch immer für das Schicksal der einfachen Leute interessiert hat. Mit Chanya Al'Mout'pekeret verbindet ihn eine sehr, sehr enge Freundschaft, die noch aus dem Khomkrieg herrührt.
Damals wurde Chany und etwa 100 weitere Kemis von Tar Honak in den Dienst gezwungen und zur Eroberung von Keft abkommandiert. Vor der Oase aber wurde das bis dahin unaufhaltsam vorrückende kem'sche Korps von einem Sandsturm vernichtet, nur sieben Personen überlebten, darunter Chanya, Quenadya und Antaris Mezkarai sowie Alea Zemesev. Diese Überlebenden irrten durch die Wüste und trafen dann irgendwann auf Abdul, der, als Kämpfer gegen die Al'Anfaner ebenfalls versprengt wurde.
Nach einigem Hin-und Her erkannte man, daß man aufeinander angewiesen war und so raufte man sich zusammen, um der Wüste zu entgehen. Abdul nahm es den Kemi nicht übel, daß sie auf der "falschen" Seite standen, da sie ja mit dem Leben ihrer Königin erpreßt wurden. Später folgte er Chany und den anderen nach Kemi, um dort gegen die Al'Anfaner zu kämpfen, bis diese schließlich im Jahre 14 S.G. Jahren vertrieben und Kemi unabhängig wurden.
Seit dieser Zeit residierte er in Mehenev und kümmerte sich um die Novadi-Flüchtlinge. Er war ein guter Freund des damaligen Akibs von Táyârret, des Elfen Thalarion Mondglanz, der aber später von Namenlosenkultisten gefangen wurde. Das begab sich dort, wo heute das Boronskloster Ujak steht. Ujak war eine alte kem'sche Hauptstadt und ein Knotenpunkt diverser araner Kraftlinien, was sich diese Kultisten zunutze machten, um dort einen Stützpunkt zu errichten. Nach langer Belagerung fiel Ujak dann aber wieder in die Hand der Kemis - Abdul wird in den Kampfberichten dazu mehrmals erwähnt, danach hat man an der verfluchten Städte zur Wacht ein Kloster errichtet. Neuerdings gibt es Gerüchte, daß Abdul der Vater des vor kurzem geboren Kindes der Alea von Zemesev ist, aber ob diese Gerüchte stimmen, ist bis dato noch unbekannt...