Adîlron ay Oikaldîki von Sibur und Khalod

Horaskaiserlicher Gesandter zu Khefu, Sah Ni Ynbeth-Ywennet

Adîlron ay Oikaldîki, Kaiserlicher Gesandter bei der Nisut der Kemi ist, obwohl erst Mitte Vierzig, der älteste lebende Oikaldike. Sein dunkelbraunes Haar ergraut an den Schläfen bereits. Dennoch ist er eine elegante Erscheinung: groß, schlank, gutaussehend, Schnauz- und Kinnbart, vornehm gekleidet, freundlich und gesprächsbereit.
Als Jüngling lernte Adîlron an der Kriegerakademie zu Vinsalt Alvita von Helmetto kennen, und es war eine Liebesheirat, als die beiden sofort nach Abschluß der Schule heirateten. Als Zweitgeborener des Barons von Suderstein schlug Adîlron eine Laufbahn in der königlichen Armee ein und führte ein unkompliziertes Leben am Yaquir. Doch dann starb Alvita bei der Geburt des dritten Kindes. Adîlron war gebrochen, nahm keinen Anteil mehr am Leben: Sein chababisches Erbteil, die Signorie Honâk, verkaufte er seiner Schwester Viviona, den Militärdienst vernachlässigte er, und seine Söhne gab er als Pagen in fremde Obhut.
Nach zwei Trauerjahren begann er ein neues Leben und trat als Diplomat in kaiserliche Dienste. Er bewährte sich auf heiklen Posten, unter anderem in Drôl, wo er dessen Eroberung vorbereitete. Er kennt den Tiefen Süden, das Meer und die Inseln genau. Der Gesandte versucht sowohl Amene-Horas als auch seinem Haus treu ergeben zu sein, doch im Zweifelsfalle würde er die Kaiserin vorziehen. So treu er seiner Monarchin dient, so heftig bekämpft er das Mittelreich. Adîlron geht ganz im diplomatischen Dienst auf, der ihm ein zweites Leben geworden ist. Seit zwanzig Jahren lebt er nun fast ständig in fremden Ländern.
Von seiner verstorbenen Frau und seiner Familie spricht er nicht gern. In kurzlebigen Affären, Duellen und Gelagen sucht er Vergessen und hat sich in Khefu den Ruf eines Frauenhelden, Meisterfechters und standfesten Trinkers erworben. Angeheitert kann er wohlklingend singen. Nur selten kehrt er für einen kurzen Heimaturlaub Khefu den Rücken und geht daheim seinen eigentlichen Vorlieben nach: Falknerei und Imman.

 

25. Ingerimm 975: geboren als Sohn Eldons ay Oikaldiki und Celissas ay Oikaldiki, geb. Oikaldiki
982: Page am seeköniglichen Hof zu Rethis
986 bis 992: Akademie der Kriegs- und Lebenskunst zu Vinsalt
992: Signor von Honâk, Ensignio des Kronheeres, Heirat mit Alvita von Helmetto
993: Geburt des Sohnes Anacino
995: Geburt des Sohnes Alderio
996: Kapitan des Kronheeres
999: Geburt des Sohnes Alrizio, Tod der Gattin Alvita, Kolonel des Kronheeres
1000: Verkauf der Signorie Honâk an Viviona ay Oikaldiki
1001: Abschied aus dem Kronheer, Eintritt in das Kronsekretariat für Diplomatie
1002: Sekretär der liebfeldischen Repräsentanz zu Rethis
1007: Gesandtschaftssekretär zu Zorgan
1009: Gesandter zu Drôl
1012: Abberufung aus Drôl
1014: Gesandter zu Khefu

 

Typische Zitate:


"Was die Haltung Euer Königlichen Majestät in der Kolonialfrage betrifft, muß ich die Besorgnis Ihrer Kaiserlichen Majestät zum Ausdruck bringen..."

 

"Und wenn Ihr in unserer glorreichen Hauptstadt zurück seid, sagt dem Moha des Reiches..."

 

"Noli turbare circulos meos!"

 

Wappen: gespalten, goldener Adler auf Rot, quadriert, Gold über Schwarz, rote Raute auf Silber.

 


Seine Excellenz Dio C. de Cavazo begrüßt SeineExcellenz
Adilron ay Oikaldiki (links) an Bord der kaiserlichen Schivone
'Wogenwind'

"Seine Exzellenz Adilron ay Oikaldiki trat sein Amt als horaskaiserlicher ständiger Gesandter in Vertretung des - meist im lieblichen Feld weilenden Hohen Gesandten Sumudan vonAldyra und Kabash - im Jahre 1008 B.F. an. Im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen übt ersein Amt nicht widerwillig aus, denn obwohl ein Sproß aus einer reichen und angesehenenhorasischen Familie, sind die Südlande doch die größte Passion des vielseitigen Gelehrten und Politikers. So ist der vornehme, stets gut gekleidete und freundliche Gesandte ein gern gesehener Gast am nisutlichen Hofe, insbesondere seine Freundschaft zum kem'schen Cancellarius de Cavazo, der der liebfeldischen Politik und Lebensart sehr zugewandt ist, erleichtert ihm seine schwierige Arbeit doch sehr. Der gutaussehende, schlanke Adelige ist jedoch nicht nur für seine zahllosen Affären - die kem'sche Herzogin Chanya Al'Mout'pekeret wüßte wohl einiges über die diesbezüglichen Fähigkeiten des 37-Jährigen zu berichten - und ausschließlich siegreichen Degen-Duelle bekannt, sondern auch für die entschiedene Ablehnung der mittelreich'schen Südmeerpolitik. Der Botschafter residiert in einer prächtigen Villa aus weißem Marmor, die vor einigen Jahren noch dem al'anfanischen Gouverneur des besetzten Kemi-Reichs als Privatdomizil diente. Gerne erschreckt Wohlgeboren ay Oikaldiki Gäste, indem er ihnen im Keller der Residenz die großen Blutflecken der von den tobenden Kemi erschlagenen Familie des später exekutierten Gouverneurs zeigt."
(ein anonymer Höfling zu Ynbeth)


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Mit der Abberufung Adilron ay Oikaldikis als Ratgeber an den horaskaiserlichen Hof erlosch auch dessen Titularamt als Sah Ni Ynbeth/Ywennet. Doch mehr noch, unter seinem Nachfolger verschlechtert sich das kem'sch-horasische Verhältnis immer mehr, war Adilron landauf, landab als Freund des Kemireiches bekannt.