Aradjiel Kas Moiran

Akîb Ni Zenach, Beisitzer im Crongericht

Der mit 1,65 Schritt nicht besonders große Aradjiel ist von Geburt ein echter Maraskaner, hat aber einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Lebens im Káhet ni Kemi verbracht. Sein Gesicht ist geprägt von einer Hakennase, den braunen Haaren und den blaugrünen Augen. Ein etwas hervorstehender Unterkiefer runden das Bild ab, wobei das nicht heißen soll, daß er hässlich ist, nein das nicht, aber er hat ein sehr markantes Gesicht, was manche schön, andere eher abstoßend finden. Jedenfalls polarisiert er nicht nur äußerlich stark. Sein Charakter weißt ein gewisse Sturheit, fast schon eine totale Starköpfigkeit auf, er muß immer Recht haben und er ist kaum bereit, dies zuzugeben.


Er hat gelernt sich in allen möglichen Situationen durchzuschlagen, und hat daher auch keine Probleme oder moralische Bedenken auch einmal unfaire Methoden anzuwenden. Öffentlich würde er niemals zugeben, in seiner Jugend selbst einmal Pirat gewesen zu sein. Natürlich glaubt er an die göttlichen Zwillinge hat sich aber mit dem kem´schen Boronskult abgefunden und akzeptiert und toleriert seine Anhänger. Solange man ihm seinen Glauben nicht verbietet, ist er auch bereit auf Boron zu schwören. Sein Körperbau ist kräftig, wobei er flink und äußerst gewandt ist, was er schon des häufigeren bei Verfolgungsjagden oder Wettrennen unter Beweis gestellt hat.

 

Geboren wurde er in Tuzak, nach kem´scher Zeitrechnung am 12. Hesinde 11 vor S.G., sein Vater war maraskanischer Adliger, später ein Widerstandskämpfer und Freibeuter, wobei wenn man es genauer nimmt müßte man wohl eher Pirat und Verbrecher sagen, aber wer würde das schon tun? Aradjiel wurde deshalb vor allem von seiner Mutter aufgezogen, von der er seine relativ liberale Grundeinstellung hat. Zwar nahm er in jungen Jahren auch an einigen "Widerstandsaktionen" teil, aber das hielt sich in Grenzen. Besonders deshalb, weil sein Vater von den mittelreichischen Besatzern gefangengenommen und aufgeknüpft wurde. Das macht Aradjiels Wut auf die Mittelreicher verständlich. Obwohl er noch sehr jung war gelang es ihm, ihn und seine Mutter aus Tuzak fortzuschaffen, sie siedelten nach Khunchom über, dort galt es sich jetzt durchzuschlagen. Der junge Maraskaner sagte sich vom Piratenhandwerk los, hatte es ihm seiner Meinung nach doch bloß Unglück gebracht. Deshalb heuerte er als Matrose auf friedlichen Handelschiffen an. Er war arbeitsam und fleißig und vor allem vertrauenswürdig und schaffte es so im Ansehen einiger Händler derart zu steigen, daß sie ihm ihre Schiffe anvertrauten. Er hatte es sozusagen geschafft, mit ungefähr 22 Jahren war er überaus erfolgreich, sein eigenes Vermögen war ansehnlich. Doch dann wendete sich das Blatt wieder, zuerst starb seine Mutter, es war eine schwere unbekannte Krankheit und auch sein Geld konnte nicht helfen. Trotz des Schmerzes und Kummers, der ihn befiel, nahm er sich zusammen und seine Arbeit auf See wieder auf.

 

Auf einer dieser Reisen kam es zu einem folgenschwerem Zusammentreffen mit einer al´anfanischen Galeere, nach einem kurzen, aber erbitterten Kampf waren viele tot, er aber hatte schwerverletzt überlebt, wobei diejenigen die gestorben waren es wahrscheinlich besser hatten. Aradjiel lernte jetzt die Vorzüge der Zivilisation in Al´Anfa kennen, er war von seiner Versklavung nicht sonderlich begeistert. Trotz der Demütigungen, der Schmähungen, der inneren und äußeren Schäden und Verletzungen hielt er durch, indem er sich fügte. In ihm gärte der Haß und die Wut, denn er fühlte sich ohnmächtig. Doch er wollte nicht aufgeben, was hatte er nicht schon erreicht, er würde durchhalten. Endlich nach einigen Jahren der Sklaverei ergab sich eine Möglichkeit zur Flucht, er war zur Arbeit auf einer Plantage abgestellt, es war eine schreckliche Arbeit, die zu Narben an Füßen und Händen durch ätzende Substanzen führte. Die meisten Sklaven waren nach dem Arbeitstag dermaßen erschöpft, daß sie niemals einen Ausbruchsversuch unternehmen würden, deshalb war die Bewachung gering und die Fußfesseln wurden abgenommen. Aradjiel war nicht müde, jedenfalls nicht so müde, das er es nicht probieren wollte. Mit dem Mut der Verzweiflung schlich er hinaus, fast war er an der Wache vorbei, da erfasste ihn abgrundtiefer Haß, er schlich auf die Wache zu und griff sie von hinten an. Mit einem geschickten Griff würgte er die Wache und er spürte soviel Kraft in seinen Armen, wie schon lange nicht mehr, alles brach aus ihm heraus und er zerdrückte seinem armen Opfer, das nicht mehr reagieren konnte, regelrecht den Hals, dann floh er. Doch wohin sollte er fliehen ?, er wußte es auch nicht, er lief einfach mitten in den Dschungel hinein. Seine Chance zu überleben war wirklich minimal, zu geschwächt war er und zuwenig wußte er über den tödlichen Dschungel. Wie es der Zufall wollte hatte er das Glück freundlichen Waldmenschen zu begegenen, die ihm das Leben retteten, und ihm den Weg nach Süden wiesen. (Weshalb er immer noch großen Respekt vor allen Waldmenschen hat.) In Kemi wurde er freundlich aufgenommen und deshalb entschloß er sich dort zu bleiben und sich der kemschen Armee anzuschließen, denn seine Feinde waren Mittelreicher und Al´Anfaner. Dank seines Einsatzes und seine glühenden Hasses, schaffte er es immerhin zum Hauptmann aufzusteigen.

 

Doch die vorläufige Krönung seiner Karriere hat er erst jetzt erreicht, denn er wurde völlig unerwartet zum Akib ni Neu-Maraskan ernannt. Sein Vorgänger hatte das Pech, einem maraskanischen Giftmord zum Opfer zu fallen, deshalb die Notwendigkeit zur Neubesetzung. Offenbar ist jemand auf ihn aufmerksam geworden und man hält ihn für den richtigen Mann zur richtigen Zeit am rechten Ort um das Räuber-, Piraten-, und Mordloch Neumaraskan endlich zuzuschütten. Infolge der Evakuierung Neu-Maraskans im Jahre 32 S.G. ist Aradjiel nun Akîb ni Zenach, denn sein Vorgänger mußte wegen erwiesener Unfähigkeit seinen Sessel räumen.

 

Zitate:

"Sklaverei ist schlimmer als der Tod und hätte ich nicht Hoffnung auf Freiheit gehabt, so hätte ich's hinter mich gebracht"

 

"Das Schicksal hält Gutes und Schlechtes für jeden bereit, wann es kommt, wer weiß?"

 

"Laßt denn Ungläubigen doch ihre Meinung, sie werden schon noch eines Tages begreifen, daß die Welt ein Diskus ist."