Archiv "Hohe Politik"

Beschlüsse und Bekanntmachungen der Heiligen Nisut, des Hohen und Höchsten Adels, des Oberkommandos der Schwarzen Armee sowie der nisutlichen Cantzeley

Expediton in den Dschungel von Támenev gescheitert?

Wie die Rabenschwinge durch gut informierte Kreise in Erfahrung bringen konnte ist die geplante Expedition in den Dschungel von Támenev wohl schon am vierten Tage nach der Abreise der Nedjeset gescheitert. So wurde die Dame von Hillx am letzten Kachatag bei der Durchreise von Támenev gen Praios gesichtet.
Unbestätigten Meldungen zufolge geht dieser überstürzte Aufbruch auf eine Nachricht zurück, die ein Bote der Nedjeset noch in den Dschungel lieferte. Als gesichert darf auf jeden Fall die Tatsache gelten, dass sich ein solcher nur drei Tage zuvor seinen Weg in den Dschungel bahnte. Zumindest sorgte die Sichtung der Lehnsherrin von Támenev sogleich für allerlei Spekulationen über den Grund ihres überraschenden Abmarsches. So wird gar vermutet, dass ihre ehrenwerte keminisutliche Majestät selbst Elane zurückbeorderte, damit die im Umgang mit Achaz und Waldmenschen erfahrene Frau bei der Vermittlung zwischen eben diesen und ihrer Majestät helfen möge.

(ANP)

Elane von Hillx, Nedjeset Ni Támenev plant Expedition in den Dschungel

Laut den Angaben der támenever Verwaltung plant Elane von Hillx eine Expedition in den Dschungel von Támenev zu führen. Zur Zeit werden noch letzte Vorbereitungen getroffen, so läßt die Nedjeset verlauten, aber man hoffe in den nächsten Wochen aufbrechen zu können. Begleitet wird die Nedjeset von einigen Mohas, welche den Weg durch das unwegsame Gelände weisen sollen, und von mehreren Soldaten der schwarzen Armee, die zum Schutze der Gruppe vor den Eingeborenen dienen sollen. Des weiteren befinden sich ein Derograph, einige Kenner der kemischen Flora & Fauna, ein Historiker und ein Adeptus der Dekata zu Khefu in der Gesellschaft der Nedjeset.
Die Dame von Hillx hoffe, laut eigenen Aussagen, darauf neue Gebiete für Siedlungen erschließen und in freundschaftlichen Kontakt mit den Eingeborenen und den Echsischen treten zu können. Als erstes Ziel der Expedition wurde daher die Stadt T'zzrah Srr der Achaz gewählt, wo man hofft einen friedlichen Kontakt mit den Echsischen aufbauen zu können.
Die Rabenschwinge wird auf jeden Fall versuchen die interessierte Leserschaft auf dem laufenden zu halten.

(ANP)

Achaz zwingen Sklavenjäger zum Rückzug

Wie bereits vormals in der Rabenschwinge berichtet, haben sich die Al'Anfaner Sklavenjäger, welche nahe der Feste Zyral in Kämpfe mit Waldmenschen und nisutlichen Truppen verwickelt waren, zurückgezogen. Mittlerweile scheint auch klar zu sein, warum die Al'Anfaner trotz ihrer stattlichen Zahl so plötzlich verschwanden: Die Achaz haben, so wird aus mehreren Quellen berichtet, die Söldlinge der Pestbeule des Südens angegriffen! Späher unserer glorreichen Schwarzen berichten, sie hätten im Dschungel verstreut mehrere tote Al`Anfaner gefunden, die eindeutig von Pfeilen und Klingen der Achaz niedergestreckt wurden. Scheinbar verfolgten die Echsenmenschen ihre übliche Taktik, kleine Gruppen von Feinden, die sich zu weit von ihrem Lager entfernten, aus dem Hinterhalt zu überfallen. Doch dem Al'Anfaner Gesindel scheint noch mehr Unbill durch die Hände der Achaz widerfahren zu sein! Nur zur Erinnerung, verehrte Leser: Das Al'Anfaner Pack hatte die Feste Zyral besetzt, um von dort aus Sklavenjagd zu betreiben. Wer die Rabenschwinge eifrig gelesen hat, weiß, dass diese Feste von unserer großen Nisut den Achaz zur Übergabe versprochen war. Und siehe da, diese schienen just, wo die Sklavenjäger sich dort eingenistet hatten, ihre Ansprüche wahrnehmen zu wollen. Wie es scheint, setzten die Achaz aus der Unsichtbarkeit des Dschungels heraus ihre geheimnisvollen magischen Kräfte gegen die Al'Anfaner ein. Späher berichten von plötzlich auftretenden, mysteriösen Regengüssen und Blitzschlägen auf das Lager der Al'Anfaner, von plötzlichen Temperaturstürzen und Sturmböen, aber auch von sich bewegenden und giftspritzenden Pflanzen. Auch sollen immer wieder wahre Massen von Insekten nach Zyral hineingeströmt sein. All das scheint dazu geführt zu haben, dass der Kommandant der Al'Anfaner die Räumung Zyrals und den Rückzug Richtung Norden angeordnet hat. Truppen unserer Armee, die wenig später die Gegend um Zyral erkundeten, stellten fest, dass nun eine stattliche Zahl von Achaz Zyral bewohnt. Unseren Soldaten begegneten diese allerdings nicht feindselig, sondern sie beobachteten sie nur von den Türmen und Mauern Zyrals herab.
Wie es also scheint, verehrte Leser, werden die Al'Anfaner Schwierigkeiten haben, sich nochmals keck so weit vorzuwagen, haben sie doch in der nördlichen Grenzregion anscheinend drei Feinde zu bekämpfen: Die Waldmenschen, unsere Soldaten - und das uralte Wissen und die Fähigkeiten der Achaz!

(LST)

Attentat in Khefu - horasische Vizeköngin knapp dem Tod entronnen!

Schwere Unruhen in Terkum - droht eine Corvikaner-Rebellion?

Die Spannungen zwischen der Krone und dem erzkonservativen Corvikanerbund streben einem neuen Höhepunkt entgegen. Während die fundamentalistischen Boronis unter der Führung Bruder Boronfrieds bereits in den letzten Regierungsjahren Nisut Peris ihre strenge Glaubensauslegung in der Provinz Terkum verfestigen konnten, trat die alle fremden Einflüsse ablehnende Lehre nun erstmals drastisch in der Hauptstadt Khefu zutage, wo eine den Corvikanern nahestehende Fanatikerin versucht hat, die horasische Vizekönigin zu erdolchen.
Das schändliche Attentat konnte in letzter Sekunde verhindert und die Täterin in Arrest genommen werden. Schon bald konnten die mit der Untersuchung beauftragte kem'sche Boron-Inquisition die Ausmaße einer gewaltigen Verschwörung aufdecken, die sich offenbar bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft erstreckt. So soll neben einem bekannten, wohlhabenden Händler aus Khefu sogar ein hochrangiger Verwaltungsbeamter aus dem Gefolge des Großinquisitors Boronîan Pâestumais in die Tat verwickelt gewesen sein, ebenso wie andere den Corvikanern nahestehende Würdenträger. Inspiriert aber wurde die Täterin durch eine Hetzpredigt des Anführers des Bundes, Boronfried Sá'kurat, die dieser Tage vor dem Anschlag in Merkem, dem Heimatort der Verblendeten, gehalten hatte.
Noch während der Prozeß gegen die Attentäterin - zu dem keine Öffentlichkeit zugelassen und keine Informationen nach außen gegeben wurden - abgehalten wurde, taten mehrere Geweihte der Terkumer Borontempel vor ihren Gemeinden lobende Worte über die Mordgesellin kund und würdigten deren "Märtyrertat" als beispielhaft und borongefällig. Die nisutliche Kanzlei erhielt sogar offizielle Eingaben zugunsten der Angeklagten, die deren Freilassung forderten. Um die aufgewühlte Stimmung zu beruhigen, ordnete Nisut Ela XV. eine Verstärkung der militärischen Präsenz in Terkum an, doch noch bevor die Schwarze Armee die Provinz erreichte, kam es in dem Dörflein Mohema zum Eklat. Erneut war es eine Predigt Bruder Boronfrieds, die einen offenen Aufruhr auslöste, in dessen Folge nisuttreue Büttel die Ortschaft fluchtartig verlassen mußten. Berichte, wonach ein brabakischer Händler und eine horasische Forscherin vom Mob gesteinigt wurden, konnten bislang jedoch nicht bestätigt werden.
Der Aufruhr verbreitete sich derart schnell, daß die Truppenverstärkung bereits in Merkem, ganz im Westen der Provinz, von aufgebrachten Dörflern angegriffen wurde. Es kam zu einem blutigen Handgemenge, in dessen Verlauf zwei Gardisten und zehn Dörfler ums Leben kamen. Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, wurden nun weitere Truppen in die Unruheprovinz detachiert, die sich sowohl aus Osten als auch aus Nordwesten auf Mohema zubewegten. Dort angekommen kam es zu weiteren Kämpfen gegen die Zivilbevölkerung, die sich des Einmarsches der Truppen immerhin so lange erwehren konnte, bis beide Marschkeile vor den Palisaden des Dorfes aufmarschiert waren. Bei der folgenden Besetzung Mohemas kam es zu teilweise erbitterten Kämpfen, bei denen mehr als 20 Dörfler und 15 Kämpfer des nisutlichen Heeres den Tod fanden.
Inzwischen herrscht in der Provinz gespannte Ruhe, die auch nach der Festnahme Bruder Boronfrieds und der Geweihten Mara Tem'kat anhält. Vorerst wurden diese beiden Anführer des Widerstandes gegen die Nisutmacht im Borontempel zu Mohema unter Hausarrest gestellt, bis entschieden wird, wie weiterzuverfahren sei. Unbekannt ist das Schicksal der Mehibet von Terkum, Dhana Chesaî'ret, die als engste Vertraute Boronfried Sá'kurats gilt.
Nisut Ela XV. steckt in einer Zwickmühle: Geht sie mit aller Macht gegen den Aufstand vor, so ist das Ausbrechen einer Rebellion in ganz Terkum unumgänglich, agiert sie jedoch mit zu großer Milde, wird die corvikanische Insubordination nicht zu beenden sein.
(PES)

Drei-Völker-Schlacht in den Dschungeln Kani Rechtus

Táyârret - Wie das Oberkommando der Schwarzen Armee heute mitteilte, wurde vor zwei Wochen in der vom Kahet aufgegebenen Ta'Akib Kani Rechtu ein Stosstrupp aus Semjet-Jabet von al'anfanischen Sklavenjägern und Kriegern der Keke-Wanaq in Kämpfe verwickelt. Laut Gardeobristin Chephta Mezkarai vom Armeekommando Mitte war es das Ziel des Vorstosses, Gerüchten nachzugehen die besagten, Al'Anfa hätte die aufgegebenen Siedlungen und die Feste Zyral besetzt und damit begonnen, Sklavenjäger-Lager oder gar Plantagen anzulegen.
Im Gelände um die Festung Zyral fand sich auch tatsächlich ein grösseres Lager alanfanischer Sklavenjäger vom Orden des Schwarzen Löwen, denen sich weiteres Gesindel angeschlossen hatte und die bereits rund zwei Dutzend Waldmenschen gefangengesetzt hatten. In der Morgendämmerung liess die Gardeobristin, die es sich nicht hatte nehmen lassen, die Führung bei diesem Unternehmen zu übernehmen, ihr Halbbanner von Süden her angreifen.
Bereits waren die ersten überraschten Feinde ausser Gefecht gesetzt, als vom entgegengesetzten Ende des Lagers ebenfalls Kampfgeräusche ertönten. Wie sich herausstellte, waren es wohl an die Fünfzig Krieger der Keke-Wanaq, die ihre verschleppten Stammesgenossen befreien wollten. Die Alanfaner gerieten dadurch zwischen zwei Feuer und schon begann sich unter ihnen Panik auszubreiten, als sich Kemis und Waldmenschen vor den Gefangenenkäfigen trafen. War es die noch herrschende Dunkelheit oder der Blutrausch? Die Keke machten jedenfalls keinen Unterschied zwischen "verbündeten" Kemis und den feindlichen Sklavenjägern; wer eine schwarze Rüstung trug, wurde von ihnen mit Speeren, Keulen und Pfeilen attackiert. Diese Entzweiung ihrer Gegner nutzten die Al'Anfaner - von denen wohl ein weiteres Banner aus dem Zyral herausströmte - und formierten sich zu einem Gegenangriff.
So entwickelte sich ein Gefecht jeder gegen jeden und nur die Geistesgegenwart der Gardeobristin, die den sofortigen Rückzug befahl, rettete den Stosstrupp vor schweren Verlusten. Die Schwarze Armee beklagt drei Tote und fünf Schwerverwundete. Zwei weitere Soldaten werden noch vermisst. Die Verluste der Alanfaner und der Keke-Wanaqs können nur geschätzt werden, die "Chentked Kesen", die drei Tage später vor Zyral kreuzte, konnte keine Zeichen der Anwesenheit weder der einen noch der anderen Seite ausmachen...
(FZE)

Ost-Mer'imen und Démyúnem aufgegeben

Wie aus dem Nichts waren sie aus dem Dschungel gekommen. Wie viele hundert Jahre mochte es her sein, dass die Untertanen Ihrer keminisutlichen Majestät eines solchen Anblicks gewahr wurden? Niemand vermochte es zu sagen.
Doch nun, wenige Wochen nach der Inthronisierung der Nisut Ela XV. zur Herrscherin des Heiligen Kemi-Landes war überall die Rede von den Achaz, dem Volk, dem die Kemi so viele Jahre hinweg verbunden waren in einer Gemeinschaft, die die dahingegangene Nisut Peri III. als "Schicksalsgemeinschaft" bezeichnet hatte. Dennoch war man sich fern geblieben, hatte alle Kontakte auf ein Minimum beschränkt; zu sehr waren beide Völker mit ihren eigenen Belangen beschäftigt. Dann aber holte der Herr Boron Nisut Peri III. zu sich, und die beschauliche Welt des kleinen Königreiches änderte sich völlig. Zunächst, am zweiten Tage des Amtsantritts Nisut Elas traten zwei mit Regenbogengewändern bekleidete echsische Bewahrer vor die Festung, pochten an die Tore der Festung und verlangten, vor die "Zepternehmerin" gelassen zu werden, um "die Prophezeiung zu erfüllen und das Land zurückzufordern". So wurden die Bewahrer Zzseech und H'Xrran vor die Nisut geführt, und im Kreise ihrer Berater hörte Ela XV. von einem Vertrag, der vor vielen, vielen Jahrhunderten zwischen Kemi und Achaz geschlossen ward.
Wie uns allen bekannt, waren die Kemi einstmals ein treuer Bundesgenosse des alten Achaz-Reiches und diesem treu und loyal in den Kriegen gegen die wilden Waldmenschen verbunden. Doch die Echslinge WUSsten diese Treue irgendwann einmal nicht mehr zu schätzen, und so lehnten sich die Kemi, stolz und hochmütig, wie wir sie kennen, gegen diese Vorherrschaft auf. Ein Krieg tobte, der das Land letztlich in eines der dunklen Zeitalter riß und Not und Elend für beide Völker brachte. Schließlich aber wurde von Nisut Peri II. ein Friedensvertrag geschlossen, gegenseitige Glaubenstoleranz forderte und der Gebiete festlegte, die die Echslinge den Kemi zur Nutzung nach freiem Wunsch übergaben, bis "im Zeitalter der vielgestaltigen Krrrssssh'ch, da die Tochter, geboren aus dem Blut des Landes und der zungenlosen Erneuerin, das Zepter nimmt, um die Throne zu einen, das Bündnis zu schmieden und die Bresche im blutigen Berg zu schließen, die das rabengestaltige Dunkel verbirgt [...]das Land des schuppenlosen Feindes der wasserlosen Ödnis, welches gelegen sei zwischen dem Ort der großen Pyramiden [H'Rabaal] und den Zähnen des Chr'thon'cch [Regengebirge] und dem Sssrah-Fluß [Jalob] zurückgegeben werde in die Obhut der Herrlichen Wandelbaren der Sümpfe, auf daß 2 H'rrrtsssstis Frieden herrsche zwischen den Kindern des schwarzen Vogels und den Wahrern des Wissens zu Chrizzz'kar [...]".
Ela XV. war natürlich überrascht, versprach aber eine getreuliche Prüfung des Sachverhaltes und sandte umgehend Schreiben gen Laguana. Und so kam es dann, dass die Nachforschungen in den dortigen Archiven tatsächlich uralte Inschriften hervorbrachten, die sich durchaus ähnlich lesen ließen - der von den Achaz vorgelegte Vertragstext war zweifelsohne echt und schlüssig interpretiert. Ela XV. reiste also umgehend nach Laguana, um sich dort lange mit Ihrer Eminenz zu beraten. Schließlich entschloß sich die Nisut, dem Ansinnen der Achaz nachzugeben, hält man in Kemi schließlich ausgesprochen viel auf Vertragstreue, Traditionen und Überlieferungen - immerhin wurde der Vertrag von echsischen Bewahrern und kem'schen Hohepriestern geschlossen. Und in der Tat, der Entschluß der Nisut fand allenthalben in Kirche, Beamtenschaft und zu Hofe breite Zustimmung - der Frieden zwischen der alten Hochkultur der Achaz und dem Volk der Kemi wurde und wird auch weiterhin stets sehr hochgehalten - mehr noch, diese Landrückgabe muß gar als gutes Omen für 2 Dekaden/Jahrhunderte/Jahrtausende (man ist sich nicht klar über die Bedeutung, aber bei dem echsischen Zeitverständnis vermutet man jedenfalls nicht gerade 2 Tage) Friedenszeit ansehen. Und so wurde in den nächsten Monden gemäß dem Abkommen die Bewohnerinnen und Bewohner von Káni Rechtu und Yret Nimaat in die ost-merimener Provinzen umgesiedelt worden, Zyral wurd den Achaz intakt übergeben. Auch Démyúnem wurde geräumt und dem ehemaligen Gesandten des Káhet im Horasiat, Zir, übergeben.

Botschaften eröffnet

Wie die Administration für Außenpolitik mitteilte, ist deren Leiterin Excellence Akilja Algerin-de Cavazo gen Efferds Tränen aufgebrochen, um intensive Verhandlungen über eine ständige Vertretung unseres Reiches in Ghurenia zu eröffnen. "Seit dem kürzlich erfolgten Abschluss der Goldenen Allianz gehört Ghurenia zu den engsten Verbündeten unseres Reiches. Das Nichtbestehen einer kem'schen Botschaft in Ghurenia ist im Sinne der wünschenswerten engen Kontakte zu revidieren, " sprach Excellence Algerin-de Cavazo.
Konkret geht es bereits um den Ankauft eines passenden Objektes, das als Botschaft dienen soll. Angeblich sind nötige Kontrakte, die die gegenseitige Einwilligung zur Einrichtung ständiger Vertretungen zwischen den beiden Reichen Ghurenia und Kemi, bereits ausgehandelt und unterschriftsreif. Auch sei die Personalie, wer das diplomatische Amt des kem'schen Botschafters in Ghurenia ausüben wird, bereits abgeschlossen. Nach ihrer Rückkehr von einer mehrjährigen Forschungsreise ins Güldenland wird die ehemalige Nesetet Ni Ordoreum, Zarachat saba Ta'at den Posten übernehmen. Für Ghurenia hat bereits der Gesandte Hernán Guitierrez sein Amt in Khefu übernommen.
Des weiteren wurde heute dem Mittelreich ebenfalls gestattet, eine Botschaft in Khefu zu eröffnen, die gleichwohl durch die Gesandte Silinia von Bergen-Oberfels auch die Interessen des Fürstprotektorats Hôt-Alem vertreten wird. Seitens der Kemi vertritt Emmerich von Khefu bereits seit einigen Jahren die Interessen des Káhet in der Kaiserstadt Gareth. Zusätzlich dazu wird gemäß der Akbommen des Friedensvertrages Angil von Aralzin-Estrimanza kem'scher Gesandter in Hôt-Alem werden.
(MAT)

Iri-Maat melden sich zurück!

Am Tag der Verkündung des Thronwechsels im Káhet wurden in Khefu und anderen großen Städten des Reiches von Unbekannten Flugblätter heimlich an öffentlichen Plätzen angeschlagen. Zwar wurden die Pamphlete von lokalen Ordnungskräften schleunigst wieder entfernt, doch verbreitete sich deren Inhalt wie ein Lauffeuer: Die Untergrundorganisation der Iri-Maat rief darin zur Ablehnung und zum Aufstand eines jeden Kemi gegen die neue Nisut auf und verunglimpfte diese auf abscheuliche Weise. Möge es Ihrer Majestät Ela XV. endlich gelingen, diesen Reichsverrätern habhaft zu werden.
(MAT)

Friedensschluß im Süden

Schon seit Wochen wunderte man sich in der Hauptstadt des südlichen Königreichs der Kemi, vormals des Mittelreichs Kolonie, über die regelmäßigen Besuche nordländisch aussehender vornehmer Damen und Herren im Palast der Kronprinzessin Ela, der Tochter der Kemi-Königin Peri III. Niemals drang auch nur ein Wort oder eine Stellungnahme der Höfe in Gareth und Khefu nach außen, und die Spekulationen in der Hauptstadt des abtrünnigen Dschungelreichs kannten oftmals weder Sinn noch Verstand - sie sprachen über allerlei Dinge, vom kommenden Krieg gegen das Mittelreich war die Rede, von südlicher Hilfe gegen die Länder der Dämonenanbeter bis hin zu einem geheimen Bündnis mit der alten Kolonialmacht.
Schließlich jedoch nahm die junge Prinzessin Ela, die in wenigen Monden Königin werden soll, den Menschen die Unwissenheit. Angetan im gold- und edelsteingeschmückten Ornat der traditionsreichen Kemi-Königinnen verkündete sie selbst inmitten ihres Hofstaats in ihrem Palast in der Hauptstadt Khefu vor den versammelten Diplomaten und wichtigen Magistraten, dass fürderhin freundschaftliche Beziehungen zwischen dem Königreich der Kemi und seiner einstigen Kolonialmacht herrschen sollten, und stattete hernach dem Herrn Boron sogleich den gebührenden Dank ab.
In langwierigen und komplizierten Gesprächen hatten die kem'sche Kronprinzessin und die von einem nicht namentlich genannten, jedoch persönlich von Prinz Storko legitimierten Emissär geleitete Delegation der garethischen Gäste sämtliche zwischen den Reichen offenen Fragen geklärt, und waren schließlich zu einem Kontrakt übereingekommen, der beiden Reichen gut zu Gesichte steht und für die junge Prinzessin ein erster großer Erfolg auf dem glatten Parkett der Beziehungen zu den fremden Höfen ist.
Nach dem Vertrag gilt nun, dass das Kemi-Reich sämtlicher Ansprüche auf die Stadt Hôt-Alem und ihr direktes, in Zusatz-Passi festzulegendes Umland entsagt, freien Handel und Wandel von und nach Hôt-Alem gestattet, sämtliche Kaperbriefe gegen unter garethischem Banner segelnden Schiffen widerruft und keiner dritten Macht Unterstützung bei Maßnahmen gegen die Hafenstadt Unterstützung gewähren wird.
Im Gegenzug dafür wird das Mittelreich seine vormalige Besitzung mit allem höfischen Zeremoniell nun auch formell in die Unabhängigkeit entlassen (dies soll nach der Krönung Prinzessin Elas zur Königin zu Khefu erfolgen), sich des friedfertigen Umgangs mit den Kemi verpflichten und eine generelle Amnestie für alle der 'Rebellion' angeklagten und festgehaltenen Untertanen der Kemi-Krone erlassen. In Hôt-Alem dürfen die Kemi ihr Banner auf der zweithöchsten Zinne der Stadtmauer hissen und einen Gesandten berufen, der uneingeschränkten Zugang zum Fürstprotektor hat.
Damit ist fast genau 20 Jahre nach der kem'sche Rebellion durch einen hesindegefälligen Kompromiss endlich Frieden im tiefen Süden, was jedoch nicht bedeutet, dass damit den munteren kem'schen Spekulationen ein Ende gesetzt sei: allerorts hört man nun in unserem fieberschwangeren Land weiterhin 'glaubhafte Gerüchte', die von List und Tücke, Verrat und Krieg erzählen, aber auch von einer glorreichen, neuen Ära des Friedens.
Pire Tepesen, Schreiberin aus dem Tiefen Süden.
(PST)

Eine neue Königin und ihre Vermählung

Strenggenommen war es den kem'schen Traditionen nach noch gar nicht an der Zeit für die zweite Heb'sed-Zeremonie der Königin Peri III. Das Jubiläumsfest sollte eigentlich erst im Jahre 1030 BF, exakt 33 Jahre nach ihrer Thronbesteigung stattfinden, und es sollte der Anlass sein, zu dem die "Befreierin Kemis" die Kroninsignien ihrer Tochter Ela übergeben wollte. Dann aber wurde der Hof zu Khefu überrascht, als es hieß, dass die Krönung der neuen Königin schon früher stattfinden würde, warum, darüber wird heute noch ergebnislos spekuliert.
So also sah der Morgen des 1. Travia des Jahres 1027 BF eine in die schlichte Robe der Rabengeweihtenschaft gehüllte junge Frau vor dem Tor des Tempels zu Laguana stehen und durch dreimaliges Klopfen im Namen des Raben Einlass zu fordern. Wie es die Tradition gebot, war die Kronprinzessin alleine und zu Fuß von Khefu zu diesem heiligsten Ort der Kemi gepilgert. Unterwegs hatte sie dem Brauch nach Nahrung und Unterkunft bei einfachen, gastfreundlichen Menschen erbeten, die nicht WUSsten, wer denn diese einfache Ordenspriesterin war, die sie freigiebig bewirteten und beherbergten.
"Demut ist die borongefälligste Tugend der Ordensritterin", deklamierte die Kronprinzessin mit lauter Stimme, als sich die mächtigen Tore des Tempels im Licht der aufgehenden Sonne vor ihr öffneten.
"So bedenke, dass Du nur Staub vor Seinem Angesicht bist und tritt ein", antwortete ihr Boronya Ni Nedjhit, Hohepriesterin des Raben. Gemessenen Schrittes durchquerte die künftige Nisut unter den leisen Gesängen der anwesenden Geweihtenschaft die Säulenhalle des Heiligtums und trat schließlich vor ihre Mutter, die bleich und unbewegt unter der großen Rabenstatue thronte, eingehüllt in ein Totenhemd aus weißem Leinen. Demütig fiel die Prinzessin auf die Knie und sprach ein stummes Gebet. In ernstem Schweigen trat die Erste Rabendienerin hinzu und berührte mit einem schmalen Dechsel Augen, Ohren und Mund der Königin; ein Ritual, das es den Toten nach kem'schem Glauben in den Hallen des Raben ermöglicht, zu hören, zu sehen und zu sprechen. Sodann zeichnete sie mit einer fließenden Bewegung das Zeichen des Udját-Auges in die Luft, um der Seele auf ihrer Reise "durch das Schilf" - wie das Nirgendmeer in der kem'schen Lehre bezeichnet wird - Schutz zu gewähren und vollendete so den symbolischen Akt, der Peri III. für tot erklärte und es damit ihrer Tochter ermöglichte, vor der Zeit den Thron zu besteigen.
Schließlich erhob sich die junge Frau und wandte sich der Menge zu, woraufhin ihr die Hohepriesterin Robe und Wanderstab abnahm. "Mensch bist Du, sterblich und eitel, doch nach Seinem Ratschluss berufen für diesen heiligen Thron", sprach Boronya von Nedjit in feierlicher Würde, während sie den nackten Leib der Prinzessin mit Boronsöl salbte. "Und so geschehe Sein Wille! Fortan seiest du Nisut der Kemi, Rabentocher!" Sodann kleidete man die neue Königin in feines, schwarzes Linnen, und als sie schließlich auf dem inzwischen verwaisten Thron saß und aus den Händen der Ersten Rabendienerin die schmale silberne Krone nebst Wedel und Krummstab empfangen hatte, da fielen die Hohen und Höchsten der Priesterschaft vor Nisut Ela XV. auf die Knie und huldigten ihr unter den frommen Chorälen der Brüder und Schwestern von Laguana.
Nach dem anschließenden Boronsdienst zog die Prozession der neuen Königin aus dem Tempel aus, an der Spitze Boronya Ni Nedjhit und die neun würdigsten Ritterinnen und Ritter des Ordens des Hl. Laguan in geschwärzten Harnischen, schwer bewaffnet und mit feierlichem Gesichtsausdruck. Dahinter schritten die zehn jüngsten Novizinnen und Novizen des Ordenstempels, blumenstreuend und vom Ruhme der alten und neuen Königin kündend. In einer von acht Geweihten getragenen Sänfte folgte schließlich die neue Nisut, erhaben auf einem Thron sitzend und mit unbewegter Miene Würde und Ernst ausstrahlend. Den Abschluss der Prozession bildeten weitere zwanzig sorgsam ausgewählte Ordensleute.
So bewegte sich der Zug die nächsten Tage durch das Land, und allenthalben lief das Volk zusammen, um der neuen Herrscherin ansichtig zu werden, ihr zu huldigen und sich an freigiebig verteilten Wohltaten zu laben. Nicht wenige ließen die Mühsal des Tagwerks hinter sich und schlossen sich dem Tross an, der schließlich triumphal die Tore Khefus durchschritt und vor dem königlichen Palast der Hauptstadt sein Ziel erreichte. Dort endlich konnte der Hof der neuen Königin die Aufwartung machen, allen voran Kanzler de Cavazo, viele Dekaden lang ein treuer Diener Nisut Peris, aber auch Chanya Al'Plâne, die Heerführerin der Kemi, und da zierte erstmals ein Lächeln das bisher so strenge Gesicht der Königin Ela.
Dann endlich trat die Rabentochter vor ihre Getreuen und verkündete, was das Streben ihrer Regentschaft sei: War ihre Mutter Peri III. als "Erneuerin" gefeiert worden, so sei es nun ihr Bestreben, das wiedererstandene Reich in Besinnung auf den Glauben und die Traditionen der Ahnen zu stärken und zu einen. Die Borongeweihtenschaft wolle sie weiter stärken und als deren Oberhaupt die Spuren der Fremdherrschaft endgültig tilgen, gleichwohl aber die Fremden gastfreundlich behandeln. Auch ließ Nisut Ela keinen Zweifel daran, dass sie der "verruchten al'anfanischen Ketzerei" ebenso wie ihre Mutter die Stirn bieten wolle, und deshalb eine Festigung der Bündnisse mit Vinsalt und Brabak anstrebe. Letzteres würde schon am nächsten Tag durch ihre Vermählung mit Kronprinz Peleiston erreicht werden.

So überrascht der Hof von dieser Ankündigung war - denn bislang war man davon ausgegangen, dass Nisut Ela XV. in das Haus Firdayon einheiraten würde - so amüsiert schien der Bräutigam, der in Vertretung seines Vaters Mizirion der neuen Königin seine Aufwartung gemacht hatte. Nun trat Peleiston neben die Kemi-Königin, ein wahrhaft stattlicher junger Mann, und tat seinerseits Dankesworte kund, und seine Würde und seine Freundlichkeit nahmen wohl alle Anwesenden für ihn ein. Alsdann zogen sich Kronprinz und Königin zurück, um sich auf die Zeremonie vorzubereiten, während sich der Hof im Palastgarten in ein fröhliches Fest stürzte und das Volk in den Tavernen im Namen der Nisut frei Speis und Trank genießen konnte.
Am nächsten Morgen um die Mittagszeit waren schließlich alle Arbeiten für den feierlichen Akt getätigt: der Platz vor dem Palast war gereinigt und mit weißen Kies bestreut worden, eine mit bunten Blumen geschmückte Holztribüne bot dem Altar des Raben Platz und die Höflinge und Hofdamen drängten sich an den Rändern der Fläche in respektvollem Abstand zu den Ordensleuten, deren Aufgabe es war, für Ordnung zu sorgen. Schließlich traten Ela und Peleiston durch das Palasttor ins Freie, an der Seite der Nisut ihre Mutter Peri, nunmehr lediglich einfache Priesterin des Raben, an der Seite des Prinzen der brabakische Gesandte Masakos Theopraktas als Zeugen für den Heiligen Bund. Angetan waren Braut und Bräutigam in schlichten schwarzen Gewändern, Nisut Ela trug dazu dem alten Brauch gemäß einen Kranz aus Mes'kemet-Orchideen im Haar, die Glück, Segen und Gesundheit bringen sollen.
Schließlich trat das Brautpaar vor den Priester, der die Trauung vornehmen sollte; es war der altehrwürdige Patriarch des mächtigen Hauses Mes'ká-rê, ein durch zahlreiche Schlachten und ebenso schwierige Familienpolitik gestählter Ordensritter und loyaler Freund der Nisut Peri. Bruder Boromil sprach ein kurzes Gebet, ehe er die 12 Fragen des Lebensbundes stellte. Dann traten Kronprinz und Königin vor und legten jeweils ihre linke Hand auf den Rabenaltar. "So soll dieser Bund besiegelt werden, mit dem Blut, das in euren Adern fließt", fuhr der Priester fort, griff zu seinem Ordensdolch und ritzte mit zwei Schnitten die Handflächen des Paares. "Euer Blut soll eins werden, und es soll gesegnet sein im Namen des Raben und Seiner Töchter Rahja, Travia und Tsa. Dieses Blut kann niemand mehr trennen und dieses Band soll sein auf ewig, in diesem Leben und darüber hinaus. So schließet nun den Bund", sprach Bruder Boromil, woraufhin sich das Paar einander zuwandte, die blutenden Handflächen erhob und sie unter den segnenden Worten des Geweihten in Augenhöhe aufeinanderpresste. Dann wandten sich die Frischvermählten um, schritten Hand in Hand zurück in den Palast und überließen Hof und Volk einer weiteren Nacht der Feierlichkeiten.

Epilog

Während Nisut Ela und Kronprinz Peleiston sich ihren ehelichen Vergnügungen hingaben, konnte die Berichterstatterin am Rande des Festes noch ein interessantes Detail des auch vom horasischen Gesandten Adîlron ay Oikaldiki gesiegelten Hochzeitsvertrages in Erfahrung bringen: Wie glaubhaft versichert wurde, enthält der Ehevertrag eine Klausel, wonach das erstgeborene Kind aus der Verbindung des kem'schen und des brabakischen Königshauses mit einer angemessenen Partie aus dem Hause Firdayon vermählt werden soll.

(PST, AJA)

 

Kommando Ost
Gardegeneralin Quenadya Mezkarai
Zirmo, Yleha

an
die Würdenträger der angrenzenden Provinzen
zur Weitergabe an relevante Persönlichkeiten

 

betreffend der Lage in Yleha nach dem Südergardt-Zwischenfall

 

Lage in Yleha von gespannter Ruhe geprägt

 

Das Kommando Ost vermeldet keinerlei Kampfhandlungen. Im Mittelabschnitt der Front um Südergardt ist es zu keinerlei weiteren Kampfhandlungen mit Renegatentruppen gekommen, auch im Süden der Front in Richtung Zenach sind keinerlei Angriffe der Rebellen gemeldet worden. Weitere verstärkungen wurden von der ylehischen Zivilverwaltung in Form von Milizeinheiten ausgehoben, die Grenzbefestigungen werden unterstützt durch die Maßnahmen des Kriegsrechtes weiter ausgebaut.
Vermehrte Aufklärungsvorstöße im Norden der Front durch reguläre Einheiten unter Führung des KKAB führten zu einem klareren Bild des Lage in Anûr, dahingehend, daß zwar in der Tat die quasi-staatliche Organisation des Yantiro-Freistaats zusammengebrochen ist, eine sichere neo-corvikanische Regentschaft aber noch nicht etabliert werden konnte. Der neo-corvikanische Sieg über die yantirische Streitmacht ist dennoch vollständig, so daß eine Etablierung der Renegaten an der ylehischen Grenze binnen Jahresfrist zu erwarten ist. Sämtliches kem'sches Militärperonal als auch die Militärberater des KKAB sind geordnet und ohne Verluste auf dem Rückzug. Grund für das Scheitern des yantirischen Wiederstands ist eindeutig dessen Weigerung zur verstärkten Kooperation mit den kem'schen Autoritäten, die in Anûr als "Besatzer" diskreditiert wurden, laut KKAB erwiesenermaßen durch neo-corvikanische Agenten.
Das Kommando Ost erwartet vom zurückkehrenden Personal der Armee und des KKAB dennoch zahlreiche wertvolle Informationen zur Strutur des neo-corvikanischen Staatswesens und dessen Armee, auch einige Gefangene werden erwartet.
Des weiteren ist in den nächsten Monden mit zahlreichen Flüchtlingen zu rechnen, hauptsächlich yantirische Loyalisten und Armeeangehörigen. Hier muß auf kem'scher Seite aufgrund der tiefverwurzelten Abneigung dieser Personen gegen nisutlich-kem'sche Autoritäten mit erheblichem Unruhepotential gerechnet werden, so daß eine Verbringung der Flüchtlinge aus Yleha angeraten scheint.
Das Kommando Ost fokussiert seine weiteren Anstrengungen in der Grenzsicherung und in der Unterstützung des anûr'schen Widerstands in seinen letzten Bastionen, dem Achazland und nicht näher zu benennender Widerstandsnester unter der Befehlsgewalt des KKAB.

Gardegeneralin Quenadya Mezkarai
Kommando Ost

Schlacht bei Fort Südergardt!

Viele Opfer bei erstem Angriff neo-corvikanischer Rebellen auf nisutliches Land!

Soeben erreichen uns erste Berichte von einem blutigen Kampf zwischen nisutlich- kem'schen Söldlingen und neo-corvikanischen Rebellen im südlichen Yleha. Wie berichtet wird, kam es bei der Grenzfeste Fort Südergardt zu heftigen Kämpfen mit zahlreichen Toten auf beiden Seiten. Das Fort und die Siedlung Südergardt wurden dabei durch Brandschatzung erheblich beschädigt; unter den Opfern der grausamen Horden aus dem Osten befinden sich nicht wenige Bauern und andere Nicht-Kombattanten.
Begonnen hatte der Angriff am Morgen des 4. Tages im Hesindemondes, als von den Pallisaden Südergardts aus ein beachtlicher Heerwurm gesichtet wurde, der aus den dichten Waeldern im Osten hervorbrach. Augenzeugen zufolge hatte sich die abtrünnige Prinzessin Rhônda selbst an die Spitze der Truppen gesetzt, die sich nicht lange mit der im Fort gut verschanzten nisutlichen Truppe aufhielten, sondern selbiges und selbige umgingen und mit der Brandschatzung des Dörfleins Südergardt begannen, dort die Bevölkerung nicht schonten und Gefangene ohne Ansehen des Alters durch grausame Martern zu Tode brachten.
Also sah Hauptmann von Berendorff, Kommandant Südergardts keine andere Moeglichkeit, als den bedrängten Bauersleuten durch einen Ausfall zu Hilfe zu eilen, wobei seine Söldlinge ihre Verschanzungen preisgeben und sich mit einem an Zahl und Grausamkeit überlegenen Feind zu messen hatten.
Das Opfer der tapferen Soldaten und Soldatinnen war allerdings nicht umsonst, denn wiewohl von ihnen keine Seele mehr am Leben ist, konnte ein Großteil der unschuldigen Dörfler den Angriff der Nisutlichen zur Flucht in die umliegenden Wälder nutzen.
So gelang es den Rebellen gleichwohl, das Fort nach heftigen Kaempfen schliesslich zu nehmen, doch schon war Entsatz unterwegs, denn in die letzten Monden hatte die Generalin Quenadya Mezkarai dazu genutzt, ein System von Meldetürmen und Befestigungen entlang der Ostgrenze anzulegen. So wurde vom seligen Hauptmann von Berendorff vor dessen Aufbruch in sein letztes Gefecht ein Notfeuer entfacht, das ein nur wenige Meilen nordlich lagerndes Ordensbanner des Heiligen Laguan alarmierte, welchselbiges alsogleich in Eilmaerschen zur Wallstatt aufbrach.
Und so hatte sich die Lage am Morgen im Vergleich zum vorherigen Tage umgekehrt: die im Fort Südergardt verschanzten und arg mitgenommenen Neo-Corvikaner sahen Ordensleute des Hl. Laguan, grimmig und auf Rache brennend, heranziehen. Doch die feigen Rebellen stellten sich nicht zum Kampfe: Ehe die Ordensleute noch ihre Aufstellung in Schlachtordnung abgeschlossen hatten, zog der Feind eilends ab, nicht jedoch, ohne vorher Feuer an das Fort gelegt zu haben. Die Verfolgung der Rebellen brachte dem Orden jedoch ausser drei erschlagenen Feinden wenig Ruhm, so dass diese auch recht bald abgebrochen wurde.
Während sich also die Dörfler aus den Wäldern wieder zu ihren niedergebrannten Wohnstätten wagten, stellten die Ordensleute im zerstörten Fort Grausiges fest: Der Feind hatte die Nacht genutzt, die von ihm gemachten Gefangenen auf unbeschreibliche Weise zu Tode zu bringen, auch hat er unter Zuruecklassung der schon arg verwesten Köpfe des CONDNOR-Anührers Scadirro und des Gouverneurs von Yantiro, Kh'ôn Dîarriez'h, sowie einer persönlichen Nachricht der Abtrünnigen an ihre "verfluchte Mutter und Usurpatorin des Thrones" seine Stärke deutlich gemacht.
Es sei nun, so das Schreiben, "mit der Vernichtung der Feinde in Anûr" selbiges Land als "erste Provinz der kem'schen Krone von Fremdherrschaft und Verrat gereinigt und als Ausgangspunkt der Rückeroberung des Káhets bereitgemacht, wobei weder die illegitime Nisut Peri III. noch der ihr zu Füssen kriechende Adel mit Schonung rechnen" könne.
(PST)

Hátyát ruft Kriegsrecht aus!

Volk von Yleha, höret, was Euch Eure geliebte Prinzessin Annabel I. Chánûr'h von Yleha zu verkünden hat:
Geliebte Brüder und Schwestern vor dem weißen Raben, seit dem 4. Tage des Hesindemondes sind die verräterischen neo-corvikanischen Horden unter der Führung der verderbten Rhônda in unsere geliebte Heimat eingedrungen und sind über die Feste Südergardt hergefallen. Noch sind unsere tapferen Brüder und Schwestern dabei, die Feste zu halten, auch sind schon Truppen zur Verstärkung eingetroffen.
Nun endlich ist es also soweit, die Zeit der Ungewißheit ist vorbei, in der wir in jeder Nacht voll Angst gewacht haben, den drohenden Angriff abwartend. Nun endlich können wir unserem Feinden in die Augen blicken und ihnen drohend den Säbel entgegen strecken!

Für die Nisut! Für Kemi! Für ein Yleha, in dem unsere Kinder in Frieden und ohne Furcht leben werden!

Gemeinsam werden wir den Neo-corvikanischen Schweinehunden in den Arsch treten!

Ab dem heutigen Tage, rückwirkend zum Morgengrauen gelten folgende Erlasse:

  • Alle Reservisten, Reservistinnen und alle Mitglieder der ylehischen Bürgermiliz haben sich umgehend bei der nächsten Militärdienststelle zu melden.
  • Für ganz Yleha wird eine Ausgangssperre verhängt, wer sich innerhalb der Mauern von Zirmo, Yleha/Stadt, auf den Plantagen Grand Ylehia und Plantaga Tién oder in der Nähe von militärischen Stützpunkten aufhält, ohne eine Erlaubnis des yelhische Nachrichtnbureaus oder des Armeestabs zu haben, wird als Spion behandelt.
  • Wer ohne entsprechende Erlaubnis außerhalb der Siedlungen aufgegriffen wird, wird als Spion behandelt.
  • Die Stämme der Achaz und der Catco haben das Betretungsverbot für ihre Autonomen Gebiete für das Militär und Personen mit gesonderter Erlaubnis aufgehoben. Ihre kämpfenden Einheiten sind der kemschen, militärischen Führung untergeordnet.
  • Alle offen zugänglich gelagerten Nahrungsmittel, sowie alle kriegsrelevanten, beweglichen Dinglichkeiten und überschüssigen Last- und Reittiere werden umgehend gesammelt und entweder direkt dem Militär überliehen oder in den hatyatlichen Lagern eingelagert. Das ylehische Nachrichtnbureau wird die Verwaltung und die Zuteilung übernehmen.
  • Die Häfen von Yleha/ Stadt, Shilaya und Zirmo sind für alle zivilen Schiffe gesperrt. Jedes kampftaugliche Schiff oder Boot wird hiermit inklusive der Besatzung für den Kampf auf dem Meer und den Inseln konfisziert.
  • Den Oberbefehl über alle, in Yleha stationierten Einheiten, über die ylehische Bürgermiliz, die kämpfenden Einheiten der Catco und Achaz, der schwimmenden Einheiten sowie sämtlicher nichtmilitärischen, jedoch kämpfenden Truppen erhält Generalin Quenadya Mezkarai.
  • Das ylehische Nachrichtenbureau sowie die restliche, ylehische Verwaltung wird unter der Aufsicht von Nan'ji ya'k Bergström komplett und ausnahmslos der militärischen Führung unterstellt.
  • Die Hátyát selbst erhält ab sofort alle Rechte und Befähigungen, wie sie nach §§ 1-9 des ylehischen Kriegsrechtsgesetzes vorgesehen sind. Im Speziellen betrifft dies das gesammte Gebiet der Tá'hátyát.
  • Der Akîb Ni Antien Mar'et erhält ab sofort alle Rechte und Befähigungen, wie sie nach §§ 10 - 14 des ylehsichen Kriegsrechtsgesetzes vorgesehen sind. Im Speziellen betrifft dies das Gebiet von Yleha/ Stadt, Zirmo, der Plantagen und sonstigen Siedlungen.
  • Das Kloster Al'Areal, vertreten durch die komplette Geistlichkeit der Táhátyát, erhält ab sofort alle Rechte und Befähigungen, wie sie nach § 15 des ylehsichen Kriegsrechtsgesetzes vorgesehen sind. Im Speziellen betrifft dies das gesammte Gebiet der Tá'hátyát.

Im Namen ihrer Prinzesslichen Hoheit, der Hátyát Ni Yleha, Annabel I. Chánûr'h und des Oberkommandos Ost Gardegeneralin Quenadya Mezkarai, kundgetan durch den Schreiber Nan'ji ya'k Bergström
(BPW)

Hátyát stellt Truppen auf

Nachdem sich im Laufe des ersten Kriegstages fast 100 brave ylehische Reservisten und Freiwillige beim Kommando der Schwarzen Armee gemeldet haben, um ihr Land zu verteidigen und auch in den nächsten Tagen weitere 100 Ylehis erwartet werden, gehen nun die Vorräte an Waffen, Uniformen und Ausrüstung zur Neige.
Tar'in Nâsar'h, der als Gardehauptmann und Akîb Ni Antien'Maret nicht nur die Lage in den Städten Zirmo und Yleha überwacht, sondern auch für die Rekrutierungen an der Küste zuständig ist, schildert die Lage wie folgt: "Es ist kaum verwunderlich, daß die Ylehis so eifrig zu den Waffen greifen wollen, wissen sie doch wie kaum ein anderes Volk im Reich, wie kostbar der Frieden ist und wie schwer man dafür kämpfen muß! Es melden sich jedoch auch Viele, die für einen Kriegsdienst nicht geeignet sind, weil sie keine militärische Ausbildung haben, weil sie schon zu alt oder noch zu jung sind, ja selbst Kinder kommen zu uns, weil schon ihre Väter gekämpft haben. Andererseits haben wir aus den letzten Kämpfen gelernt, daß es besonders in diesen Zeiten wichtig ist, daß die fehlenden Hände auf den Fischerbooten, den Feldern und auf den Plantagen ersetzt werden. Sonst wird dem Schmerz und dem Tod der Hunger folgen! Daher schicken wir viele zurück in ihre Dörfer oder behalten sie in den Städten und Festungen, um für ausreichend Lohn in den Ställen, Lagern, den Lazaretten oder Werkstätten zu arbeiten. Nur etwa die Hälfte aller Freiwilligen, nur die, die mit dem Säbel umgehen können und die wir guten Gewissens in die Schlacht schicken können, nur die gesund sind und kräftig, die bekommt von uns den Wappenrock der Armee."
Doch ist es in dieser Zeit noch möglich, derartig wählerisch zu sein? Muß man nicht alle Kräfte, die ein Land hergibt, gegen den Feind schicken? Auf diese Frage antwortete Myrádâ tá Al'Areal, die Seret-Akib und Sprecherin der ylehischen Kirche: "Genau das darf man nicht, auch wenn die Not noch so groß ist. Denn so schwächt man ein Land, macht es langfristig wehrlos. Wir wissen, daß Rhônda seit Jahren diesen Feldzug vorbereitet hat und wir dürfen nicht denken, daß es bei einem einzigen Angriff, den man leicht niederschlagen kann, bleiben wird. Gewiß kämpft sie zusätzlich auf anderen, finsteren Wegen, versucht, durch Spione und Verräter das Reich zu zermürben, wir müssen uns also auf einen längeren Krieg vorbereiten und vor allem auch die Kriegsschauplätze hinter den offiziellen Fronten decken. Außerdem ist sie nicht die einzige Gefahr, die uns droht, die ylehische Hexe ist immer noch nicht aufgefunden und auch Al'Anfa lauert nur darauf, daß Kemi durch den Krieg geschwächt ist."
Es ist also mal wieder Krieg in Yleha, mal wieder wurde das Kriegsrecht ausgerufen und mal wieder fegen Tod, Schmerz und Leid durch das Land. Hat Rhônda gerade deshalb in Yleha angegriffen, um die Schwäche und die Verweiflung der Ylehis auszunutzen? Dazu ihre prinzessliche Hoheit, die Hatyat Annabel Chánûr'h: "Ach, alles Quatsch! Wenn es so ist, dann ist diese Rhônda blöder, als wir dachten! Die Ylehis sind weder schwach noch verzweifelt! Klar, seit Generationen kennen sie nur den Krieg, aber gerade das macht sie stark. Sie sind gewissermaßen... daran gewöhnt, sie wissen genau, was sie machen müssen, wo sie sich zur Not verstecken können, fast jeder kann mit einer Waffe umgehen, die Dörfer werden von Anfang an sehr wehrhaft gebaut, die Lagerhäuser für Reis und Zuckerrohr sind voll, gut versteckt und gesichert. Fast in jeder Familie gibt es einen Haufen an Verwandten, die in irgendeinem Krieg gefallen sind. Stolz ist darauf keiner mehr, aber die Ylehis haben daraus gelernt, in die Zukunft zu blicken. Klar, es gibt nicht wirklich viele Ylehis mehr, aber die, die übrig geblieben sind, sind an ihrem eigenem Blutzoll gewachsen. Wie sonst läßt sich wohl erklären, daß sich fast jeder vierte sofort gemeldet hat, um sein Land zu verteidigen? Ehrlich gesagt, wenn Rhônda irgendwo der Arsch aufgrissen wird, dann hier... und wenn sie von hier aus einfach nur weiter ins Reichsinnere ziehen will, meinetwegen... von Hinten kommt man besser an den Arsch ran!"
(BPW)

Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret ernennt Seret

Nachdem seit vielen Monden schon über Ihrer Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret wachsenden Unwillen bezüglich der politischen Verpflichtungen ihres Herzoginnen-Titels gemunkelt und spekuliert wurde, machte Ihre Hoheit zum 15. Hesindetag des Jahres 30 S.G. zu Ihrer Residenzstadt Djáset in Táyârret endlich Nägel mit Köpfen - eigenwillig wie immer.
Ihre Hoheit war nämlich ohne jede Vorankündigung unerwartet auf der Nachsitzung des Bürgerrates in der Taverne "Splitterndes Waskirfaß" erschienen. Nach ein paar Humpen guten Bieres erkannte Hoheit den ebenfalls anwesenden Schreiber der "Rabenschwinge", meine werte Person, und tat sich ihm mit den Worten hervor, daß es gut sei, daß jemand des eloquenten Schreibens Befähigter anwesend wäre, denn sie hätte zu verkünden, daß sie nun nach dem "Kömödienstadel in Mer'imen" endgültig die Nase voll von der Politik habe und sich fortan hauptsächlich ihren kriegerischen Pflichten widmen möchte. Alldieweil sie aber als Herzogin Pflichten und Rechte habe, wolle sie diese auf eine Seret übertragen, und als solche käme für sie nur ihre Adoptivtochter Sayada Al'Plâne in Frage.
Auf die überraschte Frage des Schreiberlings, wann denn die offizielle Ernennung der nämlichen Adjutantin Ihrer Hoheit erfolgen würde, antwortete Hoheit nicht weniger überrascht mit der Frage, ob ich denn "Bohnen in den Ohren" hätte, und daß es wohl genug sei, wenn ich das, was eben gesagt wurde, in ein paar Zeilen festhalten und verkünden würde. Sodann wurde die Aufmerksamkeit Ihrer Hoheit abgelenkt von Ihrer eben eingetroffenen wundervollen Gemahlin, Ihrer Gnaden Khirva Tanoram, so daß ich, der unbedarfte Schreiberling, kein weiteres Zeugnis mehr von Ihrer Hoheit Exzentrizität ablegen kann.
Diese Ernennung sei also hiermit offiziell verkündet, mag sie auch an gewissen Stellen mitnichten auf Verständnis und Beifall stoßen. Die Dame Sayada, die nicht nur Adpotivtochter Ihrer Hoheit, sondern auch deren Geliebte und Vertraute in militärischen Dingen ist, hat nun also einen weiteren Höhepunkt ihrer persönlichen Macht erklommen und mag fürderhin im Spiel um Einfluß und Macht eine stets zu beachtende Größe sein. Es darf als sicher gelten, daß ihr nicht unumstrittender Ehrgeiz und ihre delikaten Fähigkeiten im Strippenziehen in Zukunft noch für einige Aufregung sorgen werden. Einen ersten Hinweis darauf gibt es schon: bereits einen Tag nach der geschilderten denkwürdigen Zusammenkunft traf die frischgebackene Seret zu Djáset mit Repa Dio de Cavazo Ni Sá'sekera, dem Cancellarius der Kemi, zu einem Gespräch zusammen.
(Doctor E. R. Barmin)

Krisensitzung in der Dekata?

Zum 09. Boron 31 S.G. fand in der Nisutlich kem'schen Dekata eine Sitzung der Amtsträger Dio Cardassion de Cavazo, Repa Ni Sá'sekera, Cancellarius der Kemi, Boronîan Varzim Pâestumai, Hátya Ni Tárethon, Großinquisitor des Kemi-Reiches, Managarm, Akîb Ni Zenach, Mer-senet, Cronjustitiar der Kemi, Charîm Veset Mezkarai, Ser-Nesetet Ni Ordoreum, Jarrêt Dur Avarc-Syn, Spektabilität der Dekata zu Khefu, und Myrddin Beryllius, Spektabilität der Dekata zu Khefu, statt. Sie wurde von den Spektabilitäten der Dekata einberufen und ist augenscheinlich eine Sitzung enormer Wichtigkeit, wie man anhand der anwesenden Personen erkennen kann. Die Themen wurde jedoch vor der Sitzung nicht öffentlich genannt. Die Amtsträger wollten dazu auch keine Aussagen gegenüber der Rabenschwinge machen.
Der Verdacht der Redaktion, dass es sich um die seltsamen Träume, welche Anfang Boron Geistliche und Magier in einflussreichen Positionen des Káhets heimsuchten, sowie die Vorkommnisse in der Tá'akîb Antien'Maret handelte, wurde erst nach der zwölfstündigen Sitzung vom Großinquisitor Boronîan Varzim Pâestumai bestätigt. Es konnte jedoch nicht ermittelt werden, wer die Träume versendet hatte. Nach Aussagen des Dio Cardassion de Cavazo, Cancellarius der Kemi, ist man sicher, dass jemand versuchte, wichtige Persönlichkeiten im Káhet mit einer Vorgaukelei einer nicht vorhandenen Macht einzuschüchtern. Dies sei jedoch nicht gelungen, so Managarm, Cronjustitiar der Kemi, vielmehr ist man auf ihn aufmerksam geworden. In Kürze werden weitere Hinweise folgen, so dass das frevlerische Verhalten entsprechend bestraft wird.
(ANE)

Geburt im Hause Sêkemát !

Der Administrator D.I.A. Sá'hotep Sêkemát und seine Frau schätzen sich glücklich mitteilen zu können, daß vor kurzem ein Sohn geboren wurde. Die Freude über das Geschenk der ewigjungen Göttin Tsa ist tatsächlich groß, denn bislang war die Verbindung kinderlos und nach dem Tode des Adoptivsohns des Administrators war kein Nachfolger für das Familienoberhaupt mehr in Sicht. Auch machten Gerüchte die Runde, das Oberhaupt der Sêkemát selbst sei zeugunsunfähig, doch diese übelsten aller Verleumdungen wurden aufs eindeutigste widerlegt. Das Kind, das den Namen Sákem erhalten hat, soll einst Nachfolger von Sá'hotep werden.
Gefeiert wurde jedoch nur im engsten Kreis der Familie, anscheinend hat der Administrator eine Abneigung gegen größere Menschenansammlungen, nach dem Attenat auf seine Exellenz verständlich. Von unserer Seite wünschen wir dem Kind natürlich auch alles Gute und hoffen das die Götter und allen voran der Herr Boron es fortan durchs Leben führen werden.
(PCZ)

Frau des Administrators D.I.A. zurück im Káhet !

Meriban Sêkemát, die Frau des Administrator Sá'hotep, die wie sich aufmerksame Leser sicher erinnern können zum Schutze ihres Privatvermögens das Königreich verlassen hatte, ist wieder zurückgekehrt. Auf eine kurze Anfrage erklärte sie lediglich, daß die Dinge besser ständen als jemals zuvor, von einer Pleite der Familie, wie von ihr noch bei der Abreise bestätigt, wollte sie nun nichts mehr wissen. Der Administrator selbst war nicht zu sprechen, es hieß er befinde sich auf einer wichtigen Schiffsreise.
Offenbar haben die Bemühungen des Administrators zur Rettung seiner Familie Früchte getragen. Immer wieder haben wir Gerüchte über angebliche Treffen des Familienoberhauptes mit anderen einflussreichen Familien und wichtigen Personen vernommen, doch die meisten hielt man bis vor kurzem wohl für Propaganda der Sêkemát. Nun scheint ein Durchbruch erreicht worden zu sein, wahrscheinlich eine Einigung mit den Gläubigern, glaubt man zumindest. Doch die Dinge liegen gänzlich anders. Wie uns ein nichtgenannt werden wollender Zollbeamter bestätigte, hatte die Frau des Administrators nicht unerhebliche Reichtümer bei sich. Diese Rückkehr läßt die Dinge sozusagen in ganz neuem Licht erscheinen.
Fragt sich bloß, wohin den Administrator seine (angebliche ?) Schiffsreise führt. Will er mit den Al´Planes oder einer ausländischen Händlermacht verhandeln oder befindet er sich gar unterwegs in höchst geheimen Staatsgeschäften, wer weiß ? Jedenfalls bleiben wir sozusagen am Ball.
(PCZ)

Provinz Hápet aufgegeben!

Wie die Kanzlei des Káhet Ni Kemi heute kundtat, wird die in der Bucht von Port Corrad liegende Provinz Hápet zum 1.Efferd 30 S.G. aus diversen Gründen als kem'sches Cronland aufgegeben.
Zum einen sah Ihre Majstät, Nisut Peri III., die enormen Kosten zur Aufrechterhaltung der Besatzung nicht länger als tragbar an, zumal der strategische Vorteil eines Hafens auf der Insel durch den eingebrochenen Osthandel längst keiner mehr war.
Zum anderen wären in den kommenden Monden verstärkte militärische Anstrengungen notwendig geworden um Háept weiter für das Káhet zu sichern, denn die Schergen des unsäglichen Honak-Ketzers hatten ihrerseits vor wenigen Monden einen Stützpunkt im Westen der Insel errichtet, um die Schifffahrt zu ihrer Kolonie Port Corrad zu sichern. Ein Ausgreifen der al'anfanischen Eroberungsstrategie auf den Ostteil der Insel war damit sehr wahrscheinlich geworden. "Hápet" ist nicht das Blut einer einzigen kem'schen Soldatin wert", bekräftigte auch Gardekriegsherrin Chanya Al'Mout'pekeret ihre Abneigung gegen einen sinnlosen Verteidigungskampf so viele Meilen nördlich des kem'schen Kernlandes.
Unmittelbar nach Bekanntgabe dieses Erlasses sind auf Hápet die ersten Maßnahmen zur vollständigen Zerstörung der Infrastruktur sowie zur Evakuierung der Insel in Angriff genommen worden, am Abend des 15. Rondra stand bereits ein großteil der Stadt Khorim in Flammen. Die Bevölkerung unter Akîb Alrik Al'Mansour soll schnellstens ins Kernland zurückgebracht werden und dort in der neugeschaffenen Provinz Jalob Jábet mit Land und Aufbauhilfe unterstützt werden.
Doch wird der geringfügige Verlust wertlosen Landes durch einen Gewinn ungleich größerer Art mehr als nur aufgewogen: Wie weiter bekanntgegeben wurde, gibt der Erzfeind Al'Anfa im Gegenzug zur Räumung Hápets den "Raben von Peri" an das Káhet zurück. Die wundertätige, aus dem Basalt des Vulkans Záw gefertigte Rabenstatue soll der Legende nach vom Heiligen Laguan selbst dem Basalthaus der süd-tárethoner Stadt gestiftet worden sein und war im Zuge der Flucht der al'anfanischen Besatzungstruppen aus dem Káhet von diesen geraubt worden.

Kem'sche Truppen besetzen östliches Támenev

Im Rondra-Mond des Jahres 30 S.G. haben Ordenstruppen des Heiligen Laguan und Seesöldlinge der kem'schen Flotte an zwei strategisch wichtigen Punkten in der Reichsmark Támenev/Ost mit dem Bau von Forts begonnen. Auf einer Insel in der Jalobmündung errichteten die Seesöldlinge das Wehrdorf Wereset, während die Ordenskrieger und -kriegerinnen auf dem Dämmerrücken Fort Resyt errichtet haben. Das Fort kontrolliert sowohl den Unterlauf des Jalob als auch den Balungu-Fluß und soll zusammen mit dem Stützpunkt Wereset das Eindringen von Gesindel in das Herz des Káhet verhindern. Von dort aus kam es in den letzten Monden vermehrt zu Übergriffen auf die inneren Provinzen des Reiches, da sich die Eingeborenen mehr und mehr unwillig zeigten, die Piraten von der Jalob-Mündung fernzuhalten, und, im Gegenteil, diesen oftmals gegen Bestechungsgeschenke den Weg ins Innere der Reichsmark wiesen.
Im nächsten Mond werden kem'sche Truppen vorrangig das Aufstöbern und Vernichten von Räuberlagern an der Grenze des Reichs zur Reichsmark und die Sicherung der neugeschaffenen Provinz Jalob Jábet als Aufgabe haben. Die Provinz wird als Ausgleich zur Abtretung Háepts der Táhatya Mer'imen angegeliedert und Akîb Alrik Al'Mansour unterstellt.

Wir, Peri III. Setepen, Nisut Ni Kemi tun hiermit Unseren Untertanen kund und zu wissen:

Wir sind in hoechstem Masse veraergert ueber die Worte des Hátya Ni Mer'imen, Rhuawn Al'Mansour, wonach eine Mitgliedschaft im Orden des Heiligen Laguan keine Empfehlung fuer hoehere Aemter sei. Diese Worte, geboren aus laengst gesuehnten Verfehlungen einzelner Mitglieder unserer Gemeinschaft aus ferner Vergangenheit, beleidigen nicht nur Uns, die Wir eine Schwester des Ordens sind, sondern auch die vielen aufrechten und tapferen Kaempinnen und Kaempen, die tagein, tagaus Leben und Gesundheit fuer dieses Land und seine Menschen riskieren.

Wir sind veraergert, weil der Hátya fuer die Zustimmung zur Einsetzung einer Ordensritterin als Seret von dieser ein Treuepfand forderte, als sei sie eine Person, die des Verrats verdaechtig sei! Uns ist die Mitgliedschaft im Orden vortrefflichster Garant fuer Treue und Loyalitaet!

Unser Aerger ist begruendet in der Tatsache, dass Hátya Al'Mansour bekraeftigte, dass er den Einfluss der Staatskirche in Mer'imen gering halten moege! Wie kann er die, ueber die er herrscht, darin behindern, ueber den Glauben den Weg zur Erloesung zu suchen? Diese Worte sind Widerworte gegen Uns, die Wir doch anlaesslich der letzten Cronratssitzung eben kundgetan haben, dass der Glaube die Voraussetzung fuer hoechtse Aemter sein soll.

Er hat Unseren Aerger erregt, indem er seine ihm von Uns zugebilligte militaerische Autoritaet und seine ihm von Uns zugestandene Garde eingesetzt hat, um eine Akibet einzuschuechtern und zu bedrohen, die einzig und allein borongefaellig ihre Pflicht tat und Uns die ungeheuerlichen Aussagen des Háyta kundtat.

Aus diesem Grunde billigen Wir die Untersuchung, die Mehib Ne'mekath mit Unserem Wohlwollen gerecht und weise durchgefuehrt hat und unterstuetzen den Entschluss, den Hátya einer Seelenpruefung zu unterziehen: Wir wuenschen die Wahrheit uebr dessn Treue und Loyalitaet zu Unserer Krone und den Fundamenten, auf denen das Reich beruht, zu ergruenden.

Alldieweil ergehen folgende Befehle: Die Amtsgeschaefte des Háyta Ni Mer'imen werden einstweilen vom Ser-Hátya Ni Mer'imen, Haldjin ed Djasuhr, uebernommen. Alle Soldatinnen und Soldaten, Miliz oder regulaere Truppen, haben weiterhin den Befehl, alle Massnahmen zur Aufrechterhaltung von Koeniginnenmacht in Mer'imen zu ergreifen, das beinhaltet expilizit die Unterstuetzung der kirchlichen Massnahmen zur Klaerung des Falles. Nun mag die Weisheit des Entschlusses erkannt werden, wonach es im Reiche keiner Person erlaubt ist, eigene Truppen zu unterhalten: so mag nun kein Adeliger dazu verfuehrt werden, sich in abscheulich hochverraeterischer Weise gegen Unseren Willen zu stellen. Wir verfuegen weiterhin, dass sich der gesamte Kleinadel Mer'imens zu Ihrer Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret nach Ychet zu begeben hat um dort seinen Eid auf Unsere Krone zu erneuern und getreulich Bericht zu erstatten, was sich auf jenem Treffen des mer'imener Adels zugetragen hat, von dem Uns berichtet ward.

Wir sind trotz Unseres Zornes der Milde Unseres Glaubens verpflichtet, und so wollen Wir keinen Bittsteller, sei es der Hátya oder der geringste Bürger des Reiches, abweisen.

PIIIS.

(PST)

Sitzt der Administrator der DIA bald im Schuldturm?

Schon lange kursierten Gerüchte, daß die Geschichten vom großen Familienschatz der Sekemat mehr oder minder erlogen wären, doch nun nach gescheiterten Expeditionen in den Urwald und der tiefen Zerstrittenheit der Familie scheint der Punkt erreicht an dem auch die Gläubiger nicht länger auf einen baldigen Aufschwung bauen. Der Stern der Sekemat scheint sich vielmehr als kurzlebige Sternschnuppe zu erweisen, die bald schon wieder hinter dem Horizont verblassen könnte. Der Administrator machte zu den Gerüchten keine Aussage. Meriban Sekemat, die noch mit dem Administrator verheiratet ist, bestätigte allerdings, daß die Sekemat Schulden hätten. Die Ansprüche der Gläubiger wären um einiges größer als der gesamt Besitz der Sekemat. Deshalb sagte die gebürtige Tulamidin, sehe sie sich auch gezwungen das Kahet zu verlassen. Sie verlässt das Kahet wohl auch, um ihr eigenes Vermögen vor den Pfändern zu retten. Die Kanzlei des Káhet bestätigte, daß man erwäge, sich von dem derzeitigen Administrator zu trennen. Man schloß aber nicht aus, nach einer Bereinigung der privaten Probleme seiner Exzellenz, über einen neuen Posten nachzudenken.
(JEF)

Üble Verleumdungen gegen die Shepses-Familie

Der Adel des Reiches scheint von Paranoia besessen zu sein. Offensichtlich wird befürchtet das die bekannte Schreiberfamilie alle Geheimnisse des Reiches kennt. Es gelang uns ein Gespräch des Mehibs ibn Saîd mit weiteren Adligen mitzuhören. In diesem hetzt der Mehib: "... eigentlich müssten die Shepses-Wiesel die einflussreichste Familie des Reiches sein. All die Geheimnisse die sie bereits aufgeschrieben haben und deshalb kennen und dennoch sollen sie stets Neutral sein und noch nicht für ihren eigenen Vorteil gearbeitet haben?" Dies waren in etwa seine Worte. Werden nun die Shepses-Schreiber alle arbeitslos?
(JKR)

Neuerliche Drohbriefe der Iri-Maat

Es war lange still geworden um die Iri-Maat. Zu lange vielleicht? Glaubte das Reich schon von dieser Plage befreit zu sein, ohne jemals einen entscheidenden Schritt gegen die verbrecherische Organisation geleistet zu haben? Vor wenigen Tagen gingen zeitgleich Schreiben in der horaskaiserlichen Botschaft zu Khefu und in der fürstlichen Residenz zu Khefu ein. Es handelte sich dabei um Drohbriefe, gerichtet an seine wohlgeborene Excellence Adilron ay Oikaldike, horaskaiserlicher Botschafter in Kemi und ihre durchlauchte Excellence Akilja Algerin-de Cavazo, Repat Ni Sá'sekera. Beide wurden in den Pamphleten des Verrates am Reiche der Kemi bezichtigt und angedroht, die Iri-Maat würde sie des Lebens berauben wollen.
Von offizieller Stelle aus zeigte man sich hierauf besorgt und kündigte einmal mehr verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an. Derweil wurde aber auch Kritik am KKAB laut. Seine Durchlaucht, der Kanzler, hätte bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Erfolge gegen die Iri-Maat vorzuweisen und es versäumt, mittels entscheidender Schritte die Organisation und ihre Hintermänner zu entlarven und ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
(MAT)

Die Kanzlei des Káhet Ni Kemi tut im Namen Ihrer Keminisutlichen Majestät kund und zu wissen, daß die Nisut des Káhet nach Beratung mit dem Cronrat folgendes befiehlt, bestimmt und verkündet:

- daß es niemals in Kemi ein "Recht der ersten Nacht" geben soll, da dieses den göttlichen Prinzipien spottet und diese beleidigt.

- daß fortan die Heilige Inquisition Befugnis hat, Vergehen gegen die Lehren und Geweihten der elf Boronskinder mit all ihrer Macht und Kompetenz zu verfolgen und zu ahnden.

- daß die Normen des CCC dahingehend erweitert werden sollen, daß festgeschrieben steht, daß im Heeresschild untergeordnete Personen übergeordnete Personen angemessene Gastung gewähren müssen, wie es der Rang des Besuchers oder der Besucherin sowie den Möglichkeiten des Gastgebers oder Gastgeberin zupaß kommt.

- daß kein Adeliger und keine Adelige des Reiches - außer vor der Nisut und jenen, die für sie untersuchen - Rechenschaft abzulegen hat für die finanziellen Aufwände der Regentschaftsausübung.

- daß fürderhin eine jede Provinz oberhalb der Tá'akîbs und Tá'akîbets eine Provinzkasse einzurichten hat, in die die direkt untergeordneten Entitäten regelmäßig einen vom jeweiligen Provinzregenten bestimmten Geldbetrag einzuzahlen oder aber Naturalien im Gegenwert der Forderung abzugeben haben. Die Verwaltung der Kasse obliegt den Provinzregenten, die zu gerechter und sinnvoller Besteuerung im Hinblick auf die Situation in der betreffenden Provinz angehalten werden, worüber Seine Excellenz, der Reichszehntprüfer zu wachen hat.

- daß es für den Abschluß von Verträgen zwischen zwei politischen Entitäten des Reiches keinerlei Zustimmungspflicht des übergeordneten Adels geben soll. Es wird weiter bestimmt, daß sämtliche abgeschlossene Verträge umgehend nach Abschluß als Abschrift mit Brief und Siegel an den zuständigen Vertreter des nächsthöheren Standes übersandt werden müssen, der oder die dann die Pflicht hat, diese Verträge zu prüfen und, falls nötig, gegen sie Einspruch zu erheben. Die Versäumnis dieser Pflicht - der Übersendungs- und Prüfungspflicht! - soll im CCC mit Strafe bedroht werden.

- daß die Einführung einer Devotionssteuer zur Bereitstellung von Mitteln zur Verehrung einzelner Hoachadelspersonen in scharfer Form abzulehnen ist, weil nämlich die Erhöhung lebender Personen den rabenkirchlichen Lehren von der Demut und der Eitelkeit allen menschlichen Seins widerspricht und somit Rabenlästerung wäre.

- daß die Erhebung einer Sondersteuer zum Zwecke des Erwerbs eines Hochzeitsgeschenkes für Ihre cronprinzesslichste Hoheit Ela XV. Setepen weder von Aktualität noch von Borongefälligkeit ist. So Ihre cronprinzesslichste Hoheit zu ehelichen gedenkt, soll diese Zeremonie die besten Tugenden der Rabenkirche im Schilde führen und abseits von Prunk und Verschwendung stehen.

- daß die Krone neubelehnten Adeligen ausreichende Kenntnisse in kem'scher Sprache, Geschichte und Tradition unterstellt und somit die Abhaltung von diesbezüglichen Prüfungen vor der Erhebung in den Adelsstand ablehnt. Wiewohl sei es den Provinzregenten und -regentinnen allerdings gestattet, besagte Prüfungen bei Adeligen zur Überprüfung ihrer Befähigung abzuhalten, wenn denn berechtigte Zweifel an der Kompetenz derselben auftreten. Ihre nisutliche Majestät bekräftigt ausdrücklich, daß selbige Kenntnisse oder das Bemühen, solche zu erlangen, Grundvoraussetzung für eine borongefällige und damit kem'sche Regentschaft sind.

- daß jeder und jede Adelige des Káhet die Lehren und Dogmen der Heiligen Boronskirche als Grundlagen seiner oder ihrer Regentschaft anerkennen und diesbezüglich das nötige Wissen aufweisen muß. Es kann dort keine Herrschaft geben, wo diese Prinzipien unbekannt, und so sei es Kompetenz der Heiligen Inquisition, die hierin Unwissenden zu ergründen, zu belehren und - wenn denn nötig - als ungeeignet für ihr Amt einzustufen.

- daß die Adeligen des Káhet ihre rechtsprechende Gewalt im Einklang mit den Normen des CCC wahrzunehmen haben. Das Crongericht wird angewiesen, hierzu Gerichtsinspektoren und Gerichtsinspektorinnen zu benennen, die die Qualität der Rechtsprechung der Lehnsherren und - herrinnen überprüfen. Des weiteren wird das Crongericht Vorschläge unterbreiten, wie mit für die Wahrnehmung der Gerichtsbarkeit ungeeigneten Adeligen zu verfahren ist.

- daß dem Hochadel ein sogenanntes "Branntweinmonopol" verweigert wird, um dadurch die wirtschaftliche Entwicklung des Káhet zu fördern.

- daß fortan von allen neubelehnten Adeligen folgende Eidesformel zu schwören ist: Im Namen Borons, des Götterfürsten, gelobe ich, [Name und Titel des Neubelehnten], Treue dem Káhet Ni Kemi, Ihrer Majestät, der Nisut, Rabentochter, und der Alleinseligmachenden Heiligen Boronstaatskirche. Ich schwöre bei Boron [und eventuell persönlicher Gottheit], meinem Lehnsherrn [Name und Titel des Lehnsherren] und dem Provinzherrn, [Name und Titel des Provinzherren], bedingungslos zu gehorchen und mit meiner ganzen Kraft und, wenn es dem Allmächtigen Raben gefällt, mit meinem Leben für Reich und Recht, Provinz und Lehen einzustehen. Denn siehe, ich habe erkannt: Dies ist das Heilige Land des Raben, behütet durch Seine nisutliche Tochter, das es zu verteidigen gilt mit meinem Seelenheil. Mein Sinnen und Trachten seien von nun an stets darauf gerichtet, Wohl und Gedeih des Reiches zu mehren, sein Gesetz zu achten und Schaden von ihm abzuwenden. Dies schwöre ich, so wahr mir der Heilige Rabe, Götterfürst, [und eventuell persönliche Gottheit] helfe.

- daß fürderhin Anhänger und Anhänger der Irrlehren keinerlei Lehensgewalt mehr über Provinzen oberhalb einer Tásah/et ausüben dürfen, da das Gottesreich der Kemi dem Götterfürsten lehnspflichtig ist und keiner dem Raben als sein Lehnsherr oder seine Lehnsdame treu sein kann, welche oder welcher Seine Natur nicht anerkennt. Eine Ausnahme bilden die bisher in Amt und Würden befindlichen Lehnsherren und -herrinnen, auf ihnen ruht trotz ihres Irrtums der Segen des Göttergottes.

- daß Irrlehrigen weiterhin tolerant und schützend begegnet werden soll, sofern diese nicht danach trachten, ihren Irrtum zu verbreiten.

- daß die Bezeichnung "Irrlehre" und "Irrgläubige" erhalten bleiben soll, da die derart bezeichneten Lehren und Personen im Irrtum sich befinden. Es ist jedoch untersagt, jene Bezeichnungen in beleidigender Form zu gebrauchen, denn dies widerspricht der Toleranz, die uns der Rabe lehrt.

- daß Ihre Majestät das Bündnis mit dem Horasischen Kaiserinnenreich in seiner derzeitigen Form bestätigt und die Soldatinnen und Soldaten der Kaiserin, die ihrer Einladung nach Kemi gefolgt sind, als Freunde und Freundinnen betrachtet.

- daß folgende Wegverbindungen des Káhets ab sofort die Bezeichnung Cronstraßen tragen und fürderhin aus den Provinzkassen auf drei Schritt Breite freizuhalten und trittsicher zu machen sind: die Küstenstraße von Jaldosh in Wachtelfels nach Fort Sesechem in Zenach, die Küstenstraße von Zirmo in Yleha nach Zyral in Káni Rechtu, die Nord-Süd-Verbindungen von Fort Sesechem nach Zirmo, von Djáset in Tayârret über Biazzan in Táheken nach Kolchis in Semjet, von Merkem in Terkum nach Badjalob in Mercha, die Mer'imen-Passage von Zyral in Káni Rechtu nach Ychet in Câbas sowie alle Wege, die zu militärischen Grenzbefestigungen führen. Auf den Inseln sind dies die Áaresy-Passage von Morek in Táni Morek bis Shilât in Tásebá sowie auf Cháset der Weg von Daijnan nach Uru.

- daß auch weiterhin die Beisitzerinnen und Beisitzer des Crongerichts von diesem alleine nach rechtlicher Kompetenz und nicht nach Adelsrang oder durch Wahlgremien besetzt werden sollen.

- daß die Diskussion über die Abschaffung und Verbeamtung des Kleinadels sowie die Reformierung der Konvente auf die folgende Cronratssitzung vertagt wird.

DIES VERFÜGT IHRE MAJESTÄT, DIE NISUT NI KEMI, PERI III. SETEPEN, RABENTOCHTER. NIEMAND WAGE ES, BEI DER ERFÜLLUNG DER ANORDNUNGEN IHRER MAJESTÄT ZU SÄUMEN, ZU ZAUDERN ODER ZU ZAGEN!

Lebenslange Einkerkerung im Bergwerk für Julia Capulet und Awe Thorfinnason!

Es war der erste Fall, dem sich die vom Cronjustitiar zu seiner Vertreterin ernannte Nesetet ni Ordoreum, Rhonda Set'chet'chá Mezkarai - widmete.
Angeklagt waren die beiden Lehrmeister der Dekata-Magierakademie zu Khefu, Julia Capulet und Awe Thorfinnason, die sich in schändlicher Weise über die bestehenden Lehensgesetze und die Regularien des Assoziationsvertrages mit Yleha hinwegsetzten und in die Autonomiegebiete der Catco eindrangen und damit eine Gefährdung für den Frieden mit den Waldmenschen Ylehas darstellten. Mit ihrer eigenmächtigen Tat verstießen die beiden Magister nicht nur gegen die Regularien des ylehisch-kem'schen Assoziationsvertrages, sondern auch gegen von Ihrer königlichen Majestät gestützten Anordnungen der Hekatet Ni Chentasu und der Hátyát Ni Yleha. Aufgrund der besonderen Schwere der Verbrechen bestand die Cronanwaltschaft unter Kerret Ni Naareb, Neset Ni Djunizes, auf einer besonders harten Strafe: Beide Magister sollten lebenslang im Bergwerke unter Tage für ihre Verbrechen büßen!
Resolut unterhielt ihre Hochwohlgeboren Ni Ordoreum die Verhandlung. Erschienen waren neben den beiden Angeklagten und deren Fürsprecher der Cronanwalt des Kahét Ni kemi, Kerret Ni Naareb, sowie als Zeugen Ihre Hoheit Chanya al'Mout'pekeret ni Chentasu, Exzellenz Dom Aramis Conssarrio, seines Zeichens Hofmagus der Hekatet sowie Ihre Erlaucht Hátyát Annabel Chanûr'h Ni Yleha. Rasch und zügig vernahm die Nesetet sowohl die Angeklagten, als auch die Zeugen, ließ die Cronanwaltschaft und die Verteidigung ihrerseits relevante Fragen stellen und duldete keinerlei Unruhen im Saal.
Im Plädoyer wich Cronanwalt Ni Naareb keinen Fingerbreit von seinem bisherigen Strafmaß ab und plädierte auf lebenslange Minenarbeit aufgrund der besonderen Härte der verbrechen die für die Provinz Yleha auch deutlich schlimmere Konsquenzen hätte haben können. Eine Verstimmung der Catco würde die bisherige Ruhe zerstören und die beiden Magister hätten diese Konsquenzen dann zu verantworten gehabt: Krieg in dieser zerrütteten Provinz!
Die Verteidigung unternahm einen kläglichen Versuch, die Angeklagten zu retten und bat die Nesetet die besondere Dringlichkeit der durch die Angeklagten durchzuführenden Untersuchungen zu berücksichtigen. Ein vorheriges Einholen der benötigten Dispense hätten einen eklatanten Zeitverlust bedeutet. Überraschend war das Urteil nicht:
"In nomine iudici, verkünde ich folgendes Urteil: Professora Julia Capulet und Professor Awe Thorfinnason,beide Lehrkörper der Dekata werden wegen vorsätzlichen Entgegenhandelns gegen eine Anordnung einer Herrschaft die geeignet war, eine Gefahr abzuwenden (strafbar gem. § 7a Absatz 2, Art.4 , Teil 2 Ius Criminalis; Art.2 Absatz 1 Teil 1 Ius Criminalis in Verbindung mit dem Prolog über die Heeresschilde) und zudem wegen Betreten der Autonomiegebiete der Catcos (strafbar gem. Art.2a, 2b, 2e Assoziationsvertrag zwischen Kemi und Yleha) zu einer Einkerkerung auf Lebenszeit mit Arbeitsdienst im Bergwerke verurteilt!" Die Nesetet setzte sich wieder.
Die Urteilsverkündung hatte die beiden Magier hart getroffen, das sah man ihnen an. Doch die Gründe für dieses Strafmaß waren ersichtlich. "Eine Anordnung von Adligen, die dazu dient, eine Gefahr für Provinz und Reich abzuwenden, ist bindend - auch für Lehrmeister der Magie." Erklärte die Vorsitzende Mezkarai. "Selbst dringende arkane oder wissenschaftliche Untersuchungen haben den Anordnungen der Hekatet und der Hátyát keinen Vorrang, im Gegenteil. Und da die möglichen Konsquenzen für die Táhátyát Yleha von großer Brisanz gewesen wären, ausgelöst durch übereifrige Magister, kommt das Gericht nicht umhin, dem Antrag der Cronanwaltschaft zu entsprechen."
Damit war das Urteil über die beiden Magier gesprochen!
Sallas R'yall, Korrespondent der RS aktuell
(NME)

Bekanntmachung:
Nisutlich kem'sche Gardemilizkommandantur
Gardemilizmarschall Abdul ibn Meheb

 

Gegeben zu Djáset
Zu Händen aller Adeligen und Gardemilizoffiziere des Tánesetet Odoreum
Zu Verkünden auf allen öffentlichen Plätzen ab dem 1. Praioslauf des Freien Monats Tsa des Jahres 29. S.G. eine Woche lang jeden Abend.

 

Anordung des Gardemilizmarschalls:

Betreffende Regionen: Tásenetet Odoreum
Zweck: Allgemeine Miliz- und Gardeübung
Zeitpunkt: 8/9. Praioslauf des Freien Monats Tsa

 

In meiner Funktion als Befehlshaber aller Garden und Milizen wird hiermit eine allgemeine Übung aller Gardemilizen und Stadtgarden im gesammten Tásenetet Odoreum angeordnet, die am 8. und 9. Tsa stattfinden wird.
Zweck dieser Übung wird es sein, die allgemeinen, die Dschungelkampf- und die logistischen Fähigkeiten der Milizen und Garden zu erproben und zu verbessern. Zu diesem Zwecke werden die Milizen zwei Tage lang unter dem Kommando ihrer Offiziere das errichten befestigter Stellungen, den Dschungelkampf und den normalen Formationskampf üben, während die Garden die Verteidigung von Befestigungen und strategisch wichtigen Plätzen üben werden.
Auf auftretende Belästigungen kann im Sinne von Kehét und Nisut keine Rücksicht genommen worden. Die befehlshabenden Offiziere sind aufgerufen darauf zu achten das diese nicht im Übermaße entsteht. Für auftretende Beschädigungen im Zuge der Übung werden die verursachenden Subjekte und deren Offiziere zur Rechenschaft gezogen werden, sämtliche Beschädigungen in Zuge der Übung sind dem Gardemilizkommando zu melden.

 

Zeichen und Siegel,
Abdul ibn Meheb
Gardemilizmarschall, Akîb ni Táyârret
(CAG)


Sekretarius der Nisut tot aufgefunden

Bericht von Ambar v. Wildantor, Khefu - Und wieder ist ein Mensch zu Boron gegangen. Oder besser gesagt: geschickt worden! Denn auch dieser Tote, der Sekretarius Farus Galben aus der nisutlichen Kanzlei, wurde mit durchschnittener Kehle und einer sehr schweren Blutvergiftung gefunden. Zwar war er noch am Leben als man ihn in der Nähe des Basalthauses fand, aber nur wenige Minuten darauf verstarb er. Auffällig ist die große Ähnlichkeit zu einem Mord in Sendsh´gerhi vor wenigen Wochen. Es scheint sich dabei mit großer Sicherheit um die oder den selben Täter zu handeln. Weiters war der Inhalt seiner Tasche solcherart auf dem verregneten Boden verteilt als daß man annehmen muß, das etwas gesucht wurde. Aus dem Umkreis des Opfers war nicht viel zu erfahren, ebensowenig vom KKAB.
(MBÖ)

Aus dem Brabaker Blätterwald:
Vorbereitungen auf Staatsbesuch fast beendet

Der Príncipal de Ceára und Marescal del Imperio, Rondrigo Pedresco de Cortez hat seine Vorbereitungen für die Auslandsreise in das Káhet ni Kemi fast beendet. In einigen Praiosläufen wird er per Schiff von Brabak aus nach Sendhs'gerhi reisen, um dort seine Kem'sche Kollegin Chanya Al'Mout'pekeret zu besuchen und mit ihr Teile der Kem'schen Schwarzen Armee zu inspizieren. Aus gut informierten Kreisen drang das Gerücht, der Marescal del Imperio wolle sogar das Bürgerkriegsland Yleha bereisen.
Jugos de Morandor, Adelsexperte der "Neuen Brabaker"
(ROH)

Verlautbarung des Kemiköniglichen Affairenbuereaus

Beginnend mit dem ersten Tage des Freimondes des Boron im Jahre 29 S.G.wird die Dame Yohîl Mezkarai die Pflichten und Rechte einer Residentin des Yret Ni K.K.A.B. für die Provinz Ordoreum und die Familie Mezkarai wahrnehmen.
Die Aufgabe der Residentin besteht darin, die gegenseitige Information des Bureaus und der in Ordoreum ansässigen maßgeblichen Personen zu gewährleisten und beiderseitig auf die Einhaltung von Rechten und Pflichten wachen. Alle Adeligen der Provinz, vom Sah bis zur Nesetet, sind dazu aufgefordert, Anfragen an das Bureau einzig und allein bei der Residentin von Ordoreum einzureichen, wiewohl das Buereau ausschließlich durch die Residentin Auskunft und offizielle Stellungnahmen erteilt.

Siegel des Yret Ni K.K.A.B.

Dio C. de Cavazo

Dankesadresse der Oberkommandierenden der
Ostgruppe der keminisutlichen Schwarzen Armee

Hiermit stattet Gardegeneralin Quenadya Mezkarai, Oberkommandierende der Ostgruppe der Schwarzen Armee im ylehischen Antien'Maret im Auftrage der Oberkommandierenden Chanya Al'Mout'pekeret all jenen ihren persönlichen Dank ab, die unseren dort in stetiger Wachsamkeit und Bereitschaft diensttuenden Soldatinnen und Soldaten reichlich Unterstützung materieller und geistiger Art zur Verfügung gestellt haben.
Insbesondere gilt der Dank der Armee dem Akîb Ni Rekmehi, Tiamar Tem'kat'nafe'phi, der als Hauptorganisator der Hilfslieferungen als erster den Hilferuf der das Reich vor der jederzeit möglichen Invasion der Neo-Corvikaner schützenden Armee gehört hat.
Das Oberkommando bedauert jedoch zutiefst die entwürdigenden und peinlichen Versuche von in kleinlichen Streitigkeit verhafteten Dummköpfen, die diese noble und ehrenwerte Tat dadurch entweihen, indem sie diese in Verkennung der Tatsachen zu Hilfslieferungen für das notleidende Volk von Yleha umzudeuten versuchen.
Allen Helfenden sei hiermit versichert, daß die gespendeten Güter voll und ganz der auf Wacht stehenden Truppe in Yleha zugute kommen. Das Volk von Yleha bedarf dieser Güter dank der klugen und vorausschauenden Politik der Hátyát Ni Yleha, Prinzessin Annabell Chánur'h, und der selbstlosen Hilfe und Unterstützung der Heiligen Borons-Staatskirche, der Krone und der Familie Mezkarai in keinster Weise.
Möge der Rabe mit uns sein!
Quenadya Mezkarai, Gardegeneralin

Kem'scher Kronjustitiar reist nach Thegûn

Vergangene Woche begab sich der Kronjustitiar des Königreichs der Kemi, Se. Hoheitliche Ehren Managarm, Baron von Zenach nach Thegûn im Horasiat, um dortens im Vorfeld der anstehenden Klage gegen Donna Lutisana ay Oikaldiki sich mit den Anwälten der Comtessa zu beraten.
Gestern legte die Galeere in Menev wieder an. Der Kronjustitiar ließ einige Truhen sogleich von Krongerichts-KKAB-Bannern nach Khefu überstellen. Dort ließ er sich seinerseits vom Reichschatzmeister die Übergabe quittieren und reiste ohne weitere Worte zurück nach Zenach.

Nachwuchs für das Repa-Paar von Sá'sekera

Wie heute der Sprecher seiner Excellenz des Cancellarius und Repas Ni Sá'sekera bekanntgab, wurde Seiner Excellenz am 5. Tag des Rahjamondes 28 S.G. durch seine Gemahlin, Repat Akilja Algerîn-de Cavazo, eine zweite Tochter geschenkt. Kind und Mutter befinden sich wohlauf und werden die nächste Zeit unter ständiger Betreuung der Hofmedici Tarkunew und Gomez de Garejo im nisutlichen Schloß zu Khefu zubringen. Die zweitgeborene Tochter des Fürstenpaares trägt den Namen Alisha Elara Akilja Algerîn-de Cavazo und ist - ebenfalls wie ihre ältere Schwester Komira Boronya - mit arcaner Kraft gesegnet.

Veteraninnen und Veteranen verabschiedet

In einer feierlichen Zeremonie wurden heute in der Hauptstadt der Táhekatet Chentasû die ersten Veteraninnen und Veteranen der Schwarzen Armee nach der Inkraftsetzung des neuen Armeegesetzes in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Den Verabschiedeten ist gemein, daß sie alle ihre Dienstverträge im Jahre 3 S.G. unterzeichnet und nach Ablauf der zwanzigjährigen Dienstpflicht um weitere 5 Jahre verlängert hatten. Die meisten von ihnen haben in den frühen brabakischen Kriegen, auf den Inseln und im Unabhängigkeitskrieg gegen Al'Anfa für das Káhet Ni Kemi gekämpft.
Schon am Morgen des Tages war der Marktplatz Djáests für die Zeremonie vorbereitet worden. Auf einer kleinen Bühne, verziert mit Lanzen, Standarten und Bannern, war ein kleiner Tisch aufgebaut worden, auf dem einundzwanzig gesiegelte Pergamentrollen lagen. Das oberste Kommando der Schwarzen Armee unter der Führung der Fédàykîm-Gardekriegsherrin war nahezu vollzählig angetreten, um den in tadelloser Uniform und Disziplin angetretenen einundzwanzig Männern und Frauen in einer letzten Zeremonie für ihre Taten für das Reich und das Volk der Kemi zu danken. Und so geschah es dann auch. Pünktlich nach dem Mittagsregen marschierte der kleine Trupp unter der Führung der einundfünfzigjährigen Hauptfrau Merit'semát in bester Ordnung auf die Tribüne zu, um direkt vor der Tribüne stillzustehen und die anwesenden Offizierinnen und Offiziere zu grüßen. Gardekriegsherrin Chanya Al'Mout'pekeret erwiderte den militärischen Gruß kurz und knapp und bat die Hauptfrau auf die Tribüne. Dort verlaß die Frau Gardemajorin Quenadya Mezkarai eine kurze Zusammenfassung der Laufbahn der alten Kämpin, die hernach aus der Hand der Oberkommandierenden ihre Entalssungsurkunde entgegennehmen durfte. Eine letzte Umarmung durch die Oberkommandierende, ein letzter Salut vor der Standarte ihres XXIV. Banners, und die Seesoldatin verließ die Bühne als Zivilistin. So wurde diese kurze, aber würdige Zeremonie für jede der Zwanzig wiederholt, deren Weg sich nach einer privaten Feier im "Waskirfaß" - das das Oberkommando für diesen Zweck anmietete - nach Tel'Akhbar in Ahami führen wird, wo sie ein Stück Land zur Bewirtschaftung und Besiedelung erhalten haben.

Seret Ni Chentasû verstorben

Dumpf hallte der Tempel-Gong in den frühen Morgenstunden des 16. Tages des Ingerimmmondes im Jahre 28 Sá Gereh über der Djáseter Bucht - Boronsstunde. Gemessenen Schrittes, unter den getragenen Totengesängen der Priesterschaft des Raben, zog der Trauerzug zur Tempelinsel der táyârreter Hauptstadt, um der heimkehrenden Seele das letzte Geleit auf ihrem Weg in das Land des Schilfes zu geben. Francesca dell'Aquina, Seret von Chentasû, Tochter des großen Thalarion Mondglanz, ist tot.
Wir erinnern uns: Vor wenigen Monden wurde die Sahet von Erim und enge Freundin der Hekátet Chanya Al'Plâne bei einem Gefecht gegen heimtückisches Piratengesindel an der cabâser Küste schwer verwundet, und folgt man den Worten des jungen Ulmion Rübe, Tempeldiener zu Djáset und enger Freund der Verstorbenen, so sei "die Franzi bereits beim Herrn Boron gewesen, und nur weil ich es mir so sehr gewünscht habe, ist sie dann nochmal wiedergekommen, aber danach war sie gar nicht mehr die Franzi, wie sie vorher war". Eingeweihte können bestätigen, daß die Seret nach jenen Vorfällen von einer tiefgreifenden Veränderung erfaßt war, so wirkte die zuvor lebensfrohe und offenherzige junge Halbelfe nur noch wie ein Schatten ihrer Selbst. Schweigsam und verschlossen, den Körper verhüllt, der Blick von allem Derischen entrückt, hatte die Edle an der Versammlung des Kleinen Konvents zu Khefu teilgenommen und sich jeweils frühzeitig zur Meditation in den Tempel zurückgezogen. Am Abend des letzten Konventstages schließlich fand man sie tot vor dem Altar des Basalthauses, den Körper auf dem steinernen Boden ausgestreckt wie zu einem letzten Gebet, die Augen geschlossen, das Antlitz von einem tiefen Frieden erfüllt. Schwester Merit Am'sherî, Hüterin des Khefuer Basalthauses, bestätigte, daß die Seele der Toten sanft auf Golgaris Schwingen entschwebt sei und selbst die schwere Wunde, die sie in jenem schicksalhaften Kampfe erlitten und von der sie nie wieder recht genesen war, sich im Tode geschlossen habe.
Zahlreiche Adlige, Freundinnen und Anverwandte ehrten das Andenken der Verstorbenen bei ihrem Begräbnis auf dem Boronanger zu Djáset, und beteten für die Seele jener edlen Dame, welche in den letzten Jahren die politische Entwicklung des Reiches entscheidend mitgeprägt hat, nicht zuletzt als vormalige Nesetet von Ordoreum, als sie durch ihre Mesalliance mit dem jungen Pâestumai-Erben Djedêfre Awâpet das ‚Wiedererwachen' der hochgeehrten Familie Mezkarai auslöste. Und so mochte es vielleicht nicht verwundern, daß an der Seite der Hüterin des djáseter Basalthauses und engen Freundin der Toten, Ihrer Gnaden Khirva Tanoram, Hochwürden Rabenabt Boromil Mezkarai, Mehib von Ordoreum, höchstselbst die Totenmesse zelebrierte und in eindringlichen und bewegenden Worten die Gnade des Götterfürsten für den ewigen Frieden der heimgegangenen Seele herbeiflehte.
Mit dem Tode der Francesca dell'Aquina endet eine Ära für Táyârret, einer Provinz, die wie keine zweite von dem Wirken der Familie der Verstorbenen geprägt worden ist. Denn nach dem mysteriösen Verschwinden des hochgeachteten elfischen Akîbs Thalarion Mondglanz, welcher in den Kämpfen gegen die namenlose Brut zu Ujak sein Schicksal fand, und dem frühen Tode seiner Tochter Francesca, zog sich auch der junge Bruder und Nachfolger der ehemaligen Akîbet, Barrió dos Santós dell'Aquina von seinem Amte zurück, um fürderhin "in Harmonie und Einklang mit allem Lebendigen dem Lied der smaragdgrünen Wälder zu lauschen". Zurück bleibt die erst wenige Götterläufe zählende Tochter der Seret, Alessia dell'Aquina, deren Vater nicht bekannt ist und die, nach Aussagen ihrer Patin Chanya Al'Plâne, bei der Familie ihrer Großmutter im almadanischen Ragath aufwachsen soll. Zum neuen Akîb von Táyârret wurde der verdiente Gardemilizmarschall Abdul ibn Mehib berufen, und somit scheint sich der Kreis zu schließen, war er doch jener tapfere Kämpe, welcher vor über fünfzehn Götterläufen an der Seite des Thalarion Mondglanz nach Kemi kam.
(AJA)

Was geschah mit Eillyn Ardais?

Chaos in Terkum! Ganz Kemi rätselt über das seltsame Verschwinden der Cronanwältin! Wo mag die Seret von Terkum sein? Wurde sie entführt oder verließ sie fluchtartig das Reich? Fragen über Fragen! Doch was ist geschehen?
Tatsache ist, daß wir nichts mit Sicherheit wissen. Was wir wissen ist, daß die Cronanwältin und Seret Ni Terkum vor kurzem noch damit befaßt war, die Crongerichtsklage gegen die in Yleha festgehaltenen Dekata-Magier vorzubereiten. Doch am 1. Tag des Ingerimm-Mondes erreichte uns die Nachricht, daß die Mehibet Ni Terkum, zusammen mit drei Ritterinnen des Laguana-Ordens die Wohnstatt der Cronanwältin verlassen vorfand, offenbar aber deutliche Zeichen einer übereilten Abreise festellte. Wenige Tage später ein sich offenbar in Eile befindlicher Cancellarius zu Khefu mit Ihrer Majestät zusammen, doch nach seiner Abreise veranlasste der sichtlich gereizte Repa keinerlei Anstregungen, das K.K.A.B. mit der Suche nach der Verschwundenen zu beauftragen, im Gegenteil: Kurz nach dieser ominösen Audienz wies die Krone Cronjustitar Managarm an, das Amt der Cronanwältin neu zu besetzen.
Was ist geschehen? Warum wollte die Mehibet Ni Terkum zusammen mit drei Ordensritterinnen der Cronanwältin einen unangekündigten Besuch abstatten? Warum wird nach der Verschwundenen nicht gesucht? Weshalb soll eine neue Cronanwältin benannt werden? Ist Eillyn Ardais tot?
Die Beteiligten schweigen...

Nachwuchs für Merimen und Ordoreum

Was die Gerüchteküche in der Táhatya und der Tánesetet schon lange brodeln ließ, wurde nun von den Herrscherhäussern Merimens und Ordoreums offiziell bestätigt. Die Nesetet Ni Ordoreum befindet sich in guter Hoffnung. Ein gutes Omen sei es, ist überall zu vernehmen.
Die Verbindung zwischen dem altkemschen Hause Mezkarai und dem novadischen Hause Al'Mansour stehe unter dem Segen der Götter und daß dem jungen Paar schon so bald ein Erbe oder eine Erbin geschenkt wird, sei ein Zeichen dafür, daß die Verbindung zwischen Altem und Neuem der rechte Weg sei, das Kahet zu neuer, alter Größe zu führen.
Mögen der Herr Boron und der Herrin Tsa über Elterm und Kind wachen.
Die Redaktion der Rabenschwinge bittet auf diesem Wege um die Gunst, dem hochedlem Paar die besten Glückwünsche übermitteln zu dürfen.
Pilan na'Suwos
(PWI)

Wieder Iri-Maat: Bubenstück gegen horaskaiserliches Expeditionskorps

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Iri-Maat wieder von sich hören lassen sollten. Nun ist es geschehen: Wenige Tage ist her, da brach von Khefu aus ein Nachschubstrupp für die horaskaiserlichen Truppen die im Gebiet von Mer'imen stationiert sind auf. Wie die Kommandantur Südmeer mitteilen ließ, handelte es sich dabei hauptsächlich um Güter des täglichen Bedarfs, Proviant, Heimatpost und eben auch der alle zwei Monde ausgezahlte Sold. Eben jener war es, der bei dem Eintreffen des Trosses bei den Bosparanern fehlte. Allerdings nicht gepanzerte Kassette, in der der Lohn der Kämpen in blinkenden Münzen aufbewahrt wurde. Nein, vielmehr schien sie in eben dem Zustande, in dem sie beim Beginn der Reise war. Das einzige, was die verdutzten Horasier beim Öffnen vorfanden, war ein kleines Pergamentstück, versehen mit einer Glyphe - der Glyphe der Iri-Maat, darunter, in fehlerfreiem Bosparano ein höhnisches "Herzlichen Dank!"
Großes Unverständnis und Rätselraten beginnt nun um die neuerliche Tat der Organisation. Wie konnten sie sich unbemerkt Zugang zur Soldkasse verschaffen, diese öffnen, den Inhalt entwenden und anschließend wieder unversehen schließen? Der horaskaiserliche Botschafter zu Khefu, Seine Excellence Adilron ay Oikaldiki, zeigte sich in einer offiziellen Stellungsnahme überrascht und gleichzeitig natürlich auch getroffen von der dreisten Tat, forderte schnelle Aufklärung und energische Maßnahmen gegen das wilde Treiben. Das KKAB hielt sich wie immer bedeckt, doch ließ man dort durchblicken, daß mit der Verhaftung eines Schankwirts in Andju eine heiße Spur aufgetan wurde.
Wieder einmal mehr kam es also zu einem Übergriff der Iri-Maat und diesmal war er erfolgreicher als das letzte Mal. Diesmal waren es die Goldmünzen der Horasier, die sie an sich rafften, doch ist es nicht eine Frage der Zeit, bis sie in ihren Aktionen skrupelloser werden und diese sich zu blutigen Anschlägen wandeln?
(MAT)

Klage gegen die "Iri-Maat" erweitert

Wie aus dem Krongericht zu vernehmen war, liegt dem Cronjustiziar bereits die erweiterte Klageschrift der Kronanwältin im Falle "Iri-Maat" vor. Nach der versuchten Entführung Ihrer Hochwohlgeboren, der Nesetet Ni Ordoreum wurde der Liste der Klagepunkte noch versuchte Freiheitsberaubung und Nötigung von Herrschaften des Reiches und Gröbliche Verletzung von Herrschaften des Reiches hinzugefügt.
Pilan na Súwos
(PWI)

Friedensedikt von Neu-Prêm erlangt Gültigkeit in der Táhekátet Chentasû

In Hinblick auf diesich zunehmend verstärkenden Spannungen zwischen Kemis horasischer und thorwal'scher Herkunft, im Sinne des inneren Friedens, zu Ehren der Weisheit der fürstlichen Worte des Repas Ni Neu-Prêm, nach der Zustimmung Ihrer kemiköniglichen Majestät Peri III. Setepen (Gesundheit, Leben, Stärke) verfügen Wir, Hekátet Chanya Al'Mout'pekeret die Gültigkeit folgender Worte für das gesamte Gebiet unserer Lehnslande. Wir geloben, den Frieden und die Ordnung innert der Grenzen Chentasûs mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu wahren.

 

Wir,
Ihre Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret Al'Plâne, Hekátet Ni Chentasû
 

und im Namen Unserer Lehnsleute

 

Seine Durchlaucht, Dio C. de Cavazo, Repa ni Sá'sekera
Ihre Durchlaucht, Akiljá Âlgerin-de Cavazo, Repat ni Sá'sekera
Ihre Erlaucht Annabell Chánur'h, Hátyat ni Yleha
Seine Erlaucht Rhuawn Al'Mansour, Hátya ni Mer'imen
Seine Hochwohlgeboren Rhônda Mezkarai, Nesetet ni Ordoreum
Seine Hochwohlgeboren Kerret Ni Náareb, Neset ni Djunizes

 

verkünden hiermit Unseren Willen, welcher von Heute an Recht und Gesetz in der Táhekátet Chentasû sei:

 

Ad primum: Wir alle setzten unser unerschütterliches Vertrauen auf unsere geliebte Nisut, ihre königliche Majestät, Peri III. Setepen, heilig, heilig, heilig und ihre designierte Nachfolgerin in Amt und Würden, ihre cronprinzessliche Hoheit Ela XV. Setepen. Wir legen unser Schicksal in Ihre Hände und vertrauen blind gehorchend auf ihr Urteil. So sei der, den Sie als Verbündeten erwählt, auch der unsere, und den, den Sie als Feind benennt, ebenfalls der Unsere.
Ad secundum: Für alle Adeligen und in den Adelstand Erhobenen der Táhekátet gilt, daß die Verpflichtungen des Lehnseides gegenüber Nisut, Rabe und Reich schwerer wiegen als die Verpflichtungen durch Blut oder Herkunft. Wer gegen diesen Grundsatz verstößt und vermeintliche Blutsbande höher stellt als die Gebote der Nisut wird des Hochverrates angeklagt und hat mit aller Härte des Gesetzes zu rechnen.
Ad tertium: Es mag ein jeder Adelige oder in den Adelstand Erhobene mit seinem Gewissen zu Rate gehen ob dieser Grundsätze, und er mag darüber entscheiden, ob es ihm unter diesen Gesichtspunkten möglich sei, vor sich und den Göttern weiterhin der kemschen Krone Gefolgschaft zu leisten. Wenn er aber zu dem Schlusse kommt, daß es ihm unmöglich ist, weiterhin seinen Lehnseid zu erfüllen, so mag er ehrenhaft vor der Nisut um Entlassung aus seinem Amt ersuchen und für immer dieses Reich verlassen und niemals wiederkehren. Verkündet am 18. Tage des Freimondes Phex im 28. Jahre nach der Gründung des Reiches der Kemi in Unserer Hauptstadt Djáset in der Táhekátet Chentasû.

Chanya Al'Mout'pekeret
(MRA,ARA)

Iri-Maat verübt Attentat auf Nesetet Ni Ordoreum

War es die letzten Monate über fraglich, wo die Iri-Maat stehen, so ist es nun gewiss. Sie sind eine skrupellose Vereinigung von Reaktionären, denen jedes Mittel recht ist, wenn es um die Durchsetzung ihrer Ziele geht. Jüngstes Opfer ihrer Machenschaften war die Nesetet Ni Ordoreum, Hochwohlgeboren Rhônda Mezkarai.
Die Nesetet Ni Ordoreum war auf der Heimreise von Mer'imen gen Ahami und machte Station in Táheken. Dort entschied sich Akîb Antaris Mezkarai aus einer Laune heraus, sie zusammen mit einigen berittenen Wächtern ein Stück des Weges zu begleiten. Etwa auf der Hälfte kam es dann zu dem folgenschweren Zwischenfall. Auch wenn dieser bis zum jetzigen Zeitpunkt nur lückenhaft rekonstruiert werden kann, soll doch versucht werden, die Ereignisse so genau als möglich an den Leser weiterzugeben.
Zunächst war der Eindruck ein harmloser, es schien lediglich zu einer kleinen Verzögerung der Reise zu kommen, als der schmale Weg durch den dichten Dschungel durch einen umgestürzten Wagen versperrt war. Beim vorsichtigen Näherkommen entpuppte sich dieser aber als Hinterhalt, denn plötzlich stürzten aus dem dichten Wald eine große Anzahl verwegen aussehender Gestalten, allesamt maskiert und mit einer Bewaffnung und Ausrüstung ausgestattet, die sie von gemeinen Strauchdieben deutlich abhob. "Halt", brüllte deren Anführer, wiewohl ihm die Überraschung deutlich anzumerken war, die Nesetet mit so massiver Bedeckung vorzufinden. "Legt die Waffen nieder und ergebt Euch! Im Gebüsch sitzen weitere aufrechte Kemi und haben vergiftete Bolzen auf Euch gerichtet! Wir wollen Ihre Hochwohlgeboren!"
Doch Akîb Antaris, Veteran zahlreicher Schlachten, reagierte geistesgegenwärtig. Als er die Täuschung - von wegen weitere Banditen im Gebüsch! - des Anführers durchschaute und dessen Verunsicherung erkannte, brüllte er Nesetet Rhonda Mezkarai "Reite" zu, versetze ihrem Pferd auch noch einen Klaps und versuchte dann zusammen mit einigen der Söldlingen die Angreifer in einen Kampf zu verwickeln, während die Ordoreerin zusammen mit zwei Leibwachen erfolgreich den sich immer enger ziehenden Gürtel der Schurken durchbrechen und fliehen konnte.
Es hätte für sie sicherlich ein dunkles Ende genommen, denn sogleich nahmen einige der Angreifer die Verfolgung auf, wäre es nicht zu einer gar heroischen Tat gekommen. Hochgeboren Menadis Mezkarai, Akîb Ni Ahami, war nämlich seiner Verwandten aus seinem Lehen entgegengeritten, um, wie er sagte, "Rhônda eine kleine Überraschung zu bereiten", und konnte nun so dieser buchstäblich in der letzten Minute zur Hilfe eilen, als sich Hochwohlgeboren schon nahezu von den Schergen eingeholt sah. Diese ergriffen rasch die Flucht, als sie die Verstärkung aus Ahami mit wüsten Geschrei auf sich zustürmen sahen, ebenso wie die Gruppe der Banditen im Norden, die es nicht auf ein ernstes Handgemenge mit Akîb Antaris Mezkarai und seinen Soldaten ankommen lassen wollten.
Glücklicherweise sind keine Todesfälle zu vermelden. Neben etlichen Blessuren von mittlerer bis leichter Art unter den Söldlingen der kem'schen Barone ist aber auch eine schwerere Hiebverletzung des Akîbs Ni Táheken zu vermelden, die er wohl nicht ohne bleibende Schäden überwinden wird.
Ein Angreifer konnte allerdings niedergestreckt werden, wie wir inzwischen wissen, handelt es sich um einen gewissen Justinio Alripel ein schon seit Monden gesuchter Verbrecher. Der frühere Hauptmann der Schwarzen Armee war im ganzen Land als Deserteur steckbrieflich gesucht und als Mitglied der Neo-Corvikaner vermutet, weswegen zunächst davon auszugehen war, diese seien für das Blutvergießen verantwortlich zu machen.
Doch nur kurze Zeit nach der Verübung des Gewaltaktes lieferte beim KKAB zu Dreiwegen ein Bote ein Pergament ein, das die Spur weg von den Neo-Corvikanern und hin zu Iri-Maat lenkte. Darin wurde die Familie Mezkarai übelst verunglimpft und als "opportunistische Vereinigung von Horaskriechern" bezeichnet. Mit dem Anschlag, der auf die Entführung des hochadelige Familienmitglieds Rhônda Mezkarai zielte, sollte ein Zeichen gesetzt werden.
Wie lange müssen wir noch die Geißelungen dieser Bande über uns ergehen lassen? Bis jetzt scheinen sie völlig frei agieren zu können, ohne dass die exekutiven Arme der Nisut auch nur eine Spur für sie haben. Sollte Iri-Maat weitermachen können wie bisher, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Opfer zu beklagen sind - es ist mehr als unwahrscheinlich, dass die Opfer noch einmal durch so viel göttlichen Beistand mit dem Leben davonkommen werden...
(MAT)

Proklamation

Höret,

Akîbets und Akîbs, Sahets und Sahs der Tarepa Neu-Prêm!

Volk von Neu-Prêm!

 

 

Die unglückseligen Vorkommnisse im Norden, zwischen Unserem Verbündeten, dem Reich der Horas, und dem Volk von Thorwal, und die damit aufkommenden Unruhe in der Tárepa, erfüllen Uns mit Sorge. Wir sind aber der festen Überzeugung, daß Wir alle vereint sind im Káhet ni Kemi unter der schirmenden Hand des Götterfürsten und Ihrer königlichen Majestät, Peri III. Setepen, heilig, heilig, heilig. Wir sind ein Volk, das Volk der Kemi, und wir haben uns hier aus dem ganzen Derenrund in Eintracht versammelt um SEIN Werk zu tun. Eingedenk des geleisteten Lehenseides mag jeder und jede seine eigenen Interessen hintenan stellen, denn das Wohl eines einzelnen wiegt weniger, als das Wohl vieler und Unser großes Ziel steht über allem!

Also sehen Wir Uns veranlaßt, folgende Beschlüsse zu erlassen:

 

Wir,
Seine Durchlaucht Torben Jandarason, Repa ni Neu-Prêm

und

Seine Excellenz Falk Arres, Ser-Repa ni Neu-Prêm
Seine Erlaucht Rodrigo Diaz de Vivarya con ya Sermo, Hátya ni Chrysemis
Seine Hochwohlgeboren Angil Phexhilf von Aralzin-Estrimanza, Neset ni Djerres

 

verkünden hiermit Unseren Willen, welcher von Heute an Recht und Gesetz in der Tárepa Neu-Prêm sei:

 

Ad primum: Wir alle setzten unser unerschütterliches Vertrauen auf unsere geliebte Nisut, ihre königliche Majestät, Peri III. Setepen, heilig, heilig, heilig und ihre designierte Nachfolgerin in Amt und Würden, ihre cronprinzessliche Hoheit Ela XV. Setepen. Wir legen unser Schicksal in Ihre Hände und vertrauen blind gehorchen auf ihr Urteil. So sei der, den Sie als Verbündeten erwählt, auch der unsere, und den, den Sie als Feind benennt, ebenfalls der Unsere.
Ad secundum: Für alle Adeligen und in den Adelstand Erhobenen der Tárepa gilt, daß die Verpflichtungen des Lehnseides gegenüber Nisut, Rabe und Reich schwerer wiegen als die Verpflichtungen durch Blut oder Herkunft. Wer gegen diesen Grundsatz verstößt und vermeintliche Blutsbande höher stellt als die Gebote der Nisut wird des Hochverrates angeklagt und hat mit aller Härte des Gesetzes zu rechnen.
Ad tertium: Es mag ein jeder Adelige oder in den Adelstand Erhobene mit seinem Gewissen zu Rate gehen ob dieser Grundsätze, und er mag darüber entscheiden, ob es ihm unter diesen Gesichtspunkten möglich sei, vor sich und den Göttern weiterhin der kemschen Krone Gefolgschaft zu leisten. Wenn er aber zu dem Schlusse kommt, daß es ihm unmöglich ist, weiterhin seinen Lehnseid zu erfüllen, so mag er ehrenhaft vor der Nisut um Entlassung aus seinem Amt ersuchen und für immer dieses Reich verlassen und niemals wiederkehren. Verkündet am 10. Tage des Freimondes Phex im 28. Jahre nach der Gründung des Reiches der Kemi in Unserer Hauptstadt Re' Cha in der Tárepa Neu-Prêm.

Ecce Signum!
T. J.
(MRA)

Neuerlicher Kontrakt mit dem Horasreich unterzeichnet

Das Bündnis zwischen unserem Káhet Ni Kemi und dem Reich der Horas zeichnet sich dadurch aus, dass es komparativen Vorteil schafft, also beide Seiten gleichzeitig davon profitieren. Durch Militärlieferungen sorgte das Bosparanische Reich so grundlegend dafür, dass die Häfen Kemis sicher und mit guter Fortifikation ausgerüstet wurden. Auf der anderen Seite finden Handelsschiffe aus dem Bündnisland einen festen Anlaufpunkt bei ihrer Fahrt zu den Überseeprovinzen.
In jüngster Zeit gerieten die horasischen Kolonien zunehmend unter Druck, da das Alte Reich seine Militärpräsenz im Nordmeer verstärkte und auch Handels- und somit lebenswichtige Lieferungen auszubleiben drohten. Das schon propagierte Unheil, die Inseln wie etwa Neu-Bosparan müssten sich für etwa ein Jahr selbst versorgen, wurde abgewendet, wieder einmal durch eine vorbildliche Zusammenarbeit: Hiernach unterzeichneten im Auftrag von allerhöchster Stelle Seine wohlgeborene Excellence Adilron ay Oikaldiki, Botschaft des Alten Reiches in Kemi und ihre durchlauchte Excellence Akilja Algerin-de Cavazo, Repat Ni Sá'sekera und Administratorin D.A.P., einen Kontrakt nach langwierigen Verhandlungen, die im Palazzo Dschinzibar zu Djáset geführt wurden. Demzufolge übernimmt im Auftrag des Káhets die Handeslkompagnie Per'sunet die lebenswichtigen Lieferungen für die Überseeprovinzen Bosparans, so dass deren friedliche Existenz weiter gesichert und eine Prosperität ermöglicht ist. Im Gegenzug verpflichtet sich das Horasreich durch großzügig bemessene Geldaufwendungen die entstehenden Kosten und Aufwände abzudecken. Die Verpflichtungen sind bis auf einen Götterlauf limitiert, können aber durch gegenseitiges Einvernehmen eine Verlängerung erfahren.
Die Unterzeichnung des jetzt schon als Wohlstands-Kontrakt bezeichneten Vertrages stellt einen weiteren Meilenstein in der Bündnispolitik der Nisut Peri III. da, die damit allen unrühmlichen Gegenrufen zum Trotz, man denke da nur an das Aufkommen der Iri-Maat, eine breite Kooperation ganz zum Vorteile Kemis fortführt.
(MAT)

Auseinandersetzung zwischen Repa Jandarasson und
Akîb Mahmut ben Abdallah Ni Mekábtá eskaliert

In der Überseeprovinz Neu-Prêm gibt es neuer Ärger. Angefacht durch den Akîb Ni Mekábtá, der in einer Note (die "Rabenschwinge" berichtete) die thorwal'schen Übergriffe im Lieblichen Feld scharf verurteilte, verlagerte sich die Auseinandersetzung bald auf die Lehensebene, indem Repa Torben Jandarasson, ein gestandener Thorwaler, sich mit den Äiußerungen des Akîb nicht einverstanden zeigte, wie der im folgenden veröffentlichte Briefwechsel deutlich macht:

 

"Wir, Torben Jandarason,
vor den Augen der Zwölf und von der Nisut Gnaden Fürst von Neu-Prêm
thun hiermit durch die Hand Unseres getreuen Schreibers Kanderman Sordenbrack Unseren Willen kund, welcher verkuendet ward am 12. Tage des Freimondes Tsa im 28. Jahre nach der Gründung des Reiches der Kemi in Unserer Hauptstadt Re' Cha in der Tarepa Neu-Prêm.

 

Höret, Euer Hochgeboren Mahmut ben Abdallah, Akîb Ni Mekábtá!

Wir erhielten per Bote Eure Stellungnahme zu Ereignissen im Norden, in welchen von Greultaten und Kampfhandlungen die Rede ist, die sich im Horas-Reich, dem Reich Unserer Verbündeten, zutrugen. Wisset, daß wir derartige Handlungsweisen, wo auch immer sie vorkommen, niemals gutheißen können und wollen. Es ist nach unserer tiefsten Überzeugung ein Frevel wider Götter und Menschen derartige Dinge zu tun oder auch nur geschehen zu lassen. Wir verabscheuen zu tiefst, was Ihr in Eurer gerechten Empörung geiselt und stimmen Euch aus vollem Herzen zu, daß solch ruchlose Taten, wer auch immer sie begangen hat, schärfstens geahnded werden müssen.
Leider können Wir zu den von Euch genannten Vorfällen keine Stellung beziehen. Zu weit ist der Weg ins Liebliche Feld, um sich die nötige Kenntnis von den Vorfällen zu verschaffen, um dann ein angemessenes Urteil zu fällen. Sollten bei diesen Übergriffen Angehörige von Euch zu schaden gekommen sein oder gar getötet worden, so möchten Wir hiermit Euch Unser tiefes Mitgefühl aussprechen.
Aber vernehmt nun die Worte Eures Lehnsherren:
Wir sind nicht glücklich, wenn ein Konflikt außerhalb unserer Grenzen, mit dem Wir zur Zeit nichts zu schaffen haben, Unruhe und Haß im Lande schürt. Wir alle von adeligem Stand, vom Repa bis zum Sah, von der Hekátet bis zur Akîbet, die Wir im Angesicht der Nisut, heilig, heilig, heilig, und vor Rabe und Reich den Lehnseid geschworen haben, sind durch diesen Eid verpflichtet, zu erst immer an das Wohl des Kahet ni Kemi zu denken und als Einheit, als Kemi, zu handeln. Wir haben Unsere Geburtsorte, Verwandte und Freunde, machmal sogar Unsere Familien verlassen, um hier den Willen Ihrer Königlichen Majestät, Peri III Setepen, zu erfüllen. Wir sind nicht länger an die Vergangenheit gebunden, sondern haben uns dieser hohen Sache verschrieben und so wollen Wir nichts höher stellen als Nisut, Rabe und Reich.
So soll es also dann sein: Wen Ihre Königliche Majestät, die Nisut, heilig, heilig, heilig in Ihrer Weisheit zum Verbündeten erwählt, der sei auch Unser aller Verbündeter, wen die Nisut aber zum Feinde erklärt, der wird von Uns unbarmherzig verfolgt und bekämpft. Das und nur das ist die Ordnung der Dinge. Wehe dem, der dagegen aufbegehrt!

Möge der Segen unseres Herren Boron Euch auf Euren Wegen begleiten, mögen die Augen der Herren Efferd und Swafnir gnädig auf Euch ruhen.
Lang lebe die Nisut!

Ecce Signum
T. J.
Repa Ni Neu-Prêm


Mahmut ben Abdallah
Akîb Ni Mekábtá

 

an

 

Torben Jandarason
Repa Ni Neu-Prêm

 

Lehnsherr!

Angesichts Eurer Depesche können Wir nicht umhin, einige der von Euch aufgeworfenen Fragen und Denkanstöße wiederum anzusprechen und zu diskutieren. Lasst Euch zunächst sagen, dass Wir in keinster Weise vor hatten, die Ordnung des Kemi-Reiches in Frage zu stellen. Hiermit entschuldigen wir Uns für die wohl in Rage ausgesrochenen unangemessenen Verallgemeinerungen über das Volk Thorwals, zumal wir feststellen müssen, dass keineswegs alle Angehörigen Eures Volkes Barbaren sind, auch wenn die meisten von ihnen niemals von dem einen Gott, dem herrlichen, dem prächtigen, dem strafenden und gütigen Vater Unseres Volkes gehört haben.
Desweiteren vermuten Wir, dass Unser Schreiber Unsere Stellungnahme nicht korrekt an die Redaktion der Rabenschwinge weitergegeben hat. Keineswegs forderten Wir eine Entschuldigung von allen Angehörigen des Thorwal'schen "Volkes", sondern von denen, die sich auf den vom Eurem obersten Hetmann ausgerufenen "Staat Thorwal" berufen.
Doch müssen Wir auch mit vollem Nachdruck betonen, und Wir hoffen, Ihr verzeiht Uns Unsere direkten Worte, dass Wir die Vermutung haben, Ihr würdet mit Eurem doch sehr verharmlosenden Text die grausamen Taten Eures Volkes verschleiern wollen. Eure Worte darüber, dass Ihr Gewalt in jeder Art missbilligt, sind für Unseren Geschmack sehr, ja zu allgemein gehalten. Desweiteren scheint Ihr Unserem lieben Freund, dem ehrenwerten Cavalliere Bosper ter Sindarjan zum Weidengrund seine Schilderung der Dinge nicht zu glauben. Ist das Wort eines Edelmanns nicht Beweis genug dafür, dass sich der feige Überfall tatsächlich so abgespielt hat?
Zuletzt möchten Wir noch auf Eure Äußerung eingehen, dass die Nisut alleine unsere Verbündeten wählt. Dazu nur so viel: Ist das Horasreich nun unser Verbündeter oder nicht...

Mit Hochachtung,

Mahmut ben Abdallah
Akîb Ni Mekábtá


Wir, Torben Jandarason,
vor dem Heiligen Raben und von der Nisut Gnaden
Fürst von Neu Prêm
> thun hiermit durch die Hand Unseres getreuen Schreibers Kanderman Sordenbrack Unseren Willen kund, welcher verkündet ward am 15. Tage des Freimondes Tsa im 28. Jahre nach der Gruendung des Reiches der Kemi in Unserer Hauptstadt Re' Cha in der Tarepa Neu-Prêm.

 

Höret, Euer Hochgeboren Mahmut ben Abdallah, Akîb Ni Mekábtá!

Lehnsmann, Eure Äußerungen haben Uns äußerst erzürnt und aus diesem Grunde befehlen Wir Euch unverzüglich gen Re'Cha aufzubrechen und vor Unserm Angesicht zu erscheinen. Es scheinen da ein paar Wissenslücken gefüllt werden zu müssen, und Wir sind Uns nicht zu schade dies selbstselbstens zu tun. Legt also Eure Lehensgeschäfte in die treuen Hände eines tüchtigen Sers und eilt Euch unserem Ruf zu folgen.
So viel sei gesagt:
Ad Primum: Wir unterstehen keinem "obersten Hetmann", denn Unser einziger Herr ist neben dem Heiligen Raben Ihre Königliche Majestät, Peri III. Setepen, heilig, heilig, heilig, Nisut des Kahet ni Kemi. Ihr haben Wir geschworen zu dienen bis zu Unserem Tode und Wir stehen mit Unserm Leben und Unserem Seelenheil für diesen Schwur. Wagt nicht nocheinmal Unsere absolute Loyalität gegenüber Rabe, Reich und Nisut anzuzweifeln. Darüber hinaus: "Unser Vok" hat niemandem grausame Taten angetan, denn Unser Volk ist das Volk der Kemi. Höret: Wir, Euch eingeschlossen, sind Kemi! Wir, Euch eingeschlossen, sind eine Nation! Wir, Euch eingeschlossen, haben die Brücken zu unsere Vergangenheit abgebrochen! Leider bin ich gezwungen zu wiederholen, was sich in Euer Herz gebrannt haben sollte, als ihr bei Eurem Leben den Lehnseid geschworen habt: 'Denn siehe, ich habe erkannt: Dies ist Sein Heiliges Land, das es zu verteidigen gilt mit meinem Seelenheil. Mein Sinnen und Trachten seien von nun an stets darauf gerichtet, den Wohlstand des Reiches zu mehren, sein Gesetz zu achten und Schaden von ihm abzuwenden'. Nach so einem Eid gibt es keinen Platz mehr für kleingeistigen Geburtsort-Patriotismus!
Ad Secundum: Wir wiederholen ergimmt Unsere Worte und versteigen uns trotz deren absoluten Klarheit zu einer völlig überflüssigen Erläuterung: 'So soll es also dann sein: Wen Ihre Königliche Majestät, die Nisut, heilig, heilig, heilig in Ihrer Weisheit zum Verbündeten erwählt, der sei auch Unser aller Verbündeter, wen die Nisut aber zum Feinde erklärt, der wird von Uns unbarmherzig verfolgt und bekämpft.' Die Nisut hat das Horasreich zum Verbündeten erkoren, also ist das Horasreich Unser Verbündeter! Was gibt da noch zu deuteln? Hat Euch die Disputierlust gepackt? Sprecht Ihr gar Ihrer Königlichen Majestät, Peri III. Setepen die Fähigkeit ab, nach Ihrem Ratschluß Bündnisse einzugehen, die einzig dem Wohle des Káhet dienen?
Ad Tertium: Wir wiederholen uns abermals: Wir werden nicht dulden, daß der Konflikt zwischen dem Horasreich und Thorwal, egal in welcher Konstitution, Unruhe und Hader ins Káhet ni Kemi und in die Tarepa Neu-Prêm trägt. Laßt Euch gesagt sein, was Ihre Cronprinzessliche Hoheit, Ela XV. Setepen, welche zur Zeit unter anderem zusammen mit dem Neset ni Djerres als hochgeehrter Gast in Unserer Residenz weilt, vor wenigen Augenblicken in Ihrer Weisheit gesagt hat: 'So geloben Wir hier und jetzt, dass Wir niemanden dulden werden, der diesem grossen Ziel [...die Einigkeit Kemis...] entgegensteht, sei es, weil sein Herkunftsland im Streit mit einem anderen liegt, sei es, weil seine Familie mit einer anderen verfeindet wird. Wir sind alle Kemis, keine Horasier, keine Thorwaler.' Dies sind die Worte derer, die nach dem Willen Ihrer Königlichen Majestät, Peri III. Setepen, heilig, heilig, heilig, unsere nächste, geliebte Nisut sein wird.
Ad Quartum et finitum: Wir dulden keinerlei Diskussion Unserer Äusserungen.

Wir erwarten Euch unverzüglich, wagt nicht zu säumen. Gehorcht!

Lang lebe die Nisut!

Ecce Signum
T. J.
Repa Ni Neu-Prêm


Mahmut ben Abdallah
Akîb Ni Mekábtá

 

an Torben Jandarason
Repa Ni Neu Prêm

 

Lehnsherr!

Abermals müssen Wir untertänigst um Verzeihung flehen und betonen, dass Uns keinerlei umstürzlerische Gedanken inne wohnen. Uns scheint, als hättet Ihr Unsere, im Nachhinein gesehen, möglicherweise doch recht harschen Worte leider in einer Weise interpretiert, die niemals, und das können Wir nur immer wieder betonen, in Unserer Absicht lag! Lasst Euch zunächst gesagt sein, dass wir, wenn Ihr diese Zeilen lest, schon längst auf einem Schiff in Richtung Re'Cha unterwegs sind! Selbstverständlich beugen Wir Uns dem Willen unseres Lehensherrn und ohne Frage halten Wir Uns an Unseren heiligen Lehenseid, auch wenn Ihr verstehen werdet, dass Uns alleine der Schwur auf Unseren Herrn Rastullah, neben dem auf unsere verehrte Nisut, als Blutschwur gilt!
Nun kommen Wir untertänigst zu Euren weiteren Äußerungen. Für die Bemerkung, Ihr würdet einem "obersten Hetmann" unterstehen, entschuldigen Wir Uns in aller Form. Jedoch müssen Wir verneinen, dass auch Wir alle Bindungen zu Unserer Heimat abgebrochen haben. Wie schon immer sehen Wir es als großes von Rastullah gegebenes Privileg, auf einer Pilgerfahrt Unseres hochverehrten Vaters nach Keft sowohl gezeugt als auch geboren worden zu sein. Niemals, niemals werden Wir unsere Herkunft verleumden, die gleichbedeutend mit der Nähe zum gütigen und stafenden Gott ist!
Wir hoffen deshalb, Ihr versteht, dass Wir nicht sehr glücklich über Eure Worte von "kleingeistigen Geburtsort-Patriotismus" sind. Ihr schmäht damit Unsere Wurzeln!
Wie Ihr auf die Idee kommt, Wir würden unserer Nisut die Fähigkeit absprechen, Bündnisse richtig zu wählen, ist Uns schleierhaft und wir hoffen, dass es sich dabei lediglich um ein Komunikationsproblem zwischen Euch und Uns handelt!
Lasst Euch desweiteren gesagt sein, dass Wir keinesfalles wünschen, dass der Konflikt zwischen dem Horasreich und den Barbaren im Kemi-Reich ausgetragen werde! Dies schrieben Wir Euch ja bereits in der letzten Depesche ausführlich!
Wir hoffen, die Differenzen bald persönlich mit Euch besprechen und aus der Welt schaffen zu können. Schon bald werden Wir in Re'Cha einreffen.

Mit Hochachtung,

Mahmut ben Abdallah
Akîb Ni Mekabta"

Man darf gespannt sein, wie die Audienz des Akîb beim Repa verläuft...
(MIK,MRA)

Kronanwältin erhebt Anklage

Wie durch Seine Hoheitliche Ehren, den Kronjustiziar, bekannt gemacht wurde, hat die Kronanwältin, Ihre aklamate Excellenz Eillyn Ardais-Arres, vor dem Krongericht Klage gegen die Mitglieder einer Organisation erhoben, die unter dem Namen "Iri-Maat" in den letzten Wochen durch gar abscheuliche Taten von sich reden machte.
Soweit bekannt wurde, zählte die Klageschrift unter anderem folgende Verstöße gegen den CCC auf: Aufwiegelung, Gröbliche Verletzung, Raub und Piraterie, Beleidigung von Herrschaften und Beleidigung, Üble Nachrede und Schwere Sachbeschädigung.
Nach Informationen der Rabenschwinge Aktuell wurden durch das Krongericht bereits KKAB- Krongerichtsbanner angefordert.
Pilan na Súwos
(PWI)

Neuerlicher Anschlag der "Iri-Maat"

Wenige Tage nach den empörenden Vorkommnissen durch die fundamentalistische Gruppierung Iri-Maat, kam es auf dem Markt in Khefu fast zu einer Feuersbrunst. Der Stand eines Händlers, der vor allem mit Erzeugnissen des Horasreiches handelt, fing aus unerklärlichen Gründen Feuer. Innerhalb weniger Augenblicke war helle Aufregung auf dem Markt. Die umliegenden Standbesitzer versuchten in wilder Panik ihre Stände und Waren in Sicherheit zu bringen. Einige der Marktbesucher versuchten sich in Sicherheit zu bringen, andere packten Eimer und Kessel und rannten zum Fluß um Wasser zum löschen zu holen. Erst die Khefuer Büttel konnten Ordnung ins Chaos und die Löscharbeiten zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen. Glücklicherweise gab es nur einige leichtverletzte Opfer zu beklagen. Bei den Aufräumungsarbeiten wurde in den verkohlten Überresten des abgebrannten Standes ein Stein mit eingeritzten Glyphen der Iri-Maat gefunden. Auch dieser Anschlag scheint also auf das Konto derjenigen zu gehen, die die Anschläge auf die horaskaiserliche Botschaft und den Handelsfahrer verübt haben.
(PWI)

"Thorwal, mäßige dich!"

Der Akîb ni Mekábtá nimmt Stellung

"Mit großer Bestürzung haben Wir heute von dem erneuten Überfall mehrerer Thorwaler Ottas auf die Küsten des Lieblichen Feldes erfahren. Dazu wollen wir nun im folgenden Stellung nehmen. Schon lange brennt Uns dieses Anliegen auf der Seele, doch der feige Angriff auf den Uns wohlbekannten und vormals wunderschönen Badeort Kusmarina brachte nun das Fass zum überlaufen. Wie allseits bekannt verbrachten Wir auf Weisung Unseres geliebten Vaters Unsere Studienzeit an der Herzog Eolan Universtät zu Methumis und können somit als profunder Kenner des Horasiats gelten, zumal Wir erst vor einem Jahr aus selbigem zurückkehrten. Die Brutalität, mit der Thorwaler gegen friedliche Einwohner der Küsten dieses herausragenden Landstrichs vorgehen, lässt Uns erschauern. Berichten zufolge wurde der gesamte Ort niedergebrannt, wobei die Barbaren auch nicht vor dem Mord an wehrlosen Bürgern, besonders Alten und Kindern, zurückschreckten, um sich darauf an deren Besitztümern zu bereichern. Wie feige ist es, einen Badeort mit einem Aufgebot von 200 Berserkern niederzumetzeln? Unser Studienfreund Cavalliere Bosper ter Sindarjan zum Weidengrund, der sich nur knapp aus der brennenden Stadt retten konnte, beschrieb Uns die Situation mit folgenden Worten: "Akîb! Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie es in dem Ort unserer Jugenderinnerungen aussieht. Die Thorwaler, mögen die Zwölfe und Euer Gott sie gleichsam verfluchen, fielen so plötzlich ein, dass mir kaum Zeit blieb, mein Rapier zu zücken, um mich der Übermacht entgegen stellen zu können. Bald müsste ich jedoch einsehen, dass jeder Widerstand zwecklos war und so versuchte ich, wenigstens die mir liebsten Menschen aus dem Blutrausch der Wilden zu retten. Ohne viel Worte verlieren zu wollen, kann ich Euch glücklicherweise berichten, dass es mir gelungen ist, sowohl M. L. als auch die von Euch hochverehrte F. R. sicher aus der Stadt zu bringen. Heute morgen bin ich an den Ort des Grauens zurückgekehrt, um mir ein Bild zu machen. Es sah aus wie im tiefsten Tobrien. Überall lagen die verkohlten Leichen geschändeter Frauen und Mädchen und in den Gassen schwamm das Blut. Meine Hand zittert während ich Euch diese Zeilen schreibe..." Soweit der ehrenwerte Cavalliere.
Wir, Mahmut ben Abdallah, Akîb ni Mekábtá, fordern daher Thorwal und alle seine Sprösslinge auf, dieses Morden einzustellen oder sich wenigstens einem Heer der Horas entgegen zu stellen, auf dass der stärkere gewinne. Des Weiteren forden Wir eine formelle Entschuldigung des Thorwalschen Volkes, die eine Reparationssumme in angemessener Höhe enthält. Schließlich fordern Wir die Auslieferung der an dem Überfall beteiligten Ottas samt Besatzung, um sie horasischer Gerichtsbarkeit zu übergeben.
gez. Mahmut ben Abdallah, Akîb ni Mekábtá
(MIK)

Mergyan: Erste Reaktion auf die Untat der Iri-Maat

Liebe Brüder und Schwestern, Liebe Adligen des Reiches.

Mit großer Traurigkeit vernahm ich die Kunde von dem feigen Überfall auf ein horaskaiserliches Schiff nahe der mir anvertrauten Tá'akîb Mergyan.
Es ist mir unverständlich wie Menschen, Leute mit denen wir tagtäglich zu tun haben und schon seit Jahren kennen, auf einmal anfangen alles zu zerstören wofür das Reich und seine Bewohner lange und auch blutig gekämpft haben. Was bringt diese Leute dazu mit Gewalt gegen ehemalige Freunde und Verbündete vorzugehen?
Ich muss mich an dieser Stelle noch einmal bei der Familie ya Strozza entschuldigen, daß diese Tat in Mergyan stattfand. Auch bei dem Kapitän und der Mannschaft des Schiffes für die Grausamkeiten die ihnen angetan wurden.
Wir sind ein stolzes Reich, ein Reich, dessen Glaube an den Herrn stark ist und auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Wir haben es nicht nötig zu solch feigen Angriffen zu greifen. Jeder, der mit dieser "Befreiungsfront" sympathisiert, tritt das Reich und diejenigen die vor fast 15 Jahren dafür gekämpft haben mit Füßen. Es ist eine Freveltat wenn sich diese "Befreiungsfront" mit dem stilisiertem Symbol Rethons schmückt. Niemals würde Boron solch eine Tat gutheißen. Wer sind wir denn, daß wir uns einbilden, über andere richten und urteilen zu können? Steht nicht geschrieben:
"Nur Seiner Worte Weisheit wird die Ungläubigen zu ihm führen!"
Doch was heißen diese Worte nun für uns? Sie bedeuten Toleranz anderen gegenüber und die Anweisung, mit gutem Beispiel voranzugehen. Mutig zu zeigen, wie ein borongefälliges Leben zu führen ist und anderen Seine Weisheit zu lehren. Doch niemals sagen uns diese Worte, daß wir zu den Waffen greifen sollen, um radikal gegen Dinge vorzugehen. Borons Gnade äußert sich nicht in derartigen Ausfällen.
Es ist eine Schande, daß für diese Aktion der Name Borons verwendet wurde. Wie kommen diese armen Menschen nur dazu, solch ehrbare Bürger des Reiches wie unseren Cancellarius, die beschuldigten Familien und Ricardo vom Grauenberg anzugreifen? Erst recht ziemt es sich absolut nicht, eine Frau wie die geschätzte Amene Horas derart zu bezeichnen. Eine Dame wie sie derart ehrlos darzustellen, hat nichts mehr mit dem Erreichen irgendwelcher Ziele zu tun sondern ist schlicht und einfach pöbelhaft und wirft ein ganz und gar schlechtes Licht auf unser aller Reich - das Reich, für das auch diese Separatisten kämpfen. Solch eine armselige Beleidigung kann und wird von uns nicht geduldet.
Doch was ist dies überhaupt für eine "Befreiungsfront" die sich anschickt, mit Gewalt und Angst das Reich zu "befreien"? Warum zeigen sich diese "Kämpfer für das Reich" nicht? Haben sie keine besseren Argumente als Gewalt und Terror? Wie können sie dann nur glauben, ernsthaft etwas bewegen zu können? Und was wollen sie überhaupt mit ihren Aktionen erreichen? Was führt sie zu der doch recht vagen Annahme, wir würden durch das Horasiat abhängig werden, um nicht den Begriff Sklaverei zu verwenden? Dies sind alles Fragen die sich schlecht mit einem Überfall und einem Steinwurf klären lassen.
Es ist uns allen sehr gut bekannt, daß das Reich nur durch sein Festhalten an den althergebrachten Traditionen die langen Zeiten der Besetzungen überleben konnte. Nun muss jedoch ein Umdenken stattfinden. Wenn wir unser geliebtes Káhet nun sicher in die Zukunft führen wollen, müssen uns öffnen und unsere Traditionen mit den besten Eigenschaften der restliche Welt verbinden.
Ich fordere deshalb die Schuldigen auf, sich zu bekennen und offen ihre Absichten darzulegen. Nur dann wird ihnen Gehör geschenkt und wir können gemeinsam nach einer Lösung suchen. Ein Reich, in dem Terror und Gewalt dazu eingesetzt werden, um irgendwelche nicht begründeten und illegitimen Forderungen durchzusetzen, ist nicht das Káhet, für das wir alle gekämpft haben und oftmals unsere Leben einsetzten.

Boraidan ibn Saîd,
Akîb Ni Mergyan,
Mesutép des Zer'Nimut-Ordens

Möge der Herr uns in diesen Zeiten der Unsicherheit beistehen und uns Seine Gnade erweisen, uns schützen vor Seinen und unseren Feinden, möge er Seine schützenden Schwingen über uns ausbreiten, uns lehren was zu lehren ist und über unsere Wege wachen.
(JAK)

Aufstand im Reich?

Vor wenigen Stunden erreichte uns die erschütternde Mitteilung von einem infamen und gemeingefährlichen Anschlag auf eine freidliche Handelspotte, die unter horaskaiserlicher Fahne segelte. Das Schiff hatte Gewürze von den entfernten Waldinseln geladen und sollte diese gen Khefu bringen, wo sie weiter ins wiedererstandene Bosparan gebracht werden sollten, doch dazu kam es nicht: Das Schiff, welches genauer gesagt dem Hause ya Strozza zugehörig war, lief - durch ein falsches Leuchtfeuer in die Irre geführt - des Nachts auf eine Sandbank vor Mergyan auf.
Was dann geschah, beschreibt einer der 25 horaischen Seeleute drastisch: "Ja, und wie wir da so feststeckten und überlegten, wie wir den Kahn wieder freibekommen, da enterten dann plötzlich diese Maskierten auf, alle ganz in schwarz und mindestens 100 Köpfe stark. Und ehe ich mich versah, da hatten die mich schon in die Mangel genommen, ausgezogen und windelweich geprügelt, ehe sie dann die teuren, schönen Gewürze ins Wasser geschmissen haben und uns hinterher...und unserem guten Käpt'n, ja, dem haben sie die schöne, teure Perücke in den Mund gestopft, so daß er fast erstickt wäre... gemeingefährlich war das... dauernd haben die irgendwelche Parolen gebrüllt, die ich hier nicht wiedergeben mag, weil die Beleidigen nämlich unsere horaskaiserliche Majestät..."
Von den Tätern, die zu solch einem götterlästerlichen Vergehen im Stande waren, fehlt bis zum heutigen Tag jegliche Spur. Einziger Hinweis stellt ein an Bord gefundenes Pergament dar, auf dem eine stilisierte Waage aufgemalt wurde.
Das gleiche Zeichen findet sich auch auf einem weiteren Schriftstück wieder, das um einen Stein gewickelt durch ein Fenster der horaskaiserlichen Botschaft zu Khefu geworfen wurde. Darin bekennt sich eine Organisation namens 'Iri-Maat' zu dem Attentat vor Mergyan. Gleichzeitig diene es als Manifest der neu formierten Befreiungsfront. Hiernach sei man nicht mehr gewillt, die mehr und mehr fortschreitende Versklavung durch die Horasier hinzunehmen und werde mit allen Mitteln dagegen ankämpfen. Weiter nannte das Pamphlet sogenannte Denunzianten der "Horas-Schlampe Amene", allen voran den Cancellarius de Cavazo nebst Gemahlin. Dazu kamen Ricardo von Grauenberg, die Familien Mezkarai, Al'Plâne und Bartelbaum, die sich an der Ausbeutung des "kem'schen Heimatlandes" bereicherten.
Schockiert über die Vorkommnisse zeigte sich Ihro durchlauchte Excellence ÁAkljá Algerîn-de Cavazo, die als DAP-Chefin unverzüglich Gegenmaßnahmen ankündigte. Man werde sich von einer irregeleiteten Randgruppe nicht einschüchtern lassen, wiewohl man deren Gefahr nicht unterschätzen werde und so begab sie sich in die Botschaft Bosparans, wohl zu klärenden Gesprächen mit seiner Excellence Adilron ay Oikaldiki, deren Verlauf und Inhalt uns jedoch nicht mitgeteilt wurde.
Auch Cancellarius de Cavazo nahm den Vorfall sehr ernst. "Gewisse orthodoxe Kreise in der kem'schen Kirche haben seit Jahr und den Boden für diese abscheuliche Tat bereitet. Anstatt den Fortschritt und die steigende Macht des Káhet zu fördern, erstrebt diese Seite die Rückkehr zu verstaubten Traditionen, die geradewegs in den Verfall und den Untergang führen." Laut den Worten des Cancellarius wisse man genau, "wo man die Täterinnen und Täter zu suchen habe, und diesmal sei das KKAB nicht gewillt, Gnade vor Recht ergehen zu lassen."
(MAT, ARA)

Fürstentum Sá'sekera proklamiert

Wenige Tage vor dem wichtigen kem'schen Feiertag des 1. Tag des Boronmondes wurde in einer prunkvollen Zeremonie in Djáset, Hauptstadt Chentasûs, ein neues Fürstentum innert der Grenzen des Herzoginnentums proklamiert.
Schon seit Jahren wurde allerorts im Káhet kolportiert, daß die im Thronfolgestreit zugunsten Nisut Peris erfolgte Parteinahme des umtriebigen Kanzlers und Nesets Ni Djunizes, Dio de Cavazo, mit einer Erhöhung desselben vergolten werden solle. Und so war die Feierlichkeit zu Djáset trotz der vorher ausgebliebenen offiziellen Verlautbarungen keine Überraschung für Kundige der kem'schen Innenpolitik.
Höhepunkt der zweitägigen Feier war die am Abend des ersten Tages erfolgte Krönung des Cancellarius und seiner Gemahlin Ákiljá Âlgerin-de Cavazo zum Repa und Repat der neugeschaffenen Provinz Sá'sekera. Nisut Peri III. führte die Zeremonie im neuerichteten Fürstenpalast Djásets selbselbstens durch, assistiert durch eine eher widerstrebend anmutende Hekátet Ni Chentasû, Chanya Al'Mout'pekeret. Und in der Tat, alle kostbaren Teppiche, erlesenen Speisen, teure Weine, begabte Barden und kluge Poeten mögen nicht darüber hinwegtäuschen, daß es doch weitverbreitete Bedenken gab, dem machtbewußten Kanzler nun durch diese Ernennung noch mehr Macht zukommen zu lassen. Doch die Zukunft allein wird zeigen, ob Dio de Cavazo den neugewonnenen Einfluß in unangemessener Weise für seine eigenen Ziele nutzen wird...
Einige Einschränkungen hat das neue Fürstenpaar auf alle Fälle hinnehmen müssen: Wiewohl nun die Provinzen Yleha, Djunizes und Ordoreum unter dem direkten Kommando der de Cavazos stehen, entsagten diese den Ansprüchen auf die Inselprovinz Djerres, die an Ser Angil Phexhilf von Aralzin-Estrimanza - pikanterweise Günstling und Liebhaber der ehemaligen Nesetet Ákiljá Âlgerin-de Cavazo - fiel, als auch auf die direkte Beeinflussung des "Kanzlerlandes" Djunizes. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Übertragung der Baronie Táîmen von der den de Cavazos fürderhin als Seret dienenden Simba Tulaysunja auf den Vorstand der alteingesessenen Kemi-Familie Me'káth zu diesem Zwecke mehr beitragen kann als der Übergang der djunizer Herrscherdynastie auf Kerret Ni Náareb, der lange Jahre als Amtsrat für Provinzüberwachung einer der wichtigsten Diener des Cancellarius gewesen ist...
So bleiben nach dem zweitägigen Fest mit kostenlos Speis, Trank, Tanz und Spielen für das Volk und den Adel doch immer noch gewisse Zweifel. Vorerst jedoch ist das Fürstenpaar schon wieder abgereist, um in der Residenz des Cancellarius nahe der Hauptstadt der neuen Tá'repa, Hôt-Alem (bis zum Ende der Besatzung provisorisch Dreiwegen), den 1. Tag des Boronmondes abzuwarten, an dem diese neuerliche Reichsgrundreform Rechtsgültigkeit erlangt...

Verlautbarung

Gegeben zu Zyral mit Freude
im FPR des Jahres 28 Sa Gereh

 

Dero Erlaucht, der Hátya Ni Mer'imen
und
Ihro Hochwohlgeboren, die Nesetet Ni Ordoreum

bekennen und tun kund und zu wissen, vor sich, ihren Häusern, ihren seligen Ahnen, ihren Erben und Nachkommen, dem Adel des Reiches und sonst vor jederfrau und jedem Manne, welchselbige dies sehen, hören oder lesen mögen, daß dem Heiligen Raben zu Lob und Ehren und zu mehren die Verbundenheit und Freundschaft zwischen den Provinzen Mer'imen und Ordoreum, sie versprochen und gelobet haben, zu schließen den Traviabund zwischen dem altehrwürdigem novadischem Hause Al'Mansour und dem altehrwürdigem kem'schen Hause Mezkarai. Dies darzubringen, versprechen und geloben Dero Erlaucht und Ihro Hochwohlgeboren bei den Werten und Schwüren des Adel des Reiches und in Kraft und Macht Ihrer Siegel.

Die sich Bindenden bekennen, daß sie hochbetrachtet und zu Sinnen gefasset haben, welch großer Nutz und Frume ungezweifelt dem Káhet ni Kemi daraus wachset, wo guter Wille, Freundschaft und Einigkeit zwischen den Häusern Al'Mansour und Mezkarai gehalten, gemehret und gefestigt werden, wo Ehre und Pflicht Altes und Neues zusammenfügen mag, um daraus in den Traditionen des Káhets zu bewahren und zu schöpfen. Darumb und auf daß solch Verbundenheit, Einigkeit und Freundschaft von nun an zwischen den Familien als merklichen Stützen des Reiches sei, darumb und auf daß die neue Ordnung des Káhet gestärket werde und des gemeynen Nutzes willen wird der Traviabund beschlossen, abgeredet und beeidet zwischen Dero Erlaucht Rhuawn Hakeem Al'Mansour Ni Mer'imen und Ihro Hochwohlgeboren Rhonda Setchet'chá Mezkarai Ni Ordoreum.

Um so zuvorzukommen, daß Zwietracht und mancherlei Unrechtfertigkeit in diesen Landen entstehe und zum allgemeynen Nutz und Friede und zur Stärke und Stütze des Thrones des Káhets Ni Kemi und zur Stärkung der Tahátya Mer'imen und der Tanesetet Ordoreum.

Auf daß Wir und Unsere Lande und somit das Káhet in zukünftigen Zeiten davon gebessert und gemehrt mochten werden, und so versichern Wir, daß durch dieses Bündnis Wir die verwandtschaftliche Beziehungen aufrecht halten und als wichtig erachten wollen.

Der Bund werde geschlossen vor dem heiligen Raben am ersten Praioslaufe des Freien Mondes der Herrin Travia im Jahre 28 Sa Gereh, zu Tanrát, dem Stammsitz des Hauses Mezkarai in Ahami, Ordoreum.

Dem heiligen Raben zu Lob und Ehren.

Lang lebe die Nisut!

Rhuawn Hakeem Al'Mansour   Rhonda Setchet'chá Mezkarai
Hátya Ni Mer'imen   Nesetet Ni Ordoreum

(PWI)

Großhandelshaus gegründet

Wenige Monate nach der überraschenden, faktischen Monopolisierung des kem'schen Außenhandels durch die Familie Al'Plâne ist die Umstrukturierung des kem'schen Außenhandels praktisch abgeschlossen. Durch neue Exclusivverträge mit der über 90% des kem'schen Exporthandels dominierenden horasischen Familie ya Strozza war es Leyla Al'Plâne unter Vermittlung der Ministerin Ákiljá Algerîn-deCavazo gelungen, sämtliche Konkurrenz auf einen Schlag faktisch auszuschalten, unter anderem auch die Familien Pâestumai und Mezkarai - aber auch der Kronanteil an der Außenhandelsgesellschaft BRAKEM war über Nacht wertlos geworden. Wohl wissend, daß ihre Compagnia das freiwerdende Handelsvolumen nicht auffüllen würde können, nahm die tatkräftige Handelsherrin aus Cháset jedoch sofort weitreichende Verhandlungen mit zahlreichen Handelshäusern auf. Wie es scheint, erfolgreich...
Am 1. Tag des Freimondes der Travia 28 S.G. verkündete die Directorin der 1. Neu-Kem'sche Waldinsel-Kolonialwaren-Compagnie Neu-Prêm/Cháset, Leyla Al'Plâne, im Beisein der einflußreichen Dame Aischa Mezkarai und des Vertreters Ihrer keminisutlichen Majestät, Seiner Excellenz Hanniball von Hasenhausen, zu Plâne auf der Insel Cháset die Gründung einer neuen Handelsgesellschaft. Im Rahmen der 'Vereinigten kem'schen Handelscompagnie Per'sunet' wird ab dem 1. Tag des Boronfreimondes 28 S.G., dem Tag, an dem die neuen Verträge mit den ya Strozzas wirksam werden, die gesamte Handelsmacht der Familie Mezkarai, der Krone und der Familie Al'Plâne vereinigt werden. Auch zahlreiche kleinere Handelshäuser sind offenbar am neuen Großhandelshaus beteiligt, so beispielsweise das Haus Hèt'nâr'h aus Yleha, das Hoheitliche Handelskontor sowie die Familie Algerîn-de Cavazo. Für weitere Beteiligungen sei "frau allezeit offen", wie Leyla Al'Plâne verkündete.
Erste Auswirkungen dieser Restrukturierung des kem'schen Außenhandels sind bereits im vergangenen Mond bemerkbar gewesen. Das mit zahlreichen Vorschußlorbeeren und großem Pomp Anfang des Jahres in Kemi aktiv gewordene Haus ey Beyn kämpft nach der Schließung seiner unrentabler Kontore in Tárethon und Djunizes um das Überleben, während das Haus Pâestumai-Morganor, das nun nach dem Abzug des Kapitals der Al'Plânes und der Krone 100% der BRAKEM-Anteile hält, hofft, durch die ihm durch die Auflösung ihrer alten Verträge mit den ya Strozzas zustehenden Entschädigungszahlungen so lange Verluste vermeiden zu können, bis alternative Handelsbeziehungen aufgebaut wurde. In diesem Zusammenhang munkelt man von Kontakten der Pâestumai zu dem horasischen Haus Terdilion, des schärfsten Konkurrenten des Hauses ya Strozza.

Das KKAB warnt!

Das KKAB warnt ausdrücklich vor der Öffnung von als Geschenken aus Yleha getarnten magischen Fallen, die derzeit in noch nicht bekannter Zahl an prominente Würdenträger des Reiches versandt wurden. Wie Seine Excellenz, der Yret Ni KKAB, Dio Cardassion de Cavazo Ni Djunizes-Djerres, mitteilen ließ, enthielten die in den Geschenkkisten vorzufindenden verzierten Kästchen eine Art Kristall, der nach dem Öffnen in zahlreiche kleine Splitter zerbirst und dem Opfer so - möglicherweise auch bleibende - schwere Schäden zufügt. Auch Seine Excellenz erhielt eine solche Kiste, doch glücklicherweise konnte die doch arg plumpe Falle entdeckt werden, bevor sie Schaden anrichten konnte. Das KKAB konzentriert sich bei der Fahndung nach dem Attentäter oder der Attentäterin um eine der rudimentären echsichen Magie kundige Person. Die Primitivität und mangelnde Kunstfertigkeit der Kristallverzauberung lassen auf einen eher mäßig begabten Nachwuchsmagus schließen, der offenbar einige Zeit bei den echischen Völkern gelebt hat.

Bekanntgabe des Reichszehntprüfers

Vor wenigen Tagen war von Seiner Exzellenz Sayshaban ben Ftaihif zu erfahren, er habe sich für die drei durch die enueverfügte Armenkasse zu unterstützenden Provinzen entschieden und diese aus etlichen Bewerbern ausgewählt. Dabei handelt es sich um die Lehen Táni Morek, Rékachet und Antien'Marét. Alle Tá'akîbate haben überzeugende Pläne vorgelegt, die zu ihrer inneren Stärkung beitragen sollen und können somit mit mondlichen Zuwendungen aus der Armenkasse rechnen.
(MAT)

Im Namen Ihrer nisutlichen Majestät *heilig, heilig, heilig* gebe ich,
Hanniball von Hasenhausen, Sah Ni Yokû, Reichsschatzmeister,
bekannt,

daß zum Wohle des Káhet Ni Kemi zum nächsten Halbgötterlauf zwei neue Steuern erhoben werden. Zum Ersten wird eine Einkommenssteuer erhoben, die all jene Akîbs und Akîbets trifft, die monatliche Einkünfte über 100 Suvar aus ihrem Lehen und sonstigen Verdiensten beziehen. Diese Steuer wird dann zum nächsten Mond erhoben und beträgt 15 von 100.
Zum Zweiten wird die Vermögenssteuer in Kraft treten.Diese besagt, daß Akîbs und Akîbets bei einem Privatbesitz im Wert von über 500 Suvar eine Steuer zu zahlen haben. Akîbs und Akîbets haben zum Monatsende eine Aufstellung von der Privatschatulle beim Reichsschatzmeister oder dessen lokalen Vertreter abzugeben. Diese Steuer wird ebenfalls zum nächsten Mond abgeführt und beträgt 25 von 100.
(ANE)

Sonderverwaltung in Zenach aufgehoben

Mit dem 1. Tag des Praiosmondes 28 S.G. wird die Sonderverwaltung der Provinz Zenach wieder aufgehoben. Der Neset Ni Djunizes zeigte sich in einer ersten Stellungnahme mit den Ergebnissen der Sonderverwaltung höchst zufrieden. Zahlreiche Fälle von Korrupition und Unfähigkeit konnten aufgedeckt und im Sinne einer verbesserten Verwaltung des Lehensgebiets Zenach geregelt werden. Wie Neset de Cavazo weiterhin deutlich machte, sei es nun an Akîb Managarm zu beweisen, daß sein Wirken als Akîb von ebensolcher Güte wie sein Wirken als Cronjustitiar sei.

Armenkasse sorgt für Unruhe im Reich!

Nach nisutlichem Willen und auf ursprüngliche Anregung des Kleinen Konventes wurde durch Seine Excellence Sayshaban ben Ftaihif, Reichszehntprüfer der Kemi, die Reichsarmenkasse ausgerufen. Hiernach wurden sechs Provinzen benannt, die drei Projekte armer Tá'akîbate zu tragen haben.
Nach der Benennung kam es zu wüsten Protesten aus den Reihen jener, die diese Einrichtung ursprünglich erdachten, doch zu Kompromissen war seine Excellence wenig bereit. Der Reichszehntprüfer folgte lediglich dem Ratschlag des Nesets de Cavazo und ersetzte die Geber-Provinz Sákem durch die Tá'akîb Zénach, beides Ländereien aus der Grafschaft Djunizes. Ebenso wurde ein Antrag genehmigt, wonach die Zuwendungen in Naturalien erfolgen können, so sie dem entsprechenden Projekt genügen. Abgelehnt wurde hingegen der Vorschlag, nachdem die geldgebenden Tá'akîbate bei der Verwendung ihrer Aufwendungen selbst mitbestimmen dürfen. Ebenso wurden untersuchende Schritte gegen den Hátyá Ni Mer'imen eingeleitet, der offenbar nicht gedenkt, das Projekt mitzutragen - wurden doch zwei Lehen aus dem unwirtlichen Norden als Geberländer benannt.
(MAT)

Höret Ihr Akîbets und Akîbs im Reich Ihrer nisutlichen Majestät Peri III. Setepen, Heilig! Heilig, Heilig!

Per nisutlichem Edikt erlassen wir Kraft unseres Amtes als Reichszehntprüfer des Káhet Ni Kemi die Armenkasse. Sie soll Gerechtigkeit und Ausgleich zum Wohle aller unter den Provinzen schaffen. Dies bedeutet im einzelnen, die sechs Provinzen des Reiches, die Wir für die am vermögensten erachten, werden Geldmittel zur Verfügung zu stellen haben, die an drei ausgewählte Provinzen gerecht verteilt werden.
Um in den Segen der Zuwendung zu kommen, sollen Unserer Person entsprechend ausgearbeitete Vorhaben und Projekte vorgelegt werden, auf daß wir die vielversprechensten auswählen und selbst die Anwendung der Gelder überwachen werden.
Nach gewissenhafter Prüfung sind wir zu folgendem Schluß gekommen, welcher die sechs geldgebenden Provinzen festlegt. Es sind namentlich Sarslund, Hápet, Mercha, Sákem, Tásebá und Mergyan.
Begebt Euch nun in Euch und wäget gut den Status Eures Lehens ab, denn keiner kennt diesen besser als Ihr selbst, Akîbets und Akîbs. Kommt Ihr denn zum Schluß, die Supportation durch die Armenkasse stünde Euch zu, dann legt Uns das Eurige Projekt vor.

So ist es der Wille der Nisut.

Heil Dir Boron!

Heil Dir Peri!

gez. wohlgeborene Exzellz
Sayshaban ben Ftaihif Ni Yáchi,
Reichszehntprüfer der Kemi
(MAT)

Bomil Arres hingerichtet

Bomil Arres, ehemaliger Akîb Ni Táni Morek und KKAB-Agent mit glänzender Karriere ist tot. In der Mittagsstunde des 1. Tag des Rahjamondes 27 S.G. bestieg der wegen Mordversuchs an kem'schen Adeligen zum Tod verurteilte Horasier das Schaffot neben der Achesa-Arena vor Khefu. Eine große Menge hatte sich eingefunden, die aber, anders als sonst, an Beschimpfungen und lautem Johlen sparte. Eine unheimliche Stille hatte sich über den Platz gelegt, als der durch eine schwarze Kaputze verhüllte Scharfrichter des Káhet Ni Kemi dem Delinquenten den Strick um den Hals legte. Alle konnten hören, wie der Verurteilte den Satz "nicht so fest" sprach und auch alle konnten das verächtliche Lächeln sehen, das sich auf den Lippen des Angeklagten bildete.
Genau zu dem Zeitpunkt, als die Sonne am höchsten stand, gab der Scharfrichter seinem Knecht ein Zeichen, woraufhin dieser langsam an einer Winde drehte, die den Verurteilten am Halse das Galgengerüst hinaufzog. Bomil Arres hatte auf eine Kaputze verzichtet, und so wurde die immer noch betreten schweigende Menge Zeuge des gräslichen Todeskampfes des ehemaligen Adeligen. Über den ganzen Platz war das grausige Röcheln des Sterbenden zu hören, dessen Gesicht sich schnell violett färbte. Die aufgequollene Zunge hing dem nach Luft ringenden Bomil Arres aus dem Mund; die Augen weit aufgerissen, zuckte und schwankte der Körper am Strick, bis endlich der Henker den Erschlaffenden an beiden Füßen packte, kräftig zog und so dem Verurteilten laut vernehmlich das Genick brach.
Erst jetzt begann die Menge erst zaghaft, dann laut zu rufen, ein unwürdiges Schauspiel für das unwürdige Ende eines unwürdigen Adeligen.

Aufruf des Secha:

Schwestern und Brüder im Amt und Würden,

ich hoffe, daß alle von Euch eine sichere Heimreise vom letzten Konvent hatten. Ich selber bin mit Seiner Gnaden Kancor Grimwieg zusammen gen Mer`imen gereist und gemeinsam haben wir uns einige Gedanken gemacht, was denn von Seiten des Niederen Adels als Geschenk zur Hochzeit der Cronprincess angemessen sei.

Hier ist nun unser Vorschlag, den ich Euch unterbreiten möchte, damit wir gemeinsam zu einer Lösung kommen können:
Es soll einen Korso geben, bei dem aus jeder Provinz typische Dinge, wie Speisen, Handelsgüter oder kulturelle Gegenstände gezeigt werden sollen. Das ganze soll kein bunter Rahjatagszug werden, sondern die "Einheit in Vielfalt" unseres Reiches zeigen.

Der Segen des Alleinseligmachenden sei alle Zeit mit Euch.

gez.
Né`mekâth B. Âk-de Sézàr
(RBÖ)

Duellfieber grassiert: Neuerliches Duell in Khefu

Vernehmet nun die Kunde von einem denkwürdigen Duelle zu Khefu aus der Feder unserer geschätzten Autorin der ehemaligen Rabenschwinge extra, Naset Al'Weiss.

Ein Efferdmorgen war's wie aus dem Bilderbuche, die Praiosscheibe hatte sich soeben über den Dächern Khefus erhoben und beschien den König-Kacha-Platz mit güldenem Scheine, während die morgendlichen Nebel, welche vom Astarôth heraufzogen, die Szenerie gleichsam in einen dunstigen Schleier hüllten. Ein Duellmorgen war's, und was für einer! Denn seit nunmehro fünfzehn Götterläufen wurde erstmalig das ungeschriebene Gesetz durchbrochen, nach welchem zumindest einer der Kontrahenten stets ein Mitglied des Hauses Pâestumai sei - auch wenn ganz besonders naseweise Geschöpfe darauf hinzuweisen wagten, daß die Herausgeforderte noch vor wenigen Monden beinah ebenso gut diese Kategorie erfüllt hätte. Diesem schändlichen Gerede möchte ich hier strengstens widersprechen und sogleich fortfahren.
Nicht einmal auf den Rängen fand sich ein Mitglied des stolzen Hauses von der Arx Pallida, ob der Grund jedoch in dringlichen Amtsgeschäften oder eher in dem erheblichen Aufgebot an Mitgliedern des nicht minder stolzen Hauses Mezkarai zu suchen sei, möchte ich der verehrten Leserin selbselbsten zur Beurteilung überlassen. Sei's wie es sei, allerlei Adelsvolk war jedenfalls zugegen, als die beiden Kontrahenten den Platz betraten.
Nesetet Francesca dell'Aquina erschien als erste, mit ihren beiden Adjutanten - Barrio dos Santos dell'Aquina, dem hochgeborenen Bruder der künftigen Seret ni Chentasû, sowie ihrem Ersten Berater Ulmion Rübe. Artig verbeugte man sich vor der Schiedsrichterin, Senchat Quenadya Mezkarai, welche dieses ehrenvolle Amt mit der Würde und der Anmut einer wohlgezogenen Tochter aus altem Hause gar trefflichst auszufüllen verstand. Blitzblank die Stiefel, blütenrein die Uniform, so stand sie da im Glanze eines jungen Morgens, während der ehrenwerte Berater der Herausgeforderten eifrigst und gestenreich auf sie einplauderte. Dann der Herausforderer, Dom Aramis Consarrió aus Punin, seines Zeichens Adeptus der Puniner Hohen Schule der Arcanen Kunst, begleitet von der edlen Dame Yohîl Mezkarai, die zur Feier des Tages mit einem rosa Umhang angetan war, was ihr einige scharfe Worte aus dem Munde ihrer schiedsrichterlichen Schwester eintrug. "Wenn du dieses scheußliche Ding nicht sofort ablegst, verweise ich dich eigenhändig und nicht unbedingt sanft vom Platze!" So soll die stolze Senchat gesprochen haben, während der zweite Adjutant des gelehrten Herren Consarrió, Magister Charîm Veset Mezkarai, lediglich spöttelnd angefragt haben soll, ob seine Schwester in diesem Aufzuge nicht besser der Gegenseite assistieren wolle. Worte, welche umso delikater, ruft man sich in Erinnerung, daß Magister Charîm um ein Haar mit der Herausgeforderten Francesca dell'Aquina den Traviabund geschlossen hätte, jedoch scheint ebenjene vor einem solch folgenreichen Wechsel der Familie gerade noch die Wende genommen zu haben, um abermals frei für ihren jungen Major Djedêfre Pâestumai zu sein. Soweit - und dies sei hier in aller Schärfe und mit der notwendigen Distanz kundgetan - ein kleiner Ausflug in die Spitzzüngigkeit von Volkes Mund, welcher die wahren und hehren Beweggründe der hochedlen Dame selbstverständlich nicht zu durchschauen vermag.
Nachdem beide Kontrahenten sich vor der Schiedsrichterin erklärt hatten, der Umhang der Dame Yohîl vom Platze entfernt und die Bürgschaft des Herausforderers für rechtmäßig anerkannt worden war, konnte der Kampf beginnen. Den Degen hatte man gewählt, die klassische Waffe der Ehre im nördlichen Almada, so recherchierte ich, dem Heimatland sowohl des Herausforderers wie auch der Geforderten. Bis auf's erste Blut solle gefochten werden, und schon fragte ich mich bange, wie denn wohl ein Mann der Wissenschaften sich gegen eine schwertgewohnte Dame, welche vor ihrem gesetzten Leben als Adlige dieses Landes so manche Gefahren in allerlei Landen zu bestehen hatte, behaupten könne, als ebenjener Adeptus den ersten Stich der Nesetet mit bestechender Leichtigkeit parierte. Und nun ging es Schlag auf Schlag, Stich auf Stich, und lange Zeit konnte niemand von beiden einen Vorteil erlangen. Dann, plötzlich, in einem beinah schon listig zu nennenden Manöver machte die Nesetet einen Ausfallschritt, täuschte ein Stolpern vor, um dann schlangengleich die Klinge von unten herauf durch die Deckung des Almadaners geradewegs in seinen rechten Oberschenkel zu stoßen. Und was für eine Wunde! Tief schnitt die scharfe Klinge durch Hose und Haut des Magus, und das Blut strömte gar reichlich auf den weißen Kies des Platzes.
Der Kampf schien vorüber, die Ehrenhaftigkeit der Herausgeforderten bestätigt, doch was war das? Ohne seiner Verwundung Beachtung zu schenken, wandte sich der Magus unvermittelt den Zuschauerrängen zu und kniete vor dem Throne der Hekátet ni Chentasû nieder, welche für ihn als Nichtadligen des Reiches gebürgt hatte. Den Degen wie zum Gruße erhoben, die dunklen Augen funkelnd, erhob er die Stimme. "Domna Chanya, ich gelobte, mich für Eure Bürgschaft würdig zu erweisen, und Ihr erwieset mir Vertrauen. Ich gelobte, für Euch zu fechten, und sollte mir der Sieg verwehrt werden, so gelobte ich, Domna Francesca erneut zu fordern, um Eurem Namen Ehre zu machen. Und so erbitte ich nun Eure Zustimmung, um in Eurem Namen Satisfaktion zu fordern." Die Gardekriegsherrin, angetan mit einem smaragdgrünem Seidengewand, abgesetzt mit feinster Drôler Spitze, machte eine zustimmende Geste und nickte würdevoll. "Sie sei Euch gewährt." Und mit blitzenden Augen führte sie die hoheitlichen Hände zu ihrem Haar, löste ein Band aus grünem Sammet daraus und warf es dem Manne zu, der es gewandt auffing und um das Heft seines Degens knotete. Seine Augen funkelten vergnügt, als er sich erhob und sich noch einmal tief vor seiner Gönnerin verbeugte, die es sich nicht nehmen ließ, ihrem Galan einen Handkuß zuzuhauchen. Dann wandte er sich um - nun doch unter sichtlichen Schmerzen - und trat vor die ein wenig verwundert dreinblickende Nesetet. "Im Namen Ihrer Hoheit fordere ich Satisfaktion!" Damit zog er einen seiner Handschuhe aus dem Gürtel und warf ihn der überraschten Halbelfe vor die Füße. Einen Augenblick lang zögerte sie, und justament dort vermeinte ich ein ‚Jetzt mach schon, Franzi!" von den Rängen des Adels zu vernehmen, doch möglicherweise war's auch nur das unbedeutende Gekreisch eines Tsapagais, welches meine Ohren täuschte. Sei's drum, jedenfalls nahm die stolze Gräfin die erneute Herausforderung an und begab sich zurück zu ihren Adjutanten. Die Schiedsrichterin schien einen Augenblick lang irritiert, so etwas hatte es noch nie gegeben! Doch ein Blick zur Gardekriegsherrin bestätigte die Rechtmäßigkeit des Vorgehens, und so hob sie lediglich mißbilligend eine Augenbraue in Richtung des stürmischen Magus, bevor sie erneut das Händel für eröffnet erklärte. Und nun ging alles furchtbar schnell. Mit einem ‚Für die Ehre der Herzogin!' auf den Lippen stürmte der Almadaner vor, brachte den Degen in einer einzigen präzisen Attacke vor und ... traf! Elegant fuhr die Klinge durch das Hemd der Gräfin und riß dort, an ihrem linken Arme, eine mindestens ebenso tiefe Wunde, wie sie ihm selbst zugefügt worden war. Stolz warf er die Arme gen Himmel, dann reichte er seiner Gegnerin versöhnlich die Hand. Nachdem die Senchat den Sieg des Almadaners bestätigt hatte, verneigte er sich noch ein letztes Mal vor Ihrer Hoheit, alsdann schritt er hinkend und mit schmerzverzerrtem Blicke mit seinen Adjutanten davon. Auf die besorgte Frage des Magisters Mezkarai, ob er die Verletzung mit einem Heilzauber versorgen solle, entgegnete er jedoch voller Empörung, daß eine Wunde der Ehre nichts sei, dessen man sich schämen müsse, und er werde ihm heute nacht gewißlich jede einzelne Narbe an seinem Körper zeigen, welche er je in einem Duelle erhalten, und die entsprechende Geschichte dazu erzählen...
Und als ich den Sieger fragte, ob es nicht üblich sei, daß sich zwei Almadaner nach ausgefochtenem Händel versöhnt in die Arme fallen - zumindest habe dies meine Recherche ergeben -, und warum er nun nicht gemeinsam mit der Nesetet einen Krug Wein trinken gehe, meinte er lapidar. "Habt Ihr, Verehrteste, jemals Parder und Gazelle gemeinsam an der selben Wasserstelle trinken gesehen?"
Nach diesem Hinweis verzichtete ich darauf, der ebenfalls siegreichen almadanischen Nesetet eine ähnliche Frage zu stellen, und überlasse es unseren verehrten Lesern und Leserinnen, höchstselbst lehrreiche Schlüsse aus dieser Geschichte zu ziehen.
(AJA)

Bizarres Duell in Khefu

Ein gar seltsames Duell, eher ein unterhaltsames Schauspiel, konnte man vor wenigen Tagen auf dem König-Kacha-Platz in Khefu beobachten. Hier standen sich zu einem Ehrenhändel der Herr Ulmion Rübe, ein hoher Minister der Hekátet Ni Chentasû, sowie der Ser-Nesetet Angil Phexhilf von Aralzin-Estrimanza gegenüber. Wie man erfahren konnte, hatte es zuvor von Seiten des Herrn Rübe einige Beleidigungen gegeben, die sich auf die Perücke des Ser-Nesetets bezogen, darauf dieser sogleich eine Entschuldigung forderte, die nicht eingebracht wurde.
So ergab sich nun dieses Duell, in dem der geforderte junge schmächtige Mann, der zum Freundeskreis der Hekátet Chanya Al'Mout'pekeret gehört, das Kurzschwert wählte. Ser Angil machte den Herausgeforderten in empörtem Ton darauf aufmerksam, daß eine barbarische Waffe wie das Kurzschwert keinesfalls als angemessene Duellwaffe gelte, akzeptierte jedoch dessen Wahl. Nachdem der Ser den ersten Hieb führen durfte, folgten eine Reihe kurzer Schläge, die scheinbar von beiden Seiten mit mehr Phex als Können durchgeführt wurden. Als der Ser-Nesetet dazu auch noch seine Waffe verlor, wartete Herr Rübe natürlich, bis sich dieser wieder in seiner Verteidigungsposition befand. Zwei - drei Schläge wurden noch gewechselt, als plötzlich Herr Rübe einen mächtigen Hieb landen konnte. So wurde dieser Zweikampf nun mit einer blutenden Wunde des Unterlegenen entschieden.
Sogleich, und das war doch wieder ein wenig verwunderlich, kümmerte sich der Sieger Wort und gestenreich um dem Unterlegenen, entschuldigte sich auch mehrmals bei ihm. Mehrere Personen konnten im Laufe des weiteren Tages beobachten, wie diese zwei Männer gemeinsam einen Medikus, einen Schneider und am Abend das Yah aufsuchten, als währen sie gute alte Freunde.
(RSC)

Gerüchte aus dem Horasreich

Wie unsere Gazette aus gut informierten Kreisen erfahren hat, befindet sich die D.A.P.-Leiterin Algerin-de Cavazo noch immer im Horasreich. Angeblich halten weiterreichende Verhandlungen die Gemahlin des Cancellarius ebenso im Reich des Bündnispartners, wie auch die Prozessakten im Fall da Vancha.
Hartnäckig halten sich aber auch die Gerüchte, das Bündnis solle durch eine Hochzeit weiter untermauert werden. So hört man hinter vorgehaltener Hand von Kollegen des Bosparanische Blattes bereits von einer möglichen Hochzeit zwischen Südmeervizekönig ya Strozza und der Cronprinceß Ela. Ist es also nur Zufall, daß aus Ynbeth am 2. Tag des Phexfreimondes der Abbruch der Verhandlungen über eine mögliche Hochzeit der Cronprinceß mit dem brabakischen Thronfolger kundgetan wurde, die - so Brabaker Vorwürfe - seitens des Káhet nun seit Jahren nur hinhaltend geführt wurden?
(MAT)

Eminenz verhängt den Großen Kirchenbann gegen die abtrünnige Prinzessin Rhônda

Wenige Stunden nach der offiziellen Verlautbarung aus dem Herrscherinnenhaus, wonach sich die zweitgeborene Tochter Ihrer heiligen Majestät Nisut Peri III. Setepen in einem unglaublichen Akt des Verrates gegen Rabe, Reich und Krone erhoben hatte, verhängte Eminenz Boronya von Nedjhit zu Laguana den Großen Kirchenbann über die Abtrünnige, sowie über all jene, welche dem Aufruf der Verfemten Folge leisten und ihr die Treue geloben. Mit dem Anathema wird jegliche Bindung der Prinzessin an die Alleinseligmachende Heilige Boronsstaatskirche gelöst, ihre rechtliche Gleichstellung mit einer Ketzerin und Dämonenbuhlerin festgeschrieben und kann allein von der Nisut als höchster geistlicher Würdenträgerin wieder gelöst werden.
Welch Ironie, mögen jetzt viele aufschreien, denn wer erinnert sich nicht an jene Verlautbarung vor kaum einem Götterlauf, als die ylehische Impostorin, welche sich auf schändlichste Weise des Thrones der Ersten Rabendienerin bemächtigt hatte, schließlich am Tage des Kleinen Konventes 26. S.G. mit ähnlichen Worten unsere heilige Nisut sowie die Thronfolgerin exkommunizierte, um hernach die Salbung der Prinzessin Rhônda zu verkünden. Die falsche Krähe wurde gerupft, doch nun scheint sich in noch größerem Ausmaß zu bewahrheiten, was vor kaum zwei Götterläufen begonnen. Wer mag da noch an Zufälle glauben, zumal auch die Erste Rabendienerin mit keiner Silbe die Vorfälle kommentierte, und sich nach Ausspruch des Anathemas über ihre einstige Protegée bleich und schweigend in ihre Gemächer zurückzog.
(Hui'tem)
(AJA)

Prinzessin Rhônda erhebt sich gegen das Káhet

Eine offizielle Mitteilung aus dem Nisutlichen Palast zu Ynbeth hat das Unglaubliche bestätigt. Prinzessin Rhônda, zweitgeborene Tochter Ihrer nisutlichen Majestät Peri III. Setepen, Schwester der Thronfolgerin Ela, hat sich gegen Raben, Káhet und Krone erhoben.
Wie der Secretarius Ihrer Majestät kundtat, hat die Verräterin bereits am am 10. Tag des Freimondes der Tsa die "Neugeburt des Káhet Ni Kemi" ausgerufen. Prinzessin Rhônda hat die Vereinigung der weltlichen und geistlichen Macht unter ihrer "Krone" verkündet und nicht nur Nisut, Thronfolgerin, Eminenz und Cancellarius für exkommuniziert erklärt, sondern alle Adeligen des Káhet, die ihr nicht bis zum 1. Tag des Perainemondes die Treue geloben.
Die Verräterin befindet sich derzeit im syllanischen Anûr, wo sie unter dem Banner der ultraorthodoxen Neo-Corvikaner eine schlagkräftige Borons-Streitmacht unter dem General Rachalton Paestumai, genannt Pecator, gesammelt hat. Berichte des KKAB sprechen von einer völlig unübersichtlichen Lage in Anûr, allein als gesichert kann gelten, daß die Neo-Corvikaner vor zwei Wochen auf der Ebene von K'hâteb'h einen großen Sieg gegen die Rastullah-Fanatiker des Sultans von Ylahîm errungen haben und sich auf dem Vormarsch nach Norden befinden. Des weiteren sollen bereits erste Kämpfe zwischen den Neo-Corvikanern und den al'anfanischen CODNOR-Truppen ausgebrochen sein.
Das Oberkommando hat für Antien'Maret erhöhte Alarmbereitschaft ausgegeben, während sich Nisut und Thronfolgerin nicht weiter zum Verrat der Prinzessin äußerten. Allein die Anweisung an den Cronjustitiar, die Verhängung der Reichsacht gegen die abtrünnige Prinzessin zu veranlassen, wurde bekannt.

Politische Lage in Anûr, Boronmond 27 S.G.
Politische Lage in Anûr, Phexmond 27 S.G.

(PES)

Zenach unter nesetliche Kontrolle gestellt!

Im Zuge der undurchsichtigen Rolle die der Akîb Ni Zenach und Cornjustitair Managarm in seltsamen und unheiligen Vorgängen in Yleha spielt, hat der Neset Ni Djunizes, Dio de Cavazo, die Provinz Zenach seiner direkten Kontrolle durch einen Vogt unterstellt. Diese Verfügung bleibt bis zur Vorlage eines Abschlußberichts eines Untersuchungsausschusses gegen den Ak1ib Ni Zenach gültig.

Der Ser-Neset Ni Zenach ordnet an:

1. Bis auf weiteres sind alle Vertragswerke der Tá'akîb Zenach durch den Ser-Neset Ni Zenach genehmigungspflichtig, ebenso alle inneren und äußeren Anordnungen des Akîbs.
2. Der Akîb und die Dorfvorsteher der Provinz sind verpflichtet, jede zweite Woche beim Ser-Neset Ni Zenach über ihre Aktivitäten Rechenschaft abzulegen.
3. In allen Siedlungen der Tá'akîb werden KKAB-Koordinatoren die Dorfvorsteher in ihrer Arbeit überwachen.
4. Ein ausführlicher Bericht über die Kassenlage der Dörfer und der Provinz ist binnen zweier Wochen beim Ser-Neset Ni Zenach abzuliefern.
5. Die durch den Ser-Neset verfügten personellen Umbesetzungen im Beamtenapparat der Provinz erlangen ab sofort Gültigkeit.
6. Die Überwachung der Paßstraßen nach Yleha geht in den Aufgabenbereich des KKAB über.
7. Die Untersuchungen bezüglich des Verdachtes auf Schwächung der nesetlichen Macht durch die alte zenacher Administration sind zu unterstützen.

Zar,
Ser-Neset Ni Zenach
Marschall des KKAB

Seret-Hekátet Ni Chentasu ernannt

Wie uns gnädigerweise von Ihrer Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret kundgetan wurde, haben Hoheit beschlossen, das Amt der Seret-Hekátet Ni Chentasu zu besetzen. In Amt und Würden eingesetzt wurde mit sofortiger Wirkung Francesca dell'Aquina, Sáhet Ni Erim. Die Rabenschwinge Aktuell ist bemüht von Ihrer Hoheit, der Hekatet eine persönliche Stellungnahme zu erlangen.
Pilan na'Suwos
Berichterstatter aus Djáset
(PWI)

Die Dienststelle für Innerkem'sche Angelegenheiten tut kund und zu wissen:

Die Tánesetet Ordoreum, Táhekátet Chentasû, wurde neu belehnt.

Ihre Hochwohlgeboren Rhonda Setchet'chá Mezkarai möge fürderhin als Nesetet Ni Ordoreum die Geschicke der Provinz leiten. Der Zeitpukt der Einsetzungsfeierlichkeit, welche einhergeht mit einem Konventum der Tánesetet wird an anderer Stelle bekanntgemacht werden.
Weiterhin wurde folgendes Lehen neu vergeben:
Ihre Wohlgeboren Francesca dell'Aquina wurde belehnt mit der Tásahet Erim, Tákîb Tayarret.
Oberamtsrat D.I.A. Abt. XVIII/Rechtsangelegenheiten Praiodan Niederhäuser
(PWI)

Ihre Hochwohlgeboren, die Nesetet Ni Ordoreum

An den Adel des Reiches, insbesondere die Edlen Ordoreums und sonst an Jederfrau und jedem Manne, welchselbige dies sehen, hören oder lesen möge.
So höret! Im Einvernehmen mit Ihrer Kemiköniglichen Majestät, Nisut Peri III, bekenne und tue ich kund offenwahrlich mit diesem Briefe, daß ich, Francesca dell'Aquina, Nesetet ni Ordoreum, unsere Nisut bat, mich aus dem Nesetetamte zu entlassen und dies wurde mir großmütig gewährt.
Desgleichen tue ich kund und zu wissen, daß in beiderseitigem Einvernehmen, das vor wenigen Wochen öffentlich bekannt gemachte Eheversprechen gelöst wurde.
So danke ich all jenen, welche mir in ruhigen als auch in unruhigen Zeiten treu und ergeben zur Seite standen und möchte meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, daß Eure Treue und Euer Vertrauen von nun an meiner Nachfolgerin in Amt und Würden gelten mag. Ich wünsche, daß Ihr, Edle von Ordoreum, ihr dient, wie Ihr mir dientet!
Möge der heilige Rabe dies Reich behüten!
Lang lebe die Nisut!

Francesca dell'Aquina
(PWI)

Horasreich zu Reparationen bereit

Wie aus Ynbeth verlautet, hat Kaiserin Amene III. Horas Ihren Schatzmeister angewiesen, dem Káhet Ni Kemi 41.498 Dukaten in Gold anzuweisen. Diese Summe ist als "Reparation" anzusehen, die dem Nisutreich durch die Abtretung seiner Rechte auf den östlichen Waldinseln im Zuge der Beschuldigung aus Vinsalt, am Verschwinden der Kapitänin Harika die Schuld zu tragen, zusteht. In Kemi zeigte man sich ob dieser Entscheidung der Kaiserin sehr erfreut und betonte, daß dieses Zeichen des Respekts und der Gerechtigkeit dem Südmeerbündnis nur zugute kommen können. Neben dem Erwerb einer neuen Schivone horasischer Bauart sollen mit dem Gold umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen, vor allem in Táyarret und Ahami, gefördert werden.

Seekriegerinnen und Seekrieger gesucht!

Mit Blick auf die Zukunft sucht die Admiralität nach Männern und Frauen,
die keine Angst haben, sich den Wagnissen von Süd- und Perlenmeer zu stellen.
Geboten werden reichliche Entlohnung, viel freie Zeit und aufregende Abenteuer an
Bord eines Schiffes unserer Nisutköniglichen Flotte.

Die Flotte - Da läuft was!

Melde Dich noch heute!

Meldestelle ist jedes Kriegsschiff unserer Flotte oder die Hafengarnisonen von
Sendsh'gerhi, Djáset und Zyral.

Kemsches Kriegsschiff von Unbekannten attackiert!

Am 15. des Rahjamondes 27 S.G., etwa eine Stunde nach Sonnaufgang, kam die Schivone "Tepdaru" mit achttägiger Verspaetung von einer Patrouille zurueck. Die Segel an Fockmast und Großmast waren geflickt und zerlöchert, der Besan fehlte gar ganz! Als das ramponierte Schiff schließlich anlegte, wurde es bereits von zahlreichen dienstfreien Seekriegern erwartet. Neugierige Zivilisten hingegen mussten die Ankunft des Schiffs vom Strand aus mitverfolgen, da ihnen das Betreten des Hafens untersagt ist. Mehrere Besatzungsmitglieder der "Tepdaru" trugen Verbände oder bereits provisorische Prothesen und manch ernster Verwundeter überstand die ersten Tage auf festem Boden nicht mehr. Bis heute wurden Bruder Boronhard und seinen Helfern weitere sechs Männer und Frauen auf ihrer letzten Seereise - übers Nirgendmeer - in Obhut gegeben, über weitere vier hat der Gott noch nicht entschieden.
Während in den Kneipen und auf dem Marktplatz bereits die ersten Gerüchte zirkulierten, meldeten sich die wenigen überlebenden Offiziere in der Festung zum Rapport. Offiziere wie Matrosen stimmen überein, dass die "Tepdaru" am 6.FRA auf einer Routinepatrouille am südlichen Ausgang der Straße von Sylla von einer Zedrakke und drei Thalukken unbekannter Herkunft - irgendwelche Knochengebilde auf Schwarz benutzt hier jedes zweite Schiff - aus dem Hinterhalt angegriffen wurde. Während sich die Zedrakke mit der "Tepdaru" ein Rotzengefecht lieferte und mehrere Brandtreffer in die Segel erzielen konnte ehe sie schließlich schwerbeschädigt das Weite suchte, kreisten die Thalukken die Schivone ein und fielen schliesslich wie die Woelfe über sie her.
"Bei etwa gleicher Kopfzahl hatten wir zwar den Vorteil der höheren Bordwände, dafür kamen die Kerle von allen Seiten herein. Besonders aus den toten Winkeln unserer Geschütze kamen gleich zwei heran, einer achtern backbords und einer achtern steuerbords. Bei Boron, die verstanden was von ihrem Geschäft!
Ein Teil von uns war noch oben in der brennenden Takelage um zu retten was zu retten war. Der Besan brannte aber bereits wie eine Fackel, also haben wir ihn gleich umgehauen. Wenigstens konnten wir die eine Thalukke mit den Hornissen erwischen. Vier Salven in die dicht gedrängten Piratenbande und die hatten plötzlich keine Lust mehr auf nähere Bekanntschaft. Die anderen beiden Schiffe aber hatten sich währenddessen ans Heck herangeschoben und deren Besatzungen strömte nun an Bord: Wilde Männer und Frauen mit langen Mähnen und stieren Blicken, in Lumpen und sogar Felle gekleidet. Bukaniere vielleicht oder noch schlimmeres Gesindel.
Niemand hatte den Bolzen kommen sehen, der die Kapitänin am Kopf traf, es hatte aber auch niemand Zeit, sich um sie zu kümmern, denn das Gesindel begann mittlerweile jederfrau in Reichweite seiner Waffen einzuschlagen. Ehe wir uns versahen, lagen auch der Steuermann und der Segelmeister in ihrem Blute. Panisch warfen die ersten von uns ihre Waffen weg und baten um Gnade während andere gleich über Bord sprangen. Doch die einzige Gnade, die gewährt wurde war ein schneller Tod! Also wehrten wir uns verbissen weiter. Ein Getümmel war das auf Deck, ich kann's nicht weiter beschreiben. Jeder hieb oder stach auf den nächsten ein, den er nicht zu seiner eigenen Mannschaft zaehlte, was leider manchmal auch der falsche war, während über uns sich immer noch Leute von uns abmühten, wenigstens einige Fetzen Segeltuch zu retten. Ploetzlich geriet die Bande ins Wanken. Ein Schrei hallte uebers Deck: Der zweite Offizier habe den gegnerischen Anführer erschlagen! Wie zur Bestätigung begannen die Banditen sich nach achtern zurückzuziehen. Erst langsam dann immer schneller, während wir mit dem Mute der Verzweiflung auf dem Fusse folgten und die Bande schliesslich auf ihre Schiffe zurücktrieben, allen voran der zweite Navigator Kharem Mahdim. Der einen Thalukke konnten wir mit den achteren Aalen sogar noch zwei Segel zerschießen, ehe die sich vollends aus dem Staub gemacht hatten. Leider konnten wir keine Gefangenen machen, da alle an Deck zurückgebliebenen Angreifer es vorgezogen hatten, sich lieber in ihre Waffe oder über Bord zu stürzen, als lebend in Gefangenschaft zu geraten. Nicht einen einzigen konnten wir lebend fassen, der uns über die Identität der Angreifer hätte aufklären können oder wozu dieser Überfall gut sein sollte. Auf alle Fälle hatten wir schwere Verluste erlitten. Zu unserer größten Überraschung hatte Boron Erbarmen gezeigt mit Kapitänin Valk, hatte sie der tödliche Bolzen doch nur gestreift. Dabei kam ihr zwar das halbe rechte Ohr abhanden, was aber immer noch besser war als Borons Reich. Gleichwohl würde es wohl eine Weile dauern, bis sie wieder in der Lage sein würde, ein Kommando zu führen. Trotzdem, der Steuermann war tot, der Segelmeister schwer verwundet - vorgestern hat Boron ihn zu sich gerufen - und von der Mannschaft rund zwei Drittel außer Gefecht, sei es nun tot oder verwundet. Weiter hatten wir einen Mast und von den verbliebenen beiden die Hälfte der Segel verloren. Der zweite Navigator, eben derjenige der den Ausschlag zu unserer Rettung gegeben hatte, übernahm als einziger einsatzfähiger Offizier das Kommando und brachte uns mit Müh und Not nach dem verbündeten Sylla, um so schnell wie möglich die notdürftigsten Reparaturen ausführen und die schlimmsten Verwundeten versorgen zu können. In Sylla ließ Kharem Mahdim das Schiff soweit herrichten, daß wir eine Passage nach Sendsh'gerhi wagen konnten, vor allem die Segel galt es so gut wie möglich zu flicken, auf einen neuen Mast verzichteten wir, da das zulange gedauert hätte. Ausserdem heuerte er - von der Mannschaft bereits Kapitän gerufen, der strengen Eljascha Valk traute niemand zu die Verwundung zu überleben - in Sylla etwa fünf Dutzend Freiwillige als neue Seekrieger fuer die Nisutliche Flotte an, um die angeschlagene "Tepdaru" auch sicher heimzubringen, da wir nicht mehr genug einsatzfähige Leute hatten, um das Schiff zu bemannen. Zwei Tage spaeter stachen wir wieder in See und kamen schließlich ohne weiteres Ungemach hier an, und ich sage euch, bei Boron, wenn der Mahdim nicht gewaesen wär', wären wir jetzt alle bei den Fischen. So, und nun brauch ich noch ne Buddel Rum!"
Leichtmatrose Kassim ben Ilaal von der "Tepdaru"

Kapitänin Eljascha Valk wird zur Zeit in der Burg von Sendsh'gerhi unter dem wachsamen Auge der Nedjeset Alea von Zemesev höchstselbst gepflegt. Es wird aber einige Monde dauern, bis sie ihre schwere Kopfverletzung auskuriert hat. Die "Tepdaru" wird wohl drei Wochen in der Werft von Sendsh'gerhi liegen bleiben, außerdem kostete ihr unfreiwilliges "Abenteuer" die Nisutkemsche Flotte:

33 Tote
38 Verwundete, davon 12 nicht mehr diensttauglich
6 Vermisste

Möge Boron ihre Seelen in Frieden ruhen lassen!

Die Fédàykîm-Gardekriegsherrin folgte dem Vorschlag der Großadmiralin Blig und zeichnete den Flottenoffizier 2.Klasse Kharem Mahdim für wegen überragender Tapferkeit im Kampf aus und beförderte ihn zum vorläufigen Kapitän der "Tepdaru", bis er die neue Schivone "Tichem" übernehmen kann. Deren Erwerb wird alsbald in Angriff genommen, doch kann mit dem Eintreffen der horasischen Gelder erst in etwa zwei Monden gerechnet werden. Die angeworbenen Syllaner werden als Matorsen in die Nisutkemsche Flotte aufgenommen, falls sie dies wünschen (bis jetzt haben 58 davon das Angebot angenommen, sie werden momentan auf der "Tepdaru" verbleiben und mit Kapitaen Mahdim später auf die "Tichem" wechseln). Des weiteren ordnete das Oberkommando eine Strafexpedition gegen die noch unermittelten Schurken an. Zu diesem Zweck wird im nächsten Mond ein starker kem'scher Flottenverband auslaufen, um die dem Überfall benachbarten Küsten abzusuchen.
(FZE)

Neue D.A.P. Administratorin ernannt

Neue Belebung scheint in die Außenpolitik unseres Landes zu kommen, nachdem sich der bisherige D.A.P. Administrator Mierfink durch Untätigkeit ausgezeichnet hatte. Cancellarius de Cavazo setzte den Ser-Nesetet Ni Ordoreum von diesem hohem Amt ab und ernannte dafür seine Gemahlin, die Nesetet Ni Djerres-Djunizes zur Außenministerin mit nisutlichem Adult. Die hochwohlgeborene Excellence Algerin-de Cavazo zeichnet sich schon durch Verträge mit dem Horasreich aus und empfahl sich für die Würde der D.A.P. Administratorin durch die Erweiterung des Südmeervertrages.
Ihre erste Aufgabe wird die D.A.P. Administratorin dann auch justament ins Wiedererstandene Bosparan führen. Dort gilt es die Klage gegen das Haus Oikalidke zu eröffnen, vom neethaer Geschlecht die durch da Vancha hinterzogene Krongüter einzufordern.
(MAT)

Was planen die Wilden?

Nach den zunehmenden Ausschreitungen und Wortbrüchen der Waldmenschen, denen zahlreiche unschuldige kem'sche Siedlerinnen und Siedler zum Opfer fielen, hat sich die Armee nun endlich zu einer machtvollen Reaktion bereitgefunden.
Höhepunkt der ausnahmslos von den Wilden ausgehendenden Konflikte nach dem Schandvertrag vom Dämmerungstor war das kürzlich stattgefundenen Massaker in Sechem Dewa, in dem die blutrünstigen Dschungelbarbaren Kinder und Alte niedermachten oder gar als Opfer für unheilige Rituale fortschleppten. Als direkte Folge dieser entsetzlichen Bluttat ist die Steinigung des ehemaligen Akîbs Ceth Lamoraq Ni Câbas (einer der Hauptkapitulanten am Kaulata) durch den wütenden Mob in Ychet zu sehen. Doch auch schon davor, in Ahami und in Rekmehi, war den Wilden das Wort ihres Oberhäuptlings Anopathawa gleich und die Zugeständnisse, bei denen die Weißen am Kaulata mehr als das halbe Reichsgebiet den Menschenfressern preisgaben, zu gering. Mehr und mehr Land wollten die Häuptlinge an sich raffen, und so attakierten sie die am Wasser gelegnenen Siedlungen in Ahami, trachteten nach der Brandschatzung Sechens und beanspruchten den gesammten Norden Rekáchets, ein Gebiet, in dem alle Wilden des Kontinents bequem siedeln könnten...
Dem Herrn sei Dank, gewährte Er uns doch drei glorreiche Siege in den folgenden Schlachten, doch um weitere Ausschreitungen der Wilden zu vermeiden und die kem'schen Land sicher zu machen, hat das Oberkommando zwei wichtige Entschlüsse gefasst. Zunächst wurde der Verrat des ehemaligen Akîbs Ni Sechem Dewa, Sighelm Streitzg, rückgängig gemacht, der alle durch und nach Sechem Dewa führenden Straßen zugunsten der Waldmenschen preisgab. Mit dem 10. Tag des Rahjafreimondes 27 S.G. ist der Verbindungsweg zwischn Andju in Irakema nach Nawanha in Mercha über die dewanische Hauptstadt Sechen wiedereröffnet - und damit endlich wieder West-Mer'imen dem Reiche angeschlossen. Gesichert wird der Weg durch das trutzige Fort Hue San in Irakema. Zum anderen ist ab demselben Tag eine direkte Wegverbindung zwischen der hoheitlichen Sägemühle in Táyarret und dem aham'schen Städtchen Tel'Akhbar etabliert - so mögen bei neuerlichen Aufständen der Wilden in den Kernlanden Kemis rasch Truppen aus der starken Garnison Djáset am Ort des Geschehens eingreifen.

Die Dienststelle für Innerkem'sche Angelegenheiten tut kund und zu wissen:

In der Provinzen Ordoreum, Táhekátet Chentasû, wurde folgendes Lehen neu vergeben: Seine Hochgeboren Menadis Mezkarai sei fürderhin Akîb Ni Ahami. Der ehemalige Akîb Permerkim, welcher in den letzten Jahren in machtloser Untätigkeit verharrte, verließ Ahami schändlich ohne ein Wort des Abschieds zusammen mit seiner Frau und seinem Freund, dem Troll Koblotsch.
Oberamtsrat D.I.A. Abt. XVIII/Rechtsangelegenheiten Praiodan Niederhäuser
(PWI)

Adarian von Dreyfelsen-Dragentodt vor dem Kriegsgericht der Meuterei schuldig gesprochen

Das letzte Kapitel in der Hochverratsgeschichte um den ylehischen Renegaten da Vancha ist geschrieben. Ende Travia 27 S.G. wurde Adarian von Dreyfelsen-Dragentodt zu Khefu als Hochverräter enthauptet, nachdem an ihm vorher das Urteil des Militärgerichts vollzogen wurde, das ihm als Sühne für die Schuld der Meuterei die Zunge abtrennen ließ.
Auf Anforderung der Oberkommandierenden hatte Seine Hoheitliche Ehren Cronjustitiar Managarm eingewilligt, den bereits als Hochverräter zum Tode verurteilten ehemaligen Milizmarschall dem Militärgericht zu überstellen, um auch seine Verfehlungen gegen die Schwarze Armee zu sühnen.
So kamen zu Djáset die Beisitzerinnen Simin Al'Djabar-Perval für den Orden zu Laguana, die Kapitänin Joanna Blig für die Flotte, die Obristin Alana Diquen für das KKAB und die Generalobristin Aldare Larkeno zusammen, um die Oberkommandierende Chanya Al'Mout'pekeret bei der Urteilsfindung zu beraten. Die Anklage wurde durch die Majorin Sayada Al'Plâne vertreten, die beredt und geschickt dem pöbelnden und störenden Angeklagten alle denkbaren militärischen Verstöße zur Last legte.
Doch die Urteilsverkündung hörte einen Freispruch nach dem anderen, zu wenig konnte man dem Dragentodt nachweisen, und schon erschien ein beleidigendes Grinsen auf seinem Gesichte. Doch eines war nicht abzuleugnen: Schuldig der Meuterei sei der Bube, verschwörerisch hatte er sich mit anderen Soldaten zusammengeschlossen und einen Anschlag gegen die Oberkommandierende selbst initiert, und hierzu reichten die Beweise aus, die man in den Aufzeichnungen des da Vancha fand.
So fand er sich am Tage darauf auf dem Schafott zu Khefu wieder, angetan in prächtiger Uniform, mit allen Ehrenzeichen, die er sich erworben. Die Oberkommandierende in ebenfalls prächtigem Ornat trat sodann auf den hochmütig dreinblickenden Schurken zu, entriß ihm alle Orden ebenso wie das schwarze Leinenhemd der Schwarzen Armee und schlug ihm hart ins Gesicht. So war der Dragentodt nun seines Ranges verlustig, als unterster, einfacher Soldat würde er nun sterben...
Doch vorher noch drückten ihn die Knechte des Semau auf die Knie, einer packte ihn an den Wangen und drückte den verlogenen Mund auf, so daß des Semau Zange die aufwiegleriche Zunge zu packen bekam. Weit zog der Henker sie dem zuckenden Delinquenten aus dem Mund und hieb dann schnell und geschickt mit einem Haumesser zu, so daß das Blut nur so spritzte. Der Adaraian wurde nun wieder auf die Beine gezogen, das Blut floß in Strömen aus seinem Rachen, und der Semau klatsche ihm das Stück Fleisch, das er eben abgetrennt hatte, links und rechts durch das Gesicht. Endlich wurde der Delinquent zum Richtblock geführt, und Augenblicke später zeigte der Semau der johlenden Menge das blutige Haupt des ehemaligen Milizmarschalls...

Eine Armenkasse für das Káhet?

Schon seit etlichen Jahren geistert der Begriff einer Armenkasse durch die Reihen des kem`schen Adels. Ganz in traditionellem solidarischem Denken sollen wohlhabende Provinzen des Reiches für arme Landstriche aufkommen. Dareinst scheiterte ein solches Vorhaben am Cronrat, doch im heutigen Jahr hat es den Anschein, als würde dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Vom Kleinen Konvent aufgebracht und vom Großen unterstützt, steht diesesmal auch der Cronrat offensichtlich hinter dieser Reform. Besonders Cancellarius de Cavazo entpuppt sich als Fürsprecher. Er halte viel von einer Armenkasse und glaubt, sie würde zu einer inneren Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Provinzen führen und somit Kemi nach außen verstärken.
Seine Exzellenz der Reichszehntprüfer hat sich anscheinend schon angeschickt und arbeitet zur Zeit einen Modus für die gerechte Umverteilung aus. Gerüchteweise sollen die 10 wohlhabensten Tá`akîbs Kemis den Geldsäckel aufhalten und die Suvar für finanziell schwach gestellte Lehen bereitstellen. Um welche Gebiete es sich im einzelnen handeln soll, wurde aber nicht mitgeteilt. Als gesichert jedoch gilt, daß Zuwendung nur bekommt, wer Wohlgeboren ben Ftaihif sinnvolle Vorschläge für die Verwendung der Suvar vorlegt.
(MAT)

Hátya Rodrigo Diaz de Vivarya con ya Sermo Ni Chrysemis zum Vezir des Hochadels gewählt

Der Hochadel hat sich für den hátya Ni Chrysemis als seinen Vezir entschieden. Vom 1. FBO an wird Rodrigo con ya Sermo für zwei Götterläufe die Interessen der allervornehmsten Damen und Herren des Reiches wahrnehmen. Die Wahl erfolgte traditionsgemäß einstimmig, der Hátya Ni Chrysemis war der einzige Kandidat.

Enrisco da Vancha in Khefu enthauptet

Obwohl seine Hoheitliche Ehren Managarm, der Kronjustitiar des Königreiches der Kemi die öffentliche Hinrichtung Enrisco Nostravio da Vanchas auf die Praiosstunde festgesetzt hatte, war der Anch sema'djet bereits in den Morgenstunden hoffnungslos überfüllt. Die Menge brandete, der einsetzenden Flut gleich, aus allen Himmelsrichtungen in die Hauptstadt, um sich in den engen Gassen und Winkeln rund um den Gerichtsplatz in einem Gewimmel aufzustauen, das mehr als alles andere einem riesigen Ameisenhaufen glich.Lediglich der Geistesgegenwart der Gardekriegsherrin Chanya Al'Mout'pekeret war es zu verdanken, daß der Pöbel nicht schon längst den Platz zur Gänze überflutet und die Tribünen des Hochadels überrannt hatte. Zwar hatten sich die, unter Befehl des Krongerichtes stehenden KKAB-Banner lange Zeit erfolgreich gegen die über sie hereinbrechenden Horden Schaulustiger zur Wehr gesetzt, doch am frühen Vormittag, als alle Zufahrtswege zur Hauptstadt blockiert und die ins Zentrum führenden Straßen hoffnungslos verstopft waren, hatten die geschulten Wachen dem Angriff fast nicht mehr standhalten können. So hatte die Gardekriegsherrin freundlicherweise dem Kronjustitiar einen Heeresverband zur Verfügung gestellt, die Tribünen zu schützen, während sich die Gerichtswachen zur großen, aus rohem Holz errichteten Tribüne zurückgezogen hatten, welche man am Tag vorher direkt vor dem Gerichtsgebäude hochgezogen hatte.
Dieses war auch dringend notwendig geworden, denn die Angst, auch nur ein Jota des blutrünstigen Schauspiels, das hier heute mittag geboten werden sollte, zu verpassen, hatte die Menge vor der Hinrichtungsplattform zu einer festen Masse zusammengepreßt; und immer noch strömten von allen Seiten Schaulustige hinzu.In weiser Voraussicht hatte man Anfragen an die städtischen Medici, wie auch die Geweihtenschaft des Parainearmes der Staatskirche gesandt, welche sich seit den frühen Morgenstunden unablässig um die Menschen kümmerten, die unter die wogende Masse geraten, oder buchstäblich in die Absperrungen gequetscht worden waren. Zahlreiche Kinder hatten im Gedränge ihre Eltern verloren und die hitzige Stimmung unter den einzelnen Fraktionen hatte bereits zu mehreren Messerstechereien geführt.Überall im Gedränge patrouillierten Bewaffnete der Stadtbüttelei, um gröbere Verstöße gegen die öffentliche Ordnung im Keim zu ersticken und zumindest den Versuch zu machen, die, in der gesichtslosen Menge zweifelsfrei aktiven Taschendiebe dingfest zu machen.
Als besonders ärgerlich hatten sich die Straßenhändler herausgestellt, die, angetan mit winzigen Bauchläden, brüllend durch die Menge liefen und ihre Waren feilboten. Insgesamt hatte das Schauspiel mehr von einem lärmenden Fest, einem Jahrmarkt, denn von der feierlichen Ruhe, die dem Anlaß angemessener gewesen wäre.Endlich, die Praiosscheibe hatte sich bereits bedenklich dem Zenit genähert, kam Bewegung in die Menge. Laute Rufe zuckten über den Platz und erstickten zumindest für den Bruchteil einer Sekunde das Gejohle und Gekreische der Menge. Köpfe fuhren ruckend herum und die Blicke der Versammelten irrten über den weiten Platz, um an einer einzigen Standarte hängenzubleiben, die sich von der, dem Gericht gegenüberliegenden Häuserfront, schwankend einen Weg durch die Menge bahnte. Rhythmisches Geklirr von Waffen und drohende Rufe untermalten den langsamen Zug, der nun auf die noch immer leeren Tribünen zusteuerte.
Als der versammelte Reichsadel in den Morgenstunden bemerkt hatte, daß sich der Anch sema'djet immer dichter mit Schaulustigen füllte, hatte man in den benachbarten Zunfthallen Zuflucht gesucht. Hier, geschützt vor der gärenden Masse, konnte man in Ruhe die Wartezeit bei angeregter Unterhaltung und Bewirtung überbrücken und gleichzeitig die Ereignisse der letzten Tage diskutieren. Doch nun hielt man den Moment gekommen, die geschützte Bastion in diesem Meer von Menschen zu verlassen und die, dem Adel vorbehaltenen Ehrentribünen aufzusuchen. Und so hatte man in lockerer Folge hinter der Standarte mit der Dornenrune Aufstellung genommen und strebte nun den gepolsterten Plätzen entgegen, Dienstboten mit den notwendigen Accessoires im Gefolge.
Die Aufregung über die Ankunft der Edlen hatte sich noch nicht gelegt, als eine Bewegung auf der Tribüne vor dem Gerichtsgebäude die Massen herumfahren ließ. Ein einzelner, in tiefes Schwarz gekleideter Mann hatte die Plattform betreten und mühte sich nun, das riesige, gußeiserne Becken auf der rechten Seite des Podiums mit Holzkohle zu befüllen. Mehrmals leerte er einen hölzernen Kübel in den offenen Schlund der Glutpfanne, bis die angesammelte Menge endlich seinen Ansprüchen zu genügen schien. Dann, sein Werk ein letztes mal begutachtend, schulterte er den Kübel und verschwand wieder in den Schatten hinter dem hölzernen Gerüst.Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als er, diesmal in Begleitung eines weitaus stämmigeren Mannes, wiederkehrte. Zu zweit wuchteten sie einen schweren Eichenklotz auf die Tribüne, der, unter dem begeisterten Jubel der versammelten Massen, mit einem dumpfen Aufschlag in der Mitte des Podestes aufknallte. Eine letzte Drehung, ein kritischer Blick, dann zogen sich die Beiden unter dem frenetischen Jubel der Menge zurück.
Dann, die Praiosscheibe hatte gerade den Zenit erreicht, hallte das erlösende Dröhnen eines Gongschlages über den weiten Platz. Fast augenblicklich trat eine ehrfürchtige Stille ein, die noch nicht einmal vom Ruf eines Vogels durchbrochen wurde. Obwohl sich weit mehr als Tausend Menschen auf dem großen Platz befanden, hätte man doch eine Stecknadel fallen hören.
Gleichzeitig mit dem zweiten Schlag des riesigen Gongs, erschien auf der Plattform vor dem Porticus des Gerichtsgebäudes eine einzelne, schwarz gekleidete Gestalt. Fast schien es der versammelten Menge, als sei der Mann zwischen zwei Wimpernschlägen plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht. Das Schweigen schien sich noch zu verdichten, während ein eisiger Hauch über den Platz zu schweben schien. Niemand wagte ein Wort, als der Kronjustitiar langsamen Schrittes an das Kohlebecken schritt, um anschließend seinen kalten Blick über die Menge zucken zu lassen.
"So sind wir hier, zu dieser Stunde und an diesem Ort zusammengekommen, das Urteil zu vollstrecken an Enrisco Nostravio da Vancha, wie es verkündet und beschlossen wurde, damit Recht Recht bleibe und Friede einkehre in diesem unseren Lande."
Und während die Worte des obersten Richters noch über den Platz peitschten und selbst im entferntesten Winkel noch verständlich waren, entzündeten sich mit einem lauten Knallen die Kohle in dem Becken und fauchend leckten feurige Zungen in den wolkenlosen Himmel. Nach einem letzten eisigen Blick über die versammelten Menschenmassen, wirbelte seine Hoheitliche Ehren Managarm herum und verließ aufrecht die Plattform.
Als habe das Volk erst jetzt seine Sprache wiedergefunden, brandete das Gemurmel der Versammelten wieder auf, so daß die Fanfaren, welche nun über den Platz fegten, fast ungehört vergingen. Nur von den, in vorderster Reihe stehenden überhaupt bemerkt, hatten sich die schweren Bronzeflügel der Tür zum Gericht geöffnet und entließen nun zehn Bewaffnete mit Hellebarden, deren Wappenröcke mit der Dornenrune verziert waren. Sich an beiden Seiten der Gerichtspforte aufstellend, schützten sie so den Mann, welcher jetzt aus dem Halbdunkel des Gebäudes geführt wurde. Von je einer Wache an jeder Seite gerahmt, trat der Verurteilte da Vancha blinzelnd in das Licht des unbarmherzigen Auges des Gottes der Gerechtigkeit. Die Hände mit eisernen Fesseln hinter dem Rücken gebunden, schritt er aufrecht auf die grobe Holztreppe zu, die den einzigen Zugang zur Plattform darstellte. Gemessenen Schrittes, die Wachen an seinen Seiten nicht im geringsten beachtend, offenbarte der ehemalige Hátya von Yleha eine Ruhe und Gelassenheit, die den Zuschauer mehr als nur erstaunte. Kurz hinter ihm wurden seine Verbündeten Thièn Dscher'yîn, Scheîjan Sedajin von Tuzsak, Santosca de Carrillio und Côragón T'lamâr'h Âr'than von Bewaffneten auf die Plattform geführt und dort, im Hintergrund, in einer Art Halbkreis postiert.
Und jeder wußte, daß zur selben Stunde Adarian von Dreyfelsen - Dragentod in seiner Zelle hockte, vor Entsetzen stumm, in der Gewißheit, daß sein Freund in keiner Stunde den Tod gefunden haben würde, der ihm für den morgigen Tage verkündetet worden war..
Das Gemurmel der Menge war noch nicht ganz verklungen, als sich melodische Gesänge aus dem Inneren des Gebäudes an das Ohr der näher stehenden stahlen. Während abermals ein tiefer Gongschlag die Luft über dem Hexenkessel aus Schaulustigen und Edlen erzittern ließ, verließ eine Prozession schwarz gewandeter Borongeweihter die Kühle des Gerichtsgebäudes und schritt, leise das Offizium singend, die Stufen zur Hinrichtungsstätte empor.
Die Spannung schien ins Unermeßliche zu steigen und schwebte fast greifbar in der Luft. Einige der Adligen schienen der Ohnmacht nahe, so sehr fächelten sie sich die vermeintliche Kühle zu. Unterdessen ballte sich unterhalb der Ehrentribünen ein Bukett aus dem Brodem ungewaschener Menschen und dem säuerlichen Gestank abgestandenen Schweißes zu einer schier faßbaren Wolke des Gestankes zusammen, der so manchem Tränen in die Augen steigen ließ.
Da, endlich, ein letztes Mal hallte der dunkle Ton des riesigen Gongs über den Platz. Köpfe reckten sich, manch einer hob gar ein Kind auf die Schultern, auf daß auch ja keine Kleinigkeit übersehen werde. Das Raunen, welches über den Platz lief, hätte die Fensterscheiben der nahe gelegenen Häuser erzittern lassen. Doch in den Fensteröffnungen drängte sich dicht an dicht die Bürgerschicht des Städtchens, die bereits seit den frühen Morgenstunden die Ereignisse des Tages auf ihre Weise begangen hatte.
Gemessenen Schrittes, dem jeweils anderen den, durch das Amt bedingten Respekt zollend, stiegen seine Hoheitliche Ehren Managarm, sowie Meister Absinthium von Gogam, der Semau, die Stufen hinauf. Einander noch einmal respektvoll zunickend, strebte Managarm dem, für ihn vorbereiteten hochlehnigen Stuhl zu, während der Scharfrichter, sein riesiges Beil nach wie vor geschultert, in die Mitte der Plattform trat.
Sich der Blicke aller bewußt, lehnte Meister Absinthium seine Waffe an den großen Eichenblock und trat an das große gußeiserne Becken, in welchem die Kohle mittlerweile weiß glühte. Fast nachdenklich betrachtete er ein unscheinbares Gestell, welches man an der Seite des alles beherrschenden Gefäßes abgestellt hatte. Dann griff er mit einer einzigen Bewegung zu, die alle Nachdenklichkeit als Pose entlarvte und schob eine lange Metallstange in die funkensprühende Glut. Ein Aufstöhnen ging durch die Menge.Langsam, das Gesicht eine Maske aus Stein, erhob sich der Kronjustitiar von seinem Sitz und wandte die klaren Augen da Vancha zu: "Enrisco Nostravio da Vancha. Ihr wurdet des Hochverrates für schuldig befunden und sollt hier und heute öffentlich gerichtet werden. Habt Ihr noch ein letztes zu sagen, bevor Ihr dem Götterfürsten überantwortet werdet?" Eine tiefe Stille legte sich über den Platz, während derer der Angeklagte die Schultern straffte und dem Kronjustitiar unverwandt ins Gesicht sah. Dann, ohne dem Blick seines Richters auszuweichen, schüttelte er kaum merklich den edlen Kopf.
"So macht den Frieden zwischen Euch und dem Ersten Alverans!" Auf einen Wink des obersten Richters trat einer der Boronis an da Vancha heran. Leise, selbst aus nächster Nähe nicht mehr verständlich, redete der Diener des dunklen Gottes auf den Verurteilten ein. Was dieser antwortete, würde für immer den Ohren der Sterblichen verschlossen bleiben. Den Blick senkend, kniete da Vancha ein letztes mal nieder und nahm den Segen Borons entgegen, die Züge versteinert und nur der Blick der Augen verriet die Seelenqualen, die da Vancha in diesen schier endlosen Sekunden ausstand.
Dann ging alles sehr schnell. Auf ein kaum merkliches Nicken Managarms hin zog der Scharfrichter das weißglühende Eisen aus der Glut, wandte sich dem Hochverräter zu und während sich unter leisem Zischen und aufsteigendem Rauch das Symbol des Südens auf die Stirn da Vanchas brannte, gellte sein Schrei weit über den Platz, den Hallen Alverans entgegen. Immer wieder die Eisenstange in die Glut zurücktauchend, auf daß ihre Spitze heiß genug blieb, um nicht mit dem schwärenden und kohlenden Fleisch zu verkleben, zeichnete der Scharfrichter alle vier Symbole der Himmelsrichtungen auf Stirn, Hände und Füße des Angeklagten, während dieser, sich in seiner Pein windend und zusammenkrampfend, von drei Männern gehalten werden mußte. Endlich, Meister Absinthium vollendete gerade das letzte der vier Zeichen, brach die Stimme da Vanchas. In einem letzten Krächzen brach der Schrei des Mannes ab, als die wundgeschrienen Stimmbänder ihren Dienst versagten.
Während man auf der Ehrentribüne lediglich vereinzelte Keuch- und Würgelaute hörte, tobte die unter der Tribüne versammelte Menge vor Vergnügen. Mehr als zuvor drängten sich die Menschen gegen die Absperrungen, die Ereignisse mit rauhen Stimmen kommentierend und hin und her gerissen zwischen Beifallsstürmen und Protestgeschrei.Während die Blicke, welche die Wachen einander zuwarfen immer mehr von Panik zeugten, strahlte der Kronjustitiar eine unerschütterliche Autorität aus, wie er dem Scharfrichter nun mit einer letzten Handbewegung das Zeichen gab, das Todesurteil zu vollstrecken. Vorsichtig wog Meister Absinthium sein Beil in den Händen, während die Wachen den geschwächten und geschundenen Körper da Vanchas zum Richtblock schleiften und ihn vor diesem, mit Tritten in die Kniekehlen, zu Boden zwangen. Die angebotene Augenbinde verweigernd ließ da Vancha es zu, daß ihm einer der Wachmänner das Seidenhemd am Kragen zerriß und so den Nacken bloßlegte. Dann, seinen ganzen Willen ein letztes mal sammelnd, drehte der Verräter den Kopf in Richtung des Kronjustitiars und spuckte, den schwarzen Baron dabei anblickend, diesem direkt vor die Füße.
Während der Aufschrei ob dieser Tat noch über der Menge brandete, hatten die bereitstehenden Wachen den Kopf des Mannes schon gepackt und brutal auf den Richtblock geschmettert. Die Arme in steilem Winkel nach oben haltend, fixierten sie da Vancha so, bis der Scharfrichter an den Verurteilten herangetreten war, Maß nahm und die blitzende Axt hoch in die Luft schwang.
Die scharfe Klinge fuhr herab mit der Gewalt eines niederzuckenden Blitzes. Dem dumpfen Aufschlag, mit dem das schwere Eisen Nerven, Knochen und Fleisch durchtrennte, folgte ein leises Poltern und ein schmatzendes Geräusch, als der, durch nichts mehr gehaltene Schädel da Vanchas vor dem Richtblock auf den Boden prallte. Blut sammelte sich in breiten Strömen am Fuß des Eichenblocks und unter dem Schädel, dessen Augen, nun blicklos geworden, ohne zu Blinzeln in das sengende Feuer der Praiosscheibe starrte.Ein letztes Zucken ging durch den Torso des Hochverräters, dessen Seele sich bereits, von Golgari geleitet, aus ihrer irdischen Hülle gelöst hatte und der Prüfung Rethons und somit Borons Hallen entgegenschwebte.
Einer der Wächter beugte sich herab, griff beherzt in das Haar des Toten und las den Schädel aus der Blutlache, über der sich bereits mit tiefem Summen die Schmeißfliegen sammelten. Sich innerlich einen Ruck gebend hob der Bewaffnete das Haupt da Vanchas und drehte die gebrochenen Augen in die geifernde Menge. Ein infernalischer Lärm erhob sich auf dem Platz, ein Geräusch, welches jede menschliche Vernunft vermissen ließ und dem tierhafte, je schier dämonische Züge anzuhaften schienen."Ruhe" Die Stimme des Kronjustitiars donnerte über den Platz und während einige Bedienstete die Überreste des ehemaligen Hátya von Yleha von dem Podest trugen, wandte sich die Aufmerksamkeit aller dem zweiten Höhepunkt des Tages zu, der Verurteilung der Helfershelfer da Vanchas.
Thièn Dscher'yîn, Scheîjan Sedajin von Tuzsak, Santosca de Carrillio und Côragón T'lamâr'h Âr'than wurden nun nach vorne gezerrt und nebeneinander aufgereiht. Während der Semau sein Brandeisen wieder in die Glut schob, trat der Kronjustitiar vor die Angeklagten, die vier Männer mit eisigem Blick musternd."Thièn Dscher'yîn, Scheîjan Sedajin von Tuzak, Santosca de Carrillio, Côragón T'lamâr'h Âr'than, ihr wurdet der Konspiration für schuldig befunden und werdet hiermit aller Eurer Lehnsbindungen, wie auch Eurer Rechte entbunden. Zum Zeichen, daß ihr aller Ansprüche auf Euer ehemaliges Lehen verlustig seid, ja als Fanal dafür, daß Ihr Eure sämtlichen Eide gegenüber dem Land der Kemi, wie auch gegenüber der Nisut zerbrochen habt, wird hier an dieser Stelle auch Euer Schwert, auf welches Ihr Euren Schwur ablegtet, zerbrochen."
Eine einzelne Wache trat vor, vier alte, zum Teil fein ziselierte Schwerter in den Händen tragend. Demütig den Kopf neigend legte er die Waffen auf den Richtblock und trat in den Hintergrund. Auf ein erneutes Kopfnicken des Kronjustiziars hin trat Meister Absinthium vor und nahm das erste Schwert in seine großen Hände. Der Blick Santoscas de Caririllio schien schmerzerfüllt, als der Semau die Waffe über das Knie legte, seine eine Hand mit einem dicken Handschuh schützend, und sich die gewaltigen Muskeln des Mannes unter dem schwarzen Wams spannten. Das Schwert brach mit einem Geräusch, als würde Glas zerspringen, dann fielen die beiden Bruchstücke klirrend auf die dicken Eichenbohlen der Plattform. Einzelne Jubelrufe schallten aus der Menge, verstummten aber sofort, als sich Managarm der Balustrade näherte.
Drei mal noch hallte das splitternde Geräusch zerbrechender Klingen über den Platz, dann straffte sich Managarm: "Ab dem heutigen Tage für die Zeit von acht Götterläufen soll dem Staat und dem Volk der Kemi Eure Kraft und Euer Fleiß gehören. Als sichtbares Zeichen dessen, daß Ihr in dieser Zeit vom Aufgang bis zum Niedergang der Praiosscheibe dem Staat gehorsam Arbeit leisten werdet, wird Euch nunmehr ein mal in die Stirn gebrannt. Ein Schandmal, welches Euch bei jedem Blick in den Spiegel an Eure Verfehlungen erinnern wird."Wieder wurde das weißglühende Eisen aus der Glut gezogen und wieder kreischten gepeinigte Schreie über den Platz und die Menschenmenge, die den Schmerz und die Agonie begierig in sich aufsog. Das Zischen und Brutzeln des glühenden Eisens, das erbarmungslos über die Stirn der Verurteilten tanzte, wie auch der Geruch des verschmorenden Fleisches, forderten ihren Tribut. Mehr als einer der Schaulustigen erbrach sich röchelnd auf das Steinpflaster des Platzes und auch in den Reihen des Adels wurden immer mehr Fläschchen mit Riechsalz gezückt, während sich spitzengesäumte und parfümierte Taschentücher gegen bleiche Gesichter preßten.
Endlich schob der Semau den Eisenstab wieder in sein Behältnis unterhalb des Kohlebeckens. Auf einen Wink des Kronjustitiars hin wurden die Gefangenen von den Wachen ergriffen und zum nahen Hafen abgeführt, wo bereits das Schiff lag, das sie zu ihrer neuen Bleibe bringen sollte.

"Es ist vorbei", murmelte Adaraian von Dreyfelsen - Dragentodt, grau im Zwielicht seines Kerkers. Die Hände glitten erschöpft von den Gitterstäbe des kleinen Kerkerfenster. Er hatte das Gegröle gehört, sein Anschwellen bis zum Schrei, dem schrillen, unmenschlichen Kreischen, als sich blutrünstige Erwartung entlud. "Es ist vorbei...", wiederholte er leise. Und sank halb bewußtlos auf die Pritsche, während sein letzter Deretag wie ein Betäubung an ihm vorüberzog. In Erwartung, daß sie ihn morgen abholen würden. Aber statt dessen kam ein Mann mit quecksilbernen Augen, der ihm zu verstehen gab, daß die Gardekriegsherrin Se. Hoheitliche Ehren Managarm um einen Aufschub gebeten hatte... nein, sicher nicht aus einem gnadenreichen Herzen heraus, grinste das Fischauge, nein: die Militärgerichte wollen auch einen Bissen von der Tafel der Justiz. Der Kronjustitiar hat die Durchführung eines nachträglichen Verfahrens vor dem Armeesenat für zulässig erklärt... Gerüchteweise, nur gerüchteweise, erzählte der Mann so lauter wie Lake, habe der Kronjustitar per Beschluß schon eine Berufung gegen des Urteil des Militärsenates ausgeschlossen: "Vermutlich sollst du es nicht wagen, ihm noch einmal unter die Augen zu treten", schloß Fischauge boshaft. Adarian nickte nur.

Ein dumpfer Gongschlag kündete vom Ende des Schauspiels. Während die versammelten Adligen sich von ihren Plätzen erhoben, um dem Kronjustitiar den ihm zustehenden Respekt zu erweisen, drängte die Menge bereits wieder auf die Straßen hinaus, den nächstgelegenen Wirtsstuben zu, wo das Geschehene ausgiebig diskutiert werden würde. Manch eine der Wachen hatte eine schwere Nacht vor sich, würde der Pöbel doch kaum Disziplin halten, wenn Bier und Schnaps erst einmal den Weg die durstigen Kehlen hinunter gefunden hatten. Doch dies alles war nicht mehr Sache des Gerichtes. Ohne auf die lärmenden Massen zurückzublicken, trat Managarm durch die hohen Bronzeportale, die hinter dem Kronjustitiar dumpf ins Schloß fielen.
(VWE,TPG)

Endergebnisse des Kleinen Konventes 26 S.G.liegen vor!

Endlich ist es geschafft! Kaum zwei Monde nach Abschluß des Kleinen Konvents hat Oberamtsrat Praiodan Niederhäuser am 19.FRA 27.S.G. die offiziellen Endergebnisse des Kleinen Konventes des Jahres 27 S.G. vorgelegt. Das voarb veröffentlichte Endergebnis der Secha-Wahl wurde noch geringfügig korrigiert, so daß der siegreiche Favorit, Ne`mèkâth Boronmir Âk-de Szézàr, seinen Vorsprung auf die nunmehr gleichauf liegenden Thoran Mâlveel und Angil Phexhilf von Aralzin-Estrimanza noch ausgebaut hat. Unerwartet gut schnitt auch der Akîb Ni Semjet, Savertién Mierfink ab, während der inzwischen verschollene ehemalige Akîb Ni Djerniako, Rachalton Pecator, nur vier Stimmen auf sich vereinigen konnte. Überraschend ist bei dieser Wahl die regionalen Unterschiede im Wahlverhalten. So können alle Kandidaten außer dem Pecator auf Hochburgen zurückgreifen. Hier nun die Ergebnisse im Einzelnen:

GESAMT (162 Stimmen)

Stimmen

%

Ne'mèkâth Boronmir Âk-de Szézàr

53

32,7 %

Angil Phexhilf von Aralzin-Estrimanza

37

22,8 %

Thoran Mâlveel

37

22,8 %

Savertién Mierfink

31

19,1 %

Rachalton Pecator

4

2.5 %


Gnade für Enrisco da Vancha?

Noch vor dem offiziellen Prozeßauftakt gegen den mutmaßlichen Erzverräter da Vancha erreichte Nisut Peri III. heute ein Gnadengesuch aus dem Horasreich. Es bleibt abzuwarten, ob die Verwendung der Donna Lutisana ay Oikaldiki für Enrisco da Vancha Erfolg zeigt, jedoch sind die Aussichten darauf eher gering...

Donna Lutisana ay Oikaldiki, Comtessa zu Thegûn und Zyklopäa, der
Donna Peri III. Setepen, Königin der Kemi, Hand des Schicksals, gen Khefu.

Eure Majestät, zum ersten Mal wende ich mich an Euch. Ich erbitte nichts für mich selbst, ich bitte um Gnade für einen anderen.
Eure Majestät werden meinen Namen nicht kennen, und doch wurde Euerköniglicher Name oft in meinem Haus genannt. Ich bin die Witwe des GrafenCedor von Thegûn, der Euch im Lieblichen Feld gedient und um dessentwillen gelitten hat: er unterlag dem Burgarrest und wurde von 50 Reitern der Kaiserin bewacht, weil er Euer Honorar-Consul war.
In seinem Namen wage ich das Wort an Eure königliche Majestät zu richten,von Frau zu Frau, und um das Leben eines Menschen zu bitten.
Es ist Enrisco da Vancha, der sich an Eurem Reich vergangen hat und Euer Urteil erwartet. Er ist kein schlechter Mensch, mir hat er Gutes getan, under diente mir treu als Beschützer meines Leibes. Sein Kind, ein blutjunger Knabe, lebt in meinem Hause. Um dieses unschuldigen Knaben und um der Treuewillen, die Enrisco mir gezeigt hat und die ich ihm gelobte, bitte ich Eure Majestät um die Milde einer Königin.
Wenn Eure Majestät Enrisco schuldig finden, wenn Ihr das Urteil des Verrats fällt, möge seine Strafe schwer sein. Doch nicht das göttergeschenkte Leben noch den unversehrten Leib verlanget die Gerechtigkeit: Verbannt ihn aufimmer, ihn und seine Kinder - nehmt ihm Gut und Geld - doch nicht das Leben.
Senkt nicht den Daumen wie Amir Honak in der Arena von Al'Anfa. Greift Boron, dessen Priesterin Ihr seid, nicht vor. Laßt Enrisco den natürlichenTod sterben, den ihm der Gott bestimmt hat. In Eurer Hand des Schicksals liegt sein Leben - wandelt das Todesurteil ihn lebenslange Verbannung und Vermögensverlust.

Das ist meine Bitte, Eure Gnade, das ist die Milde einer Königin.

Lutisana

Gegeben am ersten Tag des Boron in des stolzen Bosparan Falles Jahr 1022,was ist das 2514. Jahr des Horas. Geschehen auf Burg Eskenderun. Bei denGuten Göttern.
(HAS)


10.FRA. 26 S.G.

Peri III. Setepen Ni Kemi
von des Herrn Boron Gnaden

an

Donna Lutisana ay Oikaldiki,
Comtessa zu Thegûn und Zyklopaea,

Edle,

Euer Ansinnen ist mehr als geeignet, Uns zu verwundern. Ihr bittet für einen, über dessen Schicksal noch nicht beschlossen, so mag dieses Gesuch ein verfrühtes sein.

Doch so es zu dem Urteile kommen sollte, welches angemessen ist für die Taten des Unseligen, mag es kaum Gründe geben, die eine Begnadigung angemessen scheinen lassen. Ist alleine schon der Separatismus ein todeswürdiges Verbrechen, so hat der Beklagte da Vancha in vielerlei Dingen mehr Unseren Thron gefrevelt und geschmäht. Er mißachtete Unsere Befehle, er beraubte sein Volk für seinen Luxus und er trachtete nach finsterem Verrat. Die schlimmsten aller denkbarer Verbrechen werden ihm zur Last gelegt. Und dennoch erbittet Ihr Gnade?

Ihr wünscht, daß Wir den Verräter ziehen lassen, in ein Exil aus Rausch und Gold, während das, was er hier hinterläßt, nichts als Leid, Zorn und Not ist? Ihr bittet um Gnade, weil, er ein guter Mensch sei, der Euch Gutes tat und Euch beschützte? Aber was tat er Uns? Uns dankte er Güte und Ehre mit Verrat, Lüge und Betrug!

Wir kennen Euren Namen durch Unseren Freund, den horasischen Gesandten Adilron ay Oikaldiki, und Wir kennen die Taten Eures verstorbenen Gemahls - Boron hab ihn selig - bevor er sich von uns abwandte.

Doch nun liegt die Entscheidung über das Schicksal des Verräters im Urteil Unseres Gerichtes. Und bis dahin gibt es Zeit, Unser Herz zu erweichen für einen, der Uns alles, was Wir ihm gaben, mit Schlechtigkeit vergalt.

Der Herr segne Euch!

Peri
(PES)


Zu Händen von
Donna Lutisana ay Oikaldiki
Comtessa zu Thegûn und Zyklopäa

Ew. Erlaucht,werte Dame,

unter Bezugnahme auf Euer Gnadengesuch an die nisutliche Hoheit und Majestät des Kahét ni Kemi, Peri III. Setepen, erlaube ich mir, Euch darauf hinzuweisen, daß vor einer Urteilsverkündung nach kem'schen Recht keine Begnadigung de jure denkbar ist, da nur ein Schuldspruch durch Amnestie aufgehoben werden kann. Vor Urteilsverkündung ist allein das Krongericht befugt, einen Dispens von Strafverfolgung zu gewähren, und würde dies im Regelfall auch tun, wenn nisutlich festgestellt worden wäre, dies wäre mit Rücksicht auf höchststehende Rechtsgüter sinnvoll und das Krongericht gegen den Dispens keine schwerwiegenden juristischen Bedenken hegte.
In Falle Enriscos Nostravio da Vanchas (CrimENdV/2KG1.27) sieht das Krongericht sich keinesfalls veranlaßt diesen Dispens zu gewähren. Ihr selbst räumt ein, daß eine Verbannung und Konfiskaktion angemessen wäre, so daß von Strafunwürdigkeit keine Rede sein kann.
Das Krongericht ist jedoch bereit, Euch als Fürsprecherin zugunsten des Angeklagten, als sein Rechtsbeistand zuzulassen, so Ihr dies wünscht. Dieses Schreiben gilt in diesem Sinne als Zulässigkeitsverfügung Eurer Anwaltschaft.

Horêb
Secretarius
Im Auftrag Se. hoheitlichen Ehren,
des Kronjustitiars Managarm
(TPG)

Götterdämmerung?

Noch nicht lange ist es her, da drohte das Reich im Sumpf eines Bürgerkrieges zu versinken. Heute, wenige Wochen nach der Lösung der Spannungen, gab das Oberkommando der Schwarzen Armee erstmals ein Protokoll frei, das die militärische Planung der nisuttreuen Kräfte beschreibt. Das Treffen wurde eine Woche vor dem Beginn des Kleinen Konventes im Dorf Teernberg in Ahami abgehalten.

An die geschlossenen Läden der kleinen Kammer prasselte der mittägliche Regen. Die Luft war stickig, doch das störte die Anwesenden nicht, die sich in der kleinen Kate am Rande von Teernberg in Ahami versammelt hatten.

" Nochmals will ich betonen, daß nichts, was hier und heute besprochen werden wird, diesen Kreis verlassen darf, bis ich nicht die Freigabe dafür erteile. Alle Maßnahmen, die ich am Ende des Treffens anordne, sind umgehend in die Tat umzusetzen." Chanya Al'Mout'pekeret blickte in die Runde. Sie trug die schlichte Uniform der Schwarzen Armee ohne jegliche Rangabzeichen oder Auszeichnungen. "Wie allen bekannt sein dürfte, sind die Gespräche zur Beilegung des Thronfolgestreites zu Laguana ergebnislos abgebrochen worden. Die Kirche zeigte nicht die geringste Tendenz, Kompromisse einzugehen. Deshalb erging an mich der nisutliche Befehl, alle nötigen militärischen Vorkehrungen zu treffen, um für jegliche weitere Eskalation gerüstet zu sein - und genau dies werden wir tun. Wir sind hier nicht zusammengekommen, um politische Gespräche zu führen, das nur noch einmal am Rande."
Die Gardekriegsherrin wandte sich um, und deutete mit einem dünnen Holzstock auf eine an der Stirnseite des Raumes angebrachte Karte des Königreichs. "Generell erfolgt der Vorstoß der Schwarzen Armee in zwei Hauptrichtungen nach Khefu, der 1.Phase des Fedldzugs: aus Südost-Táyarret nach Süden und der Region Sendsh'gerhi nach Westen. Beide Vorstöße werden unterstützt, zum einen durch eine horasisch/kem'sche Landungsoperation bei Mehyt sowie den Kampf der in Khefu befindlichen KKAB- und Neseruken-Truppen. Die Eroberung der Hauptstadt muß binnen einer Woche abgeschlossen sein. In Phase zwei werden die vereinten kem'sch/horasischen Truppen von Khefu aus nach Westen in Richtung Djett vordringen, um sich dort mit den aus Ordoreum vorstoßenden zwergischen Truppen zu vereinigen. Diese Phase darf nicht länger als zwei Wochen dauern. In Phase drei der Operation soll Süd-Tárethon durch kombinierte Land- und Seeangriffe befriedet werden. Beim Ausbruch der Feindseligkeiten wird die Schwarze Armee versuchen, von Táyarret, Ynbeth und Sendsh'gerhi aus gen Khefu vorzurücken, und die Hauptstadt unter ihre Kontrolle zu bringen, denn die Einnahme der Hauptstadt wird vor allem symbolische Bedeutung haben. Das Kloster Ujak wird gleich zu Beginn des Feldzuges von kem'schen Seesöldlingen besetzt werden. Anschließend wird an der Südfront ein Vorstoß aus Sendsh'gerhi in Richtung Osten erfolgen, um über Djett Fühlung zu unseren Einheiten in Djunizes und Ordoreum aufnehmen zu können. Damit wird die Isolierung Laguanas und Süd-Tarethons festgestellt. Dazu wurde inzwischen ein Banner Soldaten an die Grenze Djerniakos verlegt. Das aber wird allein nicht reichen, obwohl wir diese Truppen sehr schnell auf drei Banner verstärken können. Deshalb schlage ich vor, das Beistandsangebot der horasischen Verbündeten anzunehmen. Die Schivone "Königin Amene" soll in Sendsh'gerhi vor Anker liegen, um durch ihre Anwesenheit Angriffe gegen den Hafen und die Festung Ynbeth zu verhindern. In der zweiten Phase des Planes erfolgt die Beteiligung der horasischen Seeöldlinge am Vormarsch von Sendsh'gerhi nach Khefu. Die Schivone "Königin Peri" soll in Djáset stationiert ebenso wie die Schivone "Heil Dir Horas" eine Landoperation bei Mehyt - in dieser Siedlung leben ausschließlich mir ergebene Veteranen und deren Familien - unterstützen, um somit den nach Süden aus Táyarret vorstoßenden kem'schen Truppen Entlastung zu verschaffen. Wäre dies möglich, Excellenz?"

Excellence Adilron ay Oikaldiki, der horasische Gesandte, angetan in prächtigste Gewandung, erhob sich und verbeugte sich galant. "Eure Pläne zeigen wieder einmal mehr, warum ihr als eine der ganz großen Strategen Aventuriens geltet. Es wird dem Reich Amene Horas Firdayons ein großes Pläsier sein, aufwieglerische Kräfte zu unterbinden und den Thron der Nisut weiter zu festigen. Binnen eines Mondes sollte es auch möglich sein, weitere Truppen zur Verstärkung aus der Heimat heran zu ziehen, so dies wünschenswert erscheint. "

"Das ist eine erfreuliche Aussage, Exzellenz," gab die Oberkommandierende zur Antwort. "Ich will demzufolge dieses Angebot annehmen, hoffe aber, daß weitere horasische Verstärkungen nicht nötig sein werden, denn ein schneller Sieg ist in diesem Konflikt entscheidend. Schaffen wir nicht binnen einer, längstens zweier Wochen den Sieg, so dürften wir gegenüber aufwieglerischen Geweihten der Gegenseite schwer ins Hintertreffen geraten. Dann wird das Volk soweit aufgehetzt sein, daß wir das bekommen, was wir niemals wollten: einen Bürgerkrieg. Und, mit Verlaub, Excellenz, erst dann wird sich zeigen, ob meine Strategie wirklich so großartig war."
"So soll es also sein," erwiderte der horasische Gesandte. "Die Positionierungsbefehle unserer Seestreitkräfte werden unverzüglich herausgehen, so daß die Schivonen binnen weniger Tage in Stellung sein werden, Eure Befehle erwartend."

Die Oberkommandierende fuhr fort, während Ihre Adjudantin, Majorin Sayada Al'Plâne, die getroffenen Vereinbarungen auf Pergament festhielt. "Die Milizen in den mer'imener, ordoreer und djunizer Grenzprovinzen werden aktiviert. Sie sollen die Grenzen der nisuttreuen Provinzen absichern, bei größeren Vorstößen der Ordensverbände allerdings keinen Widerstand leisten und den Kampf den ebenfalls sichernd tätigen mer'imener Gardemilizionären, den Zwergentruppen bzw. den bewaffneten KKAB-Einheiten überlassen - unsere zwergischen Verbündeten bitten Wir hiermit um Beistand und Unterstützung mit Kontingenten, um durch einen Vorstoß sturmfelser Truppen gen Djett/Laratusai die Abriegelung Tárethons effektiver und schneller zu erreichen. Sagt, ehrenwerter Bergfürst, können wir mit Eurer Hilfe rechnen?"
Entschlossen setzte der bartlose, rothaarige Zwerg den hölzernen Humpen Zwergenbier ab, aus dem er gerade einen tiefen Schluck genommen hatte. "Ich kann Euch leider keine angemessene Vorschläge zur Beseitigung der Probleme unterbreiten, und seien sie nur militärischer Art, da ich kein ausreichendes militärisches Wissen besitze. Ich und die restlichen Ratsmitglieder der Bergfreiheit können Euch und der Krone jedoch unserer bedingungslosen Treue versichern und Euch jegliche gewünschte Unterstützung sei es nun an Geräten oder die notwendige Bereitstellung von Kontingenten an Zwergenkämpfern zusagen. Mögen Angram`s Feuer Euch und Unserer gemeinsamen Sache den nötigen Schutz und Wärme spenden!"

Ein erleichtertes Seufzen aus mancher Kehle war zu vernehmen, als der Bergfürst sein großzügiges Angebot unterbreitet hatte.
"Wäre es Euch also möglich, vierzig oder fünfzig erfahrene Kämpen nach Ahami, an diesen Ort zu verlegen, Erlaucht? Und möglicherweise noch eine Anzahl von Experten, die es bewerkstelligen könnten, die Verteidigungsanlagen von Djett zu unterminieren?"

Tork stand auf und verbeugte sich kurz. "Wir könnten Euch 30 erfahrene Kämpfer und weitere 10 Kämpfer, die gerade Ihre Ausbildung abgeschlossen haben, zur Verfügung stellen. Außerdem könnten Wir Euch noch neue geschmiedete Waffen sowie Schilde anbieten. Was nun die Experten betrifft, so kann ich Euch weitere Waffenschmiede, Experten für den Bergabbau, zur Unterminierung anbieten. Wir werden sofort nach Unserer Rückkehr nach Sturmfels das Zwergenkontigent , unter der Führung von Kira von Altmark und Artox, Sohn des Arthag, aufbrechen lassen. Desweiteren bin ich vom Rat, und auch von Hagen, beauftragt worden Euch anzubieten die Thronfolgerin und sämtlichen Mitgliedern des königlichen Hauses die in Gefahr geraten könnten Schutz in der Bergfreiheit anzubieten. Die Mitglieder der königlichen Familie könnten in dem Hause Altmark, welches nur durch die Bergfreiheit zugänglich ist, angemessen untergebracht werden. Außerdem werden bis zur Beendigung des Konfliktes keine Waffen, Münzen aus der staatliche Präge ohne Eure Zustimmung mehr ausgeliefert."

"Seid bedankt, Erlaucht." Die Oberkommandierende nickte dem Zwergen respektvoll zu. " Das ist ein großzügiges Angebot, das wir gerne annehmen werden. Nun, da wir auch die Kontrolle über die Münzprägung und die Waffenproduktion haben, dürften die Kircheneinheiten Schwierigkeiten bekommen, verlorene Ausrüstung und Bewaffnung zu ersetzen. Ich denke, für den wirtschaftlichen Schaden, ehrenwerter Bergfürst, wird die Krone nach dem Ende der Feinseligkeiten aufkommen. Habt Dank!" Chanya verbeugte sich ebenfalls und wandet sich Milizmarschall Abdul ibn Meheb zu. Nun, Marschall, wie ist die Lage im Hinblick auf die Mobilisierung der Milizionäre?"
"Jegliche Diskussion über den Sinn oder Unsinn eines militärischen Eingreifens will ich mir hier ersparen. Ich in mir sicher, daß die Verhandlungsführer zu diesem Punkt, allen voran unsere verehrte Nisut, all ihre diplomatischen Fähigkeiten einsetzen wird, um eine Eskalation zu vermeiden. Wir sind hier um eine Strategie für den Ernstfall zu erarbeiten und um dies effektiv und wirksam zu tun, müssen wir vom Extremfall ausgehen," begann der Novadi.

"Alsdenn: Zuerst würde ich vorschlagen, daß bei den Überlegungen berücksichtigt wird, daß sicherlich auch seitens der anderen Partei bereits Strategien entwickelt wurden und u.U. auch Truppenverlegungen bereits stattgefunden haben. Wir sollten also von dem für uns ungünstigsten Falle ausgehen. Der Beistand der horasischen Verbündeten wird in diesem Falle von Nutzen sein. Um den Vormarsch unserer zwergischen Verbündeten gen Djett zügig vorangehen zu lassen, würde ich vorschlagen, neben einer Landoperation zu Mehyt, wobei ich davon ausgehe, daß wir auch in der dortigen Bevölkerung Unterstützung finden werden, das Kloster Memento Mori zu belagern um einen Ausfall der dort stationierten Laguanereinheiten gegebenenfalls abzufangen.
Günstig wäre, wenn es seitens des KKAB möglich wäre in Erfahrung zu bringen, wie groß derzeit die Besatzung der Festung ist. Solche Informationen wären natürlich auch bezüglich der anderen Ziele von großem Nutzen. Eine offene Auseinandersetzung sollte vermieden werden, aber ein Festung, die dieLogistik der anderen Partei übernehmen kann, muß 'beschäftigt' werden."

Chanya Al'Plâne nickte, und blickte auf den hühnenhaften Achaz, der bislang ohne eine Mine zu verziehen, an der Tür der Kate stand. "Ffffünfffzig biss sssiebzzzig Kampffähige. Nicht mehr, überwiegend Novizzzen und Novizzzinen in Ausssbildung, eher geringe Kampfssstärke..." zischelte der Marschall des KKAB.
"Gut," meinte die Gardekriegsherrin, "wir werden ein Banner des Haupttrupps, verstärkt durch ein Banner KKAB-Kampftruppen dort zurücklassen, um das Kloster abzuriegeln. Ein Angriff auf die Anlage ist unsinnig, dazu haben wir weder die Leute, noch die Mittel. Solange Memento Mori aber neutralisiert ist, ist es keine Gefahr für uns. Fahrt fort, Marschall"

"Verzeiht, wenn ich unterbreche, aber ich habe einen Vorschlag." Alle Augen blickten gespannt auf den älteren Novadi, der über seiner Uniform die langen weißen Gewänder, die sonst eher bei Wüstenbewohnern zu sehen sind, trug. Jassafer Al Mansour, Generalstabschef der Schwarzen Armee blickte ernst in die Runde. "Zunächst sollten, auch von Seiten der Militärs, alle Gedanken auf eine diplomatische Lösung dieses Problems gelegt werden. Sollte es dennoch zum Äußersten kommen, dann muß es das Ziel der nisuttreuen Einheiten sein, diesen Konflikt in kürzester Zeit siegreich zu beenden. Zu diesem Zwecke erscheint es geboten, gleich zu Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen alle verfügbaren militärischen Einheiten mit aller Entschlossenheit einzusetzen und die strategische Reserve möglichst gering zu halten. Ich möchte den vorliegenden Grobplan um einige Punkte ergänzen: Ich schlage vor, die Gardemiliz Mer´imens, welche immerhin drei komplette Banner stark und kampfkräftig ist, aus Mercha und Sechem Dewa kommend nach Terkum vordringen zu lassen, um den im Süden kämpfenden nisuttreuen Einheiten durch Bindung aller in Terkum vorhandenen Ordenstruppen Erleichterung zu verschaffen. Die in Mer´imen stationierten Truppen unserer horasischen Verbündeten gehen gemeinsam gegen das Ordenskloster Schattenspin vor, um eine Bindung der dortigen Truppen zu erreichen. Eine Einnahme des Klosters würde aller Voraussicht nach zu viele Opfer kosten, daher sollte die Festung nur belagert werden."

Abdul ibn Meheb sekundierte: "Dem Vorschlag seiner Excellenz, des Generalstabschef, die terkumer Truppen im Norden der Provinz zu binden, würde ich zustimmen. Die Gardemilizen in Mer'imen sind gut ausgebildet. Die Grenzsicherungen und Beobachtung dürften dann von den aktivierten Milizen und Teilen der vorher in Marsch zu setzenden Stadtgardisten zu bewältigen sein. Eine Belagerung des Klosters Schattenspin oder eine Blokade des Zugangs zu demselben ist dann zwingend, da ansonsten die Truppen an den Terkumer Grenzen allzu leicht in die Zange genommen werden können. Allerdings würde ich davon abraten eine solche Belagerung ausschließlich durch horasische Kräfte zu tätigen. Ich würde eine gemeinsame horasisch/kemsche Operation empfehlen."

"Ich weiß nicht, "entgegnete Chanya skeptisch, "ob wir mit einer Offensivoperation gegen Terkum nicht unsere Kräfte überschätzen. Ich bitte darum, die Kampfstärke der Besatzung von Schattenspin nicht zu unterschätzen. Dort steht ein Banner Ordensveteranen, deren Kampfkraft der der Milizeinheiten - auch der der Gardemiliz - deutlich überlegen ist. Ich präferiere eher, Terkum in dieser Phase völlig außer Acht zu lassen. Die Besatzung dort ist zu schwach, um den Feldzug aus dieser Richtung zu gefährden, wenn Démyúnem von Mer'imen aus entsprechend bedroht wird. Die Westgrenze Táyarrets wird von Elitetruppen derzeit verstärkt und gehalten. Ich erbitte also Vorschläge, wie Schattenspin bei einem Vorrücken der mer'imener Gardemiliz zu neutralisieren ist. Ich bin allerdings streng dagegen, horasische Kräfte für dieses Unternehmen einzusetzen. Es wäre schlicht und einfach ein großer psychologischer Fehler, ein Kloster der Staatskirche von 'Fremden' einnehmen zu lassen. Vorschläge?"

Jassafer Al Mansour brachte nun eine Karte Mer´imens an der Wand an. Anhand dieser schildert er die Situation Mer´imens. ”Sollten die Gardebanner Mer´imens nach Terkum einmarschieren, dann stehen in Mer´imen noch folgende Truppenteile: 89 Stadtgardisten, ca. 100 Milizionäre. Die Kampfkraft der Stadtgardisten ist durchschnittlich, die Kampfkraft der Milizionäre bedenklich. Will man nun mit diesen Truppen Schattenspin belagern, so muß man ihnen ”Korsettstangen” einziehen. Das bedeutet, man muß die kampferfahrenen Horastruppen in geringen Abständen neben unseren Truppen plazieren. Zudem sollte die ”Belagerungsstreitkraft Schattenspin” von einem vorsichtigen und bedachtsamen Offizier kommandiert werden, der den Stadtgardisten und Milizionären bestens bekannt ist. Es würde sich sicherlich anbieten, Seiner Erlaucht, dem Gardeleutnant Rhuawn Al`Mansour, den Befehl zu übertragen. Die Stadtgardisten und Milizionäre sind fest mit dem Land verbunden und daher werden sie für ihren Hátyá besser kämpfen, als für einen unbekannten Offizier, selbst wenn dieser besser für die Aufgabe qualifiziert wäre. Um nun den kampfunerfahrenen Truppen bessere Stellungen verschaffen zu können, erscheint es angebracht, die Belagerungsstreitmacht in einem Grabensystem, anzulegen rund um die Festung Schattenspin, unterzubringen. Wie Studien bekannter Kriegsakademien zeigen, betragen die Verluste einer Grabenbesatzung etwa 1/3 bis ¼ der angreifenden Truppe. Außerdem erhöht sich die Moral unserer Leute, wenn sie eine sichere Zuflucht haben. Zum schanzen kann der kommandierende Offizier auf die Bevölkerung zurückgreifen, die unseren Einheiten loyal zur Seite stehen wird. Desweiteren schlage ich vor einige Waldmenschen anzuwerben. Sie können bei feindlichen Ausbruchversuchen und bei der Geländeaufklärung gute Dienste leisten.
Bei diesen Plänen stehen keinerlei Truppen für eine Grenzsicherung nach Norden zur Verfügung. Ein hohes Risiko, gewiß. Doch muß durch kühnes Wagen dieses Risiko in Kauf genommen werden.”

Strinrunzelnd schüttelte Chanya den Kopf. "Nein, ich bin immer noch nicht ganz zurfrieden. Ich möchte wirklich vermeiden, die horasischen Einheiten gegen geweihte Orte des kem'schen Kultes einzusetzen. Es geht nicht darum, den Boronkult zu zerstören, das ist mir wichtig. Das Volk ist eng verbunden mit der Religion, deshalb dürfen wir nur die nisutfeindlichen Elemente angreifen, nicht aber die religiösen Empfindungen des Volkes angreifen. Dies würde unseren Gegnerinnen nur in die Hand spielen. Ich bin immer noch nicht von der Notwendigkeit einer Nordoffensive überzeugt."

Unisono fielen der bärtige Repa Ni Neu-Prêm, Torben Jandarasson, und Jassafer Al Mansour ein: "Wie wäre es mit einer Gefangennahme des Nesets Ni Terkum?" Die beiden Adeligen lächelten sich an, und der "Holzbein-Ferscht" fuhr fort: "Durch diese Maßnahme könnten wir die terkumer Einheiten quasi enthaupten!"

"Eine schwierige Sache," gab Chanya Al'Plâne zu bedenken, "Es dürfte schwer sein..."

"Wir erledigen dassss...." zischelte Marschall Zar, sein eisiges Schweigen kurz unterbrechend.

"Nun gut...", meinte die Gardekriegsherrin skeptisch. "Versucht bitte auch, die Ranebet Chesaî'ret in diese Pläne miteinzubeziehen..."

Jassafer wandte sich an den Marschall des KKAB, legte ihm leicht die Hand auf den Unterarm und sagt mit ernster Mine: "Bei der Festsetzung von Marschall von Grauenberg wäre es mir sehr lieb, wenn Eure Agenten auch die Gattin des Nesets, Leila, inhaftieren würden. Ich glaube, meine Tochter würde diese Situation zu unangebrachten Heldentaten nutzen wollen. Bringt sie dann zum Gefechtstand der Frau Fédaykîm-Gardekriegsherrin, wo auch ich mich befinden werde. Dort soll sie unter meiner Aufsicht den Ausgang der Ereignisse erwarten."

Der Marschall des KKAB verzog keine Mine.

"Fahrt fort, Marschall", forderte Chany Abdul ibn Meheb auf.

"Habt Dank, Frau Fédàykîm-Gardekriegsherrin. Verzeiht, Euer Excellenz, "Abdul wandte sich an Jassafer Al Mansour, "doch ich stimme der Gardekriegsherrin in soweit zu, als wir wohl zwingend davon ausgehen können, daß die Laguanereinheiten zu Schattenspin sich unverzüglich gen Süden aufmachen werden, sobald sie von bewaffneten Auseinandersetzungen vernehmen. Und daß die Kirche ihre Nachrichten sehr schnell weitergibt, erleichtert uns unsere Aufgabe nicht sonderlich. Den bestens ausgebildeten Laguanerrittern nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl Milizionäre entgegenzustellen, könnte sich als fataler Fehler erweisen. Euer Vorschlag Gräben auszuheben und befestigte Stellungen zu forcieren, bringt uns nur solange einen Vorteil, als wir die Laguaner hinter dieser Linie halten können. Sobald aber ein Durchbruch gelingt, stellen die Milizen kein nennenswertes Hindernis mehr dar. Nach reiflicher Überlegung komme ich zu dem Ergebnis, daß es wichtiger ist, Schattenspin abzuriegeln, als an der Terkumer Nordgrenze eine Offensive zu starten, zudem im Grenzgebiet aller Voraussicht nach nur relativ wenige Truppen der Gegenpartei stationiert sein dürften. Wir sollten uns tatsächlich auf ein Abriegeln der Terkumer Lande beschränken und das Hauptaugenmerk auf das Kloster richten. Wenn zudem der Gardemarschall von Grauenberg ausgeschaltet wird, dürften von Terkum aus keine nennenswerten Aktionen zu erwarten sein. Angesichts des Stellenwertes der Kirche in der Bevölkerung stimme ich Euch zu, Frau Fédàykîm-Gardekriegsherrin. Die Offensiven gegen die Klöster müssen durch kem'sche Truppen erfolgen. Es führt zu nichts, wenn wir in den eigenen Reihen auf Widerstand stoßen, weil unsere horasischen Verbündeten bei solch ....hm, diffizilen Operationen beteiligt sind. Ich würde also vorschlagen zur Abriegelung des Klosters die Mer'imener Gardemiliz einzusetzen und zur Grenzsicherung stehende und reguläre Miliz einzusetzen, die durch einige Einheiten der Gardemiliz verstärkt werden sollten."

Auf Jassafers Gesicht konnte man leise Schatten des Zornes bemerken, der nur mühsam unterdrückt ist: "Wir haben 189 mer´imener Kämpfer und 100 horasische Bündnistruppen. Das sollte doch wohl zu einer Belagerung von 50 Laguanern ausreichend sein, wenn man das Grabensystem und die angeworbenen Waldmenschen bedenkt! Außerdem habe ich nie von einem Angriff auf Schattenspin gesprochen. Es geht hier nicht um die Vernichtung von Ordensstätten oder einem Kampf gegen Institutionen Borons, sondern es gilt einzig und allein die Laguana-Odersritter am Verlasser der Festung zu hindern. Und dazu können wir auch die horasischen Bündnistruppen einsetzen, ohne das das Volk daran Anstoß nehmen wird.
Wie auch immer von Euch, Frau Fédàykîm-Gardekriegsherrin im Hinblick auf die Zusammensetzung der Belagerungstruppen entschieden wird, so sind wir uns doch wohl einig, daß wir einen Ausbruch der Schattenspin-Laguaner nicht hinnehmen können. Ist die Belagerung einmal durchbrochen, wird nichts und niemand mehr diese Veteraneneinheit in Mer´imen aufhalten können.
So schwierig die Entscheidung in diesem Falle ist, ich muß dennoch auf eine schnelle Entscheidung bezüglich Zusammensetzung der Belagerungsstreitmacht und Benennung des kommandierenden Offiziers drängen, um rechtzeitige Maßnahmen einleiten zu können. d.h. Truppen zusammenziehen, Waldmenschen anwerben, Bevölkerung zum Schanzen bereithalten, Verlauf des Grabensystems mit den beteiligten Einheiten abstimmen, Nachschublager in Frontnähe errichten...”

"Wir befehlen also folgendes," setze Chanya einen Schlußpunkt, "daß drei Banner mer'imener Miliz die Belagerung Schattenspins auszuführen haben. Ich werde aus Câbas und Zyral noch insgesamt ein Banner reguläre Streitkräfte abziehen, um dieses Unternehmen zu unterstützen, und es wäre ideal, wenn noch eine gweisse Anzahl Waldmenschen zu uns stoßen würden. Die Horasier brauche ich im Süden nötiger, zumal wäre es eins, ob die 'Fremden' nun ein Kloster belagern oder stürmen. Es würde die Bevölkerung der Kirche nur in die Arme treiben. Leider gibt es in der kem'schen Geschichte bislang kein Beispiel dafür, daß fremde Truppen nicht als Invasoren gegen heilige Stätten vorgingen. Die Horasier werden fern von den Klöstern gehalten. Kommandeur dieser Einheiten soll Rhuawn Al Mansour sein, Kirinya von Perricum wird die Grenzsicherung zu Al'Anfa zu verantworten haben. Ich erwarte, daß die Schanz- und Anwerbungsmaßnahmen schnellstens abgeschlossen werden."

"Gut," der alte Novadi nickte. "Sollte die militärische Stärke Terkums einen Einmarsch der mer´imener Gardemilizen nicht erforderlich machen, so bleibt noch zu überlegen, ob nicht die militärische Besetzung einer ganzen Kirchenprovinz einen überaus niederschmetternden Eindruck auf die Führungsriege des Gegners hat. Sollte jedoch von dem Einmarsch ganz Abstand genommen werden, so stehen 3 Banner der mer´imener Gardemiliz für die Belagerung Schattenspins zur Verfügung. Diese wesentliche Verstärkung ließe dann auch über eine Einnahme des Ordensklosters nachdenken.”

"Eine Invasion in Terkum wird es vorerst nicht geben," bestätigte die Oberkommandierende, "erst will ich an dieser Position in der Defensive verharren und die Aktionen des Feindes in Schattenspin und Terkum abwarten. Ich gehe davon aus, daß dieser versuchen wird, in Demyunem durchzubrechen und mit den Einheiten in Schattenspin Fühlung aufzunehmen. Zudem wäre es eine Option, die wir dann ins Auge fassen sollten, falls die Westgrenze Táyarrets oder der ganze Vorstoß nach Tárethon unter starken Druck gerät. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, werden wir Eurem Vorschlag folgen, um so den Krieg durch den Einmarsch in Merkem zu einem schnelleren Ende zu bringen. Ich werde eines der Gardemilizbanner noch nach Schattenspin schicken, die anderen beiden bleiben in Süd-Mer'imen, um bei Bedarf rasch Démyúnem sichern zu können. Fahrt nun fort, Marschall ibn Meheb!"

Abdul nickte. "Ich würde vorschlagen Vorkehrungen zu treffen, die táyarreter Nordstraße, die südlich von Mehenev Richtung Rekmehi führt, unbegehbar zu machen, damit darüber keine größeren oder berittenen Truppenbewegungen möglich sind. Dies sollte möglichst unauffällig geschehen und soweit vorbereitet werden, daß die letztendliche Blokade der Straße innerhalb kürzester Zeit ausführbar sein wird. Aufgrund der Ortskenntnisse würde ich hierfür die Krallengarde Mehenevs vorschlagen. Die Männer sind allesamt kriegserfahren. Die Krallengarde würde sich aufgrund der Tatsache, daß die Einheit beritten ist, auch eignen, die djáseter Seesoldaten bei der Besetzung des Kloster Ujak zu unterstützen und stände dann für weitere Einsätze zur Verfügung."

Abdul überlegte einige Momente, bis er sich erneut an die Gardekriegsherrin wandte. "Für die Terkumer Ostfront, also die Grenze Táyarret/Rekmehi, würde ich meine Adjutantin im Stab, Majorin Arane Bonhá empfehlen. Bewährt schon seit dem Unabhängigkeitskrieg, kampferfahren und der Krone loyal ergeben. Ihr zur Seite würde ich Hassim ibn Jallach, Milizkorporal der Krallengarde stellen. Hassim, der schon in der Khom gegen Al'Anfa gekämpft hat, führt in meiner Abwesenheit das Kommando über die Chafar el Mihlab. Nachdem dort vor allem die Grenzsicherung im Vordergrund steht, ist ein ortskundiger Offizier von Nöten. Bezüglich des Vorstoßes von Táyarret aus gen Khefu, würde ich vorschlagen, den Vormarsch so zügig als möglich durchzuführen. Ich gehe davon aus, an der Grenze Táyarret/Djerniako auf bereits dorthin verlegte Laguanertruppen zu stoßen. Der Durchbruch sollte uns aber gelingen, spätestens wenn unsere horasischen Verbündeten über Mehyt dazustoßen. Der Vormarsch sollte dann weiter über die Küstenstraße erfolgen. An der Memento Mori bleiben dann die Truppe zur Belagerung der Festung zurück. Befestigte Siedlungen wie z.B. Ireth werden umgangen. Ich halte nichts davon, zeitraubende Gefechte an den Stadttoren zu führen. Wenn sie uns aufhalten wollen, sollen sie die Befestigungen verlassen. Die Stadtmilizen sind vor allem für eine Verteidigung der Siedlungen geschult. Offene Kämpfe im freien Felde dürften für uns einen Vorteil bedeuten."

"Ausgezeichnet. Ich bin einverstanden." Ein anerkennender Blick der Oberkommandierenden traf den Novadi.

Zufrieden fuhr Abdul fort. "Bezüglich der Eroberung der Kapitale schließe ich mich der Meinung der Fédàykîm-Gardekriegsherrin an. Die Operation muß binnen weniger Tage von Erfolg gekrönt sein. Das Stadttor ist dann von wenig strategischer Bedeutung, wenn der Großteil Truppen von Süden in die Stadt eindringt. Auch die bereits vorgeschlagene heimliche Verbringung Kampfkräftiger nach Khefu sollte forciert werden. Dies dürfte am ehesten durch Einheiten des KKAB zu bewerkstelligen sein. Die südlichen Stadtgrenzen sind quasi unbefestigt. Das Hauptaugenmerk muß dabei, neben der unabdingbaren Sicherung der Inselstadt auf eine schnelle Eroberung der beiden Brücken gerichtet werden, wobei die südliche Brücke, aufgrund der Nähe zur Gardekommandantur und zur Kaserne der schwarzen Armee kaum ein Problem darstellen dürfte. Ich würde empfehlen die befestigte Nordstadt von Khefu zu umgehen und mit den Truppe von Süden aus in die Stadt einzudringen, es sei denn, denn KKAB-Truppen ist es bis dahin gelungen das Stadttor zu demontieren. Dies gilt es dann vor Ort zu eruieren. Um eine Überquerung des Astâroth zu ermöglichen, sollten ein Stück außerhalb von Khefu Flöße oder Boote bereit liegen.
Ich gebe aber zu bedenken, daß ein Vordringen durch das Stadttor bedeuten würde, daß es innerhalb Khefus zu Gefechten kommen wird. Um die Stadtbevölkerung zu schonen, wäre der Durchmarsch durch die Südstadt.... ich würde davon ausgehen, daß die Bevölkerung der Südstadt eher dazu neigen wird, sich zu verkriechen... sie haben weniger zu verlieren...... zu bevorzugen."

Jassafer Al Mansour meldete sich zu Wort: "Um die Situation der KKAB Truppen in Khefu zu stärken, sollten weitere Truppenteilen - getarnt als Zivilisten - nach Khefu eingeschleust werden. Aufgabe der KKAB-Einheiten bei Ausbruch der Feindseligkeiten sollte sein: Zerschlagung der Kommandostruktur des Gegners durch Ausschaltung von hochrangigen Offizieren durch Gefangennahme oder Liquidierung. Zerstörung der Stadttore Khefus ist als dringliche Aufgabe anzusehen, denn sollten die KKAB Truppen unterliegen, bevor Entsatztruppen die Stadtmauern erreichen, stellen geschlossene Tore ein großes Hindernis für einen schnellen Ausgang der Feindseligkeiten dar."

"Die Sssicherung der Ssstadt dürfte kein Problem sssein." Ein eisger Blick des Achaz traf den Generalstabschef. "Das KKAB hat inzzwisssen genug Truppen dort. Zzzudem befinden sssich in der Garnissson zzzwei Banner Elitessssöldlinge des Heeres."

"Einverstanden", sagte die Oberkommandierende zu. "Die Aufgabe der KKAB-Truppen ist zudem neben der Sicherung der djunizer Grenze die Verteidigung der Inselstadt Khefus vor den Ordenstruppen, um diese so zu binden, daß der Vorstoß der regulären Armee aus Ynbeth/Sendsh'gerhi schnell vorangehen kann. Es wird auf alle Fälle mit den Neseruken dafür sorgen, daß den anmarschierenden Kolonnen freier Zugang zur Stadt ermöglicht wird."

"In Ordnung," widersprach Milizmarschall Abdul ibn Meheb, "von den angesprochenen Liquidierungen rate ich aber ab. Aufgabe der Armee sollte sein, die Kräfte der anderen Partei zu behindern und zu lähmen und die Kommandostrukturen außer Kraft zu setzen. Dies dürfte durch ein Gefangensetzen zu erreichen sein. Ich würde vorschlagen in den Zentren des Geschehens, also Khefu, Djett, Djaset ,an den Terkumer Nordgrenzen und gegebenenfalls Mehyt geeignete Möglichkeiten auszumachen, Gefangene sicher und ohne großen Militäraufwand zu verwahren."

"Natürlich ziehen wir nicht auf eine Mordmission, Marschall," antwortete die Oberkomandierende. "Aber es wird sich nicht vermeiden lassen zu töten. Laguanerinnen und Laguaner sind bekannt dafür, daß sie bis zum Tod kämpfen, insofern ist unseren Söldlingen nicht zuzumuten, ihnen größtmögliche Zurückhaltung zu befehlen. Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Es wird hohe Verluste und relativ wenige Gefangene geben, und unter diesen dürften sich kaum hochrangige Ordensleute befinden."

Die Runde schwieg einige Momente, ehe sich die Nedjeset von Sendsh'gerhi zu Wort meldete: "Zur bevorstehenden Mobilmachung und den wohl unweigerlich folgenden militärischen Auseinandersetzungen möchte ich zwei Gedanken loswerden: Erstens, wie wäre es, bei allfälligem Kriegsausbruch so schnell wie möglich eine kleine Flottille die Insel Laguana blockieren zu lassen. Damit wäre man in der Position ein gut Teil der Laguanertruppen auf der Insel festzusetzen oder. falls der größte Teil eben jener Truppen die Insel bereits verlassen hätte, die Festung im Handstreich zu nehmen?"

"Dafür kann ich von meiner Seite zwei Ottajaskos zusagen, die ich sofort lossschicken werde," gab Repa Jandarason zu Kenntnis.

Abdul ibn Meheb stimmte zu: "Der Vorschlag, Laguana zu blockieren erscheint erfolgversprechend, vorausgesetzt, es stehen bis dahin genügend Schiffe der Flotte zur Verfügung. Von einem Angriff auf das Kloster rate ich dringend ab. Bereits im Befreiungskrieg hat sich gezeigt, daß die Festung kaum einzunehmen ist."

"Dieser Vorschlag findet meine Billigung," entgegnete die Oberkommandierende. "Zur Blockade Laguanas werden kein Großkriegsschiffe benötigt, da die Kirche selbst über keine großen Schiffe verfügt. Deshalb sollte eine Blockade mit relativ geringen Mitteln ausreichen. Einen Angriff auf Laguana selbst untersage ich, um nicht die Bevölkerung gegen Reich und Nisut aufzubringen. Wie in dieser Sache weiter zu verfahren sein wird, muß nach unserem Sieg die Entscheidung der Politik bleiben."

"Ich habe noch ein Problem," warf Alea von Zemesev Ni Sendsh'gerhi ein. "Inwiefern muß die Möglichkeit eines Angriffs Al'Anfas auf unsere nördlichsten Gebiete - nach dem Motto: Boronkirche hilft Boronkirche, egal welchen Ritus - in Erwägung gezogen werden?"

Chanya überlegte. "Im Verlauf der Operation dürfte diese Gefährdung eher gering sein. Die kemsche Kirche wird nie die Unterstützung der "Ketzer" aus Al'Anfa annehmen - dadurch würde sie auch den Rückhalt im Volk verlieren. Die Gefahr wird dann groß, wenn sich der Krieg in die Länge zieht, und wir uns gegenseitig soweit schwächen, daß wir als leichte Beute erscheinen. Auch aus diesem Grund ist die Schnelligkeit von größter Wichtigkeit."

Erneut hatte der Generalstabschef der Schwarzen Armee einen Vorschlag: "Ich gebe zu bedenken, daß der Vorstoß aus Sendsh´gerhi und Ynbeth von starken Kräften ausgeführt werden muß. Dieser Vorstoß ist als Hauptstreitkraft anzusehen, da die zu überwindende Entfernung bis Khefu gering ist. Daher sollte eine Verstärkung dieser Einheiten auf ein Maximum ins Auge gefaßt werden. Ich schlage also vor, die in Cabas und Zyral stationierten Seesoldaten incl. der Schiffe Yahkem und Kericha nach Sendsh´gerhi bzw. Ynbeth zu verlegen. In Beachtung der Dauer des Seeweges sollte der Befehl hierzu möglichst umgehend erfolgen. Soweit zu meinen Vorschlägen. Die Vorschläge von Gardeleutnant von Zemesev bezüglich Laguana finden auch meine Unterstützung."

"Ob die Verlegung der beiden Schiffe aus Câbas noch im zeitlichen Rahmen erfolgen kann, bleibt abzuwarten. Es sollte auch geprüft werden, ob eine solche Verlegung nicht zu schnell auf die Pläne schließen ließe. Eine Eskalation der Ereignisse sollte nicht durch allzu deutliche Truppen- und Flottenverlegungen provoziert werden," gab Abdul ibn Meheb zu bedenken.

"Das ist leider nicht zu ändern, Marschall, " entgegnete Chanya. "Der Befehl zur Verlegung der Schiffe ist meinerseits bereits erteilt worden. Zur schnelleren Verfügbarkeit wird die Kericha die Semau in Yleha ablösen und letztere in Sendsh'gerhi erwartet werden."

Nun meldete sich der Repa zu Wort: "Daß die Inseln hinter unsere Nisut stehen, kann kein Zweifel sein. Ich möchte den KKAB bitten, die Nesetet Ni Djerres nach Re'cha zu schicken, um dort von Uns entsprechend instruiert zu werden. Wir wünschen, daß sie die djerrer Adelige alle auf unsere Linie festlegt. Was die Chrysemer angeht, so werden Wir Hátya con ya Sermo nach Re'cha befehlen, einer Unserer Meinung nach 'angemessenen Residenz', und ihm dort eine 'Leibwache aus kampferprobten Thorwalern zur Seite stellen Im Konfliktfalle werden Wir den Hátya, die Akîbet Ni Ibekla, den Mehib Ni Neu-Prêm, den Inquisitionsrat Merenre und den Akîb Ni Pet'hesá internieren lassen. Sorge macht Uns aber das Schicksal der königlichen Familie. Wir sollten dafür sorgen, daß sich diese bei Kriegsausbruch in Sicherheit befindet."

"Vielleicht bietet sich eine Auslandsreise an..." schlug Jassafer Al Mansour vor.

"Ich fürchte nicht. " Sorgenfalten zerfurchten Chanyas Gesicht. "Im Falle eines krieges wollen weder Nisut noch Cronprinceß abseits stehen. Ich habe versucht, beide zu überzeugen, daß ihre Sicherheit von essentieller Bedeutung sei, aber ohne Erfolg. Aber ich werde es weiter versuchen..."

"Noch eines," Jassafer Al Mansour sah den KKAB-Marschall an. "Bei allen Überlegungen ist zu bedenken, daß auch der Gegner Vorbereitungen treffen wird. Zum Zwecke der Feindaufklärung erscheint es sinnvoll, durch das KKAB die derzeitigen Truppenstationierungen in Erfahrung zu bringen."

Der Marschall antwortete nicht und sah den älteren Novadi nur an, ehe Alea von Zemesev das Schweigen brach: "Zwei Dinge will ich noch anmerken: Erstens, tragt bitte Sorge dazu, daß Djáset bzw. Táyarret unter keinen Umständen in die Hände der Feinde fallen kann. Táyarret ist die einzige Verbindung zwischen Terkum und Tárethon und deswegen wohl strategisch eines der ersten Feindziele! Zweitens schlage ich vor, ab sofort an der Straße Khefu-Südthárethon verschärfte Personen- und Warenkontrollen durchzuführen, desweiteren soll die außerhalb des befestigten Hafens liegende "Stadt" in aller Eile mit Wall und Palisade gesichert werden."

Jassafer Al Mansour protestierte scharf: "Ich halte die von der Frau Gerdeleutnant vorgeschlagenen Maßnahmen - verstärkte Kontrollen sowie Pallisadenbau - für völlig verfehlt, da sie dem Gegner einen Anhaltspunkt für unsere Planungen geben. Aus Gründen absoluter Geheimhaltung bitte ich um sofortige Ablehnung der von Gardeleutnant von Zemesev getroffenen Vorschläge!"

Chanya hob beruhigend die Hände. "Der Generalsstabschef hat recht. Zwar können wir nicht alles absolut geheimhalten, aber derartige Befestigungsaktivitäten in Sendsh'gerhi sind derzeit noch verfrüht. Was Táyarret angeht, so muß man sich darum nicht sorgen. Wir haben schon zu Beginn der Krise im letzten Jahr begonnen, die entsprechenden Maßnahmen zu treffen."

"Gut, dann werde ich nur die Wachen zur erhöhten Aufmerksamkeit anhalten, " zeigte sich Alea von Zemesev einsichtig. "Die bereits fertiggestellten Pfähle werden in der Werft zwischengelagert und insgeheim fleißig weitere gefertigt, so dass es nicht auffällt.

"Ich habe nun alles gesagt, was zu sagen war, "schloß Jassafer Al Mansour. "Denkt bei Euren Planungen bitte daran, daß wir ausschließlich offensiv agieren werden, wenn die Zeit kommen sollte. Sobald wir längere Zeit auf der Stelle treten müssen, steht zu befürchten, daß dieser Kampf nicht rechtzeitig genug gewonnen werden kann. Und ein langer Kampf ist gleichbedeutend mit einer Niederlage, auch wenn der Gegner besiegt werden sollte. Ein langer Kampf bedeutet viel Leid und großen wirtschaftlichen Schaden für das Reich, und das kann nicht in unserem Sinne sein."

"Dann bleibt vielleicht nur noch eines," fragte Abdul ibn Meheb, "wie sollte die Kommandostruktur in den eigenen Reihen geregelt werden? Ich denke es kann davon ausgegangen werden, daß einige der Gardeoffiziere.... nun, nicht zur Verfügung stehen."

"So ist es, Marschall." Chanya deutet auf Jassafer Al Mansour. "Ihr, werter Jassafer, werdet als Generalstabschef an meiner Seite weilen, ebenso ein Verbindungsmann Seiner Durchlaucht Tork sowie ein Stabsoffizier der horasischen Streitkräfte, den Excellenz ay Oikaldiki auswählen wird. Den Oberbefehl über die Südfront übernimmt Gardeleutnant von Zemesev, die Nordfront wird von Abdul ibn Meheb befehligt, die Westfront der Zwergenkämpfer werden von den Offizieren befehligt, die Durchlaucht Tork ausgewählt hat. Alle Flottenoperationen zur Belagerung von Laguana unterstehen Repa Jandarason, der auch die Verantwortung für die 'Befriedung' der Inseln trägt. Alle Einheiten in Khefu unterstehen dem Marschall des KKAB. Die Grenzsicherung der Provinzen Ordoreum und Djunizes werden der KKAB-Obristin Alana Diquen unterstellt. Letztens eines noch: Wir sind zwar zahlenmäßig überlegen, aber die Kampfkraft der Gegnerin ist ungleich höher als die unsere. Eine Laguaner-Ritterin wiegt fünf normale Söldlinge auf. Sie kämpfen, ohne etwas zu verlieren zu haben, es gibt keine Desertionen, keine Feigheit, kein Zurückweichen. Und die Gegnerin hat hervorragende Offiziere und Offizierinnen. Generalin Simin Al'Djabar-Perval dürfte den Oberbefehl innehaben, eine brillante Strategin und Taktikerin, Marschall von Grauenberg, draufgängerisch und charismatisch, und die Eminenz selbst, die zurecht als die Beste des Ordens angesehen wird. Es wird kein Spaziergang werden, sondern viele, viele Tote fordern. Darüber solltet Ihr Euch klar sein."

Jassafer Al´Mansour strich sich nachdenklich den grauen Bart. Dann nickt er und wendet er sich entschlossen zur Gardekriegsherrin um. ”Für die terkumer Nordfront, also der Grenze Terkum-Mer´imen, schlage ich Gardehauptmann Armando Al`Daggar vor.” Zu den übrigen Anwesenden gewandt: ”Al`Daggar ist mit dem Kem´schen Verdienstorden dekoriert, schlacht- und verhandlungserprobt und als Kriegsherr für alle militärischen Belange Mer´imens seit Jahren tätig. Seit Bestehen des Generalstabes ist der Gardehauptmann Leiter einer eigenen Abteilung, zuständig für Taktik- und Strategieplanung. Er bringt die für diese Aufgabe notwendige Agressivität und Kampferfahrung mit sich. Zudem hat er sich in langen Jahren mir persönlich als ein absolut loyaler und vertrauenswürdiger Untergebener erwiesen. Zudem hatte der Gardehauptmann in den letzten Monden ausreichend Gelegenheit sich mit den Gardemilizen vertraut zu machen, da ich ihn auf mehrere Manöver mit den Truppen geschickt hatte.
Als weiteres vertrauenswürdige Gardemitglied steht noch Gardekorporal Valar de Sakour, Akîb Ni Káni Rechtu, zur Verfügung. Der Gardekorporal mag entweder bei der Belagerung Schattenspins oder beim Angriff auf Terkum eingesetzt werden und könnte dem kommandierenden Offizier als Adjutant oder Unterführer dienen.” Danach wandte sich Jassafer noch einmal an die Gardekriegsherrin: ”Euch möchte ich bitten, meinen Ziehsohn Habled ibn Ruban Al`Mansour, Akîb Ni Yret Nimaat, in die Garde aufzunehmen. Ich möchte gerne, daß Habled an meiner Seite erste Erfahrungen mit Truppenführung und Stabsarbeit sammelt. Gehorsamsten Dank.” Jassafer verbeugt sich leicht und stellt sich dann hinter Chanya an ihre rechte Seite.

"Ich danke Euch, Jassafer." Chanya lächelte. "Eure Benennungen finden mein Einverständnis. Euer Ziehsohn soll als Gardeleutnant auf unserer Seite stehen. Ich verlasse mich hier ganz auf Euren Scharfblick."

Majorin Sayada Al'Plâne

(TVS,FZE,PWI,JFA,MAT,MRA,ARA)

F R I E D E !

In allerletzer Sekunde wurde dem Reiche der Nisut Peri III. ein blutiger Bürgerkrieg erspart! Die zunehmende Eskalation in der Thronfolgefrage erreichte zum Ende eines trubulenten Kleinen Konventes ihren Höhepunkt, als nämlich Ránebet Dhana Chesaî'ret vom Orden des Hl. Laguan im Auftrage der "Eminenz" Boronya von Nedjhit dem Interimssecha Rodrigo Diaz deVivarya con ya Sermo eine Bulle übergab. Atemlose Spannung herrschte, als der Secha mit stockender Stimme das Unglaubliche vermeldete: Die Kirche ekommunizierte Nisut Peri III. und Cronprinceß Ela und widerrief zudem das Tolreanzedikt -der Verfolgung der nicht-boronischen Kulte war damit Tür und Tor geöffnet:

 

Gegeben zu Laguana, den 29. FPE 26.S.G.
Ihro Allerheiligste Eminenz Boronya von Nedjhit
Im Namen der Alleinseligmachenden Borons-Staatskirche


Wir erklären, verkünden und definieren, daß es weder Erlösung noch Heil außerhalb der Heiligen Boronsstaatskirche gibt.
Somit sind all jene auf ewig verdammt, welche den Irrlehren außerhalb der Alleinseligmachenden und Heiligen Boronsstaatskirche anhängen. Insbesondere seien dies jene, welche den Lehren des Nördlichen Kultes folgen, nach denen der Greifengott der Fürst der Götter sei, da jene von den Zwölfen wissen und dennoch dem Allmächtigen Raben die Ehre nicht erweisen, welche IHM als dem höchsten der Zwölfe zukommt. Ebenso seien es jene, welche zwar die Zwölfe kennen, aber in ihrer Verblendung die Zwillingsgötzen über sie setzen. All jene seien verstärkt zu bekehren und zu missionieren, da es Uns außerordentlich betrübt, diese Räblein verdammt zu sehen.
Für ketzerisch mit allen daraus erwachsenden Folgen erklären Wir kraft Unserer von Boron verliehenen Autorität die Anhänger des Rastullah-Götzen, da jene, welche ihn verehren, nicht die Zwölfe und den Götterfürsten kennen. Wir verkünden weiterhin, daß die Kulte der Waldmenschen, ihre Tayas und ihren Kamaluq-Götzen betreffend, ketzerisch seien, gleichwie die schändlichen Lehren der Echsenmenschen. Mit sofortiger Wirkung seien jene nunmehro als Ketzer und Ketzerinnen Bezeichnete sämtlicher Privilegien, welche sie laut dem ‚Edikt zur Toleranz gegenüber den Irrlehren' als Irrgläubige innehatten, verlustig gegangen. Allein die aufrechte Reue und die Abschwörung ihrer ketzerischer Lehren bewahre sie vor der Verfolgung. So schließen Wir im Namen des Heiligen Raben.

 

Gegeben zu Laguana, den 29. FPE 26.S.G.
Ihro Allerheiligste Eminenz Boronya von Nedjhit
Im Namen der Alleinseligmachenden Borons-Staatskirche

 

Im Namen des Heiligen Raben und der Uns durch IHN verliehenen Gewalt erklären Wir die Bornländerin Peri gleichwie ihrer Tochter Ela, welche bis dato Nisut Peri III. Setepen und Cronprinzeß Ela Setepen gewesen, mit dem Kirchenbann geschlagen. Wir verbieten der Person Peri, das Reich der Kemi zu regieren, gleichwie ihrer Tochter Ela, ihr auf den Thron nachzufolgen. Wir sprechen all ihre Untertanen von jedem Eid los, den sie geschworen haben oder schwören, und Wir exkommunizieren all jene, welche ihr als ihrer Nisut dienen und dienen werden.
Kraft Unseres heiligen Autorität nehmen Wir sämtliche nisutliche Würden, welche Wir der Person Peri bei ihrer Besteigung des Rabenthrones verliehen, auf Unsere Persona zurück und verkünden die Salbung der Prinzessin Rhônda zur Nisut Ni Kemi auf den Tag des Totenfestes des Jahres 27. S.G.
So ward es erklärt, so ward es verkündet, so ward es definiert.

 

Doch kaum gab es Zögern: Die Mehrheit des Kleinen Konventes ließ die Nisut hochleben und bekannte die Kampfbereitschaft der loyalen gegen die kirchlichen Kräfte; Cronjustitiar Managarm erklärte gar mit Zustimmung seiner Beisitzer und Beisitzerinnen Khirva Tanoram, Eboreus Bartelbaum, Ne'mekath Ak-de Szezar und Eillyn Ardais die Reichsacht gegen die "Eminenz". Kanzler de Cavazo, Gastgeber des Konventes, verwies all jene, die dem Befehl der "Eminenz" zu folgen gedachten, binnen sieben Tagen aus der Grafschaft Djunizes. Bischof Ne'mekath von Mer'imen rief offen zur Rebellion gegen die kirchliche Bulle auf und auch der kirchentreue Hátya Ni Chrysemis, Rodrigo con ya Sermo, wollte dem Befehl der "Eminenz" nicht folgen und schwor dem loyalen Repa Ni Neu-Prêm, Torben Jandarasson umgehend die Treue.
Die Zeit nach dem Eklat zeigte fieberhafte Aktivitäten. Ricardo von Grauenberg Ni Terkum und Vitus Zebaôth von Schattenspin, beides erfahrene Kämpen des Laguanerordens, brachen umgehend nach Laguana auf, um sich persönlich von der Echtheit der Bannbulle zu überzeugen, und als am nächsten Morgen loyale Truppen unter dem Oberkommando Ihrer Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret von Táyarret und Sendsh'gerhi aus nach Tárethon einrückten, da schien des Blutbad unvermeidlich zu sein.
Doch noch bevor am nächsten Morgen der Konvent seine Abschlußsitzung beendet hatte, war von draußen Lärm zu hören, und wenige Minuten später führte der Secha Rodrigo con ya Sermo zwei Personen in den Saal: Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht Boronîan V. Pâestumai, und - die Hl. Eminenz selbselbsten! Doch mitnichten als Gefangene waren die hohen Kirchenleut' anwesend, sondern aus freien Stücken, und einzig und allein aus dem Grund, die Schandbulle zu widerrufen und zur Versöhnung und zum Frieden aufzurufen! Was war geschehen?
Erneut war es das Werk der finsteren ylehischen Schurken, die im Bunde mit der fundamentalistischen Boronssekte der Neo-Corvikaner die Hl. Eminenz vor fast einem Götterlauf überwältigten, gefangensetzen und den Heiligen Rabenthron mit einer wüsten Zauberin aus Ylehen schändeten (die von den wackeren Recken Ricardo von Terkum und Vitus von Schattenspin unterdessen gefangen wurde). Die bösartige Zauberin verstand es, durch Hexerei die Hl. Eminenz so trefflich zu imitieren, daß es der Schurkin beinahe gelungen wäre, das Reich in einen Krieg zu stürzen - einzig und allein, um ein unabhängiges, neo-corvikanisches Groß-Yleha aus dem Chaos entstehen zu lassen. Doch waren es in allerletzter Sekunde wackere kem'sche Adelige, die die Täuschung durchschauten, der Spur der gefangenen wahren Eminenz bis auf eine verlassene ylehische Insel folgten und die Heilige dort den Klauen der Feinde entrissen. So soll diesen Helden der Hauptverdienst gebühren, die Zerstörung unseres geliebten Reiches in allerletzter Sekunde abgewendet zu haben. Volk der Kemi, feiere die glorreichen Kämpen Angil Phexhilf von Aralzin-Estrimanza, Boronîan Varzîm Pâestumai, Francesca dell'Aquina, Hanniball von Hasenhausen, Lheomar Mezkarai, Orik Torkilsson und Simin Al'Djabar-Perval!

Akîb Bomil Arres verhaftet

Gegen den umstrittenen Akîb Bomil Arres Ni Táni Morek, Kandidat für den Secha-Posten, wurden auf dem Kleinen Konvent zu Dreiwegen schwere Vorwürfe erhoben. Als bei der Nennung der Kandidaten für das Sechaamt der des Bomil Arres genannt wurde, erhob sich die Gemahlin dessen Bruders und Vorgängers Falk und legte Protest gegen die Kandidatur des Táni Morekers ein. Eillyn Ardais beschuldigte Bomil Arres schwerster Vergehen, unter anderem soll der Akîb seinen Bruder durch Betrug, Bücherfälschung und Erpressung zum Rücktritt gezwungen haben. Noch ehe Eillyn Ardais ihre Rede abschließen konnte, wagte der Beschuldigte einen Fluchtversuch, der allerdings durch Secha Rodrigo con ya Sermo vereitelt werden konnte. Aufgrund der Schwere der Anschuligungen und der versuchten Flucht suspendierte Cornjustitiar Managarm Akîb Bomil Arres von allen Titeln und Ämtern, verbot ihm die Secha-Kandidatur und ordnete die Verwahrung des Beklagten im Kerkerturm zu Khefu an. Der Beginn des Prozesses gegen Bomil Arres wurde auf den 1.FRA terminiert.

Secha-Wahlkampf tritt in die heiße Phase

Nur noch drei Wochen werden ins Land gehen, bis daß der Kleinadel des Káhet Ni Kemi zum Kleinen Konvent zusammentrifft, um dort über wichtige Punkte zu beraten und - vor allem - um einen neuen Secha zu wählen, der die Stimme des Kleinadels am Ohr der Nisut sein soll.
Doch noch ist immer noch keine Deeskalation des heftig geführten Wahlkampfes zu spüren. Zwar hat sich der Kandifat Jassafer Al Mansour Ni Karradagh zurückgezogen, und auch das befürchtete Duell zwischen diesem und dem Kandidaten Bomil Arres Ni Táni Morek wird aufgrund der Entschuldigung des Morekers nicht stattfinden, doch mit Akîb Svertién Mierfink Ni Semjet hat sich ein weiterer Kandidat dem Kleinadel gestellt, der nicht minder umstritten ist wie schon der derzeitige Favorit Wohlgeboren Ne'mekath Ak-de Szezar Ni Sechen. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis sich der aggressive Wahlkampf des Akîb Ni Táni Morek auch auf den Semjeter ausdehnt...

Posten des Marschalls der kem'schen Miliz wieder besetzt

Wie das Oberkommando der Schwarzen Armee verlauten lies, wurde der seit den schmählichen Ereignissen in der Tahátya Yleha unbesetzte Posten des Marschalls der kem'schen Miliz wieder besetzt. Die Fédàykîm-Gardekriegsherrin übertrug das verantwortungsvolle Amt dem in militärischen Kreisen als loyal und befähigt geltenden Veteranen des Unabhängigkeitskrieges, Seiner Wohlgeboren Gardehauptmann Abdul ibn Meheb el Djâsur, Sah Ni Mehenev, der bereits im Generalstab der Schwarzen Arme die Leitung der Abteilung Zwei (Truppenführung, Organisation und Ausbildung) innehat und Stellvertretender Inspekteur für Heer und Flotte ist.
PWI

KKAB berichtet

Seine Excellenz Dio de Cavazo, Yret Ni KKAB, hat am 4. FPH. 27 vor der Nisut über die Arbeit der vergangenen beiden Götterläufe berichtet. Neben "großen Erfolgen" des Buereaus, so z.B. die Dingfestmachung des flüchtigen Ex-Hátyas von Yleha, Enrsico da Vancha, seien aber - so die ungewohnt offene und deutliche Kritik -, einige Fehler gemacht worden, die "teilweise auf übereifrige Offiziere, teilweise auch auf nicht klar genug geregelte Kompetenzen" innerhalb des Buereaus zurückzuführen seien. In diesem Zusammenhang drückte Seine Excellenz sein "aufrichtiges Bedaueren für Wohlgeboren Jassafer Al Mansour" aus, der im Zusammenhang des Irakema-Aufstandes in "nicht akzeptabler Weise" behandelt worden sei. Für die damals geschehenen "Ungerechtigkeiten" entschuldige sich das Buereau offen und freundschaftlich beim heutigen Generalstabschef der Armee. Ausdrücklich nicht einbezogen in die Entschuldigung wurde der ehemalige Ser Ni Mer'imen, Sighelm Streitzig.

Sechawahlkampf voll entbrannt!

Insbesondere durch die Reden Seiner Wohlgeboren Bomil Arres Ni Táni Morek, der neben Rachalton Pecator, Jassafer Al Mansour und Thoran Mâlveel für das Amt des Sechas kandidiert, hat der Kampf um das Amt des Vertreters des Kleinadels eine ungewohnte Heftigkeit erreicht. Inzwischen haben sich mehrer Adelige in die Diskussion eingemischt, und es bleibt zu hoffen, daß die lebhafte Dsikussion nicht zu sehr ausartet. Inzwischen wartet der versammelte Kleinadel interessiert auf neue Worte Seiner Wohlgeboren Al Mansour, der heftig von Akîb Arres engegriffen wurde, während Hochgeboren Pecator sein borongefälliges Schweigen noch nicht gebrochen hat.

Für den Frieden

Die Wälder und Sümpfe unseres Reiches sind die Heimat vieler Völker und auch Teilkulturen der Neukemi. Da wir so vielseitig und vielfältig sind, sind wir stark. Für Stärke braucht man nicht nur Einigkeit sondern auch Verstand. Diesen Verstand haben wir schon längst bewiesen. Nun sollten wir auch unsere Erkenntnisse umsetzen.
Der Verstand sagt uns, daß wir viele Wurzeln haben und wer könnte diese Tatsache auch bestreiten? Vielleicht erscheint das einigen eher als Fluch. Doch laßt uns einmal genauer überlegen. Wie kann ein Neukemi im Regenwald oder gar im Sumpf überleben? Ihr meint gar nicht? Das ist falsch. Unsere Schwestern und Brüder überleben dort und sind sogar glücklich. Sicher, Kemi mittelreichischer Abstammung werden so etwas nur schwer verstehen, aber wir können aus diesen anderen Wurzeln lernen. Unser Problem ist nur, daß diese begrenzte Ressource durch unsere Zahl zu schnell zerstört wird. Darum müssen wir unsere Schwestern und Brüder darum bitten, daß sie verstehen, warum wir den Wald zurückdrängen. Wie es ihre Art ist, im Wald oder Sumpf zu leben, so ist es unsere, von Feldbau und Viehzucht zu leben. Damit also der Wald und die Sümpfe weiterbestehen können und auch das Volk der Neukemi, zu dem auch Achaz, Waldmenschen und "Bleichgesichter" gehören, müssen wir jetzt schon an unsere Zukunft denken. Das bedeutet, daß wir uns über unser Vorgehen einigen müssen und jede und jeder die Möglichkeit des Überlebens nach der Art seiner Vorfahren gesichert sieht. Sonst werden wir bald in einen Kampf verstrickt, der uns alle - und ich meine wirklich alle - an den Rand eines neuen Untergangs bringt. Die Gefahren aus dem Nordosten und Maraskan sind zu gewaltig, als daß wir unsere Augen verschließen könnten. Wir müssen also für Freiheit des Zusammenlebens in die Schranken treten um als Volk zu überleben. Denn es heißt nicht nur Achaz, Waldmenschen oder gar "Bleichgesichter", sondern Kemi.
Da es im Wesen der Siedlerinnen und Siedler ist, Verträge zu schließen und an den Herrn zu glauben, so sollten die Ergebnisse in Verträgen und im Namen des Herrn Boron besiegelt werden. Damit auch der Letzte im Káhet Ni Kemi von der Weisheit unserer Nisut Peri III. erfährt, die uns schon diesen Weg gewiesen hat, sollte ein jeder durch Geschichten und Boten davon erfahren. Alle bis heute durch die Weisheit der Nisut Ni Kemi, Peri III., heilig, heilig, heilig, ausgehandelten Verträge sollten als Basis für den Vertrag der Brüderlichkeit udn Schwesterlichkeit dienen. Auf das wir weiterhin ein starkes und vielfältiges Volk bleiben!
gezeichnet
Ser-Akîbet Ni Sákem Sah Valatis Paratras Ni Dreiwegen
(SQU)

Einheit, Brüderlichkeit und Weisheit

Schwere Regentropfen füllen die Pfützen und Bäche, die hier nach kurzer Zeit schon zu reißenden Strömen anschwellen. Der schlammige Boden weicht durch sie in ungeahnte Tiefen auf. So ist es nun mal in einem Land, daß so schnell Reichtum und Untergang verspricht. Unsere Ahnen haben dieses Reich einst besessen, bevor die Exzesse und die Dekadenz sie zerstörten. Nun schicken wir uns an, dieses Land wieder in Besitz zu nehmen. Aber im Gegensatz zu unseren Ahnen sind wir nur wenige und die neuen Eingeborenen besser an das Leben und die Zeiten des Waldes, der alles bedeckt, angepasst. Viele von denen die versuchten das Land mit Gewallt zu nehmen, haben - wie ein altes Sprichwort schon so trefflich verkündet - "Wind gesät und Sturm geerntet.". Zumeist war es mehr Sturm als sie haben vertragen können. Aus diesem Grund müssen wir, da wir alle Kinder dieses einen Landes sind, uns in Frieden und Freundschaft verbünden. Wir können alle voneinander lernen und miteinander leben. Doch bedarf es vor allem von den neuen – alten Kemi Opfer. Die Verschwendungssucht, die durch die Vorfahren uns deren Untergang überliefert, darf nie mehr die Oberhand gewinnen, so wie es unserem Herrn Boron gefällig ist. Als Beispiel für ein Leben im Dienste des Herrn müssen wir nur unsere weise und dreimal heilige Nisut Ni Kemi Peri III. betrachten. Sie hat für unser Wohl und das unserer Kinder und Kindeskinder, viel Unbill auf sich genommen. Nun ist es an uns, sich ihr würdig zu erweisen, auf daß sie stolz sei auf ihre Kinder. Wir Kinder müssen daher wie sie dem Weg des Fürsten aller Götter, Boron, folgen, der in seiner unfaßbaren Größe die Herrin Hesinde gestellt hat, Sein Wissen für die Menschen und Echsen zu verwalten und zu schützen. Denn nur Einsicht, Sanftmut und unbeugsamer Wille werden uns helfen, den Gefahren die da noch kommen sollen und werden zu trotzen. Also begrabt Euren Zwist und Hader, auf daß die Einsicht und die Weisheit Borons durch Hesinde in Euch fahret und ihr zu wahren Kindern des Herrn und der Nisut Ni Kemi Peri III. werdet. Laßt uns nicht gegenseitig Schuld zuweisen, sondern sucht das Böse und bekämpft dessen Wurzel. Dies ist unser Land und wird es auch bleiben, solange wie wir uns an Borons Gesetze halten, dann wird das Land wieder blühen und reiche Ernte tragen, auf daß alle Kemi, ob mittelreichischer, alter, tulamidischer , mohischer oder gar echsischer Abstammung in Frieden und Glück leben können.
gezeichnet
Ser-Akîbet Ni Sákem Sah Valatis Paratras Ni Dreiwegen
(SQU)

Entführte befreien sich selbst!

Heil dem Reich der Kemi, denn es kann wieder aufatmen, hat es sich doch von einem scheußlichen Dolchstoß von Seiten der Nachtschatten aus Al'Anfa und dem dahinter stehenden Hause Paligan erholt. Tief war das Entsetzen, als vor zwei Monden das Diplomatenviertel in Khefu von den Sklavenjägern des geheimnisumwitterten Bruder Boronian heimgesucht wurde. Bei dem dabei stattfinden Überfalls auf den alljährlichen Diplomatenball wurden mehrere hochstehende Gesandte aus unseren verbündeten Reiche zum Teil schwer verletzt. Am schlimmsten jedoch traf es seine Excellence Cavalliero Adilron ay Oikaldiki und den kem'schen Gesandten zu Vinsalt, Exzellenz Zir, die beide von den Häschern verschleppt wurden. Der kem'sche Geheimdienst hatte auf persönliche Anweisung unserer hochwohlgeborenen Cancellarius de Cavazo unverzüglich ein Sonderkommando zur Auffindung der Entführten erstellt unter dem Kommando des Marschalls Zar persönlich. Das Horasreich zeigte sich indes besorgt um die innere Sicherheit unseres Reiches und ein Abkühlen der diplomatischen Beziehungen hätte durchaus erfolgen können, was somit zweifelsohne das hinterlistige Vorhaben der Schwarzen Perle mit Erfolg gekrönt hätte, wäre doch eine empfindliche Keiltreibung in das Südmeerbündnis möglich gewesen.
Jedoch, all dies konnte abgewendet werden, befreiten sich die beiden Adeligen und Helden des jeweiligen Landes selbst auf eine fürwahr spektakuläre Aktion. Sie waren mittels einer Galeere auf die äußeren Waldinseln gebracht worden und dort in der Hafenfestung Porto Paligan versteckt worden. Durch eine List konnten sie dort allerdings ihre Bewacher täuschen und aus der machtgierigen Klauen des al'anfaner Hauses befreien, das vermutlich einen Auftrag von höchster Regierungsstelle ausführte. Die beiden Diplomaten indes fanden Unterschlupf bei einem echsischen Stamm der Xxss'Xshyy'Chss die sie mit Einbooten nach Kemhaven auf der Tá'akîb Benbukkula brachten, bei unseren horasischen Verbündeten auch Castell Firdayon genannt. Dort war die Freude groß, als die Gesuchten plötzlich auftauchten. Der Botschafter des Alten Reiches, sah in diesem politischen Gesichtsschlag der Al'Anfaner "ein großes Abenteuer mit gar wundersamen Beteiligten und pittoresker Flora und Fauna. Allerdings beliebt es uns den nächsten Besuch auf den Waldinseln selbst zu bestimmen. Das Hause Paligan hat einmal mehr gezeigt, was es ist, ein skrupelloses Syndikat dessen Netz aus Angst und Schrecken nur mit harten Gegenmaßnahmen beizukommen ist. Ich bin stolz darüber, daß sich unsere Reiche über eine Erweiterung der Militärpräsenz einig geworden sind. Das zweite Banner der Südmeerhaie sollte schnellst möglich damit beginnen, schwarzperlige Aktivitäten in den südlichen Stadtstaaten zu unterbinden. Ja fürwahr, das sollte es!"
Excellenz Zir war ähnlicher Meinung: "Es war wahrlich eine interessante Reise. Wir konnten viele wichtige Dinge in Erfahrung bringen, aus diesem Grunde haben wir uns zunächst scheinbar in unser Schicksal gefügt. Es war mir dann ein großes Vergnügen, mit Seiner Excellenz die Flucht durchzuführen. Immer wieder überascht mich doch die Einfältigkeit unserer al'anfanischen Feinde, die es uns sehr leicht gemacht haben."
(MAT)

Bündnis gefestigt

Wie uns soeben die Kunde aus dem fernen doch nahe stehenden Horasreiche erreicht hat, wurde das Bündnis zwischen jenem und unserem Káhet Ni Kemi weiter verifiziert. Um der wachsenden Bedrohung von Seiten des Schandstaates Al'Anfa aus entgegenzutreten, werden ab dem nächsten Mond in den Festen Zyral und Elafels - vorbehaltlich der Zsustimmung des Cronrates - jeweils zwei bzw. drei Haufen altreichische Söldnerinnen und Södner der Südmeerhaie stationiert werden. Jene gefürchteten und gut ausgebildeten Freiwilligen sind auch der al'anfanischen Seite bestens bekannt, eskortierten sie doch schon des öfteren Karawanen auf der Seidenstraße und bilden die Kerntruppen der Grafschaft Neu-Horasia. Das Oberkommando der Truppen wird dem Führungsstab der Schwarzen Armee unterstellt werden, um im Kriegsfalle ein schnelles und effizientes Handel zu ermöglichen. Desweiteren wird dem Reiche Ihrer Majestät Nisut Peri III. Setepen eine beträchtliche Anzahl an neuen Waffen und Rüstungsteilen aus dem Waffenarsenal der KuK-Vinsalt-Armee zur Verfügung gestellt werden.
Als Initiator des großen Schrittes zur Wahrung unserer so schwer erworbenen Souveränität kann neben Ihrer Hoheit Al'Mpout'pekeret und Wohlgeboren Excellenz Zir Ni Plâne Ihro hochwohlgeborene Exzellenz Akiljá Álgerîn-de Cavazo genannt werden, die als vehemente Verfechterin des Südmeerbundes gelten kann. Dies verwundert nicht weiter, entstammt selbige doch aus einem alteingesessenen bosparanischem Adelsgeschlechte, dessen Stammsitz die Signorie Abellando darstellt, dessen Signora die ehrenwerte Gemahlin des Cancellarius de Cavazo seit geraumer Zeit ist.

Nachtschatten schlagen wieder zu!

Alljährlich werden an einem Abend im Ingerimm im Diplomatenviertel zu Khefu all die diplomatischen Streitereien zwischen den Reichen vergessen. Wenn dies der Fall ist, so rief sicher seine Excellenz Emmerich zu Khefu wieder zum Diplomatenball zusammen. An jenem Feste finden sich wenn möglich alle Vertreter der verbündeten Reiche ein, sowie die kem'schen Botschafter in jenen. Auch am diesjährigen Bankett nahm wieder eine Großzahl der hohen Staatsmänner und -frauen teil, so zum Beispiel seine Excellenz Adilron ay Oikaldiki aus dem Horasreich, Exzellenz Ylez al'Plâne aus Aranien und Exzellez Zir Ni Plâne.
Zunächsten spielten die brabak'schen Pfeifenbalger auf, und bei einem Kristallglas voll Bosparanjer und einem Schälchen mit Flußkrebsen aus dem Mysob wollte auch Freude aufkommen, zumal die Lage zwischen den einzelnen Bündnispartner entspannter denn je ist, und auch die Übergriffe seitens der Schwarzen Pestbeule sehr gering geworden sind. Auch dem Amüsement war auf das herrlichste gedient, denkt man nur an den angetrunkenen Masakos Theopraktas, Gesandter Mizirons von Brabak, der die aranische Botschafterin recht galant zum Tanze bitten wollte, nicht bedenkend den rutschenden Läufer, welchem er mit einem Sturz auf das spitze Kinn Tribut zollen mußte. Von einem symbolischen Charakter des Landeplatzes mag man nun jedoch nicht gerade reden, kam der brabak'sche Botschafter doch justament vor den Füßen des horasischen zu liegen, von dem man doch weiß, daß jener nicht sonderlich viele Stücke auf seinen Kollegen im Dienste des Königs Mizirion III. hält.
So zogen sich denn die Feierlichkeiten bis tief in die Nacht hinein hin und es wäre wohl einmal mehr ein gelungener Festakt geworden wenn, ja wenn sich da nicht ein trauriger Höhepunkt angeschlossen hätte. Kurz nach der ersten Stunde nach Mitternacht barsten die großen Glasfenster im Ballsaal und herein schwangen sich an langen Seilen 6-8 dunkel verhüllte Gestalten, allesamt mit kleinen Armbrüsten ausgerüstet, aus denen sie auf die in Panik geratene Menge schossen. Pfeile schlugen ein, Körper krachten zu Boden und das Entsetzen nahm seinen lauf. Lediglich seine Excellenz Zir und Excellenz Adilron ay Oikaldiki behielten einen kühlen Kopf und sprangen todesmutigen den verhüllten Gestalten entgegen, die sich gerade anmachten ihre Waffen blank zu ziehen. Nun entbrannte ein wüster Kampf dessen genaue Wiedergabe ob des großen Tumultes leider nicht möglich ist, zu unübersichtlich war die Szenerie von fliehenden Diplomaten, fechtenden Botschaftern und viel zu spät heraneilenden Gardisten. Letztlich ist aber eine Bilanz zu konstatieren, die ein dunkles Kapitel kem'scher Geschichte schreibt: zwei Diener von Giftpfeilen tödlich verletzt, 3 unserem Reich sehr nahe stehenden Diplomaten zum Teil schwer verletzt und die Ungewißheit, was aus Zir Ni Plâne und Adilron ay Oikaldiki geworden ist. So spurlos wie die Eindringlinge auftauchten, so geheimnisvoll verschwanden sie auch wieder und mit ihnen die beiden Botschafter. Man darf wohl davon ausgehen, daß es die Nachtschatten waren, die diesen Faustschlag in das Antlitz unserer Káhet führten, denn am Tatort wurde ein zerknülltes Pergament gefunden, dasden charakteristischen Halbmond in Blut als Zeichnung barg.
Ermittlungen in dieser Angelegenheit wurden bereits von höchster KKAB-Stelle durch Marschall Zar eingeleitet, der persönlich versprach, die Entführten wiederzubringen. Auch Hátya Boronian Paestumai hat sein tiefes Bedauern in dieser Angelegenheit ausgesprochen und wird sich ebenfalls persönlich um die Überführung der Übeltäter kümmern, wie wohl zur Zeit noch keine Spur gefunden scheint.
(MAT)

Seine Excellenz, Cancellarius de Cavazo, besucht das Horasreich

Am 18. Ingerimm unseres Jahres trug es sich zu, daß einmal mehr ein Staatsbesuch aus einem der Reiche des Südens anstand, mit dem wir die Südallianz bilden. Die Rede ist vom kem'schen Cancellarius de Cavazo, der in Begleitung seiner hochgeschätzten Frau Gemahlin, Signora Akiljá Álgerîn-de Cavazo, im Schlosse zu Vinsal erschien. Neben den üblichen Ritualen eines diplomatischen Besuches wurden auch weiterführende Gespräche geführt. Leiter der Feierlichkeiten war Seine Hoheit Vizekönig des Horasischen Colonialreiches Südmeer Cyrano ya Strozza, Marchese von Drôl. Bestätigt wurde zwar noch nichts, doch die Gerüchte halten sich hartnäckig, daß die horasisch-kem'sche Liaison weiter vertieft werden wird. In welchem Umfang dies sein wird, darob schwiegen sich die hohen Damen und Herren aus, was wiederum Grund für Spekulationen geben wird. Angebliche Unstimmigkeiten im Bezug auf das Capital-Condominium Benbukkula wurden ausgeräumt, da diese wohl auf nicht bestätigten Gerüchte basierten, die nicht der Wahrheit entsprechen. Auch der mögliche Waffenhandel des chababischen Hauses Oikaldike mit dem kem'schen Adeligen Enrisco da Vancha, an beiderlei Kronen vorbei, wird die Verhältnisse nicht trüben, da es sich hierbei um einen Einzelfall handele, der kaum repräsentative Qualitäten aufweise. Dies bestätigten beide Seiten.
Abschließend sollen an dieser Stelle noch einige Worte seiner Hochwohlgeborenen Exzellenz de Cavazo wiedergegeben werden, sie er an die Adeligen unseres Reiches richtete: "Edle Damen, edle Herren, es ist mir eine besondere Freude heute hier bei Euch zu sein. Ich will nicht viele Worte machen, doch auch nicht verschweigen, daß es mir ein großes Entzücken ist zuzusehen, wie aus unseren Reichen, ehemals am Rande eines Krieges, dann Alliierte, nun mehr und mehr freundschaftliche und gar verwandtschaftliche Bande erwachsen. Wir alle haben unsere nicht einfachen Beziehungen in den vergangenen Götterlaufen mit viel Weisheit und Geschick gesichert, vertieft und gefestigt. Das Horasische Kaiserinnenreich und das Káhet Ni Kemi stehen im Südmeer fest zueinander, in einer für beide Seiten fruchtbaren Symbiose, die uns allen Wohlstand, Sicherheit und Frieden bringt, unseren Feinden aber - mit Fug und Recht - ein schmerzender Dorn im Fleische ist."
(MAT & ARA)

Secha der Kemi von seinem Amt zurückgetreten!

Vor einigen Stunden erreichte uns die Nachricht, daß Thorn M. Margatnep, Akîb Ni Seku Kesen, von seinem Ämtern als Secha und Ser-Neset zurückgetreten ist. Als Grund nannte er "gesundheitliche Probleme".
Völlig überraschend kam dieser Schritt nicht, denn dem kundigen Beobachter, der kundigen Beobachterin der kem'schen Innepolitik ist schon lange aufgefallen, daß sich Hochgeboren Margatnep scheinbar unaufhaltsam in eine Richtung entwickelte, die mehr und mehr - zumindest den Worten Ihrer Hoheit nach - das beschauliche Kloster Morek mit seinem Namen in Verbindung brachte.
Immer wieder grobe verbale Aussetzer, die letzen Beleidigungen seinerseits hatten sich Erlaucht Rhuawn Al Mansour und Hochwohlgeboren Ákiljá Algerîn-de Cavazo sowie der Lieblings"feind" des "Zardek", Torben Jandarason, anzuhören, ließen allgemein an der geistigen Gesundheit des zurückgezogenen und düster lebenden Secha zweifeln. So nimmt es nicht Wunder, daß der mehr und mehr seinem Verfolgungswahn erliegende Akîb endlich dem Druck Ihrer Hoheit und Nesetet Álgerîn-de Cavazos nachgab und alle Ämter niederlegte. Man wird die Rückkehr des Nesets Dio Cardassion de Cavazos Ni Djunizes, bislang treuer Mentor Margatneps, abwarten müssen, um Klarheit über das weitere Schicksal des "Zardek" zu erlangen. Fraglich bleibt jedoch, wie ein Akîb des Reiches zum Wohle desselben beitragen kann, dem Respekt vor der göttergewollten Ordnung scheinbar ebenso fremd ist, wie angebliche Verschwörungen und Intrigen des Hochadels bekannt.Übergangsweie bis zur Neuwahl eines Secha wird das ehrenvolle Amt von Hátya Rodrigo Diaz Vivarya con ya Sermo mit Sondergenehmigung der Nisut ausgeübt werden, dessen Integrität nach den Worten der Kronprinceß Ela "über jeden Zweifel erhaben ist."
(PES)

Hochwürden Ne´mekâth mahnt zur Besonnenheit

Seine Ehrwürdige Hochwürden, Exellenz,
Wohlgebohren Ne´mekâth Boronmir Âk-de Sézàr
Mehib Ni Mer´imen
Jâut Sab des Zer Nimut Ordens Ni Peri
Sah Ni Sechen/Land

Hochadlig Geborene und niederadlig Geborene des Káhet Ni Kemi,Einwohnerinnen und Einwohner des Reiches,

die Ereignisse der letzen Wochen, welche sich allenorts in unserem geliebten Reich abspielen, haben mich im höchstem Maße beunruhigt und ich sehe es als meine durch den Heiligen Raben gegebene Pflicht an, den Versuch zu machen, einige versöhnliche Worte an alle Bewohnerinnen und Bewohner dieses Reiches zu richten. Gleich welchen Standes, gleich welcher Herkunft, gleich welchen Glaubens, gleich welcher politischen Zugehörigkeit, in die man sie oder sich selber sieht, sind für jeden meine Worte gleichermaßen bestimmt, in der Absicht dem meiner Meinung nach gefährlichen Treiben ein Ende zu setzen. Ich weiß, daß ich mit meinen Worten nicht nur Zustimmung in vielen Herzen, sondern auch bittere Ablehnung erzeugen werde, doch geht es hier um viel, viel mehr als den einzelnen, denn es geht um den Bestand unserers Reiches und dieser Umstand ist mir die Sache Wert.

Da gehen Gerüchte von Bürgerkrieg, von Kriegstreiberei, von Haß und Zorn, welcher Jahre lang unterdrückt wurde, von (religiöser) Unterdrückung und Benachteiligung, vom gerechten Recht der Mehrheit. Da werden Beleidigungen und wüste Beschimpfungen gegen Personen und Institutionen ausgesprochen. Doch bedenket die Folgen, Einwohner und Einwohnerinnen Kemis! Gerade wurde unser Reich vom kolonialen- und Besatzungsjoch befreit, ein Verdienst, welchen wir alle gemeinsam erbracht haben. Ein jeder, von unserer geliebten, glorreichen kemiköniglichen Majestät bis hin zum gemeinen Bauern auf dem Felde hat seinen Beitrag geleistet und gemeinsam haben wir unter der Nisut Führung das geschaffen, was wir heute vorfinden. Mögen es auch "Fremde" gewesen sein, welche kamen und dies vollbrachten, so ist der Beitrag der Kemis nicht zu unterschätzen und er ist zu achten. Mag es auch das Reich der Kemi sein, in dem wir leben, so ist die Arbeit, welche andere - Nicht-Kemi im Blute - dazu beigetragen haben, nicht zu vernachlässigen und ebenso hoch zu achten. Unser Reich war und ist ein buntes Gemisch aus aller Herren Länder, doch alle gemeinsam sind wir unter einem Siegel vereinigt und alle nehmen dort ihre Rollen ein. Niemand hat das Recht außerhalb des ihr oder ihm durch die Götter zugedachten Standes, den anderen zu bevorteilen oder zu benachteiligen. Jeder hat dem anderen gegenüber in diesem Sinne tolerant und offen zu sein. Ebensowenig, wie eine Diskriminierung von der einen Seite zu tolerieren ist, ist dies duldsam von der anderen.

Einwohnerinnen und Einwohner des Káhet Ni Kemi, es ist an der Zeit, das nun endgültig und ein für alle Mal alle zusammenfinden. Ihre kemikönigliche Majestät hat damit begonnen und die liebliche Cronprinces wird dies weiter fortführen. Doch ebenso, wie ihre princessliche Hoheit die Weisheit des Alten Reiches mit sich bringt, sicherlich ein Garant für Kontinuität in der Politik sein wird, so ist sie ebenso in der kem´schen Tradition zu sehen. Zu entscheiden, wie die neuen, gloreichen Jahre unseres Reiches gestaltet werden, ist nicht an uns. Ihre Heilige Eminenz und Ihre princessliche Hoheit haben sich nunmehr auf Ne´charreka´tá zusammengefunden und beide werden einen Weg finden, wie in einer neuen Regierungszeit, eine endgültig stabile Ordnung gefunden werden kann. Ein jeder soll gemäß seinem Stand Meinung und Wille kund tun. Doch, Einwohnerinnen und Einwohner des Reiches, tut dies mit der Weisheit, welche Euch jahrelang zu eigen war.

So bitte ich Euch, nicht durch voreiliges Handeln das zu opfern, was wir gemeinsam geschaffen. Bietet den zahlreichen Feinden - allen voran den schwarzen Horden des Unaussprechlichen - nicht die offene Flanke, auf daß nicht abermals gefährdet, was wir geschaffen. Ich bitte Euch, trage ein jeder das Seinige dazu bei, daß Einheit und Gerechtigkeit nicht nur durch schöne Worte geschaffen werden, sondern auch durch fruchtbare Taten. Die Zeit des künstlichen Lächelns ist vorbei. Jetzt bricht die Zeit an, da ein jeder in seinem Stand, auf seinem Schild, abermals seinen Beitrag dazu leisten kann und soll. Nur so kann ein starkes Reich an der Südspitze des Kontinentes entstehen.

Der Segen der Göttlichen sei mit Euch,
Lang lebe die Nisut!

N. B. Âk-de Sézàr
(RBÖ)

Das Reich am Rande des Bürgerkriegs?

Eigentlich hatte alles ganz harmlos begonnen. Cronprinceß Ela, von ihrer nisutlichen Mutter Peri III. (heilig!heilig!heilig!) erwünschte Thronfolgerin, nutzte ihren ersten Auftritt in der Öffentlichkeit nach ihrem erfolgreichen Abschluß ihres Studienaufenthalts in Methumis zum Besuch des Provinzkonvents zu Chrysemis.
Repa Jandarason reagierte prompt und adressierte einen Aufruf an alle seine Untertanen, in dem Seine Durchlaucht keinen Zweifel daran ließ, daß er - ohne auf die Vorbehalte der Heiligen Borons- und Staatskirche zu achten -, der Cronprinceß vorbehaltlos Treue und Loyalität entgegenbringe. Flugs schloß sich die Nesetet Ni Djerres, Ákiljá Algerîn-de Cavazo, dem Aufruf an, lediglich der Hátya Ni Chrysemis, Rodrigo Diaz Vivarya con ya Sermo, zögerte vor den gestrengen Augen Seiner Durchlaucht.
Am selben Tag noch wurde ein Dokument publik, das die Lage ungleich verschärfte. Nach diesen Unterlagen aus dem Archiv des reuigen Geheimdienstes hatten sich Kanzlei und Kirche viele Jahre lang in gegenseitigen "Einflußsphären" verschanzt und einander im weiligen "Feindgebiet" freie Hand gelassen. Diese ungeheuerliche Unverforenheit nahm Hoheit Al'Mout'pekeret zum Anlaß, Repa Jandarason eine Warnung zukommen zu lassen, wonach sich im "kirchlichen" Chrysemis möglicherweise ein "Zentrum der Illoyalität zur Cronprinceß" bilden könnte. Repa Jandarason reagierte sofort und drohte Hátya Rodrigo Diaz Vivarya con ya Sermo mit der Absetzung und Inhaft sollte er der Cronprinceß die Treue verweigern. Diese zeigte sich zwar ob des fürstlichen Gunstbeweises durchaus erfreut, verbot jedoch jegliche Aktion gegen den tapferen Hátya, dessen strenger Boronglauben, so Prinzessin Ela, "es ihm schwer mache, Unseren Anspruch ohne vorherige Bestätigung durch die Boronskirche" zu akzeptieren.
Nun könnte angenommen werden, daß diese großherzige Geste der Cronprinceß die Lage deeskaliert hätte, doch weit gefehlt. Wenige Tage später überstürzten sich die Ereignisse. Der Hátya Rhuawn Al Mansour Ni Mer'imen, wütend ob der kirchlichen Weigerung, Cronprinceß Ela vorbehaltlos als legitime Nachfolgerin Nisut Per anzuerkennen, richtete ein böses Schreiben an Grand-Inquisitorius Boronîan Pâestumai, der gemeinhin von der sich nun bildenden "Royalistenfraktion" als Hauptgegner angesehen wird. In diesem Schreiben wird dem Hátya Ni Tárethon nicht nur das Betreten der mer'imener Lande untersagt, sondern auch mit dem Abbruch der kompletten Handelsbeziehungen in das Kirchenlehen gedroht.
Während der Grand-Inquisitorius daraufhin eine Forderung gegen Rhuawn Al Mansour aussprach, Cronprinceß Ela zur Zurückhaltung aufrief und der kirchliche Neset von Grauenberg über Truppenverlegungen an die mer'imener Südgrenze nachsann, griff erstmals die Heilige Eminenz selbselbsten ein. In einem Schreiben an Repa Jandarason wies sie diesen zurecht, was die Anerkennung der Nisutwürde anging, denn alleine der Kirche obläge es, eine neue Nisut zu salben. Weiter erhielt auch Rhuawn Al Mansour ein Schreiben aus Laguana, in dem Ihre Eminenz öffentlich Abbitte von dem Novadi forderte. Der Hátya erwidertedaraufhin mit einer Erklärung, und es ist dem Korrespondenten bislang noch unbekannt, ob sich Ihre Eminenz (heilig!heilig!heilig!)damit zufrieden zeigt. Bekannt wurde nur, daß Hátya Al Mansour keinen Fingerbreit seiner Anschuldigungen gegenüber der Person des Grand-Inquisitorius zurückzunehmen gedenkt.
Daraufhin griff Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret wieder zur Feder, gab der Heiligen Eminenz ihre Sicht der Dinge zum besten und beratschlagt zur Zeit mit der eminenzlichen Seret Simin Al'Djabar-Perval.
Derweilen hatte Grand-Inquisitorius Boronîan Pâestumai zu Khefu das Duell gegen Rhuawn Al Mansour siegreich absolviert, bevor er zu Friedensgesprächen mit der Emissärin Ihrer Hoheit, Nesetet Francesca dell'Aquina Ni Ordoreum, zu Djerniako zusammentraf. Die Ergebnisse dieses Treffen mögen wenig verheißungsvoll gewesen sein, denn wenige Sanduhren nachdem Hoheit Al'Mout'pekeret von Nesetet dell'Aquina informiert worden war, beauftragte sie einen Boten, ein Schreiben für Boronîan Pâestumai zuzustellen, und ihr finsterer Gesichtsausdruck und die gemurmelten Worte "...Rhuawn Al Mansour hatte recht..." verheißen nichts Gutes.
Während diesbezüglich noch Antwort aus Khefu aussteht, hat die Nisut alle Truppenbewegungen ohne die Erlaubnis des Oberkommandos der Schwarzen Armee untersagt und die verfeindeten Parteien erneut zur Mäßigung aufgerufen. Unterdessen ist Cronprinceß Ela auf dem Weg nach Laguana, um dort in Vieraugengesprächen mit Ihrer Eminenz eine Lösung für die verfahrene Situation zu finden...

Endergebnis der Secha-Wahl 25 S.G.liegt vor!

Der Niedere Adel des Káhet hat sich entschieden. Erneut wird der Akîb Ni Seku Kesen, Thorn M. Margatnep, die Akîbets, Akîbs, Nedjesets, Nedjes, Sahs und Sahets im Cronrate vertreten. Damit tritt der Djunizer zu seiner dritten Amtszeit an. Beachtlich ist aber auch das gute Ergebnis seines Hauptkonkurrenten, Rodrigo Diaz Vivarya con ya Sermo, das umso mehr Respekt hervorruft, als der ehemalige Akîb Ni Ibekla erst seit wenigen Monden im Reich in Amt und Würden ist. Auch der dritte Kandidat, Sah Abdul ibn Meheb Ni Mehenev, zeigt sich über sein Ergebnis hocherfreut.
Drei Adelige wurden von der Abstimmung ausgeschlossen: Phelippa dela Salmoranes, ehemalige Akîbet Ni Antien'Maret und Secha-Kandidatin, gegen die in Kürze ein Urteil wegen hochverräterischer Reden bekanntgegeben werden wird, Sah Gerdorn Wolf Ni Nechet, der als zum Tode verurteilter Ketzer im Gewahrsam der Boronskirche bleibt, und Sah Demian Düsterior, der seit einigen Monden ohne ein Lebenszeichen verschollen ist.
Die Stimme der Sahet Beskania von Beskan (Djunizes) liegt zwar vor, wird aber noch auf ihre Gültigkeit überprüft.

 

GESAMT (156 Stimmen)

 

Stimmen

 

%

 

Thorn Murgor Margatnep "Zardek"

72

46.2 %

Rodrigo Diaz Vivarya con ya Sermo

55

35.3 %

Abdul ibn Meheb

25

16.0 %

Suspendiert

4

2.6 %

 

Cron-Justitiar Garion Eisenfaust Ni Chrysemis tritt von allen Ämtern und Pflichten zurück

Der Rücktritt von Hátya Garion Eisenfaust von Chrysemis von allen Ämtern und Pflichten hat zu umfangreichen Neubelehnungen in der Táhatya Chrysemis geführt.

Neuer Hátya Ni Chrysemis wird mit sofortiger Wirkung Rodrigo Diaz de Vivarya con ya Sermo, ehemaliger Akîb Ni Ibekla.
Neue Akîbet Ni Ibekla wird demzufolge Jariella Aarenburg ehemals Sahet Ni Rhônda.
Das Amt des Ser-Akîb Ni Benbukkula, ehemals Rodrigo Diaz de Vivarya con ya Sermo, entfällt mit sofortiger Wirkung.
Dem ehemaligen Hátya Ni Chrysemis, Garion Eisenfaust, wurde die Herrschaft über die Tá'akîb Marlan angetragen, deren Akîbet Phelippa Delazar ein Ausscheiden aus allen Ämtern und Titeln zugunsten ihrer Karriere in der keminisutlichen Flotte erwägt.
Neuer Cron-Justitiar wird Akîb Managarm Ni Zenach, vorbehaltlich der nisutlich akzeptierten Reorganisation des Reichsgerichts.
Das Amt des Marschall des Heeres wird vom Oberkommando der Schwarzen Armee Tesuhem Ricardo von Grauenberg Ni Terkum ob seiner Verdienste bei Mohema, in Wachtelsfels und vor Ujak verliehen.

Respons der Heiligen Nisut auf die Meinungskundgebung des verehrten Secha der Kemi

Wir vernehmen erneut die Aussagen des Secha, der nimmer müde wird, sich der Vertretung der Interessen des Kleinadels zu rühmen. Wir sehen dies mit Freude, ist dieser Einsatz doch nicht mehr und nicht weniger als seine Pflicht. Dennoch ist nun an Uns, einige Anmerkungen zu tätigen, denn Uns deucht doch bisweilen, als sei der Secha in manchen Dingen eher mangelhaft informiert.

Ad 1.: Der Kronrat wartet, das ist fürwahr richtig. Doch mitnichten alleine auf die Entscheidungen des Großen Konvents - denn der Kleine Konvent ist ebensowenig mit den Beratungen am Ende. Ist es dem Secha denn nicht bekannt, daß Wir noch auf die Meinung der Adeligen warten, die nicht in Re'cha vertreten waren? Wie kann der Secha behaupten, der Kleine Konvent habe bereits die ihm vorgelegten Fragen entschieden? Will er all denjenigen die Entscheidung vorwegnehmen, die nicht zu Re'cha mitstimmten? Dies mißbilligen Wir!

Ad 2.: Wir halten definitiv und endgültig an dem von Uns ausgesprochenen Enthaltungsverbot fest. Es ist Unsere Erwartung an Unsere Adeligen, eine Meinung zu äußern, auf Fragen, die Uns wichtig scheinen, denn dies ist das Mindeste, das Wir fordern. Die Aufgabe des Secha ist es, dem Kleinen Konvent Fragen vorzulegen, die im Interesse der Gruppe des Kleinadels sind, und nur solche, denn der Kleine Konvent beschäftigt sich nur mit Problemen, die die Gesamtheit des Kleinadels angehen. Es muß Aufgabe des Secha sein, solche Fragen vom Kleinen Konvente fernzuhalten, die nicht die Gesamtheit desselben betreffen.

Ad 3.: Wir sind nicht geneigt, in Fragen, deren Antwort ein schlichtes 'nein' oder 'ja' beinhalten, von einer Meinungsvielfalt zu sprechen, die für den Kleinen Konvent nicht zu bewältigen ist. Pflicht des Secha ist es hierbei, Fragen allgemeinen Belangs auf eine ebensolche Ebene zu reduzieren.

PIIIS.
(PES)

Respons auf die Bekanntmachung der DIA betreffs des Enthaltungsverbotes beim Kleinen Konvent

Der Konventum minor ist eine Einrichtung für, von und durch den niederen Adel, mit dem Secha als Sprachorgan. Wie bereits richtig festgestellt wurde ist dieser Konvent kein Staatsorgan der Willensbildung sondern der Willensunterrichtung. Und genau diese Willensunterrichtung wird durch das Wort des Sechas im Kronrate praktiziert, wo der Nisut - Boron möge sie schützen - der Wille des Kleinadels kund getan wird.
Es ergeben sich zwingend zwei Fragen:
1. Ist es Aufgabe von Außenstehenden in die interenen Angelegenheiten des kleinen Konvents hineinzureden?
2. Und zweitens, übt der Kleine Konvent seine Aufgaben derzeit nicht richtig aus?

Erstere Frage wird durch nisutliches Wort bereits beantwortet, denn der Kleine Konvent ist die Institution für den niederen Adel und nur für diesen. Kein Außenstehender außer der Nisut selbst hat das Recht, sich in die internen Angelegenheiten des niederen Adels einzumischen.Zweitens ist es Fact, daß der Kleine Konvent derzeit wieder getagt hat und nun der Kronrat wieder einmal auf die Entscheidungen des Großen Konvents und der übrigen Beteiligten wartet, um der Nisut endlich den Willen des Reiches kund tun zu können. Es ist also müßig darüber zu diskutieren, ob der Konventum minor seinen Aufgaben nachkommt, er hat dies bereits getan, vielmehr sollten endlich die Mühlen der anderen Institutionen mit Wasser versorgt werden, als weiterhin zu versuchen, dem kleinen Konvent irgendwelche Vorschriften zu machen. Die DIA sollte eher dem Großen Konvent nahe legen, endlich zusammen zu treten, auf daß die nisutlichen Fragen beantwortet werden können.

Was nun jenes Enthaltungsverbot angelangt, so mögen sich die Initiatoren von diesem vor Augen halten, daß es sich bei dem niederen Adel des Reiches nicht um eine homogene, überschaubare Gruppe handelt, sondern vielmehr um eine heterogene Interessensgemeinschaft mit mannigfaltigen Zielen, Wünschen und Aufgaben. Diesbezüglich ist es unmöglich, daß jedes Mitglied zu jedem Punkt, welcher zur Abstimmung kommt, eine eigene Meinung hat. Was interessiert es den Mer´imener Adeligen, ob in Frencaal neue Kunsthallen errichtet werden oder nicht? Der Kleine Konvent kann keineswegs mit der überschaubaren Gruppe des Großen Konvents verglichen werden, wo es tatsächlich darauf ankommt, daß tatsächlich jeder oder jede Hochadelige ihre/seine Stimme abgibt. Der Kleine Konvent ist zahlenmäßig die stärkste Fraktion im Reiche und bei solch einer großen Gruppe können nicht alle Meinungen berücksichtigt werden, vielmehr wird im Kleinen Konvent der Versuch unternommen Meinungsrichtungen zu erarbeiten, d.h. es müssen Kompromisse erarbeitet werden, die eine unterstützende MEHRHEIT erhalten. Daß es dabei immer Einzelne gibt, die dabei übergangen werden und dieses normalerweise nur durch eine Enthaltung zum Ausdruck bringen können sollte selbst dem DIA klar sein. Wenn es bei einer jetzt fiktiven Frage um ein Ja oder Nein geht, wird es aufgrund der Großen Zahl an verschiedenen Meinungen immer Personen geben, die sich durch diese Wahlmöglichkeiten nicht korrekt vertreten sehen und deshalb entweder eine dritte Möglichkeit zur Abstimmung bringen wollen - ja oder sich eben enthalten. Wenn der Kleine Konvent alle 70 Meinungen der verschiedenen Teilnehmer zur Abstimmung bringen würde, wären wir heute noch in Re´Cha und würden beraten. Die Möglichkeit der Enthaltung ist somit keine Verweigerung der Meinung, sondern vielmehr ein machtvolles Instrument, um den Kleinen Konvent Entscheidungsfähig zu halten!

Aus diesem Grunde rufe ich hiermit dazu auf, daß sämtliche Niederadeligen sich wortreich bei unserer geliebten Nisut melden mögen, um Ihr den Willen des Niederadels kund zu tun, daß im kleinen Konvent das Enthaltungsverbot am falschen Platz eingesetzt wurde. Der Wille des Niederen Adels ist es, daß wir frei über unsere Interessen entscheiden können und dies beinhaltet es ebenfalls, daß ein Baron, Edler etc. das Recht hat, sich den vorherrschenden Hauptströmungen an Meinungen nicht unterwerfen zu müssen, sondern sich durch Enthaltung davon distanzieren zu können. Das Recht auf Enthaltung ist ein wichtiger Bestandteil des kleinen Konvent, der die schnelle Entscheidungsfähigkeit unserer Institution sichert.

gez. Thorn M. Margatnep, Secha der Kemi
(YNI)

Arroganz eines Sterbenden

Wie unlängst bekanntgeworden, hat Ihre Hl. Majestät, Nisut Peri III. Ni Kemi, dem untergehenden Mittelreich erneut ein umfassendes Friedensangebot unterbreitet. Die Rabenschwinge Aktuell veröffentlicht an dieser Stelle den gesamten diesbezüglichen Briefwechsel, der einen vernünftigen Menschen ob der Borniertheit der garethischen Regierung im Angesicht des Untergangs nur schaudern läßt:

 

"Ihre Majestät Peri III. Setepen Ni Kemi
Ynbeht im Lande des Herrn Tárethon
Káhet Ni Kemi

gegeben am 6. Tag des Freimondes der Hesinde 25 Sá Gereh

An Seine Hochgeboren Dexter Nemrod von Ulmenhain Ni Wehrheim

 

Hochgeboren,
schwere Zeiten erfordern mutige Schritte, und so wollen Wir nicht lange um das Rabennest herumschleichen, sondern gleich zur Sache kommen. Wiewohl unsere Reiche im Zwist miteinander liegen und unschöner Hader uns entzweit, wollen Wir nun hiermit den ersten Schritt wagen, um Seiner königlichen Hoheit, dem Reichsbehüter, über Eure werte Persona erneut die Hand zu reichen, um das zu erlangen, was schon lange Unser Bestreben war: Friede zwischen Kemi und den Erblanden Rauls.
Während die Horden des Verderbers Euch bedrängen und sich die Kräfte des Guten gegen das abgrundtief Schlechte, Verabscheuungswürdige, zusammenschließen, wo jeder Schwertarm gebraucht wird gegen die daimonische Nemesis, die Dere heimsucht, da streiten sich hier im Süden Unsere wackeren Söldlinge mit den Euren, und der Kampf um den Preis, die Kontrolle der Stadt Hôt-Alem, ist nur dem zunutze, der danach trachtet, alle Rechtgläubigen unter sein Joch zu zwingen.
So bitte ich Euch, Hochwohlgeboren, tragt an des Prinzen zu Gareth Ohr diese Worte Unserer Majestät: Laßt es uns beenden, den widersinnigen Zank und Streit! Nehmt Unsere Hand, Majestät zu Gareth, und laßt Uns Frieden schließen, so wie Ihr es tatet mit Unserer Kaiserin zu Vinsalt, die dem wackeren Hal von Gareth nun eine Schwester ist.
Wir wollen nichts von Euch fordern, was nicht recht und billig, doch gleichwohl auch geben, was dem Neuen Reiche gebühret. Nehmt Unsere Hand, Brin von Gareth, königliche Hoheit, und Wir werden den Status anerkennen, den Ihr der Stadt Hôt-Alem zuerkennen mögt und nimmermehr streiten lassen gegen jene, die diesen Anspruch dorten verteidigen. Wir werden Unsere Söldlinge heimschicken und alle Güter und allen Handel in und um die Stadt wieder erlauben.
Friede soll herrschen und Eintracht, so Ihr anerkennen mögt, daß das Káhet Ni Kemi ein souveränes Königinnenreich, daß alle seine Verträge zurecht geschlossen und sein Status nicht minder dem eines jeden Königreichs auf Deres weitem Runde sei. Und eines noch, Hochwohlgeboren, mögt Ihr dem tapferen Reichsbehüter kundtun. Eines noch, was Wir erbitten, denn versprochen haben Wir vor Boron, dem Herrn, daß Wir nimmer akzeptieren werden, daß die alten kem’schen Ansprüche auf die Stadt nichtig seien. So bitten Wir Euch: Wählet für den Status Hôt-Alems denselben, den die vinsalter Kaiserliche Hoheit für Ihr Lehen Benbukkula erwählet hat! Erlaubt Uns, den von Euch bestätigten Protektor von Hôt-Alem als einen Adeligen im Range eines Barons in Unseren Adelslisten zu führen! Dies ist weise, denn nichts würde sich ändern an Eurer Oberhoheit über Stadt und Hafen Hôt-Alem, da der König zu Gareth, der Reichsbehüter, immer noch sein König - und bald schon - so’s die Götter fügen - sein Kaiser, dessen Lehnshoheit Wir als Königin im Falle des Friedensschlusses freudig akzeptieren wollen, wäre. Uns aber erlaubt dies, ein borongefälliges Versprechen zu halten, dem Herrn Protektor aber wird es die Freundschaft seiner Nachbarn erbringen.
Hochwohlgeboren, königliche Hoheit, Reichsbehüter, dies ist, was Wir geben und nehmen wollen für den Frieden: Anerkennt Unser Reich explizit als das, was es ist - denn Unsere Rechtsgelehrten sagen, Ihr hättet durch den Oberfels’schen Frieden dies indirekt bereits getan, indem Ihr alle Verträge Unserer Kaiserlichen Mutter - also auch den Vinsalter Vertrag, der Uns als souveräne Königin anerkennt - anerkanntet, und wählet für die umstrittene Stadt den Status eines Condominiums - unter Eurer Oberhoheit -, und Wir geben Euch dafür Frieden und Freundschaft, so wie es Unsere Kaiserliche Mutter tat.
Boron, der Herr, sei Unser Zeuge, daß kein Lug und Trug Unser Herz verdunkelt! Trauer ist es, die es schwer macht, Trauer und Furcht ob der Bedrohung, die die Zwölfgöttlichen Lande heimsucht. Und so Ihr geneigt seid, Unsere Hand anzunehmen, sei eine weitere Bitte an Euer Ohr gebracht: Viele Freiwillige, ein Banner wohl, stehen bereit, wider die unheiligen und boronlästerlichen Wesenheiten zu streiten. Wir bitten Euch: Erlaubt ihnen, dies zu tun, denn so wir gemeinsam den gerechten Frieden gewinnen, mögt Ihr Uns nimmer als Rebellin sehen.
Der Herr segne Euch, die königliche Hoheit zu Gareth und alle Menschen, Elfen und Zwerge, die ungebrochenen Mutes wider den Schwarzen Verderber streiten.

Möge das Licht den Sieg davontragen!

Boron mit Euch!

PIIIS."

 

"Ihre Majestät Peri III. Setepen Ni Kemi
Ynbeht im Lande des Herrn Tárethon
Káhet Ni Kemi

gegeben am 10. Tag des Freimondes der Peraine 25 Sá Gereh

An Seine Hochgeboren Dexter Nemrod von Ulmenhain Ni Wehrheim

 

"Hochgeboren,Wir sehen mit Enttäuschung auf Eure Reaktion Unsere Initative betreffend. Ist es doch schon ein Affront, Uns über den aventurischen Boten und nicht persönlich Nachricht zu geben, so müssen Wir Uns vordringlich doch fragen, was denn diese Antwort soll. Unter Unseren Lehnsleuten gibt es keinen Rakolus, keinen Grafen Praske. Alle, auch die Anhänger des Linken Weges der arcanen Kunst, haben unlängst zu Ujak gegen die Horden des Dreizehnten gestritten und obsiegt. Ihr wollt also Unsere Hand ausschlagen mit jenen fadenscheinigen Argumenten? Sind die langen Listen der Geächteten, die Ihr über den Boten verbreitet, gefüllt mit den Namen Unserer oder des Reichsbehüters Lehnsleuten?
Nun, so sei's eben. Eure närrische Politik zwingt Uns, die Belagerung Hôt-Alems aufrechtzuerhalten, anstatt diese wackeren Söldlinge gegen den Schwarzen Borbarad auszusenden. Auch Wir, als Königin eines kleinen Landes, müssen Unser Gesicht waren. Ihr habt nun bereits zum dritten Male Unsere friedlich gereichte Hand ausgeschlagen. Einen vierten Versuch Unsererseits wird es nicht mehr geben.
Möge der Heilige Rabe Euch segenen und Hesinde Euch erleuchten.

PIIIS."

(PES)

Die Dienststelle für Innerkem'sche Angelegenheiten tut kund und zu wissen:

In den Provinzen Mer’imen und Ordoreum, beide Táhekátet Chentasû, wurden folgende Titel und Lehen neu vergeben:

Táhátya Mer’imen:
Seine Erlaucht Rhuawn Hakeem Al’Mansour, Hátya Ni Mer’imen (Der bisherige Ser-Hátya Sighelm Streizig Ni Sechem-Dewa trat von seinem Amte zurück. Eine neue Seret oder ein neuer Ser wurde von Seiner Erlaucht bisher nicht benannt.)
Ihre Hochgeboren Rabana sa Delazar, Akîbet Ni Sechem Dewa
Seine Hochgeboren Armando Al’Daggar, Akîb Ni Mercha
Seine Wohlgeboren Jassafer Al’Mansour, Sah Ni Karadagh
Seine Wohlgeboren Né’mékâth B. Âk-de Sézàr, Sah Ni Sechen
Seine Wohlgeboren Mohammed al-Chadir, Sah Ni Nawahna

Tanesetet Ordoreum:
Ihre Hochwohlgeboren Francesca dell’Aquina, Nesetet Ni Ordoreum(Der bisherige Ser-Nesetet Savertien C.H. Mierfink Ni Semjet bleibt weiterhin im Amt.)
Seine Hochgeboren Barrió dos Santos-dell’Aquina, Akîb Ni Táyarret(Beide Ernennungen werden wirksam mit dem Antritt der Güldenlandreise Ihrer Hochwohlgeboren Zarachat saba Ta’at.)

Oberamtsrat D.I.A. Abt. XVIII/Rechtsangelegenheiten Praiodan Niederhäuser (PW)

Bekanntmachung der Adminsitration für innerkem'sche Angelgeneheiten betreffs des Enthaltungsverbotes beim Kleinen Konvent

Die in dieser Sachfrage aufgekommene Diskussion wird inzwischen mit einer Leidenschaft geführt und einer derartigen Anteilnahme, daß tatsächlich große Dinge besprochen zu werden scheinen. In der Tat geht es um einzig die Frage, ob der Conventus minor zum derzeitigen Stand seiner Geschäftsordnung handlungsfähig ist oder nicht.
Für ein Staatsorgan mit einem begrenzten Entscheidungsrahmen ist es entscheidend, daß dieser Rahmen völlig ausgeschöpft wird; solange der Konvent unter seinen Möglichkeiten bleibt, entspricht er ganz gewiß nicht der Maßgabe der Nisut, die sich so einen Überblick über den Willen des Kleinadels verschaffen will, so die Erklärung der Nisut vom 30. FBO 15. SG.: Er ist kein Staatsorgan der Willensbildung, sondern der Willensunterrichtung. Dieser Zweck wird maßgeblich behindert durch Enthaltungen, die ein Nullum an Willensunterrichtung (womöglich nicht an Willensbildung, angeblich ist keine Antwort ja auch eine Antwort) sind. Zudem wäre es auch absurd, bei einem System der Enthaltungen den Akîbs und Akîbets zwei, den Sah und Sahets aber nur eine Stimme zuzugestehen, denn in dieser Stimmgewichtung liegt eine zwingende Ranggewichtung, die bei jedem sich enthaltenden Akîb und jedem demgegenüber abstimmenden Sah ausgehebelt werden würde.
Die verfängliche Argumentation, im "Enthaltungsverbot" läge eine Schwächung des Konvents, birgt die Verwechslung, daß ein Mandatsträger, der sich äußern muß, gleich dem sei, der sich nicht äußern darf. Daß eine Regelung, welche aber sogar im Gegenteil gerade die Willensbildung fördert (also über die eigentliche Funktion des kleinen Konvents hinausgeht) -scilicet durch nunmehr nötige Debatten und größere Sachkenntnisverschaffung - eine Schwächung des Konvents darstellt, ist sonach falsch.
Fazit: aus dogmatischer und praktischer Sicht ist insofern eine Abschaffung der Enthaltungsmöglichkeit im Kleinen Konvent begrüßenswert.
Managarm
(TPG)

Die Nisut der Kemi, Ihre Majestät Peri III. Setepen, befiehlt:

Höret, Cronrätinnen und Cronräte, Adelige des Káhet Ni Kemi, was die Heilige Nisut Peri III. Setepen, sie lebe ewig!, verfüget hat:
Im Namen Borons, des Heiligen Rabens, Götterfürst, verfügen Wir mit der Uns vom Gott der Götter verliehenen Macht:
Daß Wir fürderhin bei allen Konventen Unseres Adels nicht akzeptieren werden, daß Adelige Unseres Reiches ihre rechtschaffene Meinung hinter einer sogenannten 'Enthaltung' verbergen, denn Uns sind Adelige genehm, die sich zu den zur Diskussion stehenden Themen äußern mögen. Wir weisen das Argument des Secha, Hochgeboren, zurück, wonach Wir von Unseren Lehnsleuten nicht das Wissen um die Bedeutung Unserer Fragen einfordern können. So Wir geruhen, den Adel zu befragen, so wird dies so rechtzeitig geschehen, daß eine jede Akîbet, ein jeder Sah sich kundig machen kann, auf daß Wir den Ratschluß derselben vernehmen können.
Es sei fortan durch Unseren ausdrücklichen Willen untersagt, sich im Kronrat, im Kleinen und im Großen Konvent der Stimme zu enthalten, wenn Wir den Adel um seine Meinung ersuchen.
So ist es beschlossen. Im Namen Borons, des Herrn.
PIIIS
(PES)

Unabhängigkeit des Kemi-Reichs nun auch von Gareth akzeptiert! Jubelfeiern im ganzen Land!

Nach der Anerkennung der kem'schen Souveränität durch die bosparaner Krone und zahlreiche Staaten in Aventuriens Süden, hat sich nun auch das Mittelreich nicht länger weigern können, die faktische Unabhängigkeit des Kemi-Reiches zu besiegeln. Im Vertrag von Oberfels, der einen umfassenden Frieden zwischen Gareth und Vinsalt garantiert, verzichtet Reichsbehüter Brin auf alle in den Jahren der Herrschaft Hals verlorenen Gebiete und anerkennt ausdrücklich die Ansprüche und Verträge Vinsalts in der Südmeerregion - und damit auch den Vinsalter Vertrag, in dem Ihre kaiserliche Hoheit Amene-Horas die kem'sche Souveränität anerkannt hatte. Inzwischen finden überall im Lande Festivitäten und Bälle zur Feier dieses historischen Tages statt, wiewohl sich die Cantzeley der Nisut noch mehr den Kopf um das dadurch verschärfte Problem Hôt-Alem zerbricht.

KKAB weist Loyalitätskritik schärfstens zurück

Das KKAB hat nun durch seinen Marschall selbselbsten auf die in Auszügen veröffentlichte Studie über die kem'sche Militärstruktur von Adarian von Dragentodt aus Yleha reagiert. Wie der Marschall empört konstatierte, weise er alle Kritik an der vermeintlichen Illoyalität des Bureaus der Nisut gegenüber schärfstens zurück und verbürge sich gleichwohl für die Treue der Ordensgemeinschaft des Hl. Laguan. Auch Neset de Cavazo, Yret Ni KKAB, war zu einer Stellungnahme bereit:
Dieser - nun, kaum informierte Neubürger - hat nicht die Ahnung, wovon Er spricht. Es würde mir umso mehr konvenieren, wenn Er sich um die Angelgenheiten in seiner Separatistenprovinz kümmern würde, anstatt lächerliche Anschuldigungen ohne jegliche Grundlage zu verbreiten. In diesem Zusammenhang danke ich Ihrer Hoheit Al'Mout'pekeret, die mich in meiner Meinung bestärkt, daß die ungeklärten Vorfälle in Yleha eher zur Besorgnis Anlaß geben als die unsinnigerweise unterstellten Illoyalitäten des KKAB und des Ordens des Hl. Laguan (Heilig! Heilig! Heilig!) der Krone gegnüber. Lang lebe die Nisut!

Nisut verbietet Kandidatur von Hochadeligen bei der Secha-Wahl

Aufgrund zunehmender Unstimmigkeiten den Modus der Secha-Wahl betreffend, hat Nisut Peri III. Setepen (Heilig! Heilig! Heilig!) endgültig klargestellt, daß sie es nicht billige, wenn sich Hochadelige, die mit einem Sah-Titel nominell auch zum Kleinadel gehörig sind, für die Vertretung desselben im Kronrat zur Wahl stellen. Diese Entscheidung richtet sich insbesondere gegen den Neset Ni Terkum - der in Kürze zum Sah Ni Thergas ernannt werden soll - und die Nesetet Ni Djerres, die beide Interesse an einer Kandidatur für die Nachfolge des Secha Margatnep angemeldet hatten. Secha Margatnep begrüßte die Stellungnahme der Nisut als nützlich für die Stärkung der Interessen des Kleinadels, während sowohl Ricardo von Grauenberg als auch Akiljá Algerîn umgehend von ihren Plänen Abstand nahmen.

Bekanntmachung des Reichsschatzmeisters:

Offertation zur Glorie Ihrer Nisut
Horchet auf Ihr Edlen und Adeligen des Reiches unserer Nisut!
Hiermit proklamieren wir, Seine Exzellenz Haniball von Hasenhausen, meines Zeichens Reichsschatzmeister Ihrer glorreichen Nisut, und Seine Exzellenz Sayshaban Ftaihif, seines Zeichens Reichszehntprüfer Ihrer glorreichen Nisut, eine Offertation zum Wohle des Volkes.
Möge jede Seret, Hekátet, Repat, Djurepat, Hátyat, Nesetet, Chat, Akîbet, Nedjeset, Tesnedjut oder auch Sahet, jeder Ser, Hekat, Repa, Djurepa, Hatya, Neset, Cha, Akib, Nedjes, Tesnedju oder auch Sah, welche oder welcher ein gerechtfertigtes und plausibel dargelegtes Anliegen hat und der Meinung ist, dafür eine Unterstützung in klingender Münze erhalten zu können, sich bei uns melden.
Wir werden den Anträgen, welche unseren Meinungen nach gerechtfertigt sind, unseren Segen geben und eine angemessene Anzahl Suvar zuteilen.
Lang lebe die Nisut!
(TOM)

Bekanntmachung des Reichsschatzmeisters:

Nehmet zur Kenntnisse, Ihr Adeligen des Reiches Ihrer glorreichen Nisut!
Ich, Seine Exzellenz Haniball von Hasenhausen, Administrator D.F.W. und Reichsschatzmeister Ihrer glorreichen Nisut, sie lebe lang!, gebe bekannt, daß ein jeder Lehnsnehmer und eine jede Lehnsnehmerin der Nisut mir hat Rechnung zu legen über den vom ihm oder ihr betriebenen Handel innerhalb des Reiches und im besonderen über den Handel, welcher gehtet über die Grenzen des Reiches der glorreichen Nisut hinaus. Ein jeder und eine jede schreibe eine Aufstellung darüber, welche er oder sie per Bote schicken sollan meine Behörde.
Dieses dient dazu, den Handel zu verbessern und zu sichern, eine gerechte Verteilung zu ermöglichen, sowie der Erleichterung meiner Investigation, welche in Bälde ihren Beginn finden wird.
So stelle sich ein jeder und eine jede auf meinen Besuch ein.Ich bin überzeugt, daß alle Adelsleut' der glorreichen Nisut diese Aufgabe zur Ordentlichkeit erfüllen und mir die Resultatio schnellstmöglich zukommen lassen werden.
Lang lebe die Nisut!
(TOM)

Weitere Umstrukturierung des Reiches beschlossen

Unter der Federführung des Repa Ni Neu-Prêm, Torben Jandarason, wurde kürzlich im Kronrat die längst überfällige Reichsgrundreform der Tárepa Neu-Prêm beschlossen. Hiernach wird die ehemalige Tánesetet Aáresy mit der Tá'akib Cháset zur Tánesetet Djerres unter Nesetet Akilja Álgerîn-de Cavazo vereinigt, während der Táhátya Chrysemis die Provinzen Benbukkula undIbekla zugeschlagen werden - bislang als unabhängig verwaltetes Condominium Teil der Überseeprovinz. Über die Besetzung der entsprechenden Verwaltungsposten wurde noch nicht endgültig entschieden.

Nisut Peri lehnt Einmischung in Ost-Yleha strikt ab

Bezüglich separatistischer Tendenzen in Ost-Yleha hat Nisut Peri III. heute zu Ynbeht unmißverständlich klargemacht, daß sie nicht gedenke, zugunsten der Aufständischen in Yantiro einzugreifen. Ost-Yleha sei gemäß dem Südmeer-Vertrag vom 1.FIR.15 S.G. syllanisches Territorium und auch als solches zu respektieren. Damit erteilt die Nisut allen ylehischen Bestrebungen zur gewaltsamen Wiedervereinigung der Provinz eine deutliche Absage. 'Ziel Unserer Regierung kann es nur sein, die wünschenswerte Vereinigung der Provinz Yleha auf dem Verhandlungswege zu erreichen. Ein Angriff auf unsere Bündnispartnerin aus Sylla kann und wird nicht geduldet werden.'
(PES)

Reformen im Handelswesen?

Seine Exzellenz der Reichszehntprüfer des Königreiches der Kemi, Sayshaban Ftaihif, gibt angesichts des bald veröffentlichten Zwischenberichtes bekannt, daß er plane, umgehende Reformen im Bezug auf die Handelsfreiheit der einzelnen Lehen durchzuführen. Nach Auffassung des Reichszehntprüfers sollen alle Verträge, die eine Grenze von 500 Suvar sowohl im Ein- als auch im Verkauf überschreiten, von seiner Exzellenz selbst individuell versteuert werden. Sinnig sei es, zu verhindern, daß den Adeligen eine allzu große Freiheit gegeben werde, die nur allzu leicht ausgenutzt werden könne. Desweiteren bürge dieser Beschluß auch Vorteile für arme Tá'akîbs, wie zum Beispiel Taîmen, die auf Grund der neuen Regelung nun leichter besteuert werden könnten, was zur Folge habe, daß mehr Geld für das Volke da sei. Freilich muß dieser Vorschölag erst von Ihrer Majestät Peri III Setepen, sie lebe dreimal hoch!, erst abgesegnet werden, doch es hat sich schon im Vorfeld gezeigt, daß die Nisut Seiner Excellenz durchaus gewogen sei. Ein erstes Exempel war durchaus schon von Erfolg gekrönt. So wurde der Verkauf des Landhauses Paligan in der Tá'akîbet Tàyarret nur leicht besteuert, um es der Akîbet Francesca dell' Aquina zu ermöglichen, bald die Furchen des Grauens, die die Aufstände in Djáset und die Umtriebe in Ujak geschlagen haben, zu schließen.
(MAT)

Neuordnung des Reiches proklamiert!

Während ihres Besuchs in der ordoreer Tá'akîb Yleha hat Nisut Peri eine umfassende Neuregelung der Grenzziehung im Reich verkündet. Wie erwartet, fällt die Táhátyá Mer'imen zur Gänze an ihre Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret, die im Gegenzug dafür ihren Herrschaftsanspruch auf die Táneset Terkum an die Heilige Borons- und Staatskirche abtritt. Ausnahme hierbei ist die Tá'akîb Táyarret, die weiterhin beim Herzoginnentum als Teil der Provinz Ordoreum verbleibt. Weiterhin wurde verfügt, daß Ordoreum die Tá'akîb Hápet an Mer'imen abtritt, während die mer'imener Provinz Demyunem gegen eine Entschädigungszahlung an Terkum fällt. Die vormalige Tá'akîb Yleha wird - eingedenk ihrer glorreichen Geschichte - zur eigenständigen Táhatyá im Gefüge des Herzoginnentums erhoben. Bislang waren weder aus Yleha noch von Seiten Ihrer Eminenz Aussagen zur inneren Strukturierung der neugeschaffenen Provinzen zu erhalten. Ebenfalls unbestätigt bleiben Gerüchte, wonach Ihre Hoheit auch über einen Verkauf der Tá'akîb Sechem Dewa an Terkum nachdenkt.

Militär will "Schwung ausnutzen"

Eine selbstbewußte Sprecherin Alea von Zemensev hat kurz nach dem Sieg der kem'schen Truppen bei Ujak bestätigt, daß die Schwarze Armee den "Schwung dieses Sieges" auszunutzen gedenkt. Mit großer Sicherheit kann von einem Angriff auf Hôt-Alem und die in der alemitischen Bucht gelegenen Inseln ausgegangen werden, nachdem Verhandlungen mit den reich'schen Besatzern gescheitert sind. Auch die Truppen in Fort Westerheim an der Westgrenze wurden in Alarmbereitschaft versetzt, denn die Hungeraufstände auf brabaker Territorium drohen auf das Nisutreich überzugreifen. Ein kleiner, jedoch nicht zu verachtender Erfolg wurde heute aus dem Inselhauptquartier zu Re'cha gemeldet. Flottenmarschall Jandarason gab bekannt, daß die Flotte Ihrer Majestät den mit den al'anfaner Besatzern ausgehandelten Waffenstillstand vor Chenev dafür genutzt hat, ein gut befestigtes und besetztes Fort an der Schädelbucht im nördlichen Aeltikan zu errichten. Mit dieser Aktion an der Stelle, wo vor fünfzehn Jahren der erste Sieg der Kemi gegen Al'Anfa erfochten wurde, bekräftigt das Reich seinen Anspruch auf das Eiland.