Archiv Tárethon

Neuigkeiten aus der Provinz Tárethon

Akîb ni Djerniako nimmt Amtsgeschäfte wieder auf

Nach wochenlanger religiöser Einkehr zu Laguana nahm der Akîb ni Djerniako, Djezeron Paestumai, dieser Tage seine Arbeitsgeschäfte wieder auf, nachdem er diese kommissarisch in die Hände seines getreuen Schreibers Shêp'seth'Kah Morganor-Paestumai gelegt hatte.
Eine tiefgreifende Sorge und Verunsicherung angesichts der verheerenden Geschehnisse sowohl im Norden des Kontinents, wie auch die poltischen Querelen in Kemi sollen den Akîb zu diesem Entschluss veranlasst haben.
Spekulationen, dass der Aufenthalt zu Laguana mit verunglückten Artefakt-Experimenten oder mit dem spektakulären Fund in Grünbruch zu tun hatte, wurden bislang von Seiten der Familie Paestumai rigoros ins Reich der Phantasie zurückgewiesen.
Wen're H'Anch
(BPO)

Hátyat versammelt Verwaltung um sich

Die frisch gebackene Hátyat Ni Tárethon, Rabana Pâestumai, hat die höheren und mittleren Verwaltungsbeamten der Provinz nach Djett in den momentan von ihrer beanspruchten, alten Gouverneurspalast bestellt. Gemäß den zugänglichen Informationen ist bekannt, dass die Hátyat wohl neben einem allgemeinen Kennenlernen der ihr unterstehenden Verwaltungsbeamten auch die Absicht hegt, die neuerliche Reichsstrukturreform in allen Belangen in ihrer Provinz durchzusetzen gewillt ist und dabei den nur noch verbeamteten Verwaltern der Territorien dies vor Augen führen will.   Ein Gerücht innerhalb der Táhátyat spricht indes auch schon von einem möglichen Provinzrat, wozu sich die Hátyat allerdings gänzlich ausschweigt. Eine Klärung der zukünftigen Zusammenarbeit der Territorien untereinander, wohl gerade auch in wirtschaftlichen Belangen, wird wohl genau so auf der Tagesordnung zu finden sein, wie den vermeintlichen Statusbericht hinsichtlich des neuen Territoriums Djerniako, welches als einziges in Tárethon einen größeren geographischen Umbruch erfahren hatte. Nicht umsonst hat anscheind Hátyat Pâestumai gerade Djett - einstiger Hauptort des aufgelösten Territoriums Laratusaî - als Versammlungsort ausgewählt.
(RTR)

Randale in Khefu nach Immanspiel

Khefu - Nach dem unerwarteten Ausscheiden gegen die nunmehrige Freizeittruppe von KIS Khefu lieferten sich gestern abend in Khefu Anhänger der Sendsh'gehri Tiger Strassenschlachten mit der Stadtgarde und sogar mit herbeigeeilten regulären Armeeeinheiten. Boron sei Dank gab es dabei ausser beträchtlichem Sachschaden auf beiden Seiten nur Beulen, Blaue Flecken und andere kleinere Verletzungen da sich das ganze Geschehen eher wie eine riesige Kneipenschlägerei denn einem richtigen Kampf abspielte. Insgesamt zählten die Medici 47 Verletzte beider Seiten, 38 Anhänger der Tiger wurden eine Nacht über in Haft gehalten. Der angerichtete Sachschaden vor allem an und in Gebäuden der Hauptstadt war beträchtlich, konnte aber durch den Inhalt einer vorsorglich für solche Fälle vorhandenen "Schwarzen Kasse" der Tiger-Anhänger weitgehend beglichen werden, was dazu führte dass die Verhafteten denn auch am nächsten Tag bereits wieder entlassen wurden und sich gegen Süden hin aus der Stadt trollten.
Die Folgen solchen Verhaltens sollte trotz eigentlich glimpflichen Ausgangs für Sendsh'gehri strenge Konsequenzen mit sich bringen:
KIL-Vorsitzender Lorian Ts'embb, der sich dieses bisher spannendste Immanspiel des Pokalwettbewerbs angeschaut hatte sprach denn auch umgehend eine Strafe aus, wie sie wohl nur noch mit der Zwangsauflösung der Seedrachen Semjet vor einigen Götterläufen übertroffen worden war: Die Tiger werden für ihre nächsten drei Pokal- und Liga-Spiele gesperrt und verlieren diese damit automatisch mit 0 zu 10. Da die Spieler der Truppe aber an jenem Abend selber aktiv dazu beigetragen hätten ihre aufgebrachten Anhänger zu beruhigen, würde als Strafmilderung die dabei anfallenden Punkteabzüge entfallen. Dieser Entscheid sei unanfechtbar, sollte sich in der kommenden Saison nochmals entfernt ein solcher Zwischenfall eintreten drohte Ts'embb den Verantwortlichen der Tiger mit Zwangsabstieg und sogar der Auflösung. "Sollen doch selber eine Immantruppe aufstellen, dann können sie sich auf dem Spielfeld prügeln so viel sie wollen", wie sich der KIL-Vorsitzende ausdrückte.
Hari H'Yrsch
(FZE)

Attentat auf Chem'ra Veseria Pâestumai-Morganor!!!

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte das Redaktionshaus der Rabenschwinge Aktuell noch eine Eilmeldung. Wie gemeldet wird, wurde Ihre Erlaucht Chem'ra Pâestumai-Morganor, Hemet-Hátyá Ni Tárethon Opfer eines heimtückischen Anschlages!
Wie genau das Attentat vor sich gegangen ist, ob der Täter bekannt oder gar schon gefasst ist, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Einzig, dass das Attentat misslang und ihre Erlaucht nicht um ihr Leben ringt ist bestätigt worden.
Mittlerweile wurden auch schon die zuständigen Stellen informiert.
Salas R'yall, Berichterstatter der RS aktuell
(NME)

Gipfel der Dreistigkeit: Einbruch im Setepener Tempel der Leuin!
Diebstahl auf heiligem Boden

Setepen. Im Schutze der Nacht gelang es unbekannten Gaunern vergangenen Windstag, über ein Seitenfenster unbemerkt in den Setepener Tempel der Leuin einzudringen, wo sie die gesamten Monatseinnahmen aus dem Opferstock entwanden. Obwohl ein solches Unterfangen selbstredend den höchsterdenklichen Frevel für einen jeden rechtschaffenen und götterfürchtigen Bürger Deres bedeuten sollte, scheint dieser Überfall allerdings auf keinem ketzerischen Motiv zu basieren, denn außer jener horrenden Geldsumme wurde kein weiterer Schaden angerichtet. Natürlich ist und bleibt eine solche Hoffart trotzdem die übelste Gräueltat der letzten Jahre in Setepen, weshalb sich bereits etliche Mutmaßungen und Gerüchte in der Stadt verbreiteten. Die Stadtgarde und die hiesigen Laguaner sind derzeit mit der Aufklärung des scheußlichen Verbrechens beschäftigt und vermuten derzeit, dass eine kurzentschlossene, unüberlegte Aktion aus reiner Geldnot hinter der Tat steckt. Bisher haben sich jedoch keine aufschlussreichen Hinweise auf den oder die Missetäter ergeben. Sicher ist jedoch, dass bei der dessen oder deren Bestrafung das Höchstmaß für ein solches Delikt auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung gilt. Die in ein schlechtes Licht gerückte Bürgerwehr des Stadtteils Klein Khefu, in welchem sich auch der Rondratempel befindet, versucht momentan das sich in hellem Aufruhr befindliche Bürgertum zu beruhigen und ihren guten Ruf wieder herzustellen, da sie die impertinente Schurkerei nicht zu verhindern WUSsten.
(DDK)

Durchschnittliche Ernte: Okloger Bauern fürchten Defizite in den nächsten Jahren

Setepen/Oklog. Trotz der verheerenden Dürrephase diesen Sommer verkündete nahezu die gesamte Bauernschaft Sarslunds diesen Mond, dass der erwartete Ertrag durchaus eingebracht werden könne. So wurden die schlechten Bedingungen also vor allem dank der an die Flüsse Bat'hôr, Tirob und Achnimut angeschlossenen Bewässerungsanlagen doch noch in eine akzeptable Ernte umgemünzt. Allerdings hat diese unverhoffte Meldung einen bitteren Beigeschmack: Sollten im nächsten Götterlauf ähnliche Trockenphasen wie in diesem einsetzen, so befürchten die Reisbauern Oklogs, dass selbst die modernen Bewässerungseinrichtungen nicht mehr ausreichen könnten, um die Ernte zu retten. Aus diesem Grunde sprachen letzte Woche Dorfvorsteher Erneb Báer und die Okloger Perainegeweihte Peraidjed Wedsh'menech bei Akîb Aramon Seth'ashár vor und baten ihn darum, etwas gegen die bevorstehenden Rückgänge zu unternehmen, da diese auf Dauer womöglich den Untergang des gesamten Dorfes bedeuten könnten, zumal die Landwirtschaft hier bekanntermaßen einzige Lebensgrundlage der Bevölkerung ist. Der Akîb handelte sofort und sandte einige Gutachter aus dem Setepener Bauernviertel Kornkammer gen Oklog, welche ihm den Ernst der Lage in den nächsten Wochen darlegen sollen.
(DDK)

Sensationeller Fund in den Minen Grünbruchs: legendäre Obsidian-Bibliothek wieder entdeckt?

Vor wenigen Tagen begab es sich, dass bei Schürfarbeiten in einer der Pâestumai-Mine in Grünbruch ein alter verschütteter Gang geöffnet wurde, den man bis dato für eine "tote" will heißen, ertraglose Seitenader gehalten hatte. Doch nachdem die Arbeiter die dicke Geröllwand abgetragen hatten, erblicken sie dahinter, nicht wie sie es annahmen in einen leeren, ausgehöhlten Stollen, nein, sie erblickten einen mehrere hundert Rechtschritt großen Raum in dem unzählige obsidianernde Schrifttafeln lagerten. Sofort veranlaßte der glücklicherweise zur Prüfung der Rechnungsbücher anwesende Pasqua Tanith d.J. Pâestumai, Sah ni Zut´hedsch und ehemaliger Sah ni Grünbruch, die Bergung und Überstellung des sensationellen Fundes nach Zut´Hedsch, da begründeter Verdacht bestand, dass es sich hierbei um die legendäre Obsidian-Bibliothek der Pâestumai handelt, die in der Garether Kolonialzeit spurlos verschwand. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen und die Schrifttafeln wirklich Jahrhunderte alte Informationen des Kahet beinhalten, müßte vielleicht die Geschichte des Reiches neu geschrieben werden.
(SLI)

Bringt der drohende Untergang die Sékêmat wieder enger zusammen?

Vom Stammsitz der Sékemat, der inzwischen wieder halbwegs von den Spuren des Brandes befreit worden ist erreichen uns bemerkenswerte Neuigkeiten.
Angeblich soll in diesem Monat ein vertrauliches Gespräch zwischen Sá'hotep Sékêmat und, Si'ábik dem Sohn des Aufrührers Bà'amûn, der jetzt auf seinen Prozeß vor dem Crongericht und seine gerechte Strafe wartet, stattgefunden haben. In diesem Gespräch soll es um die Zukunft der Familie gegangen sein. Was im einzelnen besprochen wurde ist unklar, nur soviel ist uns bekannt. Der Sohn des Verräters soll nun wohl die Verwaltung des Stammsitzes für den Administrator in die Hand nehmen und zudem die finanziellen Angelegenheiten mitverwalten. Si'ábik wird ein besonderes Geschick im Umgang mit Finanzen zugeschrieben. Der Administrator will damit wohl den ständig schwelenden Familienkrieg beenden, und zudem hofft er wohl durch die Berufung des anscheinend fähigen jungen Mannes, das finanzielle Desaster der Familie zu mildern.
Fraglich bleibt, ob dies wirklich hilft, die beinahe schon kriegsähnlichen Zustände der letzten Zeit zu überwinden. Zudem ist doch davon auszugehen, daß der Sohn des Bà'amûn auf Rache schwören könnte. Ist der Administrator so leichtgläubig? Sicher, solange die Lage der Familie weiter so bedenklich ist könnte das interne Bündnis halten, aber wie lange?
Wie auch immer, jedoch erscheint es höchst unwahrscheinlich, daß sich die Sékêmat noch am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen, zu laut sind die Gerüchte von der drohenden Pleite geworden.
(PCZ)

Grausige Funde in Mergyan!

Erschreckendes wurde uns aus der tárethoner Tá'akîb Mergyan gemeldet. Offensichtlich scheint sich ein bisher unbekanntes Raubttier im Dschungel der bisher als friedlich geltenden Region aufzuhalten. So wurden inzwischen wiederholt tote Tiere aller Art gefunden. Das Besondere an den Kadavern waren jeweils einige der folgenden Merkmale:

  • die Tiere sahen zu Tode gehetzt aus
  • die Kadaver wiesen grausame Entstellungen auf
  • die Kadaver zeigten Spuren von Erfrierungen (!)
  • manche der Kadaver waren unverwest und wurden gar von Fliegen und Aasfressern gemieden

Da der Akîb diese Grausamkeiten nicht weiter geheimhalten kann, wird nun darum gebeten, alle Hinweise zur Identifizierung des Raubtieres an die zuständigen Behörden zu leiten.
(JKR)

Gesteigertes Briefaufkommen in Mergyan

Wie wir aus informierter Quelle erfahren haben, ist das Briefaufkommen des Akkîb Ni Mergyan in den vergangenen zwei Wochen enorm in die Höhe gegangen. Was der Akîb vorhat und ob die Vielschreiberei etwas mit der derzeit aktuellen Affäre um den Hátya Ni Mer'imen zu tun hat, ist nicht bekannt. Zu erfahren war dies durch den Kurier, welcher die Post von Peri gen Khefu bringt. Wir bleiben am Ball und berichten den Leserinnen und Lesern, was die Schreibwut auslöste.
(JKR)

Treffen in Mergyan

Gestern lud der Mehib ni Tarethon in seiner Tá'akîb Mergyan zu einem formlosen Treffen der táarethoner Adligen. Anwesend waren nicht nur die Akîbs und Sahs, sondern auch Vertreter der Familien Pâestumai und Morganor. Besprochen wurden verschiedene markgräfliche Angelegenheiten, sowie alles worüber die Adligen reden wollten. Was jedoch im Vordergrund stand, war ein einfaches gegenseitiges "Kennenlernen". Grund hierfür ist die Auffassung des Mehibs, dass die Kommunikation innerhalb der Grenzen Tárethons dringend der Überholung bedürfe. Nach einem amüsanten Abend, welcher erst in den frühen Morgenstunden endete, begaben sich die Gäste wieder auf den Heimweg.
(JKR)

Raben fliegen hoch!

Erst jüngst wurde beobachtet wie die Raben um das Orakel am Záw höher als gewöhnlich fliegen. Dies kann laut offizieller Quelle entweder auf einen stark negativen (Namenlosen oder Dämonischen) Einfluss zurückgehen oder darauf, daß die Bewohnerinnen und Bewohner des Reiches nicht mehr mit voller Inbrunst glauben. Letzteres wurde jedoch für unwahrscheinlich erklärt. Hoffen wir nur, daß uns kein zweites Ujak bevorsteht.
-Tija´rêl Shed-si´a, Korrespondentin der Rabenschwinge in Mergyan
(JKR)

Diebstahl in Khefu

Ein gar dreister Überfall fand in der Hauptstadt Khefu statt. Die Einnahmen des Schauspielhauses wurden nach der Aufführung von "Die Geister von Ujak" gestohlen. Der Aussage der Kassiererin zufolge sei der Geist des verstorbenen Tanith Pâestumais erschienen und habe sich mit den Worten: "Geld, Geld!" die Kasse geschnappt und sei dann ebenso wie er aufgetaucht ist wieder verschwunden. Gegen die offensichtlich falsch Aussagende Kassiererin wird derzeit ermittelt.
(JKR)

Trauer im Hause Pâestumai - Sah ni Zut'hedsch in Borons Hallen eingekehrt

Kurz vor Redaktionsschluß erfuhren wir, daß vor zwei Nächten das Familienoberhaupt des angesehenen Hauses Pâestumai, Tanîth Pâestumai, verstorben ist. Tanîth Pâestumai, der viele Jahre die Geschicke der Familie leitete und der wahrlich als einer der erfolgreichsten Händler des Reiches bezeichnet werden kann, wurde am Morgen von einem Diener tot im Bett aufgefunden. Offensichtlich hat Golgari ihn im seligen Schlaf zu seinem Herrn geholt.
Von Seiten der Familie gibt es noch keine Stellungnahme, jedoch war zu vernehmen, daß alle Familienmitglieder benachrichtigt wurden und sich auf den Weg zum Stammsitz gemacht haben. Es scheint, daß der verstorbene Sah ni Zut'hedsch ein Testament hinterlassen hat, in dem er niederschrieben ließ, wie die Zukunft dieses altehrwürdigen Hauses auszusehen habe.
(SLI)

Straßenausbesserung in Djerniako

Wie Ende Firunmond 29 S.G. verlautet, wurde mit den Straßenausbesserung in Djerniako jüngst begonnen. Nach langer Planung wurde festgelegt, die Strecke zwischen Ireth und Grünbruch auszubessern, was nach vorsichtigen Schätzungen drei Monde dauern wird. Der jetzige Knüppeldamm wird verstärkt und ausgebessert. Die Arbeiter und Tagelöhner stammen aus Ireth und helfen das Projekt fertigzustellen. Es steht unter der Schirmherrschaft des hiesigen Akib Djezeron Pâestumai, der auch die Kosten trägt.
(MNO)

Neues über die Aufrührer in Tárethon

In einer der letzen Ausgaben der "Rabenschwinge" berichteten wir über den Aufstand des Tárethon-Zweiges der Familie Sêkemát gegen seine Exzellenz, den Administrator der Dienststelle für innerkem'sche Angelegenheiten Sá'hotep Sêkemát. Aus wohlunterrichteten Kreisen haben wir nun Näheres über die Vorgänge erfahren. So soll es sich begeben haben, daß an jenem Tag ein Feuer die Wirtschaftsgebäude des Anwesens erfaßte, das schon seit Jahrhunderten der Familie Sêkemát als Familiensitz dient. Nur mit Mühe konnte das Feuer daran gehindert werden, auf das palastartige Hauptgebäude überzugreifen. Nachdem das Feuer also bekämpft werden konnte, verschaffte sich der wohlbekannte und von einem Großteil der Familie für den besseren Anführer gehaltenen Bá'amûn Gehör, und es gelang ihm, das Feuer, welches von unbekannter Ursache ist, als Zeichen des Allweisen zu deuten, sie sollten endlich das traditionswidrige und gottlose treiben von Sá'hotep beenden. Bewaffnet mit Schwertern und Speeren, die zum Großteil wohl schon seit unsichereren Zeiten auf dem Stammsitz lagerten, machte sich also die zornige und fanatische Meute auf, Sà'hotep abzusetzen: Sie erreichten nach einigen Stunden des Marsches das Haus seiner Exzellenz und richteten sowohl große Zerstörungen an, als sie jeden Bewohner dessen sie habhaft werden konnten grausam töteten, bis auf eine Zofe des Administrator die flüchten konnte und Kunde über die schrecklichen Vorfälle in die Hauptstadt trug.
Der Hátya reagierte sofort und mit einer Schar Bewaffneter machte er sich auf dem Treiben ein Ende zu setzten. Nach kurzem Kampf gelang es ihm, viele der Aufrührer gefangenzunehmen darunter auch Bá'amûn. Über die genaue Anzahl an Toten ist nichts bekannt. Zur gleichen Zeit aber wurde seine Exzellenz, der Administrator der Dienststelle für innerkem'sche Angelegenheiten, Opfer eines Attentates. Der Medicus Treles Dornenstein konnte seiner Exzellenz Leben zwar erhalten, doch scheint es, als sei Seine Exzellenz noch immer nicht ansprechbar. Wie es heißt, befasse sich der Cronanwalt mit diesem Fall um ihn zu prüfen, denn der Streit innerhalb der Familie Sêkemát, welcher auf solch brutale weise eskalierte, warf neue Fragen zur rechtlichen Stellungen der großen Familien auf. Wir werden auf jeden Fall die Entwicklungen weiter verfolgen.
(JCF)

PâestMorga-Handelskompanie kauft Bartelbaum-Brauerei in Khefu auf!

Wie uns ein Sprecher der PâestMorga berichtete, ist die Handelskompanie nun neuer Besitzer der berüchtigten Bartelbaum-Brauerei. Wie es zu diesem völlig überraschenden Handel kam und was die Familie Bartelbaum dazu bewegte, die gewinnbringende und lukrative Brauerei zu verkaufen, ist nicht bekannt. Gerüchte, wonach die Familie Bartelbaum dieses nur auf massiven Druck der Familien Pâestumai-Morganor tat, werden an dieser stelle auf das Schärfste zurückgewiesen. Doch allen Liebhabern des nicht nur im Káhet so geschätzten Dschungeltrunkes sei versichert, daß sich in Zukunft an der Palette des Angebotes nicht viel ändern wird. So wird weiterhin neben dem schmackhaften Exportbier und dem Starkbier auch der so berühmte Dschungeltrunk gebraut. Auch verzichtete die Handelskompanie darauf, das Bier und die Brauerei umzubenennen, es wird weiterhin beim Namen "Bartelbaum" bleiben.
(SLI)

PâestMorga-Handelskompanie legt Kakaoplantage in Djerniako an

Am gestrigen Tage bestätigte uns ein Sprecher der PâestMorga Handelskompanie, daß diese in der Tá'akîb Djerniako ein neues landwirtschaftliches Projekt in Angriff nimmt. Es handelt sich hierbei um den Aufbau einer Kakaoplantage. Zu diesem Zweck wurden eigens ein Dutzend Waldmenschen angeworben um bei dem Aufbau der Plantage mitzuwirken. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, soll die Plantage in Djerniako zunächst als "Probe- und Lernprojekt" dienen. Wenn die Aufzucht der Kakaopflanzen von Erfolg gekrönt sein sollte - und davon geht man allgemein aus - werden weitere Plantagen folgen.
(SLI)

Der Herold der Tá'akîb Djerniako
Der Tempelherold des Mehib ni Tarethon

 

Gemeinsam tun die Herolde kund:

 

"LEHNSEID ABGELEGT UND GEISTLICHER GEHORSAM VERSPROCHEN"


Im Folgenden geben die Herolde die offiziellen Eidesformeln des jüngst eingesetzten Akîb ni Djerniako, der zugleich von BORons Gnaden zum Mehib Ni Tárethon bestellt ward, wieder.

Vor dem schweigenden Antlitz des Ewigen, unter den Schwingen des Raben, bei Marbos milder Güte und Uthars Pfeil, auf die Fürsprache des Heiligen Kacha, der Heiligen Peri (I), und im Gedenken des Martyriums Peri II...
In Ehrerbietung und Achtung vor Ihrer keminisutlichen Majestät, und in Liebe und Treue zum Káhet Kemi...

... versprechen Wir,
Raaban Bardo Thödol Golgarthan ya Calvariez

in die treuen und gütigen Hände unseres Herrn,
Seiner erhabenen Hochwürden, dem erlauchten Hátya Ni Tárethon, im Bewußtsein der Vorgenannten den Lehnseid. Euch Gehorsam, Euch zu Diensten, unser Schwert das Eure. Nach alter Sitte nehmen wir aus Euren Händen Schutz und Hilfe an. Euer Schild der unsere.

Wir nehmen, so wie es Brauch ist, den Namen:
Raaban B.T.G. ya Calvariez Ni Djerniako, Akîb Ni Djerniako, an.

Wir beugen Haupt und Knie vor Ihrer Eminenz, und geloben feierlich und demütig in die Hände unseres Herrn, ihrer Eminenz zur Vertretung bestellt,
des Erlaucht-Hochwürdigsten Herrn Grand-Inquisitorius,
die uns übertragenen Würden der Hochpriesterschaft über die Tempel Tárethons in steten Bewußtsein der Endlichkeit allen Seins, in stetem Bewußtsein der dereinstigen Prüfung auf Rethon gläubig und ehrfurchtsvoll auszufüllen. Wir empfangen durch Euren Segen Amt und Insignien, Vollmacht und Zeichen des

Mehib Ni Tárethon

und nehmen, wie es Brauch ist, den Namen an:
Seine hochgeborene Hochwürden, Raaban B.T.G. ya Calvariez Ni Djerniako, Mehib Ni Tarethon, Akîb Ni Djerniako.

So, wie es war vor aller Zeit, so ist es nun, und währt in Ewigkeit. Den Herolden von Djerniako, und dem obersten Herold der Tempel Tárethons gebieten wir Kraft unserer Ämter, Eid und Versprechen kund zu tun, und fügen dies in hoher Autorität zu wissen.
Die Schwingen des Raben mögen über uns gebreitet sein!

So gesprochen durch den neu eingesetzten Mehib-Akîb von Tárethon, den Akîb Ni Djerniako,
am gestrigen Tage.
Zu ewigem Gedenken festzuhalten.
Singet Lob und Preis!

(CFI)

Bau einer Brennerei in Peri begonnen

Vor zwei Wochen wurde in Mergyan, genauer gesagt in der Stadt Peri, mit dem Bau einer neuen Schnapsbrennerei begonnen. Dieses Vorhaben, welches dazu dienen soll den Aussenhandel der Ta'Akîb zu steigern, wird großzügig durch den Akîb Ni Mergyan, Boraidan ibn Saîd, subventioniert.
Die Brennerei liegt in direkter Nähe zum Hafen so das ein leichtes Beladen von Handelsschiffen möglich sein wird. Dies konnte allerdings nur dadurch möglich werden das die Familie welche zuvor in dem Haus wohnte, durch Tsa gesegnet wurde und gerne das Angebot des Akîb annahm, in ein größeres Haus in Neu-Peri umzuziehen. Durch den Bau der Brennerei soll es fortan möglich sein den exzellenten "Schwingenrausch", Reisschnaps um genau zu sein, auch ausserhalb Mergyans zu vertreiben und somit neue Märkte für den Narvuk zu erschliessen.
Derzeit sind die Bauarbeiten in vollem Gange, das Haus wird gerade erneuert und den neuen Ansprüchen, denn schlieslich muss eine Brennerei aus Sicherheitsgründen ein solides Steinhaus sein, angepasst. Es wird damit gerechnet das der Bau in ca. 2 Monden endgültig abgeschlossen sein wird.
(JKR)

An den Adel des Reiches

Mit Freuden können wir verkünden das die Tá'akîb Djerniako, im Norden des schönen Tárethon gelegen, an der Grenze zu Ordoreum gelegen, nicht länger vakant bleibt. Nachdem Akîb Raaban Ayin Bardo Thödol Golgarthan ya Calvariez aus persönlichen Gründen nicht mehr im Amt verweilen konnte, wurde nun mit großer Zustimmung die Tá'akîb neu belehnt. Rabaan ya Calvariez im Amte folgt Djezeron Pâestumai, aus der Familie der Pâestumai. Von nun an sind alle Schreiben, Anfragen und Postillen Djerniako betreffend nicht mehr an Raaban ya Calvariez zu adressieren, sondern an seine Hochgeboren Djezeron Pâestumai.
Gerüchten zufolge hält sich der ehemalige Akîb und Mehib Raaban ya Calvariez derzeit im Tempel zu Mergyan auf um neue Aufgaben des Herrn entgegenzunehmen.
(JKR)

Wiederholt Brandanschläge in Yunta'hedsh

Binnen weniger Tage drangen gleich zweimal die gleichen schrecklichen Nachrichten ans Ohr der jungen Sahet Ni Yunta'hedsh.
Nachdem Ihro Wohlgeboren zunächst von dem Brand einer einfachen Scheune in Su'rumia berichtet wurde, bei dem, Boron sei Dank, keine Todesopfer gefordert wurden, musste sie nun zu hören bekommen, dass ein großer Teil der Plantage zu Neu-Bragahn ebenfalls zwölfmal verfluchten Flammen zum Opfer gefallen sei. Obgleich dies zu einigen schmerzvollen Brandwunden bei den Arbeitern führte, zumal der Brand am helllichten Tage ausbrach, gab es auch hier zum Glück niemanden, der dem Tod zum Opfer gefallen ist. Viel verheerender für das kleine Edlengut in Frencaal werden jedoch die finanziellen Folgen sein. Aufgrund der ausgelassenen Feiern zum überraschenden Abschneiden der örtlichen Immanmannschaft beim EdN-Pokal in Khefu blieben diese scheußlichen Vorfälle bisher unbeachtet, ersten Ermittlungen zufolge kann Brandstiftung jedoch nicht ausgeschlossen werden.
(DDK)

Das Haus Morganor eröffnet Schnapsbrennerei in Yah´Kesen

Vor wenigen Tagen nahm die morganor´sche Schnapsbrennerei in Yah´Kesen ihren Betrieb auf, wie wir unlängst vom dem Mun´Rah der Handelskaste, Oboto Morganor, erfuhren. Derzeit werden in der Brennerei nur zwei Produkte hergestellt, zum einen Zuckerrohr- und zum anderen Reisschnaps, doch soll in naher Zukunft das Produktangebot erweitert werden. Desweiteren - so erfuhren wir - wird die altehrwürdige Familie Morganor in den kommenden Monden noch intensiver in ihrem "Stammland" Yah´Kesen investieren, wurde dies in den zurückliegenden Götterläufen doch eher vernachlässigt
(SLI)

Spielplan des Schauspielhauses Ireth kundgetan

Es scheint, als habe sich erst gestern mit einem pompösen Schlussakt der Vorhang des Irether Schauspielhauses geschlossen, da hat man sich bereits auf den neuen Spielplan geeinigt. Noch proben Chor und Orchester eifrig für die bevorstehenden Feierlichkeiten im Rahmen der Hochzeit der Gönnerin und Gründerin des Opernhauses, Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret, der Hekátet Ni Chentasû, doch die Maler sind bereits eifrig dabei, die Requisiten für die bevorstehenden Premieren zu verfertigen und auch die Diven und Startenöre sollen sich bereits auf die kommende Saison einstimmen.

 

Das Neue Programm des Hoheitlich-Kem'schen Schauspielhauses zu Ireth:

 

Schauspiel:
Querian von Kusliks: Ein Rahjanachtstraum
Alrik Müller: Tod eines Kontorreisenden
Sowie als Premiere: Die Nisut und Ich (in der Rolle der Nisut: Ihre Hoheit höchstselbst)
Aufgrund des großen Erfolges wird zudem wiederholt: Jasmine du Prés - Alriks Tante
Oper / Operette:
Die lustigen Weiber von Grangor
Der Barbier von Mengbilla
Alriks Erzählungen
Sowie als Premiere: Die Elfenflöte
Ballett:
Iffirnssee

(VWE)


Erneuter Attentatsversuch auf Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, an den Pforten zum Basalthaus ni Khefu vereitelt!

Wie der Redaktion der Rabenschwinge unlängst mittgeteilt wurde, ist vor wenigen Tagen erst ein schändliches und hinterhältiges Attentat auf Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht Boronîan V. Pâestumai, verhindert worden. Durch den beherrschten Einsatz eines tapferen Ritters des Heiligen Ordens ni Laguana konnte schlimmeres erfolgreich entgegengewirkt werden. Selbiger Ritter mit dem ehrenvollen Namen Shathar Tá'Arrett im Range des vierten Dar wurde mit schwersten Verletzungen, die durch einen unheiligen, vermutlich magischen Gegenstand verursacht wurden, in die Hände eines kundigen Medicus übergeben.
Leider blieb ihm der gloreiche und ehrenvolle Gang vor den Heiligen Raben verwehrt. Heilig! - Heilig! - Heilig! Dieser hat anscheinend noch größeres mit ihm vor und wollte seine Standfestigkeit und Aufrichtigkeit vor Seinem Angesicht in Seiner unendlichen Weitsicht prüfen.
Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht machte sich kurz nach den Ereignissen ein Bild von der Lage und befahl umgehend, die Ermittlungen aufzunehmen. Wie das Basalthaus bislang mitteilte, handelt es sich bei diesem Attentat um einen persönlich-politisch motivierten Versuch, die Machtverhältnisse in Tárethon und damit im Reich durch den Tod Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht zu Gunsten anderer zu beeinflussen. Weitere Angaben wurden bislang nicht gemacht, da sie die Ermittlungen beeinträchtigen könnten.
Es war der vierte vereitelte Attentatsversuch auf den Kurienkardinal, Großinquisitor und Hátyá ni Tárethon in nur anderthalb Götterläufen. Möge der Alleinseligmachende Heilige Rabe auch weiterhin Seine schützenden Schwingen über das Haubt Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht, ausbreiten und ihm Seinen Segen schenken.
(Shêpses‘ká)
(RBÖ)

Aufruhr in Khefu

Jüngst kam es zu höchst unschönen Szenen in der Hauptstadt unserer Káhet. Augenzeugenberichten zu folge handelte es sich dabei um blutige Auseinandersetzungen zwischen Thorwalern und Horasiern, von diesen beiden Volksgruppe sich ja gerne Angehörige in unserem Reich aufhalten. Hintergrund der Aktionen ist sicherlich die Okkupation Thorwals durch das Volk der Horas in Konsequenz auf Übergriffe auf Bosparan. So sollen als Kulmination der Ereignisse etwa ein halbes Dutzend Nordmänner das liebfeldische Speiselokal "Blauer Bummler" überfallen haben, dabei die Inneneinrichtung demoliert und Gäste verletzt haben, wobei auch einer der Angreifer durch einen Schuß aus einer Ballestrina getötet worden sein. Besorgt ob dieser Vorfälle zeigte sich der Cancellarius und Leiter des KKABs de Cavazo und kündigte tiefgreifende Konsequenzen an, derweil doch der horaskaiserliche Botschafter seine Excellence ay Oikaldike um eine differenzierte Betrachtungsweise im Sinne der Integrität Kemis bat, dabei aber auch ein hartes Durchgreifen und eine Bestrafung der Täter fordernd.
(MAT)

Frommes Echo aus Sendsh'gerhi

Kurz nachdem der Herold der Nedjeset letzten Markttag vor versammelter Bevoelkerung die Bekanntmachung von Nisut und Kirche verkündet- daß denjenigen Gläubigen, die sich am Bau des neuen Boron-Tempels auf Tásebá einen Nachlaß ihrer Sünden erwarten dürfen - wurde der Borontempel innert kürzester Zeit von Dutzenden zukünftiger Pilger belagert, die sich am Tásebáner Tempelbau beteiligen wollten. Der von diesem Echo auf den kurz vorher ergangenen Aufruf zur Pilgerreise völlig überrumpelte Geweihte des Herrn, Bruder Boronhard und sein Schreibergehilfe trugen die Namen aller Möchte-gern-Pilger auf einer Schriftrolle ein, konnten den Menschen ansonsten aber nicht weiterhelfen. Schließlich verwies Bruder Boronhard die Menge - mittlerweile wohl fünfzig Koepfe stark - an die Nedjeset, die für die Umsetzung dieser Weisung zuständig ist.
Also belagerte bereits kurze Zeit später fast die doppelte Anzahl Menschen die Nedjesetliche Residenz, und unverzüglich nach Tásebá gebracht zu werden. Nedjeset Alea von Zemesev stellte sich ihren Untertanen sicherheitshalber vom Balkon der Residenz aus während gleichzeitig ein Halbbanner aus der Festung die 10 Stadtmilizionäre verstärkte, zu gut erinnerte man sich noch der Großen Prügelei. Nedjeset Alea war offenbar genauso wie vorher Bruder Boronhard vom Ansturm der zukünftigen Pilger überrascht, gelten die pragmatischen Sendsh'gerhis doch nicht gerade als Zierde der Frömmigkeit. Dementsprechend war auch eher geringe Begeisterung für den Ablaß erwartet worden. Immerhin vermochte Nedjeset Alea das Beste daraus zu machen, indem sie versprach, sich umgehend um das Bedürfnis der Menschen nach einer Pilgerfahrt zu kümmern. In drei Tagen sollten sich alle Menschen, die sich am Tásebáner Tempelbau beteiligen wollten, im Tempel des Herrn Boron in Bruder Boronhards Liste eingetragen haben. Sie werde sich dann an die Kirche wenden, damit ein Schiff vorbeigeschickt wird, um die Leute nach Tásebá zu bringen.
Drei Tage gingen vorbei, und der Tempel des Herrn Boron war wohl noch nie so frequentiert wie in diesen drei Tagen. Auch zahlreiche Seeleute der Flotte - sonst meist Efferd- bis wenig gläubig - wollten sich plötzlich BORons Segen sichern, denn nach Ablauf der drei Tage rief wieder der Herold die Bevölkerung der Tánedjeset auf den Marktplatz und verkündete mit lauter Stimme, die Nedjeset habe ihren Leuten bezüglich Tempelbau auf Tásebá etwas mitzuteilen. Hernach schwieg er und die Nedjeset trat selber auf den Balkon hinaus, um ihren Untertanen die Nachricht persönlich mitzuteilen. Auf ihr Winken herrschte Boronsstille über dem Platz und ihre helle Stimme vernahm man in der letzten Reihe noch:
"Volk von Sendsh'gerhi, dein Wunsch nach einer Pilgerfahrt ist gehöert worden. Bis zu dieser Stunde haben sich 302 Söhne und Töchter des Raben in Bruder Boronhards Liste eingetragen. Zuviele, um sie alle auf einmal nach Tásebá gehen zu lassen." Aufkommendem Murren begegnete sie in schäerferem Ton: "Ich habe gesagt, zuviele für eine Fuhre, davon daß jemand von euch die Reise nicht machen darf, davon war nie die Rede! Es ist aber leider so, daß nicht mehr als fünfzig von euch aus Mal nach Tásebá reisen kann, weil sonst hier die Versorgung zusammenbricht. Jede soll ihre seine Tásebá-Reise haben, aber nicht alle aufs mal. Bruder Boronhard wird euch in Gruppen zu etwa Bannerstärke aufteilen und das nächste Pilger-Banner wird dann aufbrechen wenn das vohergehende wieder hier ist, spätestens aber nach einem Mond." Versöhnlicher fuhr sie dann fort: "In den letzten Tagen habe ich Brieftauben nach Tásebá und nach Táyârret geschickt. Tásebá, um euer Kommen zu melden, Táyârret,..." hier stockte sie kurz, holte tief Luft und fuhr fort: "Der Großteil der Besatzung der Tepdaru hat den Willen bekundet, als Dank fuer SEINEN Beistand bei den beiden schlimmen Piratenüberfällen in den letzten Monden Buße zu tun und hat sich für den Tempelbau auf Tásebá gemeldet. Heute morgen sind die entsprechenden Befehle aus dem Oberkommando der Armee eingetroffen: Kapitän Kharem Mahdim und die Tepdaru werden in den nächsten Monden abkommandiert sein, um Pilger vom Festland nach Tásebá zu befördern und wieder zurück. Des weiteren wird in Tásebá nach jeder Reise ein anderes Viertel der Besatzung zurückbleiben um sich entweder am Tempelbau beteiligen zu können oder um als Schutz- oder Ordnungstruppe im Pilgerlager zu dienen. Heilig BORon und lang lebe die Nisut!"
(FZE)

Verbrechensserie in Khefu setzt sich fort!

Erneut wurde in Khefu ein Mensch ermordet, und langsam muß man sich fragen, wann denn endlich Maßnahmen unternommen werden, um unsere schöne Hauptstadt vom Ruch der Kapitale des Verbrechens reinzuwaschen.
In den Nachtstunden des 1. Rahja 27 S.G. ereilte den bekannten Schmuckhändler Abdullah ibn Hassim der grausame Gifttod aus der Hand seines eigenen Sohnes Jussuf, dessen Flucht mitsamt des ganzen Geschäftsvermögens allerdings von der Garde in letzter Sekunde verhindert werden konnte. In Begleitung des Mörders befand sich eine gewisse Kharhima, eine Gerberinnentochter, die von Herrn Abdullah als Braut seines Sohnes abgelehnt und so zum Grund des Verbrechens geworden war.
Im Zuge der Aufklärung dieses Falles gelang es Gardemajorin Quenadya Mezkarai, die zusammen mit ihrer Schwester Yohîl, Magister Norsold von der Dekata und einem nicht näher bekannten mohischem Leibwächter, der zufällig am Ort des Geschehens anwesend war, die Spur zu einem schon seit Monden sein Unwesen treibenden Grabräuber aufzunehmen. Jener Omar, ein Tulamid aus der Khôm, fand schließlich am Orte seines Unwesens im Norden Sarslunds sein gerechtes Ende. Neben einem Beschwerdeschreiben über die unhaltbaren Zustände in der Kapitale - erneut war der inzwischen abgesetzte Akîb Roban Rondrian nicht anwesend - durfte Hátya Pâestumai aus den Händen der Schwestern, deren Familie mit der des Hátyas in Erbfeindschaft steht, nicht nur die Lösung beider Fälle, sondern auch drei gefangene Söldlinge entgegennehmen, die dem Grabräuber zu Diensten gewesen waren, entgegennehmen.

Mord noch immer nicht aufgeklärt Der Mord an dem djetter Perainepriester, der während des sogenannten "Marsch auf Djett" durch bisher noch unbekannte Umstände zu Tode kam bleibt weiterhin ungeklärt. Es wurde nun bekannt, dass die in diesem Zusammenhang zunächst als Täter Verdächtigten, ketzerische Glaubens- und Landesverräter, die die "Flüchtlinge von Unebkem" aufhetzten und während blutiger Auaseinandersetzungen in der Provinzhauptstadt festgenommen werden konnten, nicht für den Tod des Perainepriesters verantwortlich seien. Offiziell wurde diese Aussage zwar nicht bestätigt, in der Garnision konnte jedoch in Erfahrung gebracht werden, dass nun grosse Anstrengungen unternommen werden die spur des Täters zu finden, jedoch (Zitat:) "von allen Seiten werden uns Knüppel zwischen die Beine geworfen: Fast die Hälfte unserer Leute sind in Sesahi stationiert, dabei wären sie hier viel dringender gebraucht. Die Inquisition ermittelt auf ihre Weise, will uns gegenüber aber keine Auskünfte geben, und die Akîbet und ihre Kontakte scheinen das ganze Problem nicht mehr zu interessieren(...)"
Unterdessen wurde von seiten des Traviapriesters, selbst ein guter freund des Verstorbenen, scharfe Kritik an den Ermittlungen verübt. "Ich habe das ihnen, ihnen allen, schon von vorneherein gesagt, dass es nicht reicht nur unter den Gefangenen die Mörder zu suchen, aber auf mich wollte niemand hören, sie sagten nur ich solle mich da bloss nicht in Dinge einmischen, von denen ich ja eh nichts verstehe, aber nun sehen sie, was wird, wenn man nicht auf die warnenden Stimmen hört(...)haben sich die spuren im Sande verlaufen(...)"
(KLE)

Das Basalthaus ni Khefu tut Kund:

Nachdem vor wenigen Wochen die Hemet-Hátya Chem`rá Pâestumai-Morganor dem ersten Kind der Verbindung der altehrwürdigen kem'schen Häuser Pâestumai und Morganor und der zukünftigen Erbin der Táhatya Tárethon das Leben schenkte, wurde heute Neues bekannt: Der Name des jungen Sprosses soll "Nesut Nefatari Pâestumai-Morganor" lauten. Darauf einigten sich die Oberhäupter der beiden Familien.
Derzeit reiten Herolde durch die Lande und verkünden die Frohe Botschaft in allen Siedlungen der Provinz. Gleichzeitig verkünden sie den Erlaß Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht Boronian V. Pâestumai, daß zwölf Tage lang in den tárethoner Landen gefeiert und den Göttern, dem Heiligen Raben voran, gehuldigt werden soll. Zu diesem Anlaß ließen sich die Häuser Pâestumai und Morganor zu großzügigen Spenden an die Bevölkerung hinreißen.
Mutter und Kind erfreuen sich derweil bester Gesundheit und weilen auf Arx Pallida, wo sich ein Großteil beider Familien derzeit aufhält. Im Rahmen des Familientreffens sprachen auch - so war zu hören - Djedêfre Awapet Pâestumai und Oboto Morganor ausgiebig miteinander, um die zukünftigen Handelstätigkeiten der beiden Familien abzustimmen. Wie dem Beobachter scheint, übernehmen die jungen Männer zusehens das Geschehen der beiden Familien, während sich Tanîth Pâestumai und Calzin Morganor immer mehr zurückziehen und sich ihren Leidenschaften, der Orchideenzucht und "Schwarze und Weiße Pyramide" hingeben.
(Shêpses'ká)
(RBÖ)

Dekata unterstützt Expedition

Wie Seine Spektabilität Dur-Avarc Syn in einem Gespräch mit der Rabenschwinge mitteilte, wird die nisutlich kem'sche Magierakademie Dekata die anstehende Expedition Seiner Hochgeboren ni Mergyan zum Feuerberg Zaw begleiten. Spektabilität Dur-Avarc Syn wird selber Mitreisender sein und äußerte sein vollstes Vertrauen, was den Erfolg der Expedition anbelangt. "Die Dekata wird jedenfalls ihr Möglichstes dazu beitragen", so seine Spektabilität, "es ist eine einmalige Chance, welche nicht vertan werden sollte."
Wann die Expedition startet, welche in erster Linie der Erforschung eines vermuteten, heiligen Orakels des Raben dient, ist zur Zeit noch nicht bekannt. Man rechnet aber mit einem Aufbruch in wenigen Wochen. Insgesamt fünfzehn Tage soll die Expedition dauern. Mögen die Götter mit allen Teilnehmern sein.
(Shêpses'blà)
(RBÖ)

Der Modebericht des Götterlaufs: Wandel in der Mode

 

von Meister Pôn'k S'hi aus Khefu

Ja, ganz Kemi ist von einem wilden Wandel betroffen, sowohl in der Politik, als auch in der gesamten Gesellschaft. Was einst lieb und vertraut, wendet sich in zerstörerischer Abneigung gegen uns, was einst unten, klettert nach oben, was einst oben, ist tief gefallen, was böse, dem wird vertraut. Doch wo kann man diesen Wandel in der Gesellschaft besser ablesen, als in der Mode? Und wer kennt sich besser in der komplizierten Welt kem'scher Gewandung aus, als ich?
Mut ist angesagt, Mut und Veränderung. Der wilde Wandel vom Chaos zur Tradition ist genau so vorhanden, wie der Wandel von der Tradition zum Chaos... Hauptsache Wandel. Tsa mag ihre helle Freude an dem bunten Bilde der Kemis haben.
Doch nun zu den Einzelheiten, was trägt der stolze Adel bei Hofe? Was gefällt dem edlen Manne? Worin kleidet sich die Kurie? Wonach richtet sich der Händler? Wonach die kämpfenden Frau? All diese Fragen werden nun beantwortet.

Kem'sche Traditionen stehen hoch im Kurs in der hohen Gesellschaft, wo vor kurzem noch horasische Mode regiert hat. Selbstbewußt und stolz trägt man nun die luftigen Kleider nach alten Mustern, gewandet sich in prächtige Stoffe aus kem'scher Provinz und läßt so fast verschollene Traditionen aufleben. Nicht ohne Grund hat der Hohe Adel nun vorgeschlagen, daß die Beherrschung der kem'schen Sprache und das Wissen um alte Traditionen eine Voraussetzung für die Erlangen von Amt und Würden sein soll.
Doch auch hier gibt es eine erstaunliche Gegenbewegung. So halten einige immer noch an der horasischen Mode fest, wenn sie sie nicht sogar noch inbrünstiger tragen, als zuvor. Diese, den Borongegebenen Wetterbedingungen in Kahet unangepaßte Gewandungsart zu verfechten, zeigt ebendsoviel Mut, wie das Tragen historischer Kleidung, führt es doch nicht nur zu Unannehmlichkeiten, vor allem um die heiße Mittagszeit herum, sondern auch zu prohorasischen Polariationen, was jedoch angesichts der kommenden Vermählung im heiligen Nisuthaus mehr als gewünscht ist.

Die Kurie, seit je her Wahrer alter Traditionen und Bräuche geht mit donnernden Schritten voran in ein neues Zeitalter. Noch nie gab es so mutige und umfassende Veränderungen in der Gewandung der Boronsdiener. Die Gewänder, einst noch in ruhigen Graublauschwarz, sanften Schwarznachtblau oder schlichten Warmgrauschwarz gehalten, wechseln nun zu lebhaften Schwarz mit Rubinschimmer oder Meerestürkisschwarz. Dazu kommt noch ein Wandel in der heiligen Gesichtszeichnung, ruhige Symmetrie gehört der Vergangenheit an. Die alten Symbole werden nun vielmehr mit einer lebhaften Asymmetrie auf dem Gesicht verteilt, wobei darauf geachtet wird, die Partie unter den Augen, die Stirn und die Wangenknochen zu betonen.
Auch die kämpfende Fraktion schließt sich dieser Erneuerungsbewegung an, so wurden schon Laguaner mit Rubinschimmerschwarzem Umhang und Meerestiefenschwarzschimmernden (ein dem Meerestürkisschwarz verwandtes Schwarz) HHH gesehen.
Abschließend will ich noch erwähnen, daß alle beschriebenen Muster und Modelle in meinem Salon in unserer geliebten Capitale vorhanden sind und auf Wunsch von mir persönlich angepaßt werden können.
(BPW)

Seine Spektabilität, Meister Jarrêt Dur-Avarc Syn wieder in Khefu

! Nachdem von einer Reise Seiner Spektabilität in die ordoreer Lande nach einigen Wochen der Abwesenheit nur noch sein Maultier und ein Großteil seiner Ausrüstung mit den Worten zurück gebracht wurde: "Seine Spektabilität befindet sich alleine auf Forschungsreise bei einem Stamm der Achaz", häuften sich seitdem an der Akademie und andernorts bereits die Gerüchte über ein Verschollensein. Doch vor wenigen Tagen erst tauchte Seine Spektabilität höchstpersönlich und wohlbehalten, "aber um einige wertvolle Erfahrungen reicher", wie er sagte, wieder in der Dekata zu Khefu auf. Die Mitglieder der nisutlichen Akademie staunten nicht schlecht, als Seine Spektabilität zu berichten anfing. "Es sei im Sinne der nisutlich kem´schen Akademie und der Wissenschaft, daß die gewonnenen Erkenntnisse über jenen Stamm der Achaz dem allgemeinen Collegium zugänglich gemacht werden." So wurde denn auch eine Ringvorlesung angekündigt, welche in den kommenden Monden stattfinden soll und zu der hohe Vertreter des Collegiums ebenso, wie Vertreter der Hesindekirche eingeladen werden sollen. "Die Vorlesungen haben nicht nur den Sinn des Wissenstransfers und des gemeinsamen Austausches, sondern dienen vielmehr auch der Verständigung zwischen den Völkern, die in diesem Reich leben."
(RBÖ)

Jubiliere Tárethon, Perle des Reiches, denn eine Erbin ward Dir geboren!!

Vor einigen Monden brach Chem´rá Pâestumai-Morganor zu einer frommen Reise in die entlegene Klosterfreiheit Morek auf. Schon damals war sie, die Rabenschwinge berichtete, in tsafreudigen Umständen. Doch ließ sie sich nicht von der Erfüllung ihres Traumes, die heiligen Hallen aufzusuchen, abbringen. Gestern lief ihr Schiff wieder im Hafen von Khefu ein und zum Erstaunen der am Anlegesteg seit den frühen Morgenstunden schon wartenden Menschenmenge, welche die Mutter der Táhátya begrüßen wollten, präsentierte diese stolz die Erstgeborene der Verbindung der beiden altehrwürdigen kem´schen Häuser Pâestumai und Morganor. Auch Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht mag nicht schlecht geschaut haben, als ihm die freudige Nachricht überbracht wurde, ist das Kind doch fast einen Mond zu früh gekommen und war ein Überleben auf hoher See, wo die Geburt stattfand, alles andere als ein sicherer Aufenthaltsort für ein Neugeborenes. Der Name, welcher die junge Erbin der mächtigsten Provinz des Reiches tragen soll steht wohl noch nicht fest. Jedenfalls haben die Familien diesbezüglich noch nicht verlauten lassen.
(RBÖ)

Nedjeset im Pech -
Alea von Zemesev durch Unfall an der Teilnahme am Kleinen Konvent gehindert

Wie aus gewöhnlich gutinformierten Kreisen zu erfahren, wird Nedjeset Alea von Zemesev ni Sendsh'gerhi dem Kleinen Konvent in einer Woche in Táyârret fernbleiben. Ihre Hochgeborern zog sich gestern bei einem Übungskampf mit Kapitän Kharem Mhadim bei einem unglücklichen Sturz die Treppe der Residenz hinunter eine ernsthafte Wunde am Schenkel zu und ist die nächsten zwei Wochen auf keinen Fall reisefähig.
Um ihr Lehen trotzdem angemessen zu vertreten, reisen als Stellvertreter ihrer Hochgeboren Admiralin Joanna Blig und Verwalter Ulmjan Baron von Gockelhus-Spanning zum Konvent. Wer von beiden die Stimmen der Nedjeset repräsentiert, ist gegenwärtig noch ungewiß. Damit sie aber überhaupt teilnahmeberechtigt sind am Konvent, ernennt die Nedjeset die beiden fuer die Dauer eines Mondes zu ihren Vögten. Quod est demonstrandum!
(FZE)

Ein Duell geht in die zweite Runde

Wenige Tage nach der schmählichen Niederlage des Ser-Nesetet Angil Phexhilf von Aralzin-Estrimanza Ni Djerres gegen den ersten Berater der Seret-Hekátet Ni Chentasû, Ulmion Rübe, sandte der Ser eben jenem einen Boten, welchselbiger folgenden knappen Wortlaut überbrachte: "Ehrenwerter Herr, so Ihr auch nur einen Funken Ehrgefühl im Leibe tragtet, wie es sich für einen Mann Eures Standes geziemet, dann würdet Ihr mir eine Revanche gewähren, indem Ihr nunmehr mich ob meiner Vermessenheit zum Duelle fordertet."
Ulmion hegte keinen Zweifel daran, daß der perückentragende Horasier wohl wisse, was sich für jemanden gehört, der erster Berater der Seret-Hekátet und so ist, und so gab er zur Antwort: "Wenn es denn dem Herrn Ser so recht ist, dann mag ich ihn gerne zum Duell fordern."

So kam es, daß sich die beiden Kontrahenten erneut auf dem Khefuer Marktplatz trafen. Nach einer kurzen, aber doch freundlichen Begrüßung ("Lang lebe die Nisut", "Grüß Boron"), und nachdem Angil seine Visitenkarte an Ulmion übergeben hatte, erklärte der Ser-Nesetet: "Da Ihr mich gefordert habt, obliegt mir nunmehr die Wahl der Waffen." Mit stolzgeschwellter Brust, gerade so, als würde er gleich den Laguaner-Eid schwören wollen, verkündete er: "So wähle ich denn - nicht zum eigenen Vorteile, sondern um für den Einzug der Kultur in diesen Landen zu streiten - das Rapier."
Von einem Diener ließ er eine Holzkiste öffnen, die zwei schmucke Rapiers enthielten. Der Diener hielt Ulmion die Kiste vor die Nase. Dieser ließ seine Hand einen Augenblick über den beiden Waffen kreisen, bevor er nach einer griff. Während Ulmion nun die grazile, jedoch wenig effektive Waffe betrachtete, entnahm Angil der Kiste das zweite Rapier, um damit einige elegante Luftschläge zu demonstrieren. Dann nahm er Angriffsstellung ein, hob die Waffe zum Gruße und gab zu verstehen, daß er bereit sei.
Ulmion Rübe tat es dem Horasier gleich. Dessen Geste gab ihm zu verstehen, daß er den ersten Schlag führen dürfe, und unbeholfen stach er zu. Wie eine lästige Fliege wehrte Angil den Stich ab, führte seinerseits einen Hieb, der jedoch dank Ulmions Behändigkeit ins Leere ging. Auch im zweiten Schlagabtausch gelang es Ulmion nicht, die ungewohnte Waffe unter Kontrolle zu bringen, während Angil gelassen mit einem sanften Stoß die Schulter seines Gegners touchierte und damit Hemd und Haut so sanft ritzte, daß gerade mal ein feines Blutrinnsal austrat. Mit bezauberndem Lächeln erklärte Angil, als er seine Hand ausstreckte, damit Ulmion ihm sein Rapier aushändigen konnte: "Selbstredend seid auch Ihr nun eingeladen, mich zu meinem Schneider zu begleiten, auf daß ich Euch einen adäquaten Ersatz für Eure lädierte Kleidung fertigen lassen kann." Damit zog erneut ein zufriedenes Paar vom Duellplatz zu Khefu.
(AHA)

Vom Bau eines Turms

Seit zwei Monden herrscht in der Passage von Sendsh'gerhi reger Betrieb. Auf der äußersten Landspitze der Insel Neu-Kosch bauen nämlich zurzeit Mitglieder der Kemiköniglichen Seestreitkraefte, sofern sie natürlich nicht gerade mit ihren Schivonen im Südmeer kreuzen, am Leuchtturm von Neu-Kosch herum, der unlängst von ihrer Hochgeboren Nedjeset Alea von Zemesev ni Sendsh'gerhi verlangt und in Auftrag gegeben wurde, nach Ab- und Rücksprache mit Hochgeboren Ho-Iaya-Yo ni Frencaal und Ihrer repatlichen Excellenz Simin Al'Djabar-Perval.
Das Leuchtfeuer des Sancta-Elide-Turmes reicht laut Bauherr Thorax S.d. Thorgalosch mindestens 20 Meilen weit, bei Sturm und Regen immerhin noch ein Viertel, was ausreichen sollte, in Zukunft Unfälle durch Riffe und Sandbänke in der Passage zu vermeiden, Rabe und Delphin zum Ruhm. Der Turm soll rechtzeitig auf die Frühlingsregenzeit fertiggestellt sein, sofern Arbeitskräfte und -materialien auch fürderhin in dem Ausmasse zur Verfügung stehen wie bisher, was sich zumindest bei ersterem jeden Tag aendern kann.
(FZE)

Kemi verrückt - schon wieder ein Duell...

Duellforderungen reihen sich derzeit aneinander wie schimmernde Perlen an den Kolliers der hohen und höchsten Damen. Erneut trafen sich zu Khefu zwei Duellanten, und abermals war es Ihro Hoheitliche Excellence Francesca dell'Aquina, die Seret-Hékatet Ni Chentasû, die bis zum "ersten Blute" in die Schranken gebeten wurde. Im Grunde mehr als verwunderlich, ist Ihro Hoheitliche Excellence doch eher als friedfertig und höflich bekannt.
Gefordert hatte Dero Hochwohlgeboren Ricardo von Grauenberg, Neset Ni Terkum. Weshalb der Neset die Dame zum Duelle bat, war kein Thema des öffentlichen Disputes, doch wurde hinter vorgehaltener Hand getuschelt, die Seret-Hékatet hätte sich despektierlich über des Nesets Wappentier geäußert. Wenn hinter diesem Gerücht ein Funke Wahrheit stecken sollte, dann bleibt nur zu konstatieren, daß Ihre Excellence vermutlich unvorsichtigerweise das ausgesprochen hatte, was einige der edle Herrschaften insgeheim denken.
Nun, wie dem auch sei, es war ein sonniger, klarer Tag, an dem sich die Duellanten samt ihren Sekundanten und dem Schiedsrichter auf dem König Kacha Platz zu Khefu trafen und wieder war kein Mitglied des Hauses Paestumaî zugegen, weder auf dem Duellplatz noch unter den Reihen der Zuschauer. Wie zu vermuten ist, scheint sich das ehemals bekanntermaßen gute Verhältnis der Seret zum Herrscherhause Tarethons nach ihrem Rücktritt vom Nesetetamte und dem unerwarteten Aufstieg der altehrwürdigen Familie Mezkarai merklich abgekühlt zu haben. Doch sind die Zwiste der alten Familien und des Hochadels kein =Thema dieses Berichtes und so will ich mich weiterer Kommentare enthalten und mit dem Duellbericht fortfahren:
Trotz den vielen in letzter Zeit stattgefundenen Duelle kamen noch immer eine erkleckliche Anzahl Edler Damen und Herren um sich das =Gefecht zwischen dem Ordensritter und erfahrenen Gardemarschall und der, wie allgemein gemunkelt wurde, in den Waffenkünsten nicht ganz so bewanderten Seret-Hékatet nicht entgehen zu lassen. Die Geforderte hatte, im Gegensatz zu ihren letzten Duellen, die sie mit dem Rapier focht, das Schwert gewählt, eine Waffe, die auch der Ordensritter von Grauenberg meisterlich beherrscht.
Das Amt des Schiedsrichters oblag Abdul ibn Meheb, Sah Ni Mehenev und Marschall der Milizen, der strengstens über die Einhaltung der Duellregeln wachte. Die Sekundanten des Nesets waren Akîb Tiàmar Tem'kat'nafe'phi Ni Rekmehi und Sah Raschid Dawadar Ni Cherep. Francesca dell'Aquina sekundierten Ihre Hoheit, die Hékatet Ni Chentasû und Gardekriegsherrin selbstselbstens und der Hochgeborener Bruder der Geforderten: Akîb Barrió dos Santos dell'Aquina Ni Táyarret. Artig und der Sitte entsprechend grüßten und ehrten die Kontrahenten den Schiedsrichter und die Sekundanten prüften gegenseitig die Waffen. Unnötig zu erwähnen, daß sich beide Duellanten an die Regeln der Ehre hielten und so überließ die Geforderte dem Fordernden die erste Attacke. Lange wogte der Kampf hin und her, gezeichnet von gezielten Attacken und sicheren Paraden, wahrlich ein Schauspiel der Schwertkunst. Und wer bislang noch behauptet hatte, Ihro Hoheitliche Excellence wäre der Waffenkunst nur sehr unzulänglich mächtig, wurde deutlich eines besseren belehrt: hier standen sich zwei ebenbürtige Kämpfer gegenüber. Fast schon konnte man meinen, das Duell entschiede sich durch die größere Ausdauer des gestählten Ordensritters, als Ihro Hoheitliche Excellence eine wohl gelungene Attacke focht und Dero Hochwohlgeboren jenen Angriff nicht parierte, im lockeren Kies des Platzes gar den festen Halt verlor und seiner Gegnerin entgegenstolperte. Der Neset nahm den blutigen Treffer tapfer und würdevoll hin und die Seret, die es scheinbar selbst ein wenig überraschte, daß ihr Kontrahent nicht parierte, hielt inne und führte ihre eigene bereits angesetzte Parade nicht mehr aus, sondern senkte das Schwert, ging dem Neset entgegen und reichte ihm versöhnlich die Hand.
So endetet dies Duell mit dem eher unerwarteten Sieg der Seret-Hékatet. Ein Sieg, der auch Ihrer Hoheit der Hékatet ein verwundertes "Franzi?!?" abrang. Aus berufenem Munde wurde mir noch die Kunde zuteil, daß die Hoheit Ihrer Seret bei Verlassen des Duellplatzes noch kameradschaftlich auf die Schulter hieb und freudestrahlend verkündete, daß der unerwartete Sieg der Seret ihr erkleckliche Wetteinnahmen beschert hatte, sei doch die Quote diesmal besonders hoch gewesen.

Pilan Na Súwos
Berichterstatter aus Djáset
(PWI)

Die Capitale kommt nicht zur Ruh - wieder schreckliche Morde in Khefu!

Neuerliche Gräueltaten versetzen die Bewohner in Angst und Schrecken - Khefu ist im festen Griff des Schreckens. Abermals schlug die Bestie zu, und auch diesmal ist man ob der Widerwärtigkeit des Verbrechens schockiert. Glaubte man bereits nach der letzten verderbten Tat, diese sei an Schrecken und Grauen nicht mehr zu übertreffen, so belehrte uns die Bestie erneut eines Besseren. Diesmal war es die Oberstadt, welche jener Unhold zum Schauplatz seiner grausigen Tat machte. Eine ganze Familie wurde zum Opfer der Bestie von Khefu, wie jenes Wesen mittlerweile angstvoll bezeichnet wird. Vier Menschen, davon zwei gerade eben 15 Götterläufe zählend, wurden auf entsetzliche Art und Weise umgebracht. Verwandte fanden die Leichen frühmorgens auf. Die Eltern lagen mit aufgeschlitzten Hälsen im Wohnraum des Hauses während ihre beiden Sprößlinge offenbar im Schlafe überrascht worden waren, denn sie fand man in ihren Betten liegend, die gleichen Verletzungen aufweisend wie ihre Eltern. Das Schicksal hatte hier grausig zugeschlagen, hatte der Vater doch erst vor kurzem eine schwere Krankheit überdauert, wegen welcher er länger Zeit in Behandlung des Medicus Sörensen gestanden war, berichteten die geschockten Anverwandten. Als schließlich die Untersuchung vor Ort stattfand, stieß man auf einen seltsamen Umstand. Während drei der Leichen in einer wahren Blutlache lagen, war dies bei der Tochter nicht der Fall. In ihrem Bette fand sich zwar ebenfalls Blut, doch bei weitem nicht soviel, wie nach einer derartigen Verletzung hätte vorhanden sein müssen.
Ein Umstand, der jener Theorie, es wäre ein unheiliges Wesen, welches hier sein Unwesen treibt, weiter Nahrung gibt.
(CPA)

Verbrechensserie in Khefu reißt nicht ab!
Erneut wurde Shepses'ká, der Sprecher des Basalthauses, Opfer eines heimtückischen Überfalls.

Auf dem Heimweg von seinen Amtsräumen im Basalthaus zu seiner Wohnstätte wurde seine Excellenz, trotz der seit dem letzten Überfall vor etwa einem Götterlauf verschärften Sicherheitsvorkehrungen, erneut von zwielichtigem Gesindel bedroht und verletzt. Es war bereits Nacht, als Shepses'ká mit zwei Wachen durch Khefu schritt, als die Bedeckung seiner Excellenz mit einem Male stehenblieb und langsam zu Boden sank. Seine Excellenz, der erstaunt das ungewöhnliche Verhalten der Wachen beobachtete und diese unverzüglich durch Zuruf zur Aufmerksamkeit anhalten wollte, stellte justament in jenem Momente fest, daß kein noch so leiser Laut die dunkle Stille, die mit einem Male herrschte, durchdringen konnte. Noch bevor der Sprecher des Basalthauses die Flucht ergreifen konnte, schlichen drei schwarz vermummte Gestalten aus einem nahen, stockfinsteren Versteck und fielen über den Wehrlosen her.
Doch nicht die Geldkatze oder die diversen Schlüssel, welche der Sekretarius seiner Erlaucht, des Hátya Ni Tarethon, mit sich führte, waren Ziel der Räuber. Keine einzige Münze, kein Schmuckstück und auch keiner der Schlüssel wurden entwendet. Einzig seine Excellenz war das Ziel des Verbrechens. Bevor er sich versah, wurde ihm ein Sack über den Kopf gestülpt und somit verhindert, daß er noch sachdienliche Angaben über Gestalt und Aussehen der Verbrecher machen konnte und zudem wurde ihm jegliche Bewegungsfreiheit geraubt.
Dann wurde seine Excellenz mit brutaler Gewalt von den Füßen gerissen, in den stinkenden Morast der Straße gedrückt und - oh, welch entwürdigender Akt! - seiner Beinkleider beraubt, welchselbige dann als Fußfesseln dienten.
Dergestalt gedemütigt wurde der hohe Beamte mit Tritten und Schlägen traktiert und mit einem derzeit noch nicht genauer analysiertem Pulver bestreut, welches zu gar schrecklich anzusehenden Hautirritationen führte und dem Bedauernswertem zusätzlichen Schmerz und Schrecken bescherte. So überraschend die drei Verbrecher aufgetaucht waren, so schnell verschwanden sie wieder, nachdem sie ihr schändliches und grausames Werk vollbracht hatten und erst die reguläre Patrouille der Stadtgarde, welche einige Zeit später routinemäßig die Gasse kontrollierte, konnte seine Excellenz aus dieser gar mißlichen Lage befreien.
Die Bedeckung des Secretarius war, wie sich später herausstellte in einen tiefen Schlaf gefallen und konnte auch nicht durch den Einsatz von kaltem Wasser geweckt werden. Erst Stunden später konnten die beiden - den Göttern sei Dank unverletzten - Männer vernommen werden, doch konnten sich diese an überhaupt nichts erinnern.
Über die Intention der Gesetzesbrecher mag man rätseln, doch schien es sich bei diesem Überfall eher um eine Warnung zu handeln, denn so entwürdigend und auch juckend der Vorfall für seine Excellenz auch gewesen war, so hat er doch glücklicherweise keinerlei ernsthafte Verletzungen davongetragen. Nur eines ist sicher: Der heimtückische Überfall kann nur mit Hilfe von schändlicher Magie vonstatten gegangen sein!
Ob das Verbrechen mit den anderen in den letzten Monden in Khefu begangenen Straftaten im Zusammenhang steht, ob sogar erneut von Aktivitäten der "Nachtschatten" ausgegangen werden muß, wird derzeit von der Stadtgarde geprüft.
Ein weiterer bedenklicher Aspekt wurde anläßlich dieses Vorfalles zum Stadtgespräch. Warum scheint niemand diesen heimtückischen Überfall mit eigenen Augen gesehen zu haben, warum hat niemand der Anwohner die Garde gerufen? So tief scheint die Angst in den Bewohnern zu Capitale zu wurzeln, so oft schon wurden in den letzten Monden grausige Verbrechen verübt, daß die sonst so tapferen Bürgerinnen und Bürger des Reiches sich schon bei den kleinsten Anzeichen von Verbrechen in ihre Wohnstätten zurückziehen und keinen einzigen Blick mehr aus dem Fenster zu werfen wagen.
Wann, so bleibt die Frage, wird endlich etwas gegen die Serie von Gewalttaten welche die Capitale heimsuchen, unternommen?
PWI

Schauspielhaus eröffnet

Durch ein großes Fest wurde am 13.FTS. 27 S.G. in der djerniaker Haupstatdt Ireth die Eröffnung des hoheitlich-kem'sche Schauspielhauses gefeiert. Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret hatte vor einiger Zeit das ehemalige Akîbsschloß der Provinz erstanden und es zu einem Schauspielhaus umgestalten lassen. Zahlreiche Adelige gaben sich die Ehre, um am Eröffnungsabend das maraskanische Stück "Der harmlose Bäcker" aus dem Zyklus der "Honinger Geschichten" zu erleben. Einhellige Begeisterung und Beifall für die ungewöhnliche Aufführung beschlossen einen gelungenen Abend.

 

Der Spielplan des Hoheitlich-Kem'schen Schauspielhauses zu Ireth:


Schauspiel:
Querian von Kusliks unübertroffenes - Odelo, der Moha von Grangor
R'el di Jazayeri - Die Königsbürde
sowie als dereweite Premiere: Jasmine du Prés - Alriks Tante
Oper:
Der fliegende Thorwaler
Die Meistersinger von Belhanka
Operette:
Das weiße Rössel vom Tikam-See
Der Norbadenbaron

Ballett:
Der sterbende Zapagei

(VWE & ARA)

Das Morden nimmt keine Ende

Neuerlich versetzt ein Mord die Hauptstadt des Káhets in Angst und Schrecken. Und diesmal ist die Tat an Schändlichkeit kaum mehr zu überbieten. Mit Abscheu und Entsetzen erfüllt jeden aufrechten Einwohner, jede rechtsachaffene Einwohnerin dieses Verbrechen, welches sich zugetragen hat in der Nacht zum 29. Tage des Freimondes des Firun. Der Schauplatz der Tragödie ist diesmal nicht die Unterstadt. Nein, wer hätte das gedacht, die Tempelbrücke, welche da führt zum Basalthaus, und der König Kacha-Platz unmittelbar vor den Toren des Crongerichts wurden von der Bestie, die Khefu, heimsucht diesmal ausgewählt. Doch lasßt mich meine Gedanken fassen, um jene Widerlichkeit getreulich zu Papier bringen zu können:

Es war zur letzten Wachablöse bevor der Morgen graute, als der Ritter Mekat des Ordens des Hl. Laguan die Leiche seines Kameraden fand. Entsetzt und mit einem stummen Schrei auf den Lippen prallte er zurück, als den grausam zugerichteten Ordensritter entdeckte, welcher da in seinem Blute lag. Wer immer auch hinter dieser Tat steckt, esmuß eine Bestie sein: Der Täter hatte dem Ordensmann den Kopf vom Körper abgetrennt. Gerüchten zu Folge soll es sich so verhalten haben, daß keinerlei Anzeichen der Einwirkung einer Waffe zu erkennen waren. Es hatte den Anschein, als sei der Kopf geradezu abgerissen worden. Sofort schlug der Ritter Alarm. Doch so sehr man sich auch mühte, der Kopf ward nirgends zu entdecken. Die Bestie, so folgerte man, musste diesen wohl als bizarres Souvenier mitgenommen haben. Die Untersuchung des Tatortes ergab ferner, daß offenbar kein Kampf stattgefunden hat. Der Mörder muß dem bedauernswerten Ritter entweder bekannt gewesen sein oder dieser konnte ihn überraschen, sodaß er keiner Gegenwehr mehr fähig war.
In all jene Untersuchungen und Mutmaßungen platze die Nachricht, man habe den Kopf gefunden. Und als wäre der grausame Mord an einem Ordensritter nicht bereits schändlich genug, erdreistete sich jene Kreatur zu einem Akt der Verhöhnung und der Gotteslästerlichkeit, daß es einem schier den Atem verschlägt. Der Kopf ward aufgespießt auf einer Stange, am König Kacha Platz unmittelbar vor den Toren des Crongerichts, vorgefunden worden. An jener Stange war ein Schreiben befestigt in welchem, geschrieben mit Blut, zu lesen stand: "Nun bin ich bei meinem schwachen Gott".
Wer mag dies sein, der sich erdreistet den HERRN zu beleidigen? Angst und Schrecken geht um in Khefu. Wann wird die Bestie wieder zuschlagen? Wie lange wird es dauern, bis jenem Unhold das Handwerk gelegt wird?
(CPA)

Eine Erbin für Sendsh'gerhi

Wie aus Sendsh'gerhi vernommen wird, hat der Stadtsprecher am letzten Markttag oeffentlich verkündet, daß ihre Hochgeboren Alea von Zemesev am Fünfzehnten dieses Mondes Mutter einer gesunden Tochter geworden sei. Mutter und Kind sind wohlauf, bedürfen aber noch der strengen Bettruhe. Die Nedjeset bedaure, daß sie ihren Untertanen und den Untergebenen der Garnison fuer die nächste Zeit nicht zur Verfügung stehe, hoffe aber, die Leute durch eine Lokalrunde für die ganze Bevölkerung  zu versöhnen.
Als Reaktion auf diese Worte brach die Menge in Jubel aus und spontane Freudentänze wurden aufgefuehrt. In fast allen Kneipen und Schaenken flossen Bier und Wein in Strömen und auf diese Weise hiessen Volk und Garnison von Sendsh'gerhi Yela von Zemesev auf Deren willkommen. Bis weit in die Nacht hinein dauerten die Feiern ehe die Garde die Sperrstunde schliesslich doch durchsetzte, wenn auch mit zweistündiger Verspaetung - offenbar auf direkten Befehl der Nedjeset. Als eine der ersten Gratulantinnen fand sich Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret ein, die mit der Nedjeset seit vielen Jahren gut befreundet ist.
(FZE)

Skandal in Khefu

Daß die Sitten in unserem heiligen Nisutreich mehr und mehr verfallen, zeigt ein delikater Vorfall in der kem'schen kapitale Khefu, der umso mehr Aufsehen erregte, als in ihn zwei Hochadelige unseres Káhet verwickelt waren.
Es war ein lauer Sommerabend, als die im belebten Tsapageienpark Patrouille gehende Gardistin Se'kenanch einen Menschenauflauf am Rande eines umgestürzten Baumstammes bemerkte. Schon vermutete die Gardistin einen grausigen Fund, aber als sie der Menge näherkam, hörte sie vereinzeltes Kichern und geflüsterte, zotige Bemerkungen. Rasch eilte die Korporalin näher, und was sie damnn sah, sollen ihre eigenen Worte beschreiben:
"Nun, als ich mich also durch die Menge gequetscht hatte, da sah ich die Frau un den Mann, die beide völlig unbekleidet im Gebüsch lagen und es sich kräftig besorgten. Naja, man hätte schon meinen können, daß der Kerl es dringend nötig hatte, bei all dem Gestöhne. Gerade als ich aber dazwischengehen wollte, denn sowas ist ja wirklich eine Schweinerei, da erkannte ich den Mann. Es war niemand anders als unser Pâestumai-Ser, na, der junge Fred eben. Na, und da schloß ich, daß die Blonde, auf der er sich zu schaffen machte, wohl die Ordoreerin ist, Ihr wißt schon die Dame dell'Aquina. Ich habe dann von einer Störung abgesehen, denn der Adel genießt eben gewisse Vorrechte, und da mag das öffentliche Rammeln wie die Kaninchen - denn inzwischen hatten sie die Stellung gewechselt - schon dazugehören. Bemerkt haben die uns übrigens die ganze Zeit nicht, die waren ganz allein auf ihre Finger und Hüften konzentriert. Ich habe die Leute dann also mit Hilfe von Soldat Keneb weggescheucht, und wir haben uns dann mit den Rücken zu den beiden Liebenden aufgebaut, um den Gaffern den Blick zu versperren. Viel genutzt hat es nicht, denn auf dem Felsen, auf 'Paestumais Auge', da hatte sich schon so ein Tulamide niedergelassen, der gegen ein paar Münzen sein Fernrohr auslieh, und auch ein Zeichner war da, bei dem wir hinterher leider keine Zeichnungen mehr finden konnten. Aber ich habe gehört, daß in der Südstadt bereits heute schweinische Bilder von diesem Vorfall angeboten werden. Naja... als die beiden dann endlich fertig waren, ist es uns dann endlich gelungen, die Leute zu zerstreuen. Ich will ja nun wirklich nichts gegen den Adel sagen, aber wirklich, früher wären solche Sauereien streng bestraft worden..."
Dieser Remineszenz an frühere, bessere Zeiten hat die Rabenschwinge nichts hinzuzufügen.

Das Basalthaus zu Khefu tut Kund und zu Wissen

Höret, Untertanen Seiner Ehrwürdigen Hochwürden, Erlaucht! Frohe Kunde wird Euch zu Teil, denn die geliebte Mutter der Táhatya, Hemet Chem`râ Pâestumai-Morganor, befindet sich in tsagefälligen Umständen und wird dem Lehen einen Erben schenken.
Wohl ist dieser glückliche Zustand der Lehnsmutter schon seit längerem vergönnt, weshalb sie sich auch in den letzten Monden im Hintergrund hielt. Die Geburt wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen und ist nach Aussage der Ärzte im Verlauf der nächsten Monde zu erwarten.
(Shepses'kâ)
(RBÖ)

Sicherungsmaßnahmen fast abgeschlossen

Die vor einem Götterlauf begonnenen Restaurierungs- und Ausbauarbeiten an der Befestigung und dem Straßensystem der Kapitale Khefu sind fast abgeschlossen. Dies teilte der dafür verantwortliche Bauleiter vor wenigen Tagen mit. Insbesondere durch die Ausbesserungsarbeiten am Wegenetz der Stadt sollen die früher fast täglich vorhandenen Überschwemmungen endgültig der Geschichte angehören.
Ebenfalls fast abgeschlossen sind auch die Ausbauarbeiten an den Siedlungen in der Táhátya. Somit verfügt jetzt jede größere Ansiedlung von mehr als 50 Seelen über eine Palisade und einen Graben, so wie vor über einem Götterlauf geplant war.
(Shepses'kâ)
(RBÖ)

Erneut grausige Morde in Khefu

Es war bereits zu später Stunde, als der Trunkenbold Hâr J´Unnke in Richtung seiner Behausung in der Unterstadt wankte. Dieser Tag, der 25. Freimond der Hesinde, war gut für ihn verlaufen, er hatte ordentlich seinen Durst bekämpfen und obendrein noch ein paar Trümmer erbetteln können. Nun, dies war bei Leibe nicht immer so, deshalb war Hâr recht gut gelaunt als er torkelnd heimwärts schritt. Als er schon fast bei seiner wackligen Hütte angelangt war, bemerkte er den Mann der eiligen Schrittes an ihm vorbei lief. Hâr war schon zu betrunken, um sich Dinge wie Haarfarbe, Gesicht oder Alter einzuprägen, jedoch eines fiel ihm sofort auf: Der Mann gehörte nicht in die Unterstadt! Viel zu vornehm war er gekleidet, eben wie jener Menschenschlag, der seinen Fuß nur widerwillig in dieses Viertel Khefus setzte, noch dazu zu so später Stunde und allein. Der Fremde schien von dem Betrunkenen keine Notiz zu nehmen und war bald in der Dunkelheit der Nacht verschwunden. Hâr setzte kurz darauf seine Versuche, nach Hause zu kommen fort. Nach wenigen Schritten bog er nach links in den dunklen Weg, der zu seiner Hütte führte. In einiger Entfernung konnte er den Schein mehrerer Fackeln wahrnehmen und eine Gruppe von Leuten die beisammenstanden. Als er näher kam, sah er den Grund der nächtlichen Unruhe. Am Boden lag eine junge Maid von vielleicht 20 Götterläufen, ihr jugendliches Gesicht war zu einer schrecklichen Grimasse verzerrt, ihr Hals war eine einzige Wunde, der Boden um sie herum voll Blut.
Die die Stadtgarde später in Erfahrung bringen konnte, war die junge Frau wohl aus dem Haus ihrer Eltern gelockt oder entführt worden. Niemand im Hause hatte jedoch etwas davon mitbekommen. Gegen ein nächtliches Rendevous sprach der Umstand, daß das Opfer nur mit dem Nachtgewande bekleidet war, ja nicht mal Schuhe angezogen hatte. In jenem finsteren Weg muss der Mörder dann seine schändliche Tat vollbracht haben und er tat dies mehr als gründlich. Die Kehle der jungen Frau war aufgeschlitzt worden und dies sichtlich mehrmals, bis der Hals eine klaffende Wunde war, wie der Medicus nach einer ersten Untersuchung mitteilte.
Wer ist zu derartiger Grausamkeit fähig? Eine Befragung der Bewohner jener Gegend führte zu keinen neuen Erkenntnissen. Einzige Hoffnung war nun der alte Hâr, den man am nächsten Morgen befragen wollte. In seinem augenblicklichen Zustand war er zu keinerlei vernünftigen und zweckdienlichen Aussagen fähig. Doch sollte es dazu nicht mehr kommen. Als die Soldaten am Morgen Hâr aufsuchen wollten, fanden sie diesen nur noch tot vor. Mit gebrochenem Genick lag er in seinem Bett. Keinerlei Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens waren zu erkennen, noch ließ irgend etwas auf einen Kampf schließen. So stand man nun mit den Untersuchungen wieder ganz am Anfang und hatte zudem noch einen weiteren Mord aufzuklären.
CPA

Kongress der Kulte in Djett

Still geworden ist es in Djett um die aussergewöhnlichen und erschreckenden Ereignisse der letzten Zeit. Die fanatischen Glaubensverräter an den Lehren des Allmächtigen Herrn Boron befinden sich noch immer in den Kerkern der Inquisition und warten auf ihre gerechte Bestrafung, währenddessen sind vom Volke keine vorlauten, einfältigen oder gar hetzerisch gotteslästerlichen Worte mehr zu hören.
Dennoch findet in diesen Tagen ein erstes Treffen der Priester der in der Laratusaî ansässigen Gotteshäuser statt um über die Geschehnisse der vergangenen Monde zu beraten. Die Kulte der Travia, des Boron und des Efferd sind es, die sich hier in 5tägigen Abständen treffen werden. Der Perainekult ist nicht vertreten, da ihr Priester während der Unruhen sein Leben auf Dere verlor(es wurde berichtet) und sich bisher kein Ersatz für ihn bereitfand. Ebenfalls von diesen Treffen ausgeschlossen ist der Geweihte der Rahja, dem es "an dem nötigen Integrationswillen" fehle. Erste Ergebnisse dieser Treffen werden noch in diesem Mond erwartet.
(KLE)

Schließung des Perainetempels zu Djett steht bevor

Aus verlässlichen Quellen haben wir erfahren, daß der zur Zeit ohne Priester verbliebene Tempel der Peraine am Ende des Jahres seine Tore dauerhaft schliessen wird, sollte sich bis dahin kein Geweihter der Göttin bereitgefunden haben, dieses Amt zu übernehmen. Die grundsätzliche Ablehnung zahlreicher Djetter Bürger gegen den Perainekult bleibt scheinbar ein schwerwiegender Grund für die Geweihten der Peraine das Amt nicht neu zu besetzen. Viele Bürger sahen im großen Zulauf, den der Perainetempel in der Vergangenheit gerade bei den einfachen Bauern und Pflanzern genoss, eine Gefahr für die Autorität der Boronstaatskirche und sind mit der momentanen Situation nicht unzufrieden. So mag es auch manchen nicht verwundern, dass die Akibet Dhaiyna Paritras bisher keine Bemühungen unternahm, sich für eine Wiederbesetzung des Amtes starkzumachen.
(KLE)

Bekanntmachung des Handelshauses Ey Beyn

Das Handelshaus Ey Beyn Agasson und Söhne gibt bekannt, daß es in der glücklichen Lage ist, im Reich der Kemi die Wiedereröffnung seiner Tochtergeselschaft, der Südmeerhandelskompanie Ey Beyn und Partner, bekanntzugeben.
Der Hauptsitz der Kompanie liegt in Khefu, im alten Kontor des Handelshaus Ey Beyn Aggason und Söhne. Außerdem liegen weitere Niederlassungen in den meisten Provinzen des Reiches der Kemi, besonders sind die Agenturen in Merkem, Peri, Porto de Cavazo, Dreiwegen und Váhyt zu erwähnen. Weitere werden in demnächst errichtet oder sind noch in Verhandlung.
Die Hauptintressen der Kompanie liegen im Edelholz-, Gewürz-, Rauschkräuter- und Zuckerexport, sowie dem Verkauf von Rum und anderen Exotica, dem Import von Lebensmitteln, Eisen und allen Gütern, die die Wirschaft der Kemi nicht oder nur in unzureichenden Mengen produziert.
Auch für den Stückgutransport hat die Handelflotte des Hauses genügend freie Kapazitäten zu Verfügung, denn die Kompanie hat zusätzlich zum vorhanden Schiffsraum den Bau von drei weiteren Zedracken in Auftrag gegeben. So werden die Zedracken "Stolz von Terkum", "Stolz der ey Beyn" und "Cardassion de Cavazo" der ganze Stolz der kompagnialen Handelsflotte sein.
In der Grafschaft Terkum wurde außerdem die Pfandleih- und Einlagegesellschaft Ey Beyn, die Rum und Zucker Verarbeitungsgesellschaft Ey Beyn und Co sowie die Edelholzkompanie Ey Beyn gegründet, als Zeichen, daß die Kompanie nicht nur im Handel tätig ist, sondern auch in der Produktion.
(DBU)

Nedjeset Ni Ynbeth erkrankt

Wie nun bekannt wurde, war Nedjeset Charya de Richemon Ni Ynbeth nach einem Bankett im heimatlichen Schlafgemach unter heftigen Krämpfen zusammengebrochen. Der sofort herbeigerufene Heiler konnte mit einigen Kräutern und Tinkturen die Krämpfe beseitigen, als jedoch am nächsten Morgen selbige wieder auftraten und sich zudem noch roten Punkte am Körper der Adeligen bildeten wurde ein weiterer Medicus zu Rate gezogen. Doch auch dieser war angesichts dessen was er da sah, ratlos.
Während die gelehrten Herren berieten was nun zu tun wäre, verschlimmerte sich der Zustand der Nedjeset zusehens. Da kam einer Zofe der rettende Einfall. Sprach man doch seit einiger Zeit von dem neuen Medicus, welcher in Khefu seine Heimat gefunden hatte. Dieser solle sehr bewandert sein in der Kunst des Heilens, sagte man sich doch von ihm, er hätte sogar am Garether Hofe seine Künste ausgeübt. Flugs ward der gelehrte Herr herbeigerufen und wie sich herausstellte kannte er die Nedjeset persönlich, man war sich auf eben jenem Feste begegnet und hatte einige Worte gewechselt. Nun wie auch immer, diesem scheinbar wirklich hochgelehrten Mann gelang es schließlich die arem Frau von ihrem Leiden zu befreien. Die von ihm gemsichte Tinktur, sorgte dafür, daß es Charya de Richemon binnen weniger Tage wieder besser ging. Mittlerweile scheint sie gänzlich geheilt zu sein. auf die Frage, was es denn für eine Krankheit gewesen sei, schwieg der Arzt, doch munkelt man, er habe so etwas wie 'rotpüschelnder Ritzenschorf' gemurmelt...
(CPA)

Glaubensaufstand in der Laratusaî mit Hilfe der Inquisition niedergeschlagen.

Der Marsch der Aufständischen aus Yah'Kesen nahm am 13. Tage des laufenden Mondes sein erwartetes Ende. Trotz erheblicher Bemühungen des örtlichen Boronpriester konnten die Glaubensverräter von Yah'Kesen nicht davon überzeugt werden, der Order der Obrigkeit Folge zu leisten und ihren Glaubenskampf gegen ihre Brüder und Schwestern, den Anhängern der Peraine, der Travia, des Efferd und gegen die Weisungen der Alleinseligmachenden Boronstaatskirche zu beenden. Im Gegenteil eskalierte die Situation in Yah'Kesen zunächst in Angriffen und Anschlägen gegen die Anhänger der anderen Kulte der Zwölf, selbst die Stadtmiliz weigerte sich gegen die Fanatiker vorzugehen und schließlich mit der Öffentlichen Verlesung von "Forderungen an das Leben jedes Einzelnen", die von den Anstiftern der Glaubenverräter auf dem Marktplatz Yah'Kesens vorgetragen wurden, aus welchem der "Marsch auf Djett" ins Leben gerufen wurde. Denn im Anschluss auf diese Kundgebung begann eine gut vierzigköpfige Prozession der Glaubensfanatiker mit ihrem Marsch in die Provinzhauptstadt um der Akîbet diese Forderungen zu überreichen. Selbst massivste Einschüchterungen und härteste Worte verholfen nicht die mittlerweile als "Aufständische" bezeichneten von ihrem Vorhaben abzubringen. Etwa zur gleichen Zeit machte sich auch noch eine Gruppe von efferdgläubigen Fischern aus dem Fischerdorf Sesahî auf den Weg nach Djett, um die "Glaubensfreiheit zu schützen", wie sie selbst sagten, so daß es nach einigen Tagen zu der folgenden sehr brisanten Situation kam:
Die Tore der Stadt Djett waren geschlossen, von Norden näherten sich rund vierzig mit Dreschflegeln und Spiessen Bewaffnete der Stadt, in der ersten Reihe die vermeindlichen Aufrührer: Zwei Männer und eine Frau, in schwarze Kutten gehüllt, die von sich selbst zu behaupten wagten, die wahren Willen des heiligen Raben zu wissen. Von Süden her stürmte derweil eine Gruppe von gut zwanzig Fischern unter Führung des Thorwaler Harkon Tharlson auf die Stadttore zu.
Durch das energische Durchgreifen der Stadtgarde gelang es die Fischer zunächst wieder zurückzutreiben, ohne daß es auf einer Seite auch nur einen Verletzten gab, im Norden jedoch gestaltete sich das als ein wirkliches Problem, denn die Glaubenverräter griffen die Gardisten sofort mit aller Härte an und es gelang den Aufständischen auch die Gardisten zwischenzeitlich zu vertreiben. Torquemada höchstpersönlich ist es zu verdanken, daß es dem Gros der Aufständischen nicht gelingen konnte, die Stadt zu erstürmen, denn gerade, als sie es geschafft hatten ein großes Loch in den Stadtwall zu reißen, erreichte er mit gut einen Dutzend Laguanerritter die Stadt und jagte die Aufständischen binnen Minuten zurück in Richtung Yah'Kesen.
Dennoch hatten es sieben der Glaubenverräter, unter ihnen die drei Anstifter, geschafft in die Stadt einzudringen. Sofort begannen sie einige Häuser zu brandschatzen und in diesem Tumult gelang es ihnen unbemerkt in den örtlichen Perainetempel einzudringen. Von Süden her nutzten die Fischer die Gunst der Stunde und stürmten erneut auf die Palisaden der Stadt zu. Die überraschte Stadtgarde behielt jedoch die Kontrolle und es gelang ihr, zwölf der Fischer sofort gefangen zu nehmen, während die acht anderen in den Gassen der Stadt verschwanden.
Schließlich kam es am Perainetempel zum Aufeindertreffen der Fischer und der Glaubensverräter, und sofort entbrannte hier eine wilde und brutale Schlacht. Glücklicherweise war die Stadtgarde noch rechtzeitig vor Ort. Durch ihr energisches Auftreten in diesen Minuten konnten wohl etliche Todesopfer verhindert werden. Leider jedoch kam für den Perainepriester jede Hilfe zu spät. Die Glaubensverräter hatten ihm beim Eindringen in die Stadt erschlagen.
Die Bilanz des Abends: Die zwanzig Fischer und Harkon der Thorwaler wurden nach einigen Stunden Haft und einer kollektiven Geldstrafe von sechzig Goldstücken, die im Laufe von acht Monden zu zahlen ist, auf den Heimweg nach Sesahî geschickt. Fünf Fischer waren durch die Auseinandersetzung im Perainetempel verwundet. Die sieben Glaubenverräter, die im Perainetempel verhaftet wurden, befinden sich nun im Gefängnisturm. Ihnen allen drohen drakonische Strafen nach der Verurteilung. Die restlichen Aufständischen wurden von einigen Ordensrittern zurück nach Yah'Kesen gebracht, auch sie müssen eine kollektive Geldstrafe von sechzig Goldstücken unter den gleichen Bedingungen wie die Fischer aufbringen. Etliche von ihnen wurden durch das energische Auftreten der Laguanerritter verwundet.
Die Lage in der Laratusaî hat sich also vorerst wieder entspannt, auch wenn grundsätzlich keine Lösung für das herrschende Problem gefunden ist.
(KLE)

Höret! Höret! Höret! Das Basalthaus zu Khefu tut Kund und zu Wissen:
Neue Lehnsleute in Runde der Tárethoner Gemeinschaft aufgenommen

Vor wenigen Tagen wurde die Erhebung von Raaban Ayin Bardo Thödol Golgarthan ya Calvariez, Ysabeau Âk-de Szézàr und Shinji Kazagh Bukem Âk-de Szézàr in den Adelsstand des Kahet ni Kemi durch Ihre keminisutliche Majestät veranlaßt.
Seine Hochwohlgeboren Shinji Kazagh Bukem Âk-de Szézàr wird fürderhin die Lande Mergyans verwalten. Ihre Hochwohlgeboren Ysabeau Âk-de Szézàr wurde zur Lehnsherrin von Sarslund ernannt und Seine Hochwohlgeboren Raaban Ayin Bardo Thödol Golgarthan ya Calvariez wird fürderhin ueber die Lande Djerniako herrschen und damit die Nachfolge des in schlechtem Ruf stehenden Rachalton Pecators antreten. Durch der Heiligen Eminenz Wille und Seiner Erhabenen Hochwürden Fürsprache wurde der neu bestallte Akîb Ni Djerniako auch zum Mehib Ni Tárethon erhoben.
Nach Aussage Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht Boronîan V. Pâestumai, wird dieser sich in wenigen Tagen mit den neuen Lehnsleuten im Basalthaus zu Khefu treffen, um über die nähere Zukunft der Lehen und ihrer neuen Regenten zu sprechen.
Als Folge der neuen Lehnsleute, plant Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, auch die erneute Einberufung eines Tárethon-Konvents des Niederadels, welcher in diesem Götterlauf noch nicht stattgefunden hat. Auf diesem sollen dann, ganz nach dem Vorbild des letzten Konventes, die Niederadligen der Táhátya Tárethon ein Forum finden, auf dem sie gemeinsam an der Fortentwicklung des Lehens arbeiten können. Der Hátya setzt große Hoffnung darauf, daß mit der Neubestallung auch ein neuer, noch erfolgreicherer Wind durch das Herz des Reiches wehen und damit Ansporn für andere Lehen sein wird.
Der Segen des Alleinseligmachenden Heiligen Raben sei allezeit mit Ihren Hochwohlgeboren.
(Shèpses'kâ)
(RBÖ)

Ikanaria-Gesellschaft begrüßt Bestallung des neuen Akîbs äußerst!

Die einflußreiche Versammlung der Händlerinnen und Händler in der Tá'akîb Mergyan, die Ikanaria-Gesellschaft, hat die Bestallung Seiner Hochwohlgeboren Âk-de Szézàr als ein außerordentlich gutes Zeichen für die Zukunft der Provinz und des Handels gewertet. "Wir tragen uns alle mit der Hoffnung, daß durch die Belehung eines Âk-de Szézàrs das positive Werk welches seinerzeit in der kurzen Regentschaft Seiner Exellenz Ne`mèkâth Boronmir Âk-de Szézàr begonnen wurde, weiter fortgesetzt werden wird. Die beiden letzten Regenten haben trotz aller Bemühungen nicht maßgeblich zum Wohl der Provinz beigetragen.", sagte Sefra Sem'cha, der derzeitige Vorsitzende der Ikanaria-Gesellschaft. Desweiteren war aus den Reihen der Versammlung zu hören, daß man alsbald um Audienz bei Seiner Hochwohlgeboren ersuchen wird, um über gemeinsame Interessen zu sprechen.
(RBÖ)

Folgen einer Schlägerei?!?

SENDSH'GERHI, 18.ffi 26 sg
Wie erst jetzt über die Grenzen Sendsh'gerhis hinaus bekannt wurde, hatte sich Nedjeset Alea von Zemesev in der Grossen Schlägerei vor Wochenfrist offenbar schwerere Verletzungen da-vongetragen als "nur" ein blaues Auge. Nach ihrer wortgewaltigen Strafpredigt an die Beteiligten, soweit von der Garde gefasst, begab sich Alea zurück in ihre "Residenz", einen weitgehend schmucklosen zweistöckigen Steinbau direkt am Marktplatz, die sie in den nächsten Tagen nicht mehr verlassen sollte. Bedienstete be-richteten, ihre Hochgeboren leide unter anhaltenden Bauchschmerzen, gegen die die gängigen Heilmittel of-fenbar wirkungslos waren, wie die selber in der Heilkunde sehr erfahrene Alea erstaunt festgestellt habe.
Eine Woche reichte völlig aus um allerlei Gerüchte über Aleas seltsame Krankheit im Umlauf zu bringen. Vom Sumpffieber sprachen die einen, besonders Gläubige sahen aber darin eine Göttliche Bestrafung Aleas für ihre durchaus mangelnde Frömmigkeit Boron gegenüber. Wieder andere taten das als Nachwirkungen des Sche-melhiebs ab, den Alea in jener Schlägerei kassiert hatte. Schliesslich, nach zehn Tagen sprang Nedjeset Alea über ihren Schatten und liess nach der alten Hulta rufen, der etwas wunderlichen und wohl bereits über achzigjährigen Heilerin Sendsh'gerhis. Die "Medizinfrau" wie sie von den Einheimischen liebevoll genannt wird erklärte sich zu einem Besuch Aleas bereit, was durchaus nicht ganz selbstverständlich war, waren sich beide Frauen doch im Bereich der Heilkunde doch spinnefeind, ansonsten aber durchaus wohlgesonnen. Prompt zog der Besuch Hultas einige Aufmerksamkeit auf sich. Wohl an die dreissig Leute waren gekommen, um dieses Hultas Erscheinen mit zu verfolgen und vielleicht etwas über die seltsame Krankheit der Nedjeset zu erfahren. Bereits nach kurzer Zeit verliess Hulta kommentarlos, aber verschmizt lächelnd die Residenz wieder. Alea aber war nach zwei weiteren Tagen Bettruhe und dank einer Teemischung Hultas wieder auf den Beinen. Was genau sich da aber in Aleas Schlafzimmer abgespielt hatte, dazu äusserten sich die Beteiligten erst jetzt, einen ganzen Mond nachher. Dazu Grossadmiralin Joanna Blig, die die Begegnung als einzige Zeugin verfolgen durfte:
"Nun, das Ganze war wenig spektakulär. Ihre Hochgeboren lag im Bett, Schweiss auf der Stirn und mit fiebri-gen Augen, aber sonst ganz Herrin der Lage. Hulta kam herein, setzte sich auf den Hocker, den ich ihr an Aleas Bett getragen hatte und befahl mir das Zimmer zu verlassen, was von Alea sofort energisch widerrufen wurde. Sie wolle eine Zeugin dabeihaben, man wisse ja nie, ob man nicht vergiftet würde! Wenn Blicke töten könnten hätten die beiden sich wohl gleich gegenseitig umgebracht, aber schliesslich gab Hulta mit einem Schulterzucken nach. Also schloss ich die Tür, lehnte mich dagegen und wartete der Dinge, die da kommen sollten. Hulta kam auch gleich zur Sache. Sie legte die Hand auf Aleas Stirne, wartete einige Augenblicke und zog sie dann irgendetwas Unverständliches brummend wieder zurück. Danach zog sie Alea die Decke weg und forderte sie auf das Nachthemd hochzuziehen, wobei sie mir einen etwas schrägen Blich über die Schulter zu-warf. Es dauerte einige Augenblicke bis ich verstand und die bunten Vorhänge vor die Fenster zog, obwohl wir ja im Obergeschoss waren. Hulta betrachtete einige Aleas erstaunlich weissen Bauch, drückte daran herum und schien dann zu überlegen, während Alea keuchend dalag und sie genauso gespannt anschaute wie ich es tat. Wohl einer plötzlichen Eingebung folgend beugte sich Hulta vor und legte ihr Ohr mitten auf Aleas Bauchna-bel. Diese tat nichts um die Alte daran zu hindern, also hielt auch ich mich zurück obwohl ich kein gutes Ge-fühl mehr hatte. Dann aber die Erlösung: Hulta richtete sich wieder auf und fing schallend an zu lachen. Alea und ich sahen uns verdutzt an, wir konnten uns nicht vorstellen, was es an der Situation zu lachen geben kon-nte. Hulta hatte sich aber sofort wieder im Griff. Sie schaute Alea auf eine merkwürdige Weise an und sagte, immer noch sehr amüsiert, zu ihr "Ich hätte mir nie denken können, dass ausgerechnet jemand mit solchen Kenntnissen der Heilkunde wie ihr eine solche Krankheit - sie betonte das Wort so eigenartig - nicht erkennen würde, euer Hochgeboren." "Was ist es denn, nun spann mich nicht auch noch auf die Folter", platzte Alea ungeduldig heraus. Hulta schaute zu mir herüber, ihre Worte galten aber Alea, "darf sie es auch wissen, es ist etwas seeehr Persöhnliches!" "Sie ist eine gute Freundin, sie bleibt hier!", Alea war offenbar doch etwas beunruhigt. "Gut, dann will ich nicht mehr weiter um den Brei herumreden. Euer Hochgeboren, Ihr seid schwanger, und das wohl bereits seit zwei Monden!"
Boronsstille! Dann ächzte Alea erstaunt "schwanger?". Sie wiederholte das Wort noch mehrere Male ungläubig, und auch mir war es irgendwie mulmig zumute. "In der Tat, daran besteht kein Zweifel", meinte Hulta grinsend, "ich werde Euch eine Teemischung machen, die Euch in wenigen Tagen wieder auf die Beine bringt, aber auf Euren Bauch aufpassen müsst Ihr dann schon alleine! Auf eine Entlöhnung verzichte ich übrigens auch, das war mir der Spass wert." Damit war die Audienz beendet. Hulta stand auf und wandte sich zur Tür, als Alea noch hinter ihr herkrächzte: "Zu keinem ein Wort!" Hulta nickte wortlos, dann war sie verschwunden. Worauf Alea mich anblickte: "Dasselbe gilt auch für Euch. Kein Wort, ehe ich es nicht erlaube!" Nachdem ich meine Einwilligung gegeben hatte war auch ich entlassen. Alea war zwei Tage später wieder auf den Beinen, aber erst jetzt, nachdem sich die Gerüchte über ihre Schwangerschaft häufen, habe ich die Erlaubnis darüber zu sprechen erhalten."
(FZE)

Schiffbrüche in der Passage* - Adel plant Leuchtturm

SENDSH'GERHI, 20.fts 26 sg
Nachdem in den letzten Monden wieder zwei Schiffe den Untiefen der Inseln vor der Tanedjeset zum Opfer gefallen waren, will nun Nedjeset Alea den schon lange gehegten Plan vom Bau eines Leuchtturms in die Tat umsetzen. Glücklicherweise waren bei besagten Unglücken keine Todesopfer zu beklagen, aber bei der Zahl von immerhin zehn Verletzten insgesamt will sich die Nedjeset nicht ein weiteres Mal "auf Borons und Efferds Gnade verlassen, wenn wir auch selbst was dagegen tun können". Da die Inseln vor der Bucht von Sendsh'gerhi aber zur Tá'akîb Frencaal gehören, geht dies nicht ohne weiteres. Erste Briefe über eine gemeinsame Bauherrschaft und natürlich der Finanzierung des Bauwerks wurden mit dem Nachbar bereits gewechselt, und auch die Kirche hat sich bereit erklärt den Bau des Turms zu unterstützen damit "weniger Räblein vor ihrer Zeit in Borons Hallen gespült werden".
In den nächsten Tagen will ihre Hochgeboren Alea aufbrechen nach Gedizz, um im direkten Gespräch mit Seiner Hochgeboren Ho-Iaya-Yo das gemeinsame Vorgehen beim Bau und den endgültigen Standort des Leuchtturms festzulegen. Anschliessend plane sie sich um Audienzen bei Seiner Erlaucht Djedefre Paestumai und Durchlaucht Simin Al'Djabar-Perval zu bemühen, um für weitere finanzielle Unterstützung des Grossprojekts auch bei der Obrigkeit zu werben und um die Pläne dazu absegnen zu lassen.

*Mit dem Begriff Passage wird in Sendsh'gerhi die Fahrtrinne bezeichnet, die zwischen den vorgelagerten Inseln hindurch zur Bucht führt.

(FZE)

Neuer Medicus in Khefu

Nur wenige Monde nach dem tragischen Tod des bisherigen Stadt-Medicus, Meister Asparagus, ist nun wieder Leben ins seither verlassene Haus zurückgekehrt. Und die Stadt kann sich glücklich schätzen, einen derart bewanderten Mann auf dem Gebiet der Heilkunde als neuen Bürger begrüßen zu dürfen. Der Medicus Hartmann Sörenson, welcher sogar schon am Hofe in Gareth seine Künste ausgeübt haben soll, hat Khefu zu seiner neuen Heimat und Stätte des Wirkens auserkoren. Nebst dem Heilkundigen werden dessen Assistent Satander Rey sowie zwei Bedienstete das Haus in der Hauptstadt beziehen.
(CPA)

Krise in der Laratusai spitzen sich zu!

Die im Zuge der Aktivitäten des unheiligen Wesens Merikara aus Unebkem ausgelöste Flüchtlingswelle in der Provinz Tárethon sorgt für Spannungen, die sich, so nicht rasch eingegriffen wird, expolsionsartig in bürgerkriegsähnlichen Scharmützeln entladen könnten. Anfang Priaos versuchte die Heilige Inquisition die Flüchtlingsunruhen in der Provinz Laratusai durch ein hartes Dekret zu unterbinden:

 

Die Heilige Inquisition der Alleinseligmachenden Borons- und Staatskirche des Káhet Ni Kemi tut Kund und zu Wissen!

 

Höret, Kinder der Heiligen Mutter Kirche!

Es wird nicht geduldet werden die Anklage oder gar Verfolgung von Anhängerinnen und Anhängern anderer Kulte in den Landen der Tá'akîbet Laratusai aufgrund der Vorgänge im entlegenen Weiler Unebkem oder andernorts. Die noch in der Tá'akîbet befindlichen Angehörigen der Heiligen Inquisition des Raben werden mit aller gebotenen Härte gegen jene vorgehen, welche Anklage erheben und diese mit illegalen Mittel durchzusetzen versuchen.
Hütet Euch vor dem Zorn des Raben! Besinnt Euch und helft gemeinsam jenen, die aufgrund finsterster Präsenz alles verloren haben, was ihrer war. Geht in Euch und sucht bei Euch und in Eurer Geschichte die Schuld und Verantwortung, welche zu jenen schrecklichen Ereignissen in jenen Minen geführt hat.

Im Namen des Raben, so ward es gesprochen, so ward es geschrieben und so wird es geschehen,

Seine Ehrwürdige Hochwürden
Cajetano Torquemada Djenefe'ret
Inquisitionsrat Ni Tárethon

 

Doch unbeeindruckt von den scharfen Worten der Inquisition und dem harten Durchgreifen der Garde verschärften sich die Unruhen in den folgenden Tagen weiter.
Auf einer Kundgebung in Yah'Kesen, die trotz einem ausdrücklichen Versammlungsverbot stattgefunden hatte, beschlossen verblendete Fanatiker eine Erklärung, die in lästerlicher Haltung die Worte der Inquisition verhöhnend, zum "scharfen Protest" gegen die "Vernachlässigung der Glaubenspflichten eines jeden" aufruft. Ferner wird in der Erklärung zu öffentlichen Gewalttaten gegen jene aufgerufen, die "es wagen andere Götter über die Allmacht Borons" zu stellen.
Nun befinden sich gut vierzig Anhänger dieser Verblendeten auf einer Prozession nach Djett, um der Akîbet diese Erklärung und damit verbundene Forderungen zu überreichen.
Aus dem Hause der Akîbet wurde indessen verlautbart, dass die Djetter Stadtgarde angewiesen sei, diese Fananiker nicht in die Stadt zu lassen und mit schärfsten Mitteln wieder für Ruhe in ihren Reihen zu sorgen. Gleichzeitig hat sich der Inhalt der Erklärung der Fanatiker bis nach Sesahi herumgesprochen. Unter den überwiegend efferdgläubigen Fischern herrscht derweil grosser Tumult. Ein gewisser Harkon sammelt Fischer um sich herum, unter den Schlagwörtern "da machen wir nicht mit, haut dem verrückten Pack was aufs Maul" will der Thorwaler mit ihnen ebenfalls und trotz ausdrücklicher Warnung von offizieller Seite nach Djett ziehen.
Wollen wir hoffen, daß es dort nicht zum Eklat kommt und daß die Akîbet endlich eine Lösung für das Problem findet. Unterdessen zieht das KKAB jedenfalls nach nisutlicher Anordnung Truppen in Khefu zusammen, um nötigenfalls mit militärischer Macht Ruhe und Ordnung wieder herzustellen.
(KLE,RBÖ)

Unruhen in der Laratusai

Wenige Meldungen sind in den letzten Monden aus der Laratusai an die Öffentlichkeit gedrungen, nochimmer unklar ist das Schicksal der Berge von Unebkem, das vor einigen Monden von dem Dämonen Merikara heimgesucht wurde. Unbestätigten Berichten zufolge soll sich die Akîbet wieder in ihrer Provinz aufhalten und durch eine erfolgreiche Expedition in der Lage sein, den dämonischen Schrecken zu beseitigen. Dem soll aber nicht unser jetztiges Augenmerk gelten, vielmehr haben Gerüchte und Augenzeugenaussagen über unruhige Zustände aus den Siedlungen Yah'Kesen und Djett berichtet:

Seit einiger Zeit gehen Unruhestifter in der Bevölkerung um, Laienprediger, die den Willen des Herrn Boron zu wissen behaupten. Sie behaupten, die dämonische Präsenz in der Laratusai habe direkten Zusammenhang mit der Vernachlässigung der Bewohner Laratusais des obersten der Götter. So hetzen sie regelrecht zur Jagd auf die in denen sie die Schuld für diese sehen: Die Gläubigen und Priester der anderen Götter, vornehmlich der Peraine, und den kleinen Kult des Rastullah. Gerade unter den sogenannten "Flüchtlingen" (sie wurden zur Aufgabe ihrer Heimat in Unebkem gezwungen), die die neue Siedlung in Süd-Yah'Kesen bewohnen, gibt es enormen Anklang für die Worte der Prediger. Es führte bereits soweit, dass sie eines Nachts prügelnd durch die Strassen zogen, um ihren Mitstädtern den Fehlglauben auszuprügeln.
In Djett fällt ebenfalls auf, dass allerorten, selbst in den Kreisen der guten Bürger diese "Theorie der Vernachlässigung Borons" Anklang findet. Hier konnte eines Nachts, nachdem am Abend relativ harte Worte des Perainepriesters gegen die Vertreter dieser Theorie gefallen waren, ein Brandanschlag unbekannter auf den Tempel der Peraine nur durch die Wachsamkeit der Djetter Stadtgarde verhindert werden. Sie Drängen auf ein baldige Lösung des Problems durch die Obrigkeit. Von offizieller Seite, aus dem Hause der Akibet ni Laratusai gab es jedoch keine Stellungnahme dazu.
(KLE)

Massenschlägerei in Sendsh'gerhi

Die feste Stationierung von Horaskaiserlichen Truppen, der der Kleine Konvent unlängst zugestimmt hatte, stiess offenbar nicht bei allen Untertanen der Nisut auf Zustimmung. Nachdem es seit der Stationierung der Horaskaiserlichen Schivone "Königin Peri" im hiesigen Kriegshafen immer wieder zu Provokationen und kleineren Streitigkeiten zwischen der Besatzung der "Königin Peri" und den Seeleuten der "Hemát" und "Tepdáru" sowie der einheimischen Jugend gekommen war entlud sich dieser Schwellbrand letzten Wassertag in einer Massenschlägerei, in der in der Taverne "Rechos Kneipe" und im Bade- und Freudenhaus "Rum und Rosen" sowie etlichen Marktständen zum Teil erheblicher Sachschaden entstand, so dass beide Häuser auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben.
Wer oder was der Auslöser der Auseinandersetzung war, ist zur Zeit noch nicht geklärt. Nach den ersten Vernehmungen darf aber als sicher gelten, dass der Streit eindeutig im oberen Stockwerk des "Rum und Rosen" begonnen hatte. Was ersten Vermutungen zufolge als Zweikampf um einen Liebesdiener zwischen Matrosinnen der "Königin Peri" und der "Hemát" begonnen hatte weitete sich, nachdem eine der beiden Kontrahentinnen die Treppe ins Erdgeschoss hinuntergefallen war, auch auf den grossen Badesaal des Hauses aus, wo sich zu der Zeit gerade rund zwanzig Matrosen beider Seiten ihrer Körperpflege widmeten. Der Funke sprang über und sofort gerieten sich beide Seiten in die Haare. Badezuber wurden ausgekippt, man bewarf sich mit Bürsten und Eimern voll Wasser und hieb mit nassen Tüchern aufeinander ein. Der Lärm und die vor dem Toben auf die Strasse fliehenden, zum Teil sehr spärlich bekleideten Angestellten des Badehauses lenkte die Aufmerksamkeit fast aller Menschen auf dem nebenanliegenden Marktplatz auf sich, so dass sich vor dem "Rum und Rosen" eine stattliche Menschenmenge anzusammeln begann. Besonderes Interesse weckte die Auseinandersetzung auch bei einigen Richtschützen der "Königin Peri", die sich gerade in "Rechos Kneipe" - unmittelbar neben dem "Rum und Rosen" gelegen - einen genehmigt hatten und einer Gruppe Matrosen der "Tepdáru", die ebendiese Schenke gerade betreten wollte. Beide Gruppen eilten sofort den Kameraden zu Hilfe und so ging man nun auch in- und ausserhalb von "Rechos Kneipe" mit Fäusten, Humpen und auf den Marktständen kurzerhand beschlagnahmten Fischen aufeinander los.
Die mittlerweile angesammelte Menschenmenge spritzte auseinander, und Seeleute beider Seiten, die bislang noch als unbeteiligte Zuschauer dagestanden hatten, begannen sich einzumischen. Während einige Handwerker und Händler noch ihre Waren vor dem Handgemenge in Sicherheit bringen wollten, mischten sich ihre Gesellen und Lehrlinge auf kemischer Seite in das nun ausufernde Handgemenge ein. Die vier Stadtgardisten auf dem Marktplatz, die den Konflikt in getreuer Ausübung ihrer Pflicht beenden wollten, geriet zwischen die Fronten und es dauerte einige Zeit, ehe einer der Gardisten die Festung ereichen und die Garnison alarmieren konnte. Inzwischen hatten beide Parteien ins Matrosenviertel nach Verstärkung geschickt, so dass die Anzahl der Beteiligten an der Rauferei inzwischen wohl ein Hundert überstieg.
Endlich nahten Truppen aus der Festung. An der Spitze der gesamten Garnison, ironischerweise ein ganzes Banner Seekrieger der "Tepdáru" die mit Belegnägeln bewaffnet war, marschierte ihre Hochgeboren Alea von Zemesev selbstselbsten heran um dem wüsten Treiben persöhnlich innert kürzester Zeit ein Ende zu setzen. Etwa sechzig Beteiligte wurden festgenommen, eigentlich alle, die nicht rechtzeitig Fersengeld gegeben hatten. Der Badesaal des "Rum und Rosen" bestand nur noch aus zersplitterten Bottichen und zerrissenen Vorhängen und auch mit der Einrichtung von "Rechos Kneipe" stand es nicht zum Besseren. Boron sei Dank waren keine Dolche oder andere echte Waffen zum Einsatz gekommen, so dass mit einer Menge Beulen und Schrunden, aber nur elf ernsthaft Verletzten der Schaden weit geringer war als man hätte erwarten dürfen. Kaum zurück in der Festung liess Nedjeset Alea noch im Hof sogleich sämtliche verfügbaren Offiziere der "Königin Peri" und der "Tepdáru" zu sich kommen, die "Hemát" war boronseidank gerade auf See sonst hätte es vielleicht noch viel schlimmer kommen können. Die Gefangenen waren mittlerweile in einer Hofecke der Festung zusammengetrieben worden und nun von den zum Teil arg zersausten Eingreifkräften bewacht, denn im Kerker der Festung würde allenfalls ein Bruchteil von ihnen Platz finden.
Die hinzugeeilten Offiziere der beiden Kriegsschiffe bekamen nun auf offenem Hof und in Hörweite der Gefangenen eine Standpredigt zu hören, wie sie kein Praiosgeweihter hätte besser machen können. Mit hochrotem Kopf und mit zerrissener Bluse und einem blauen Augeversehen las Alea ihren Untergebenen die Leviten und besonders die Offiziere der "Königin Peri" waren dabei mehr berührt von Aleas Aussehen und der Tatsache, dass die Gefangenen alles mithären konnten als von der Sturzflut an Worten, die über sie hereinbrach. Von Pflichtvergessen und Disziplinlosigkeit war die Rede, und ob man so einen Verbündeten behandle und schliesslich sei man ja erwachsen und zivilisiert genug um über solchen Kindereien zu stehen. Dabei waren ihre Worte offenbar sowohl an die verduzten Offiziere wie auch an die Gefangenen in ihrem Rücken gerichtet. Plötzlich hielt die Nedjeset mitten im Wort inne und liess die Offiziere mit den Worten "Ich denke das reicht. Guten Tag!" kurzerhand stehen.
Damit waren jene entlassen, doch nun wandte sie sich, sichtlich gereizt, direkt an die Gefangenen und deren Bewacher, die sich alle plötzlich gar nicht mehr wohl fühlten in ihrer Haut. "Das wird noch ein Nachspiel haben", fauchte sie, "was habt ihr euch eigentlich nur dabei gedacht? Boron sei's gedankt dass kein Blut geflossen ist, sonst hätte ich euch wohl alle aufhängen lassen müssen. Ihr habt also nochmals Glück gehabt. Aber immerhin...", plötzlich der Anflug eines Grinsens, "solch einen Spass hatte ich seit langem nicht mehr." Sichtlich beruhigt fuhr sie fort: "Der Schaden wird den Besatzungen der "Königin" und der "Tepdáru" selbstverständlich vom Sold abgezogen, und zwar allen, ausser denen die hier waren um mit mir zusammen euch Dummköpfe wieder zur Vernunft zu bringen. Das meldet auch denen die entkommen sind. Horasreich und Kemireich sind nun mal verbündet, also zeigt das den Leuten auch und benehmt euch dementsprechend! Was meint ihr, werden Mittelreicher und Al'Anfaner sich wohl ins Fäustchen lachen, wenn sie vernehmen, dass wir uns bei der ersten Gelegenheit selber an die Kehle gehen. Dass mir so etwas also nicht noch einmal vorkommt, sonst lernt ihr mich erst richtig kennen! So, und nun trollt euch, doch wehe sowas kommt nochmal vor, dann kenne ich keine Gnade mehr.". Mit einer Handbewegung gab sie den Wachen zu verstehen, die Gefangenen gehenzulassen und wandte sich dem Burgfried zu, um endlich ihr blaues Auge verarzten zu lassen.
Mit der Prügelei scheint sich auch die ganze aufgestaute Spannung entladen zu haben, denn seit jenem Vorfall hat sich die Stimmung im Ort spürbar gebessert. Kemische und Horasische Seeleute vertragen sich wie noch nie in Sendsh'gerhi und diesmal scheint der Friede ehrlich gemeint und von längerer Dauer zu sein...
(FZE)

Bartelbaum-Skandal: Vermeintliche Seuche erweist sich als Verstoß gegen das Reinheitsgebot

Wie dem geneigten Leser und der geneigten Leserin der Rabenschwinge Aktuell ja bekannt ist, ereignete sich vor kurzer Zeit eine regelrechte Seuche im Khefuer Südviertel wohl ausgelöst vom schlechten Biere der Brauerei Bartelbaum. Unzweifelhaft wurde dieser Verdacht vom Hofmedicus der Nisut höchstselbst bestätigt.
Weitere Nachforschungen in der Brauerei, den Lagern und auch in den Khefuer Schänken ergaben nun, das einige weitere Fäßer des Bieres verdorben waren, sich diese aber aufgrund des geringen Preises der Biere nur auf das nahe Gebiet des Südviertels beschränkte. Diese Bestände wurden nun unter Aufsicht der Stadtgarde vernichtet, und dank einer Phexenslist wurden die eigentlichen Übeltäter vor zwei Tagen auf frischer Untat erwischt - aber mitnichten so, wie es die Brauerei vermutete!
Der werte Sah Anshag Bartelbaum ni Sjepengarten, in geschäftlichen Dingen der Familiensprecher, ließ nun die Brauerei und die Bierlager diskret überwachen, da so eine Brauschlamperei einfach nicht sein konnte.
Doch als nach Tagen immer noch nichts passiert war, konnte man dann endlich den wahren Schurken dingfest machen. Ein erst vor wenigen Monden eingestellter junger Bierbrauergeselle, bei dem man einen Sack angefüllt mit Schleimpilz, Brechwurz und Ganovengerste fand, gestand nach einer eingehenden Befragung, an der der werte Herr Anshag Bartelbaum höchstselbst teilnahm, daß die Bartelbaum-Biere und die anderen Tränke nur deshalb so billig verkauft werden können, da die Verantwortlichen diese mit unerlaubten, gegen das Reinheitsgebot aus dem Jahre 567 v.S.G. verstoßenden Zusätzen "strecken" würden, welche auch die bekannten Unanehmlichkeiten bei der Bevölkerung auslösten.
Obschon für diesen Gesetzesverstoß der verantwortliche Oberbrauleiter der Familie Bartelbaum, ein von einem namhaften Konkurrenten aus Brabak abgeworbener Braumeister, verantwortlich zeigt, muß sich die Familie Bartelbaum doch fragen, ob sie die durch die Vernachlässigung der Aufsichtspflicht nicht Geschäftssinn vor Verantwortung gestellt hat. Die Familie Bartelbaum wird eine ansehnliche Suvarsumme dem Khefuer Perainetempel zukommen lassen, der ja auch ein Siechenhaus in der Stadt unterhält. So mögen die zahlreichen Erkrankten schon bald wieder ihrer Arbeit nachgehen können.
Doch auch das Urteil in diesem Falle wurde schnell gesprochen: Die Familie Bartelbaum muß sich in Zukunft an das Reinheitsgebot halten - dafür bürgt Anshag Bartelbaum selbselbstens -, für die nächsten zwanzig Jahre auf sämtliche Preiserhöhungen verzichten und zudem muß die Brauerei in ebendieser Zeit gesetzlich auf sämtliche Werbung für ihre Produkte in Kemi und den verbündeten Staaten verzichten - immerhin mögen die geldgierigen Bartelbaum-Buben durch die Einsparungen im Werbebereich die Tiefpreise der Getränke finanzieren.
(RSC,ARA)

Erschreckende Entdeckung des nisutlichen Hofmedicus

Wie heute aus Ynbeth verlautet, warnt der nisutliche Hofmedicus Tsakin alle Kemi eindringlich vor dem Genuß des sogenannten "Bartelbaum-Bieres" sowie des sogenannten "Bartelbaum-Dschungeltrunks". Nach der unerklärlichen Häufung der flinken Difar-Fälle im Südviertel Khefus hatte seine Excellenz umfangreiche Untersuchungen zu diesem Thema angeordnet, die nun besagte "Getränke" als Urheber dieser Epedemie enttarnten. Da diese "Giftmischungen" für die Armen konkurrenzlos preiswert seien, so Medicus Tsakin, sei "eine Ausweitung der Epedemie zu befürchten." In Ynbeth erwägt man nun, der Bierbrauerei Bartelbaum den weiteren Vertrieb ihrer Getränke zu untersagen, sowie sie für alle entstandenen Schäden haftbar zu machen, um für die kem'sche Bevölkerung ungefährlichere Getränke importieren zu können. Auch über ein Exportverbot der Biere und des Dschungeltrunks in befreundete Staaten wird nachgedacht, da die "miserable Qualität" der Produkte die diplomatischen Beziehungen zu befreundeten Nationen erheblich gefährden könnte.

Dreister Überfall auf den Sprecher des Basalthauses

Vor einigen Tagen ereignete sich ein in seiner Unverfrorenheit kaum zu überbietender Überfall inmitten der Capitale. Seine Excellenz Shépses'kâ, der Sprecher des Basalthauses, wurde zur nächtlichen Stunde von unbekanntem, vermummten und maskierten Gesindel hinterrücks überfallen und niedergeschlagen. Nach eigenen Angaben befand sich seine Excellenz Shépses'kâ in Begleitung einer Wache auf dem Wege vom mitternächtlichen Boronsdienst im Basalthaus zum Sitz der tárethoner Verwaltung im nisutlichen Stadtpalast. Mit einem Male verstummten sämtliche Geräusche und drei in lange schwarze Mäntel gehüllte Personen traten sich aus den dunklen Schatten der Webergasse. Zwei der Schurken gingen unverzüglich seine Excellenz an, währen die dritte Gestalt sich dem Wächter zuwandte. Trotz heftigster Gegenwehr wurde Seine Excellenz von dem üblen Gelichte überwältigt, in einen Sack gesteckt, geprügelt, mit dem Schwerte am Gesäß verletzt und mit gräulich juckenden Pülverchen traktiert. Erst durch die lauten Rufe einer Passantin wurde die nahe an der Webergasse patrouillierende Stadtgarde alarmiert. Als die Gardisten Seiner Excellenz zur Hilfe eilten, entflohen die Verbrecher in die Dunkelheit. Obwohl intensive Nachforschungen angestellt wurden, konnten die Übeltäter nicht gefaßt werden, jedoch ist davon auszugehen, daß bei dem Überfall arkane Kräfte gewirkt haben müssen. Die Geräusche des Kampfes und die lauten Hilferufe Seiner Excellenz waren nicht zu vernehmen und der Wächter, der den Sprecher des Basalthauses begleitet hatte, war noch bei Eintreffen der Stadtgarde völlig verwirrt und konnte sich auch im Nachhinein an nichts erinnern. Über die Hintergründe dieses Anschlages konnte noch nichts in Erfahrung gebracht werden, doch da weder Seine Excellenz Shépses'kâ noch seine Leibwache beraubt wurden, kann nur davon ausgegangen werden, daß Seine Excellenz entführt werden sollte. Erste Spuren weisen darauf hin, daß auch hier, wie schon beim Überfall auf den Diplomatenball, die al'anfanische Organisation "Nachtschatten" für den Übergriff verantwortlich zu machen ist.
(PWI)

Bankett bei Akîb Thebor von Rhintum zu Mergyan

Vor kurzem lud der neue Akîb Mergyans einige Persönlichkeiten, vorwiegend aus Mergyan, in sein neues Haus ein. Unter den Gästen waren Seine Hochgeborene Exzellenz Sayshaban ben Ftaihif, seines Zeichens Reichszehntprüfer, die Edle Priscilla von Ilmenstein, eine mittelreich'sche Händlerin und Freundin des Akîbs, Necodemus, der neue Vorsteher der Heilerakademie zu Peri, Felerian von Sturmfels, seines Zeichens Magier, Sinab Bidak, Betreuer der Sicheln Mergyans, Rakiljan Fin'Jar, Kapitän der Sicheln Mergyans sowie einige weitere Persönlichkeiten Mergyans.
Neben diversem Anstandsgeplänkel und den üblichen Fragen nach dem Wohlbefinden wurden auch politische Themen, wie zum Beispiel das Flüchtlingsproblem, aufgegriffen. Zudem entbrannte auch eine interessante Diskussion zwischen Priscilla von Ilmenstein und Sayshaban ben Ftaihif, denn offenbar waren sich die beiden nicht darüber einig wo nun die besten Händler anzusiedeln sind. Selbstversändlich wurde auch der Sieg der Sicheln Mergyans über die Luchse Táyarrets gefeiert.
(MKU)

Betrüger prellt Wirte!

Wie nun nach der Anzeige des Herren Odilbert Pfefferfeld, seines Zeichens Wirt der Schenke "Zum torkelnden Umba-Dol", bekannt wurde, treibt wohl seit fast einem Mond ein geschickter Zechpreller in Khefu sein Unwesen. Der junge Mann, um die 1.70 schritt groß, vom schlanken Wuchse und gepflegtem Aussehen, gibt sich in den Gasthäusern und Schenken als nisutlicher Brauprüfer aus und hat zu diesem Zwecke auch ein fingiertes Dokument mit einem Siegel bei sich. Nach dem Genuß einiger Humpen Bier und einer schmackhaften Mahlzeit lobte der Gauner den jeweiligen Wirt und bestätigte ihm die gute Qualität des Bieres.
Aufgefallen ist dieses Spitzbubenstück nun, nachdem der gerissene Schurke zum zweiten Male im "Torkelnden Umba-Dol" einkehrte und der nun etwas mißtrauisch gewordene Wirt sich danach bei der Stadtgarde nach dem Brauprüfer erkundigte. Natürlich war so eine Amtsperson nicht bekannt. Nach und nach meldeten sich danach weitere neun Geschädigte, und es ist nicht auszuschließen das der Übeltäter auch in anderen Siedlungen sein Unwesen getrieben hatte. Die Stadtgarde hat nun eine Belohnung von sechs Suvar auf die Ergreifung des Betrügers ausgestellt, ebenso wird die Bierbrauerei Bartelbaum, eine der größten im Reiche, diese um ein Faß Bartelbaum Dunkel aufstockte.
(RSC)

Auch Ordoreum leistet Hilfe

Nachdem die Hekátet Ni Chentasû und auch die Provinz Djunizes bereits schnelle Hilfe für die bei Yah'kesen vegetierenden Flüchtlinge vor dem grausamen Untoten Merikara aus Unebkem geleistet haben, hat nun auch die Nesetet Ni Ordoreum reagiert.
Eine recht umfangreiche Sammlung an Heilkräutern gegen Fieber, Verletzungen, und zur Stärkung, Verbandsmaterial, Leinwand aus den djáseter Schiffsbauwerkstätten zur Abdichtung der Barackendächer, einige Hängematten, Decken und Kleidung wurden auf Anweisung Nesetet dell'Aquinas nach Yah'kesen entsandt.
"Was so auf die Schnelle zusammenzukratzen war, habe ich schicken lassen", so die schöne Gräfin mit ernster Miene. "Außerdem verspreche ich, daß zur Saatzeit oder auch vorher noch ein Pflug samt Wasserbüffelgespann den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden wird, damit die Reisfelder bearbeitet werden können. Ich weiß wohl ganz gut, wie das Elend sich auswirken kann."
(PWI)

Von Angelegenheiten hoher Persönlichkeiten und einem niederadligen Konvent -
Die Eröffnung des Boronflügels auf Arx Pallida

Am fünfzehnten Tag des Modes des Götterfürsten war es soweit: Der im Unabhängigkeitskrieg schon schwer beschädigte und vor zwei Jahren einem verheerenden Sturm fast gänzlich zum Opfer gefallene Boronsflügel des Stammsitzes des altkem´schen Hauses der Pâestumai wurde in einem feierlichen Akt nach anderthalb Götterläufen Bauarbeiten wieder eröffnet. Höchste politische und wirtschaftliche Persönlichkeiten des Káhet waren geladen, dazu einige Botschafter befreundeter Reiche und alle Niederadligen der Táhátya Tárethon. Denn nicht zuletzt hatte Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, persönlich auch zum kleinen Konvent der Táhátya geladen. Alle kamen sie: die Heilige Eminenz und Repat Tá`chems, Boronya von nedjhit, Ihre kemikönigliche Majestät nebst der liebreizenden Cronprincess Ela, Seine Ecellenz der Botschafter des Alten Reiches, die Ecellenzen des Reichsschatzmeisters und Reichszehntprüfers, eineVertreterin der Familie Al Plâne, ein Abgesandter der Morganors aus Yah`Kesen - neben dem Târ, Calzin Morganor, auch dessen Sohn Oboto und Tochter Chem`râ -, Seine Wohlgeboren Sieghelm Streitzig, seines Zeichens Ser-Hátya Ni Mer`men, und einige Vertreterinnen und Vertreter anderer in- und ausländischer Handelspartner des Hauses Pâestumai. Bis auf wenige Ausnahmen - bei denen Vertreter entsandt worden waren -, traten die Akîbs und Akîbets Tárethons geschlossen zum zweiten Lehnskonvent an. Nachdem beim ersten Konvent tiefgreifende gemeinsame Projekte beschlossen wurden, so schien diesmal laut Tagesordnung eher der Routine Huldigung gewährt zu werden, doch einige beondere Ereignisse sollte es auch dieses Mal geben...
Nachdem das offizielle Eröffnungszeremoniell beendet war und man ausgiebig das köstliche Mahl - eine perfekte Mischung aus borongefälligem und dem Anlaß angemessenen Speisen - genossen hat, erhob sich das greise Oberhaupt der Familie - Tanîth Pâestumai - und richtete das Wort nach Begrüßung eines jeden Würdenträgers, einer jeder Würdenträgerin an die zahlreichen Gäste:
"Es ist mir eine ganz besondere Freude, diesen Anlaß nicht nur zur Eröffnung eines schönen Bauwerkes und des geselligen Zusammenseins von Freunden und Partnern der Familie zu nutzen, sondern auch um ein ganz besonderes Ereignis bekanntzugeben, welches mein Herz persönlich zutiefst berührt hat. Vom heutigen Tage an werden die Häuser der Pâestumai und der Morganor eng zusammenarbeiten. Die Zwistigkeiten der Vergangenheit sollen Vergangenheit sein, und gemeinsam will man in eine erfolgreiche Zukunft sehen. Als besonderes Zeichen dieser Einigung wird die Verlobung zwischen meinem Sohn, Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht Boronîan Varzim Pâestumai, und Chem`râ, einer Tochter meines geschätzten Freundes und Geschäftspartners Wohlgeboren Calzin Morganor bekannt gegeben."
Den Anwesenden verschlug es fast den Atem. Damit hatte nun niemand gerechnet. Jeder war auf eine nette Feierlichkeit, ein Wiedersehen alter und neuer Bekannter gefaßt und genoß dieses auch. Doch die weitreichenden Ereignisse, die sich dort abspielten, waren gänzlich unerwartet. Zwar war in den vergangenen Monden schon eine vermehrte Geschäftigkeit auf beiden Stammsitzen der kem`schen Familien zu beobachten gewesen, doch niemand hätte mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Nachdem sich das erste Erstaunen gelegt hatte, fuhr Seine Wohlgeboren fort: " Ihre kemikönigliche Majestät und Ihre Heilige Eminenz haben bereits ihr Einverständnis und ihren Segen erteilt. Der genaue Hochzeitstermin steht noch nicht fest, doch wird es wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis daß wir uns zu diesem freudigen Anlaß alle wiedersehen werden."
Nach diesen Worten setzte sich Tanîth Pâestumai mit einem erleichternden Seufzen. Offensichtlich hatte ihn die Rede sehr angestrengt. Und doch wirkte er am heutigen Tage ungewöhnlich lebhaft und voller Energie, so als hätte ihm Tsa selbst ihren Atem eingehaucht. Als das glücklich strahlende Brautpaar eine erste Reihe von Glückwünschen entgegengenommen hatte und alle sich wieder an ihren Plätzen eingefunden hatten, ließ der nisutliche Herold seine Stimme durch den großen Festsaal ertönen, denn Ihre kemiprincessliche Hoheit wünschte ebenfalls das Wort an die Anwesenden zu richten. Nachdem auch sie dem zukünftigen Paar alles Gute und den Segen der Götter gewünscht hatte, wandte sie sich aber weitaus ernsteren Themen zu. Sie verdeutlichte den Anwesenden mit fester, gestrenger Stimme, daß sie ihren Anspruch auf den Rabenthron gerechtfertigt sehe, auch wenn dieser nicht nochmals ausdrücklich kirchlich besiegelt würde. Sie sei bereit, für diesen Anspruch zu kämpfen. Sie gedenke mit zahlreichen althergebrachten ´Traditionen` aufzuräumen, denn es müsse endlich eingesehen werden, daß dieses Kemi nicht das alte Kemi sein, es auch nicht wieder werden könne. Es gelte, ein neues Reich zu schaffen, mit denen, die in den vergangenen Jahren hierhergekommen seien und ihr Blut für dieses Reich gelassen hätten. Weiterhin werde sie es nicht länger dulden, daß Angehörige des niederen Adels weiterhin gegängelt werden - wobei ihr Blick einige Sekunden auf Seiner Erhabenen Erlaucht ruhte. Althergebrachte Verträge zwischen Parteien des Reiches seien nichtig, Schande, daß sie jemals gegolten haben! Die anwesende Nisut schwieg zu all diesen Worten und kommentierte sie auch später nicht weiter. Doch ein jeder weiß und sah es dem zufriedenen Blick der Nisut an, daß Ihre kemikönigliche Majestät hinter Ihrer Tochter steht.
Nachdem Ihre kemiprincessliche Hoheit geendet hatte, verließ sie mit Ihrer Mutter und Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht, den Raum. Unter fünf Augen wollten sie noch über die derzeit brisante politische Lage im Reich sprechen bevor man sich dem Lehnskonvent zuwenden wollte. Was unter fünf Augen im einzelnen besprochen wurde, blieb bis heute unbekannt. Doch dürfte allen klar sein, daß wohl beiderseitig klare Worte gesprochen wurden und die Themen von höchster Brisanz gewesen sein dürften. Schon seit Monden pflegt Seine Erhabene Hochwürde, Erlaucht, einen intensiven Kontakt zum Hof, auf daß die Beziehungen zwischen dem Kernland und Ynbeth wieder von jenem Vertrauen und jener Zusammenarbeit geprägt sind, welche sie zu Zeiten Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht, Bruder zu Terkum auszeichneten. Daß es hierbei in den Augen von Princeß und Nisut am zukünftigen Verhalten Seiner Erhabenen Hochwürden läge, ist in Hofkreisen kein Geheimnis.
Der Konvent der Adligen ni Tárethon, zu welchem neben Ihrer kemiköniglichen Majestät nebst Tochter auch und wieder Ihre Heilige Eminenz und der Ser Hátya Ni Mer`imen anwesend waren, war von zwei entscheidenden Punkten geprägt: Zum einen dem Hilfegesuch des Sers Ihrer Hochgeboren Dhaina Paritas ni Laratusaî zur Lage der Flüchtlinge von Unebkem und zum anderen durch die Rede Seiner Hochgeboren ni Frencaal, Ho-Iaya-Yo.
Ser-Akîbet Wi`Wanga, ein Angehöriger des Stammes der Gaboni, durch Ihre Hochgeboren während ihrer Abwesenheit zum Ser bestimmt, erhob in der Versammlung in einer dramatischen Rede seine Stimme: "Seit drei Monden hat es kein Mensch mehr gewagt, einen Fuß in das Gebiet von Unebkem zu stellen. Die letzten Lebenden, die hier gewesen sind, insgesamt mehr als drei Dutzend Gardisten, Ritter des Ordens des Heiligen Laguan, Angehörige der Heiligen Inquisition des Heiligen Raben, Priester und ein Magier, die den Auftrag hatten, das Gebiet zu sichern, wurden von MERIKARA, dem Ketzer, auf zurückgeschobene Posten gezwungen. Zwar gab es - boronseidank - keine Toten, doch ein jeder trug heftige Verletzungen davon. (...) Es wurde auch berichtet, daß Merikara beginnt, seine Anhänger um sich herum zu scharren: Werwesen, Untote und Hexen wurden bereits in den Bergen gesehen. Doch derzeit besteht keine akute Gefahr für die weiter entfernt lebende Bevölkerung, denn ihre Aktivitäten beschränken sich bislang auf die verruchte Mine in den Bergen bei Unebkem. Das Gebiet von Unebkem its weitläufig abgeriegelt und es wird von den Gardisten und Rittern darauf geachtet, daß niemand aus Versehen in die verbotenen Minen gelangt. So können die Bewohner Laratusaîs einem halbwegs normalen Tagewerk nachgehen.
Auch ist es drei Monate her, daß die Akîbet Ni Laratusaî ihr Lehen verlassen hat. Damals ist sie zu einer Expedition aufgebrochen. Eine Expedition, welche nicht länger als vierzig Tage hätte dauern sollen, bis sie mit dem "Stein der Echsen" - des Unheils Lösung - wieder nach Djett zurückgekehrt wären. (...) Die Nachforschungen, die zuvor in der Laratusaî - in den verbotenen Minen von Unebkem, sowie auf dem Zeni Ach`Irtyu, einem großen See im Gebiet der Syennez - begonnen hatten, veranlaßten Ihre Hochgeboren Dhaiyna Paritas dazu in Begleitung einiger Vertrauter und offizieller Begleiter seitens seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht, mit einem Schiff, Kemi mit Kurs Richtung Osten zu verlassen.
In Yah`Kesen leben nun die Flüchtlinge aus Unebkem. Durch eine finanzielle Soforthilfe, die Sah Calzin Morganor für das Wohl der Flüchtlinge zur Verfügung gestellt hatte, konnte einige Zeit ihr Überleben gesichert werden. Dennoch, ihre Lebensverhältnisse sind erbärmlich, was ich an zwei Beispielen deutlich machen möchte: Sie wohnen in großen Holzbaracken, die weder Wasser noch Luft aufhalten können. Sie haben zwar Land bekommen, aber kein Saatgut, um pflanzen zu können. So bitte ich Euch, Schwestern und Brüder meiner Lehnsherrin um Hilfe. Es mangelt an allem: Geld, Bauholz, Lehm, Saatgut und vieles mehr.
Niemand weiß, wann Ihre Hochgeboren aus der Ferne zurückkehrt. Und niemand weiß, wie lange sich Merikara nur mit den Bergen von Unebkem begnügen wird. Da die Erscheinung des unheiligen Untoten zweifellos eine widernatürliche ist, werden in der Laratusaî noch Priester benötigt. Am besten solche, welche sich auch ihrer Haut zu erwehren wissen. Eben solche sollen sich an den Hof zu Djett aufmachen."
Mit diesen Worten endete der junge Gaboni und kehrte an seinen Platz zurück. Sogleich brach eine lebhafte Diskussion aus, wie man denn geeignete Schritte unternehmen könnte. Nach einigen Augenblicken, in denen sich Oboto Morganor und Boronîan V. Pâestumai beratschlagt hatten, erhob Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht die Stimme mit befehlsgewohntem Ton:

"Meine Lehnsleute. Wir wünschen Ruhe, denn schließlich sind wir hier nicht auf dem Markt zu Zut`Hedsch. Wir sprachen gerade mit Seiner Wohlgeboren Morganor Sohn und wir sind übereingekommen, daß sowohl die Häuser Pâestumai-Morganor, als auch das Basalthaus zu Khefu, umfangreiche Hilfsmaßnahmen ergreifen werden. Über die genaue Höhe der Summen und die Menge der Güter muß im einzelnen noch gesprochen werden, wozu sich auch hier die Gelegenheit bietet. Wir ersuchen jede Lehnsfrau und jeden Lehnsmann, sowie die Zünfte darum im Namen des HERRN und Seiner göttlichen Geschwister nach besten Kräften zu spenden und Hilfe zu leisten."
Von Seiten der Nisut wurde bekannt, daß zur ersten Linderung der Not von Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret Soldaten und Soldatinnen aus Djáset mit Baumaterial nach Yah'kesen entsandt wurden, auch seien Magi und Medici aus Djunizes auf dem Weg, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern und erste Krankheitsfälle zu kurieren.
Nach diesen kurzen Worten nahm Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, wieder Platz und überließ - wie bisher auch - die Diskussion der Teilnehmer des Lehnskonventes sich selber, welche nun sachlich und ruhiger ablief. Nur hier und da bezog er Stellung oder richtete das Wort speziell an einen Teilnehmer, um diesen zu einer konkreteren Stellungnahme aufzufordern. Wie schon beim ersten Mal, schien die Anwesenheit Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht, mehr die als Primus inter Pares, denn als absoluter Lehnsherr zu sein. Als die Versammlung der Brüder und Schwester des Landes in den meisten Punkten schon als wieder beendet schient, meldete sich noch einmal der Akîb des Landes Frencaal, Ho-Iaya-Yo, zu Wort. Der kleine Mohaha mit den langen Haaren erhob sich in der geselligen Runde und hob mit seiner keligen Stimme zu sprechen an: Es ist mir, jetzt wo ich hier zum alljährlichen Konvent meiner Brüder und Schwestern in meinem eigenen Landes weile, ein besonderes Anliegen und ein Angebot den folgenden Punkt noch einmal anzusprechen. Sicherlich ist in den letzten Tagen dem ein oder anderen von Euch, liebe Brüder und Schwestern, wenn er seinen Fuß, sein Pferd oder gar seinen Wagen durch Frencaal geführt hat, daß die Wirtschaft, insbesondere die Landwirtschaft in meinem Lande blüht und gedeiht. Ich kann nicht ganz ohne Stolz völlig zurecht behaupten daß mein Land mit ruhigem Gewissen als die Reiskammer des Landes bezeichnet werden kann. Und der Ausbau der Infrastruktur meines Landes, zuletzt mit der Erweiterung des Straßennetzes, haben dem Handel mit meinem Land weit die Türen und Tore geöffnet. Dennoch muß ich anmerken, das diese Möglichkeiten bis zu dem jetzigen Zeitpunkt erst sehr spärlich genutzt werden. Lediglich ein dauerhafter Handelsvertrag mit dem Nachbarslehen Khefu besteht zwischen mir und dem verehrten Akîb Roban Rondrian. Und die Kapazitäten meines Landes sind damit noch lange nicht erschöpft. Die Palette der agrarkulturellen Güter liegt weit ausgebreitet auf den Märkten Frencaals und wird doch von so vielen meiner Brüder und Schwestern ignoriert. Was, mit Verlaub gesagt, mich ein wenig wundert, da doch nicht jedes Lehen das Glück und den Segen der Herrin PERaine hat auf so fruchtbaren Boden wie Frencaal ihn besitzt zurück greifen zu können. Vielmehr dürfte so ein mancher Bruder und so manche Schwester Probleme haben die seinigen oder ihrigen Untertanen zu ernähren. Doch will ich nicht nur von dem Reichtums Frencaals sprechen, sondern auch umgekehrt. Was an PERaines Gaben in meinem Land an Überfluß erscheint, mangelt es doch an so manchen anderem. Insbesondere Baumaterialien sind in dem meinem Land knapp und oft nur von weit her auf schwierigen Wegen zu beschaffen.
Doch der langen Rede kurzer Sinn liegt klar auf der Hand. Brüder und Schwestern, laßt uns den wohl unserer Länder mit dem gegenseitigem Handel aufbauen. Warum lassen wir das Korn auf den Märkten verfaulen, warum das Holz vermodern, wenn ein Bruder oder eine Schwester es doch dringend benötigt. Ich möchte einen jeden der sich durch meine Rede inspiriert fühlt, dessen Intresse ich wecken konnte, auffordern zwecks gemeinsamer Handelsgespräche auf mich zu zu treten. Ich danke euch, verehrte Brüder und Schwestern, für euer Gehör und Intresse!”
Noch im laufe der Festivitäten auf Arx Pallia, trafen sich hochrangige Vertreter der Freien Kemi Südmeer Handelskompanie - darunter auch Oboto Morganor -, um über einen umfangreichen Handelsvertrag zwischen jener Kompanie und den Landen Frencaal zu verhandeln. Selbiger Vertrag steht mittlerweile wohl kurz vor dem Abschluß, doch ist darüber nichts genaueres bekannt.
(RBÖ/JMI/KLE/PES)

Zukünftige Hemet-Hátya Ni Tárethon reist zum Flüchtlingslager

Chem'râ Morganor Ni Yah`Kesen, Tochter Seiner Wohlgeboren Calzin Morganor Ni Yah`Kesen und zukünftige Gemahlin Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht Ni Tárethon, befindet sich derzeit auf dem Weg in ihren Geburtsort, wo sich etliche Flüchtlinge aus Unebkem eingefunden haben. Seit Monden schon, harren sie dort aus und hoffen darauf, daß die Heilige Inquisition und ein Trupp wackerer Recken dem schrecklichen Ungeheuer ´MERIKARA` Herr werden, welches unweit ihres Heimatortes in einer verlassenen Mine zu Unheil bringendem, widernatürlichen Leben erwacht ist. Die Verlobte unseres Hátyas will vor Ort alles in ihrer Macht stehende tun, um den Bedürftigen zu helfen. Zu diesem Zweck führt sie bereits umfangreiche (Nahrungs-) Mittel in ihrem Gefolge mit sich. Desweiteren sind mit ihr drei weitere Priester des Götterfürsten an den Hof zu Djett aufgebrochen, wo sie den Kampf gegen das Ungetüm unterstützen wollen.
Derweil ist Ihre Hochgeboren ist Dhaiyna Paritas per Schiff gen Osten unterwegs, um des Rätsels Lösung – dem "Stein der Echsen" - fündig zu werden. Doch die Situation in Yah`Kesen verschlechtert sich von Tag zu Tag für die dort versammelten. Es mangelt an allem: Unterkünften, Saatgut, Nahrungsmittel, medizinische Versorgung. Nachdem schon lange Zeit eine Versorgung aller Flüchtlinge durch das Basalthaus zu Khefu unterstützt wird und Seine Wohlgeboren von Yah`Kesen ebenfalls großzügigen Beitrag geleistet hat, hat ein Hilferuf des Gesandten Ihrer Hochgeboren auf dem unlängst statt gefundenen kleinen Konvent der Táhátya eine große Welle der Unterstützung für die Flüchtlinge nach sich gezogen: Das Basalthaus stellt 100 Stein Reis zur Versorgung zur Verfügung und wird die weitere, vollständige Nahrungsmittelversorgung der Flüchtigen garantieren. Nach kurzen Konsultationen zwischen den Familienoberhäuptern der altkem`schen Häuser der Pâestumai und Morganor wird die Freie Kemi Südmeer Handelskompanie das für den nächsten Götterlauf erforderliche Saatgut an Reis und Hirse zur Verfügung stellen. Desweiteren eine Kopfsumme von fünf güldenen Suvar für jeden Flüchtling, der den fünften Götterlauf vollendet hat. Dieses Geld soll den Vertretern Ihrer Hochgeboren Ni Laratusai übergeben werden, damit dafür weitere Mittel beschaffen werden können.
Auch die Nachbarprovinzen haben unterdessen reagiert. Hoheit Al'Mout'pekeret Ni Chentasû entsandte ein Kontigent von 30 Soldatinnen und Soldaten mit Baumaterial und Werkzeug, welches noch vor der Regenzeit Hütten und Unterkünfte für die Flüchtlinge errichten soll. Im Auftrag des KKAB-Marschalls Zar sind drei Magi und Medici aus Djunizes nach Yah'kesen unterwegs, um dort den Ausbruch von Seuchen zu verhindern und erste Fälle von Sumpffieber zu kurieren.
Ein jeder Mann und eine jede Frau, gleich welchen Standes, ist aufgerufen, im Namen des Alleinseligmachenden und Seiner göttlichen Geschwister, Spenden in Münze und Naturalien direkt nach Djett oder aber ins Basalthaus zu Khefu zu senden, auf daß den Bedürftigen alsbald geholfen wird. Der Segen der Zwölf mit ihnen und jedem Spender!
(Shèpseskâ)
(RBÖ)

Doppelhinrichtung zu Khefu

Ein trauriges Kapitel in den Chroniken unseres Reiches hat nun endlich seinen Abschluß gefunden. Zur nächtlichen Boronsstunde loderten die heißen Flammen des Scheiterhaufens unter den Füßen der verurteilten Ketzer Gerdorn Wolf und N'Aund, der eine ehemals Sah Ni Nechet und Hauptmann der Garde, der andere vormals ein anerkannter Kollege unseres werten Blattes, der "Rabenschwinge".
Wie's dazu kam, ist müßig erneut zu berichten, an dieser Stelle soll einzig der letze Weg der beiden Ketzer geschildert werden, auf daß die bedachte Leserin und der bedachte Leser mit Traurigkeit bemerken mag, zu was der finstere Geist furchtbarer Daimoniden einstmals ehrbare Bürger des Reiches führen mag.

Der Zug der Verurteilten nahm seinen Anfang an den Toren der Chanya-Al'Mout'pekeret-Garnison im Südviertel der Stadt, wo die Verurteilten im Beisein einer johlenden Menge in einen großen, mit Gittern versehenen Kastenwagen geschleppt wurden. Die beiden armen Sünder trugen allein einen leinenen Lendenschurz, der ihre ausgemergelten, von den Verhören gezeichneten Körper fast völlig frei ließ. Aber nicht dieser Anblick bot den meisten Schrecken, es war der irr flackernde Blick des besessenen Wolf, der die Kinder erzittern und die Alten erschauern ließ. Unter den dumpfen Schlägen des todeskündenden Boronsgongs, die vom Basalthaus aus über den trägen, schlammigen Fluß hallten, fuhr der Wagen an, gut geschützt von zwanzig Uniformierten. Hinter dem Wagen schritt der Semáu, Scharfrichter der Kemi, gehüllt in eine schwarze, lederne Hose, mit freiem Oberkörper, vor der Brust verschränkten, muskulösen Armen und einer roten, spitzen Kaputze auf dem Haupt, gefolgt von der nicht minder eindrucksvollen Gestalt des einäugigen, gerüsteten Grand-Inquisitorius der Kemi, Boronîan Varzim Pâestumai, bei dessen Erscheinen die Menge sogleich verstummte und nur noch die Geräusche des dahinruckelnden Wagens und die der genagelten Stiefel des Semáu zu hören waren.
Doch bald war die respektvolle Stille dahin, als nämlich der Wagen mit den Delinquenten am ersten vorbereiteten Podest am Fischmarkt in der Südstadt anhielt. Wie eine Puppe zerrten die Henkersknechte den dumpf brabbelnden Wolf aus dem Wagen und schleiften ihn vorbei an einer rotglühenden Kohlenpfanne auf das Podest, wo er mit routinierten Griffen zwischen zwei aufragende Pfosten gekettet wurde.
Mit lauten Worte und wehendem Cape verkündete daraufhin der Grand-Inquisitorius das Urteil gegen den Sünder Wolf und den Sünder N'Aund. Beide sollten heute noch das Antlitz des Herrn schauen, die reinigenden Flammen des Feuers sollten ihre Taten und Worte sühnen. Während der Ketzer N'Aund Gunst und Gnade zu erwarten hatte, war dem Ketzer Wolf das dreimalige Zwicken mit glühenden Zangen auferlegt worden, da er einen Mann der Kirche, den ehrenwerten Erhabenen Abt Boronfried, in blanker Mordabsicht angeriffen hatte.
Und so hallten bald schon die gellenden Schreie des Gerdorn Wolf über den Platz, als der Semáu geübt und schnell mittels einer gezackten, rotglühenden Zange Fleischstücke aus Brust, Oberarmen und Schenkeln des Delinquenten riß. Kein Zögern zeigte der Henker, kein Mitleid und kein Zaudern, und jedesmal, wenn ein blutiger Klumpen Fleisch im Kohlebecken stinkend verbrannte, da jubelte die Menge und übertönte das Gewimmere des gepeinigten Delinquenten, dessen Körper sich in der lediglich durch spärliches Fackellicht erhellten Dunkelheit blutüberströmt hin- und herwand und doch den grausamen Peinigungen des Semáu nicht entgehen konnte.
Noch zweimal hatte der Sünder Wolf die schreckliche Prozedur über sich ergehen zu lassen, auf der Inselstadt, im Tsapageienpark nahe des Findlings, den man "Pâestumais Auge" heißt, und am Handelshafen in Maihehm, ehe er der Bewußtlosigkeit nahe wieder in den Kastenwagen geworfen und unter den Beschimpfungen und dem Spott des Volkes zur Áchesa-Arena gefahren wurde, wo zahlreiche Adelige des Reiches bereits der Prozedur harrten: Da war die Heilige Nisut selbselbsten, im schlichten Boronsgewand, das Herz schwer ob des Verfalls einstmals vorbildlicher Menschen, auch Ihre Eminenz war da, besorgt aber gewiß über die Entscheidung daherblickend, ebenso wie die prächtig gekleidete Nesetet von Djunizes und Djerres, Ákiljá Algerîn-de Cavazo. Neben Ihrer Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret, die sich ungerührt eine Rauchkrautrolle drehte, saß glücklich und versonnen lächelnd Hochgeboren dell'Aquina Ni Ordoreum, der die Heiligkeit der Zeremonie wohl den Schmerz und das Leid der Delinquenten vergessen machte. Auch der Ordensbruder Ricardo von Grauenberg, Neset Ni Terkum, war anwesend, doch oftmals schweifte sein Blick ab von der Prozedur zu seiner liebreizenden Gemahlin Leila Al Mansour, die neben ihrem schönen Bruder, dem Hátya Rhuawn Al Mansour Ni Mer'imen, fast zu verblassen drohte.
So rumpelte der Wagen mit dem nun kreidebleichen, wimmernden N'Aund und dem wirr brabbelnden Gerdorn Wolf auf die Mitte der Arena zu, wo der hohe Scheiterhaufen errichtet war, der für die beiden Verurteilten das Ende ihres Weges auf Deren markierte. Im Schatten des hochgestellten, langen Pfahls für den schändlichen Wolf und dem niedrigen für den verlorenen N'Aund schwärmten die Gardisten aus und formierten sich in zu einer Linie, um es der nachdrängenden Menge unmöglich zu machen, sich den hohen Damen und Herren zu nähern.
Dann gab der Semáu seinen Knechten einen kurzen Wink, und gleich begannen sie, die Delinquenten zu ergreifen und zur Hinrichtungsstätte zu zerren. Gerdorn Wolf ließ alles willenlos mit sich geschehen, stammelte lediglich wirre Worte und betrachtete mit unverständigem Blick die klaffenden Wunden an seinem Leib. N'Aund aber begann zu kreischen und um sich zu schlagen, so daß der eine Knecht einen Knüppel ziehen mußte und diesen dem Delinquenten mehrmals auf den Kopf hieb, auf daß dieser geregelt und geordnet am Pfahl festgekettet werden konnte.
Als diese Prozedur vollzogen war, humpelte ein alter, würdiger Greis in Boronsrobe auf den Platz, gestützt auf einen Stock in der rechten Hand und die Schulter eines blonden, blauäugigen Hünen in der Gewandung eines Ordensritters. Der Erhabene Abt Boronfried war es, der sich nun anschickte, den Anwesenden eine Predigt zu halten, eben jener, der, wäre sein junger Begleiter Alrigio Pâeztumay nicht gewesen, unter dem Griff des Gerdorn Wolf sein Leben ausgehaucht hätte.
Und so predigte der Abt von den letzten Tagen, die nun hereingebrochen sind, von der Tücke der Finsternis, den Horden der Daimoniden und der Schwäche glaubensfremder Kreaturen wie Gerdorn Wolf und N'Aund, die dem Bösen durch ihre Dummheit und Ignoranz Platz in ihrem Herzen schaffen und sich so zum willfährigen Werkzeug der Verdammnis machen. Er sprach von der letzten Schlacht gegen die Truppen des Dämonensultans, die nur diejenigen überleben würden, die reinen Herzens und stark im Glauben seien, er beschwor die alten Traditionen des Reiches, die solange zurückgehen, bis in die Zeiten, in denen weder Tulamid noch Nordländerin den heiligen Boden Kemis betreten hatte.
Alsdann trat der Grandinquistorius hervor, eine hünenhafte Gestalt reinsten kem'schen Blutes, ernst und unerbittlich, ein umstrittener Held des Reiches, um das Urteil zu verkünden. Totenstille hersrschte, als er das Pergament entrollte, erst die Verbrechen des Gerdorn Wolf, dann die des N'Aund verkündete und schließlich, mit Blick auf die Heilige Eminenz, verkündete:
"Und deshalb haben Wir im Namen des Heiligen Raben und Seiner Kirche, im Namen des derischen Reichs des Herrn, den Gerdorn Wolf und den N'Aund der Ketzerei für schuldig befunden. Die unumstößlichen Beweise wurden von der Heiligen Inqusition der Alleinseligmachenden Heiligen Borons- und Staatskirche geprüft, gewogen und für ausreichend befunden. Gerdorn Wolf und N'Aund sollen deshalb dem weltlichen Arm des Káhet übergeben werden, der dafür Sorge tragen wird, daß die reinigende Kraft der Flammen Unser Urteil vollstreckt: den Tod! In Anbetracht der Schwere der Vergehen des Gerdorn Wolf, der einen Diener der Kirche zu meucheln trachtete, soll dieser vor dem Tode dreimalig mit glühenden Zangen gezwickt und hernach mit Schwefel bestrichen werden. Der Sünder N'Aund hingegen soll die Gnade eines schnellen Todes erfahren, denn reuig und geständig kehrt er heim zum Herrn. Möge der Rabe den Seelen der Verurteilten gnädig sein."
So sprach der Herr Grand-Inquisitorius mit Blick auf die schöne, schwarzberobte Gestalt der Heiligen Eminenz, die sich nun erhob. Wie ein Fahne wehte ihr langes, schwarzes Haar im nächtlichen Wind und spiegelte das flackernde Licht der zahlreichen Fackeln, die die Arena erhellten. "So soll es sein", sprach die Heilige, und gab somit dem Urteil Rechtsgültigkeit.
Dies war das Kommando für den Semáu, der behende zum Delinquenten Wolf hinaufkletterte, sich von einem Knecht ein Töpflein mit geschmolzenen Schwefel reichen ließ und den gellend kreischenden Wolf damit bestrich. Dann begab er sich hinab zu N'Aund, der wimmernd und unablässig um Gnade flehte. Der Henker nahm ein grobes Leinentuch, wand es geschickt zur Schnur und legte es dem Ketzer um den Hals, der sogleich verstummte. Eine Borongeweihte, Schwester Khirva aus Djáset, klein und zierlich in Gestalt, doch fest und entschlossen im Glauben, war auf den Delinquenten zugetreten, hielt ihm das heilige Boronsamulett entgegen und sprach: "Bereue und bekenne Dich, Sohn, auf daß Du Gnade vor dem Herrn erlangst!"
Und da küßte der Todgeweihte das heilige Symbol, sprach laut und klar. "Ich bereue meine Sünden und bekenne mich zum Herrn!" Stolz und tapfer richtete er sich auf und fügte sich in das Unvermeidliche. Doch Gerdorn Wolf löste Tränen bei Schwester Khirva aus, die im flackernden Licht feucht auf der dunklen Haut der Halbmohischen schimmerten, denn unbelehrt und dumm frevelte er mit wirren Worten weiter, verhöhnte die Kirche des Herrn.
Als Schwester Khirva den Platz verlassen hatte, da nickte die Heilige Eminenz dem Semáu zu und gab so das Zeichen, das Urteil zu vollziehen. Die Armmuskeln des Henkers spannten sich unter breiten, ledernen Bändern als er das Tuch um N'Aunds Hals zusammenzog, und in den Sandkörnern der Totenstille, die nun folgte, war erst das Röcheln des Delinquenten und dann ein trockenes Knacken zu hören. Leblos sackte der Körper des Ketzers in sich zusammen.
Ein Knecht war indes zu einer der Fackeln geeilt und übergab sie nun seinem Herrn. Der packte sie mit eisernem Griff, schritt auf den Holzstoß vor Gerdorn Wolfs Füßen zu und stieß sie zwischen die hölzernen Scheite. Der Delinquent hatte nun seltsame Melodien zu singen begonnen und schien nicht zu merken, wie die gierigen Flammen nach seinem blutigen Fleisch leckten. Dann begann der Schwefel zu brennen, und im Handumdrehen war Gerdorn Wolf nur noch eine glühende, dampfende menschliche Fackel. Keinen Ton gab er von sich, und schier endlos sah man den Körper noch zucken, bevor er in sich zusammensank und in der hoch auflodernden Feuersäule zu Asche verbrannte.
Am Mittag des nächsten Tages fiel der Regen schwer und strömend auf die Aschereste inmitten der immer noch von der Garde abgesperrten Áchesa-Arena und WUSch die derischen Reste der Ketzer Gerdorn Wolf und N'Aund in den schlammigen Boden. Am Abend schon erinnerte nichts mehr an die grausige Zeremonie, die das Reich von zwei gefährlichen Ketzern befreit hatte...

Hochadeliges Duell zu Khefu

Gerade einmal drei Tage ist es her, da wurden die Einwohnerinnen und Einwohner des Káhet ni Kemi Zeugen eines großartigen Zweikampfes zweier weithin bekannter und berühmter hochadliger Persönlichkeiten unseres Reiches. Seine Erlaucht Rhuawn Al Mansour, Hátya ni Mer´imen, und Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht Boronîan V. Pâestumai, gaben sich die Ehre des ritterlichen Zweikampfes um die Ehre. War auch der Anlaß, wie zumeist in diesen Fällen, kein sonderlich erfreulicher, so bot das Schauspiel an sich einiges.
Gekommen waren die Höchsten des Reiches: Ihre kemikönigliche Majestät, Ihre Heilige Eminenz, Ihre Hoheit und Gardekriegsherrin sowie zahlreiche andere anerkannte Vertreterinnen und Vertreter des Adels und der Stände, welche sich allesamt dieses Duell nicht entgehen lassen wollten.
Bei Morgengrauen, so hatte es Ihre kemikönigliche Majestät selbselbstens gefügt, traten die beiden Kontrahenten in Begleitung ihrer Sekundanten an. Als diese hatte Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, seinen Großneffen Djedêfre Awapet Pâestumai und den Semer´desch Ram ni Tárethon, Seine Ehrwürdige Hochwürden Cajetano Torquêmada Dje´nefrê´ret, ausgewählt. Seine Erlaucht Rhuawn Al Mansour ni Mer´imen erschien in Begleitung seines Vaters, Wohlgeboren Jassafer Al Mansour, und seiner Schwester Leila Al Mansour. Das ehrenvolle Amt des Schiedrichters bekleidete niemand geringeres als Seine Exellenz Adîlron ai Oikaldîki v. Sibur u. Khalod, seines Zeichens Gesandter Ihrer Kaiserlichen Majestät Amene Horas.
Der sich langsam unter der aufgehenden Praiosscheibe lichtende Morgennebel verschaffte dem Feld der Ehre, dem König-Kacha-Platz in Khefu, eine mystische Stimmung. Auf der hölzernen Tribüne hatten die hohen Gäste längst Platz genommen, als die Kontrahenten sich ihrem Schiedrichter zuwandten. Seine Exellenz unterbreitete beiden die durch die Nisut festgesetzten Regeln und nachdem Nisut und Eminenz ihren Segen erteilt hatten, gingen beide erlauchten Herren in ihre Ausgangspositionen. Seine Erlaucht ni Mer´imen entledigte sich noch seiner Oberbekleidung, denn ohne Rüstung sollte gefochten werden, so hatte es die Nisut gefügt. Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, trug neben seiner sonstigen Bekleidung nur ein leichtes Hemd, welches jeden Schnitt ungehindert durchlassen würde und welches er deshalb auch anbehielt.
Der Kampf entbrannte heftig, doch bereits der ersten kräftig geführten Attacke des Hátya ni Tárethon wich sein Kontrahent geschickt aus. Mehrere Attacken wurden gegeseitig geführt und gegenseitig pariert. Außerordentlich ausdauernd zeigte sich der junge Hátya ni Mer´imen gegenüber seinem fast einen Kopf größeren und weitaus stärker gebauten Gegener. Körper und Klinge schienen zu verschmelzen und nutzten alle Möglichkeiten aus. Da landet Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht Pâestumai, den ersten Treffer. Gleich ein schwerer Schlag, der eine tiefe, blutende Wunde zurückließ und der den Hátya ni Mer`imen um mehrere Schritte zurückwarf. Doch der junge Novadi, ganz in stolzer Tradition, führte den Kampf um die Ehre seiner Familie sogleich weiter und bereits nach kurzer Zeit des Schlagabtausches nutzte er die Unachtsamkeit seines Gegners und landete seinerseits den ersten Treffer. Dieser verletzte seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, zwar nur verhältnismäßig leicht an der Schulter, doch der Khunchomer wird wohl auch seine bleibenden Spuren nach der Wundheilung hinterlassen haben. Die Menge war begeistert, bekam sie doch weitaus mehr geboten, als sie eigentlich erwartet hatte. Doch da schien man sich im Ehrgeiz des jungen Hátya getäuscht zu haben.
Noch zwei weitere schwere Treffer landete Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, mit Aphta. Drei stark blutende Wunden zeichneten nun schon den strahlend schönen Körper des Hátyas ni Mer´imen, so daß ernsthaft Sorge um dessen Wohl bestand, hatte doch die Nisut ausdrücklich befohlen, nur bis zum zweiten Blut zu kämpfen. Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, hielt nach dem dritten Treffer inne und wandte sich dem Schiedsrichter zu. Doch dieser entschied, weiter zu kämpfen.
Wenige Wimpernschläge später, der Kampf war in eine neue, heftige Phase gekommen, entglitt Seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht, das Schwert, welches nur wenige Schritt weiter unweit des eminenzlichen Schuhwerks im Boden stecken blieb. Durch die Menge ging ein Raunen und alle blickten auf Seine Exellenz, um dessen Entscheidung abzuwarten. Dieser ließ den Hátya ni Tárethon seine Waffe wieder aufnehmen und den Kampf fortsetzen. Seine Erlaucht ni Mer´imen führte auch sogleich meherer heftige Attacken, von denen aber keine mehr vermochte, die Haut des Gegners zu verletzen. Eine Unachtsamkeit seines Gegeners nutzte nun Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, um seinen finalen Treffer durchzubringen, bei dem der junge Hátya ni Mer´imen ihm auch noch durch einen leichten Stolperer tiefer ins Schwert glitt, als dies beabsichtigt war. Sogleich brach Seine Erlaucht blutüberströmt zusammen und die Maga Semiramis Ni Hápet sowie ein Medicus eilten herbei, als Seine Exellenz feststellte, daß das Herz des Hátyas wohl zu schlagen aufgehört hatte. Doch nach gnadenvollem Einsatz der Gaben der Hesinde gelang es, das Schlimmste zu verhindern, und Seine Erlaucht wurde vom Platz der Ehre getragen.
Die Götter hatten entschieden. Beide Vertreter haben auf beeindruckende Art und Weise gezeigt, wie ihre Familien Konflikte auszutragen vermögen. Doch der Sieg ging, durch die Nisut verkündet, an das altehrwürdige Haus der Familie Pâestumai. Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, verließ dann letztendlich den Ort des ehrenvollen frühmorgendlichen Geschehens, um seine Wunden in der nisutlichen Residenz verbinden zu lassen. Mit diesem Sieg der Ehre wurde die heilige Zahl von zwölf mal zwölf Gegenern überschritten, welche mit dem Schwert Aphta besiegt wurde. Ein wahrhaftig göttergefälliger Kampf und Sieg.
Mittlerweile sind beide Kontrahenten auf dem Weg der Genesung, welche Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, auf Arx Pallida verbringen wird.Mögen dem Reich Friede und Glück beschieden sein.(Shèpses`kà)
(RBÖ)

Zusammenarbeit der Familien Pâestumai und Morganor!
Ein Ende der Familienzwistigkeiten?

Bedeutende Handelsereignisse tun sich dieser Tage in unserem Reich: Wie die Kemi-Südmeerhandelskompanie durch ihre Kontorssprecherin zu Khefu - Bürgerin Alravia Djel´hira - gemeinsam mit einem Vertreter der Familie Morganor mitteilte, planen die beiden großen Familien des Reiches zukünftig eine engere Zusammenarbeit in Handelsangelegenheiten. Erster Erfolg der gemeinsamen Tätigkeit ist die Erschließung einer Diamantmine in der Tá`akîb Mercha (Táhátya Mer´imen). Nach langen Verhandlungen zwischen den Oberhäuptern der beiden alteingesessenen Kemi-Familien ist es gelungen, "eine Basis gemeinsamen Interesses zu schaffen", so die Sprecherin. "Das Einbrigen aller Kräfte zum Aufschwung der Reiches, sollte über alten Zwistigkeiten stehen." Dies äußerte Oboto Morganor, Sohn des Familienoberhauptes, Calzin Morganor. Er lenkt nach dem Rückzug des Vaters vor einigen Jahren aus dem öffentlichen Geschäftsleben die Geschicke der Familienkompanie.
Doch der aufmerksame Leser wird sich fragen, wie weit die Zusammenarbeit der beiden Familien geht. Fest steht, daß in den letzten Wochen ein reges Treiben zwischen den beiden Anwesen Arx Pallida bei Zut´hedsch und Yah´Kesen herrschte. Hohe Vertreter beider Familien tauschten sich aus. Wenn es nur um Handelsangelegenheiten geht, warum trifft man sich dann nicht im nahen Khefu, sondern nimmt die beschwerliche Reise zu den jeweiligen Familienresidenzen auf sich? Zu einer offiziellen, weitergehenden Stellungnahme, waren die Vertreter der Familien bislang nicht bereit.
(RBÖ)

Seine Hochgeboren Ho-Yaya-Yo Ni Frencaal in festen Händen?

Wie aus gut unterrichteten Kreisen der Residenz des Akîbs Ni Frencaal verlautbarte, befindet sich Seine Hochgeboren in letzter Zeit immer häufiger in rahjagefälliger Gesellschaft. Ob sich da wohl etwas anbahnt? Es muß wohl etwas Ernstes sein. Gar eine weitere adlige Hochzeit im Reich? Bislang konnte leider nicht mehr über die Auserwählte in Erfahrung gebracht werden, doch wird die Rabenschwinge ihre geneigte Leserschaft weiter auf dem Laufenden halten. Wir werden versuchen, Seine Hochgeboren in nächster Zeit zu einem Interview zu bewegen.
(RBÖ)

Das Basalthaus zu Khefu tut Kund und zu Wissen:
Bald neuer Lehnsherr für die Tá´akîb Mergyan?

Die Tá´akîb in der Táhátya Tárethon ist nunmehr schon seit vier Monden vakant. Immer noch hat sich kein geeigneter Nachfolger für Seine Hochgeborene Gnaden Boronsbart gefunden. Zwar hat das Basalthaus einen Ser entsandt, um die Geschicke des Lehens zu leiten, doch lange soll dieser Zustand nicht mehr andauern. Wie das Basalthaus mitteilte, gibt es derzeit einige sehr aussichtsreiche Kandidaten für das vakante Amt. Einige von ihnen sollen Ihrer kemiköniglichen Majestät vorgeschlagen werden.
(Shèpses`kà)
(RBÖ)

Befestigung der Capitale geplant

Für die kommenden Monde sind in der Capitale des Káhets umfangreiche Baumaßnahmen in Planung. Wie das Basalthaus mitteilt, soll unter anderem eine Festungsanlage am Auslauf des Astaroths gebaut werden, welche die Capitale zukünftig vor Angriffen von See her schützen soll. Desweiteren ist eine Verstärkung der Stadttore und eine Ausbesserung der Mauer um die Nordstadt geplant. Die Kosten dieser Ausbaumaßnahmen, welche dem Zwecke dienen, unsere Capitale mehr noch ihrem Namen gerecht werden zu lassen, tragen sowohl die Provinzkasse als auch die Lehnskasse der Tá`akîb. Auch die Krone hat bereits Unterstützung zugesagt, wenngleich diese aufgrund des Festungsbaus zu Câbas wohl nicht in finanzieller Art ausfallen wird. Zahlreiche Bürger der Capitale und des angrenzenden Frencal haben sich bereits eingefunden, um ihren Beitrag zu diesem für das Reich wichtigen Bauvorhaben zu leisten.Um die Reisversorgung des Kernlandes in Zukunft noch besser zu gewährleisten, ist eine teilweise Urbarmachung des Asterothdeltas geplant. Die neuen Felder sollen um das Dorf Val`Nuaraka herum geschaffen werden und der dort erwirtschaftete Überschuß soll ärmeren Provinzen des Reiches zu Gute kommen. Hierfür sind besonders die Inselprovinzen anvisiert.(Shèpses`kà)
(RBÖ)

Festakt zu Ynbeth

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie kam es zu einem Schulterschluß, der das Wohl aller Kemi mehren und für Friede sorgen könnte. Anstelle von zähen Verhandlungen traten dynamische Entscheidungen, hin zu einer schlagkräftigen Innenpolitik. Vertreten durch die Propagandaministerin des KKAB, der hochwohlgeborenen Excellenz Akiljá Álgerîn-de Cavazo, und Seine Erhabene Hochwürden Boronîan Pâestumai, dem Grand-Inquisitor, beschlossen das KKAB und die Heilige Inquisition engste Zusammenarbeit bezüglich der al'anfanischen Nachtschatten, die wieder und wieder ihre Häscher auf das Gebiet unserer Káhet entsandten, Schrecken, Pein und Mord mit sich brachten, unbescholtene Bürger versklavten und in die Pestbeule des Südens verschleppten. Nun aber scheint dem widerwärtigen Treiben ein Ende gesetzt, denn die Großen unseres Reiches haben erzielt, was die Kleinen zwar stets suchten, doch nie erzielten, Einigkeit. Wie der Marschall des KKAB betonte, sei er nur zu gern bereit, die reichhaltigenErkenntnisse des Bureaus mit der Inquisition zu teilen, die seit derEntlarvung des Anführers der Nachtschatten ob dessen früherer Positionals Vorstand des Borontempels zu Meyht diesen als Abweichler und Ketzerverfolgt.
(MAT & ARA)

Das Basalthaus zu Khefu tut Kund und zu Wissen: Neues Corvusarsecretariat gegründet!

Im Rahmen der Umsetzung der Beschlüsse des ersten Konventes der Táhátya Tárethon (Die Rabenschwinge berichtete über das Treffen der Lehnsleute zu Khefu) wurde nun ein neues Corvusarsecretariat gegründet. Unter der Leitung von Secretaria Schwester Serina Ne`frâ wird künftig über alle Angelegeneiten gewacht werden, die insbesondere die Zuteilungsmodalität des Tárethonfonds betreffen. Somit bleibt es den Hochgeborenen Damen und Herren ni Tárethon weitestgehenst erspart, selber die aufwendigen Schriftangelegenheiten diesbezüglich auszuführen. Schwester Ne`frâs Aufgabe wird es auch sein, die ordnungsgemäße Verwendung der zugeteilten Gelder zu überwachen. Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, entsprach der Bitte nach einer kurzen Stellungnahme gegenüber der Rabenschwinge und sagte: "Ihre Gnaden ist seit langem schon eine zuverlässige Mitarbeiterin des Basalthauses und Wir sind zuversichtlich, daß sie ihre neuen Aufgaben ganz im Sinne Unserer Person und Unserer Lehnsleute ausführen wird. Möge der Heilige Rabe über sie wachen."
Shêpses`kà
(RBÖ)

Bessere Sicherung der Lehnslande angeordnet

Nachdem in der Táhátya Tárethon die Umsetzung des Abkommens von Kaulata weitestgehenst erfolgreich abgeschlossen wurde, hat Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, angekündigt, die bestehenden Siedlungen des Lehens umfangreich zu sichern, soweit dies nicht schon geschehen ist. So soll jeder Weiler mit mehr als fünfzig Seelen Einwohnerschaft zumindest von einer ausreichenden Pallisade umgeben sein, die den Bewohnern Schutz vor jedweder Gefahr bieten soll. Auch liegt es nahe, so der Hátya, daß jene Ortschaften, die an Flußläufen liegen, mit einem von Wasser gefüllten Grabensystem umgeben werden. Das Basalthaus sicherte größtmögliche finanzielle und logistische Unterstützung bei der Umsetzung diese Projektes zu.
Shêpses`kà
(RBÖ)

Unterstützung der Heiligen Inquisition in die Tá`akîbet Laratusaî entsandt

Nach den beunruhigenden Ereignissen in der Tá`akîbet Laratusaî (die RS berichtete) hat Seine Ehrwürdige Hochwürden Torquêmada-Dje`nefrê`ret, Semer´desch Ram Ni Tárethon, weitere Unterstützung zur Bekämpfung der gotteslästerlichen Umtriebe erhalten. Das Basalthaus zu Khefu entsandte nach einem ersten Bericht des Semer´desch Ram umgehend zum Schutz der gefährdeten Bevölkerung weitere Angehörige der Heiligen Inquisition, ebenso wie eine Eskadron Frauen und Mannen des Laguanaordens.
Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht, derzeit in Yleha weilend, schloß es unterdessen nicht aus, selber an den Ort des Geschehens zu reisen, um sich ein eigenes Urteil von der Lage zu machen und seine Lehnstochter Dhaiyna Paritras selbselbstens von "jenem Übel, das die Kinder des Herrn bedroht", zu befreien. "Dies jedoch nur, sobald die Lage im abtrünnigen, unbeugsamen Yleha alsbald unter Kontrolle gebracht wurde", so die Worte des Tsah`desch Ram im Káhet Ni Kemi.
Shêpses`kà
(RBÖ)

Wohlgeboren Tanîth Pâestumai verläßt die Arx Pallida!

Eine kleine Sensation ereignete sich vor wenigen Tagen nahe dem Dörfchen Zut`Hedsch, gelegen in der Táhátya Tárethon: Seine Wohlgeboren Tanîth Pâestumai, Sah Ni Zut`Hedsch, hat vor wenigen Tagen die Arx Pallida, den Stammsitz der Familie Pâetumai, mit großem Gefolge verlassen. Seit vielen Götterläufen ist dies das erste Mal, daß Wohlgeboren sich wieder außerhalb der prachtvollen Familienresidenz aufhält. Bislang fesselte ihn eine schwere, nicht gesunden wollende Krankheit ans Lager.
Seine Wohlgeboren reiste nicht mit geringem Gefolge, wie er es früher meist tat, sondern mit einem Aufgebot von fünfzehn Frauen und Mannen, darunter viele Bedienstete der Kemi-Südmeerhandelskompanie. Es läßt sich vermuten, daß sich Seine Wohlgeboren auf dem Weg zu wichtigen Verhandlungen für die Kompanie befindet. Reiseziel ist wahrscheinlich die Capitale.
(RBÖ)

Boronsflügel der Arx Pallida wiedereröffnet

Wie Seine Wohlgeboren Tanîth Pâestumai unlängst durch einen Sprecher der Kemi-Südmeerhandelskompanie mitteilte, wurde vor wenigen Tagen der lange wegen Renovierungsarbeiten geschlossene "Boronsflügel" der Arx Pallida, dem Stammsitz der altkem`schen Adelsfamilie der Pâestumai, wiedereröffnet.
Der gen Praios gelegene octagonal errichtete Flügel des nahezu vollständig aus Mohagoni- und Teakholz erbauten Anwesens, in dem sich zahlreiche Schlafgemächer der Familienangehörigen befinden, war im letzten Götterlauf durch heftige Stürme, welche über die Provinz hinwegfegten (Die Rabenschwinge berichtete) beschädigt worden. Dabei stürzte ein Teil der "Lilienterasse" sogar ein. Seine Wohlgeboren ließ die Ereignisse nur so kommentieren: "Letztendlich bin ich über diesen Sturm recht froh, denn der Trakt mußte ohnehin neu eingedeckt werden. So haben wir wenigstens die Kosten für das Abdecken der alten Schindel und das Einreißen des alten Dachstuhls gespart. Preiset den Herrn!"Um dem Ereignis angemessen zu begegnen, verkündete die Familie, daß in den nächsten Monden eine Festivität stattfinden soll, zu der neben angesehenen Vertretern der Zünfte und des Handels auch Adlige des Reiches geladen werden sollen.
(RBÖ)

Kemi-Südmeerhandelskompanie steigt in das Kreditwesen ein!

Wie die Sprecherin des Kontors der Kemi Südmeerhandelskompanie zu Khefu, Alravia Djel`hira, mitteilte, wird das Unternehmen in Zukunft stärker in das Kreditwesen einsteigen. Zu diesem Zwecke plane man die Gründung einer Bank, ähnlich der "Festumer Wechsel- und Einlagenbank", gemeinhin auch als "Nordlandbank" bekannt. Neben Khefu soll die Bank in zahlreichen lohnenden Provinzen des Reiches Niederlassungen unterhalten, darunter auch die Tánesetet Ordoreum und die Táneset Djunizes. Auch Überseedependencen im Alten Reich und im Bruderkönigreich Brabak sind in Zukunft angestrebt.
Seine Wohlgeboren Tanîth Pâestumai, Sah Ni Zut`Hedsch ließ folgendes durch seine Sprecherin mitteilen: "Es ist an der Zeit, daß unser Reich auch in geschäftlichen Dingen die Prähistorie verläßt und wieder zu alter Blüte zurückkehrt. Es kann ja nicht angehen, daß ein wackerer Bürger des Reiches sein mühsam erworbenes Geld strapaziös durch einen Dschungel schleppt, in dem es an allen Ecken und Kanten nur so vor Gefahren wimmelt. Die Führung der Kemi-Südmeerhandelskompanie und meine Mitarbeit in der Brakem haben den treuen Untertanen Ihrer kemiköniglichen Majestät (Sie lebe lang!) über viele Götterläufe hinweg gezeigt, was für solide Arbeit ich zu leisten im Stande bin. Es ist an der Zeit, daß nun jeder die Gelegenheit bekommt, daran großzügig Anteil zu erhalten. Die Kemi-Südmeerhandelskompanie ist großzügig bereit, Projekte, die den weiteren Aufbau unserer geliebten Reiches fördern, finanziel zu unterstützen. Ein jeder, ob Adliger oder Bürger sei aufgerufen, sich vertrauensvoll an einen Kontorsleiter der Kemi Südmeerhandelskompanie zu wenden, um sich kompetent beraten zu lassen. Das Zeitalter der bleiernen Suvar ist nunmehr abgelaufen. Preiset den Raben!"
Adlige oder BürgerInnen, die an Krediten oder Einlagen interessiert sind, wenden sich bitte einstweilen an das "Zentralkontor der Kemi-Südmeerhandelskompanie in Khefu". (RBÖ)

Bedeutender Fund zu Djerniako

Ein unerwarteter Fund beschert dem Orden der Wächterinnen und Wächter des Kultes des Heiligen Raben zur InselLaguan tiefe Einblicke in die Zeit der priesterkaiserlichen Unterdrückung. In den Kellergewölben des akîblichen Anwesens zu Djerniako wurde das Marschallsschild des Ordens, ein Foliant mit den Apokryphen der Nisut Rhonda IV (18. Dynastie) und etliche Münzen aus der priesterkaiserlichen Besatzungszeit entdeckt.
Der Text eines Familienrituals des Hauses Pâestumai, dessen tiefere Bedeutung schon vor über 150 Götterläufen verloren ging, enthielt Hinweise auf den Verwahrungsort jener Gegenstände. Ein Ritter des Ordens des hl. Laguan, vermutlich ebenfalls ein Mitglied Hauses Pâestumai, hatte die Truhe wohl während der Zeit der Besatzung vor den priesterkaiserlichen Schergen in Sicherheit gebracht und den Ort des Versteckes in jenem Ritual benannt. Rachalton Pâestumai, jener Ordensritter, welcher seit dem Tod der Akîbet Ni Djerniako als Ser die Provinz verwaltet, gelang es zusammen mit der sich auf Durchreise befindlichen Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret, Hékatet ni Chentasû, und deren Begleitern dem Sah ni Uneb, Gerric von Fasar und Herrn Ulmion Rübe den Text des Rituals zu entschlüsseln und die wertvollen Artefakte sicher zu bergen. Aus höchsten Adelskreisen ist zu vernehmen, daß der Ser Ni Djerniako in Kürze zum Akîb ernannt werden soll. (PWI)

Draconizienser-Orden exkommuniziert!

Das, was seit Monden schon in der Luft lag, wurde am 15.FRA.24 S.G. Realität. In einer kurzen, von Kurienkardinal Boronfried Sa'kurat verlesenen Erklärung zu Laguana schlägt Ihre Hl. Emimenz, Bononya von Nedjhit, den Draconizienser-Orden mit dem Großen Kirchenbann. Damit sind alle seine Angehörigen als Ketzer zu verfolgen, Ordensbesitz und - güter fallen der Krone zu, die Unabhängigkeit der Provinz Dracûlon wird widerrufen und ihr Territorium der Klosterfreiheit Laguana zugeschlagen. Zeitgleich mit dieser Erklärung haben Truppen des Laguaner-Ordens die Provinz Dracûlon gesichert und die letzten verbliebenen Ordenskrieger der Draconizienser verhaftet. Ihnen wird nun der Prozeß wegen Ketzerei gemacht werden.