Die Schwarze Armee

Geschichte

Die Schwarze Armee wurde offiziell mit dem Amtsantritt der Nisut Peri III. als Nachfolgerin der berühmten kem'schen Heere der unabhängigen Kemi-Reiche ins Leben gerufen. Zur Zeit der bosparanischen und garethischen Kolonialherrschaft genügte den Gouverneuren eine zahlenmäßig schwache Miliz, um die Ordnung in den Siedlungen aufrecht- und die mehr an Handel interessierten Waldmenschen in Zaum zu halten. Mit der Krise des südlichen Kemi-Protektorats (Süd-Tárethon) im Jahre 3 S.G., ein Söldnerhauptmann hatte die Macht übernommen und den Protektor außer Landes gejagt, sah Nisut Peri III. die Sicherheit Kemis nur dadurch zu sichern, daß eine permanent unter Waffen stehende, gut ausgebildete Truppe in Bereitschaft stand. So wurden die ersten zwei Banner der Schwarzen Armee, besoldet aus garethischen Kassen, in Dienst gestellt und auch schon bald zur Eroberung der Südprovinz ins Felde geschickt.

Vor fast 2000 Jahren: der Hl. Laguan (vorne, mit Speer) kämpft bei Mes'peret gegen die Nordländer

 

Nach dem triumphalen ersten Sieg der kem'schen Schwarzen Armee war jedoch an eine Demobilisierung nicht zu denken - schon streckte der gierige brabakische König Mizirion seine Finger nach dem rohstoffreichen Káhet aus. Mehrere Angriffe der Brabaker konnten samt und sonders abgewehrt werden und Jahre später sogar im Regenwald südlich H'Rabaal mit tatkräftiger Unterstützung verbündeter Waldmenschenstämme weite Territorien erobert werden - die kem'sche Provinz Mer'imen erblickte das Licht der Welt.
Auch in der Folgezeit herrschte in Kemi der permanente Kriegszustand - erste offensive Aktionen unter der neuen Oberkommandierenden Chanya Al'Plâne gewannen dem Reich die südlichen Waldinseln Aáresy und Cháset, und immer wieder gab es Übergriffe von Piraten, Waldmenschen und den Brabakis, bis dann schließlich, im Jahre 11 S.G. durch die kem'sche Sezession vom Mittelreich die größte Bewährungsprobe für die Streitkräfte Ihrer Majestät anstand: der Unabhängigkeitskrieg gegen Al'Anfa und Brabak! Und was niemand für möglich gehalten hätte, trat ein: der kem'sche Zwerg besiegte die übermächtige Feindkoalition in einem blutigen, grausamen Untergrundkrieg, der sich drei lange Jahre hinzog, ehe die Al'Anfaner schließlich das Land verließen und Mizirions nördlicher Vorposten H'Rabaal kapitulierte - die Unabhängigkeit des Káhet war errungen!
Doch niemand in Kemi machte nun den Fehler zu glauben, daß die Demütigung in Al'Anfa schnell vergessen sei, und so wurde seitens des Nisut-Throns weitreichende Privilegien für die Armee eingeräumt. Forts wurden an den gefährdeten Grenzabschnitten errichtet, neue Rekrutinnen und Rekruten angeworben und schließlich sogar mit dem mächtigen Horasreich eine weitreichende militärische Zusammenarbeit vereinbart. Die Horasier und Horasierinnen stellten Truppen und Kriegsschiffe zum Schutz der kem'schen Grenzen und Gewässer, während die Kemi im Gegenzug tatkräftig die Kolonialiserungsbemühungen der Horas auf den Waldinseln förderten.
Im Jahre 28 S.G. wurden den Soldatinnen und Soldaten der Königin durch das neu in Kraft gesetzte Armeegesetz großzügige Versorgungs- und Unterstützungsgelder gewährt, so daß die Sicherheit der Armee und damit auch Kemis auch für die Zukunft gewährleistet scheint.

Struktur

Die Oberkommandierende der
Schwarzen Armee, Fédàykîm-
Gardekriegsherrin Chanya Al'Mout-
pekeret Al'Plâne in einem
Hartholzharnisch

Die kem'sche Armee gliedert sich in sechs voneinander unabhängig geführte Regimenter mit weitreichender innerer Autonomie, die Logistik, Beförderungen, Gesetzgebung, etc. umfaßt. Die sechs Einheiten sind ineinander integriert, auch die Kommandokette mit erstreckt sich unterschiedslos auf alle Angehörigen der kem'schen Schwarzen Armee. Das erste Regiment ist die nisutliche Miliz, die als Polizeitruppe für Recht und Ordnung in den Siedlungen verantwortlich ist. Das zweite Regiment besteht aus der Schatzgarde der Kanzlei, die für die mondlichen Steuereintreibungen und der Transport der Waren und Münzen nach Ynbeth herangezogen wird. Das dritte Regiment der Schwarzen Armee ist der Orden des Heiligen Laguan, dessen Ritterinnen und Ritter den Schutz des "Heiligen Landes" mit zahlreichen anderen Verpflichtungen auf weltlichem und geistlichem Gebiet in Einklang bringen. Daneben existiert als 4. Regiment das Horaskaiserliches Expeditionskorps, dessen Banner und Schiffe hauptsächlich an den gefährlichsten Stellen der kem'schen Grenze im Norden und auf den Waldinseln Einsatz finden. Das fünfte Regiment ist der eigentliche Kern der kem'schen Schwarzen Armee - die eigentliche nisutliche Armee, die aus dem Heer und der Flotte besteht, und sich in sieben Reginalkommandos unterteilt. Letztens sind noch die Fédàykîm zu erwähnen, die Elite-Leibgarde der Nisut. Sie umfasst kaum ein Banner ausgesuchter und bedingungslos loyaler Söldlinge, die sich tagein, tagaus nur der Perfektionierung ihrer Fähigkeiten widmen - so sie nicht gerade pflichtgemäß den heiligen Leib der Nisut bewachen.
Im folgenden soll ausschließlich Heer und Flotte betrachtet werden, da für die anderen Regimenter Sonderregelungen in Bezug auf Ausbildung, Besoldung, Rechte und Pflichten gültig sind.

Die Dienstzeit

Gardegeneralin Quenadya Mes-kha-rê
mit typisch kem'scher Bewaffung
und Iryanlederüstung

Die Dienstzeit in der nisutlich kem'schen Armee beträgt zwanzig Jahre, wobei bei Bedarf nach Ablauf des Dienstvertrages eine Verlängerung der Dienstzeit um jeweils fünf Jahre gewährt werden kann. Generell nimmt die Armee Bewerber und Bewerberinnen zwischen zwölf und fünfundreißig Götterläufen auf, eine Entlassung erfolgt spätestens mit dem Erreichen des fünfundfünzigsten Lebensjahres. Da die Armee aufgrund ihrer geringen Größe nicht viel Personal benötigt, werden bei der Musterung hohe Anforderungen gestellt, die Zeiten, in denen die Armee alle Bewerber und Bewerberinnen aufnahm, sind vorbei.
Während der einjährigen Ausbildungszeit wird den Rekrutinnen und Rekruten einiges abverlangt. Lange Märsche durch den Dschungel, Taktiken des Untergrundkrieges, Überlebensübungen in feindlichem und gefährlichem Gebiet und schließlich auch Spähkommandos über die Außengrenzen sind gang und gäbe. Besonders begabte Rekruten und Rekrutinnen können sich auch für eine Offiziersausbildung in der kem'schen Kriegskademie in H'Anyarcô bewerben, die mindestens drei Jahre lang dauert.
Durch die besonderen Bedingungen der kem'schen Kriegführung in kleinen, unabhängigen Kampfgruppen hat es sich bald als zweckmäßig herausgestellt, die Ausrüstung und Kleidung der Söldlinge zu vereinheitlichen, um tödliche Mißverständnisse im dichten Regenwald zu vermeiden. So erhalten die Soldaten und Soldatinnen der kem'schen Armee ihre Waffen, Kleidung und Ausrüstung gestellt und müssen sie nicht - wie in vielen anderen Reichen - selbst in ihr Dienstverhältnis einbringen. Mit dem Eintritt in die kem'sche Armee wird den Söldlingen der Nisut ein weiteres Privileg eingeräumt: sie und ihr Ehegespons verfügen alle über die uneingeschränkten Bürgerrechte.
Nach Ablauf der Dienstzeit haben die Veteraninnen und Veteranen Anspruch auf ein Stück Land, Rente und Hilfe beim Aufbau einer zivilen Existenz, und die Oberkommandierende Chany Al'Plâne, die selbst dereinst den Rang einer gemeinen Soldatin bekleidet hat, achtet penibel darauf, daß es ihren aktiven und pensionierten Söldlingen gut ergeht, wohl ein Grund, warum sich die Aranierin so großer Beliebtheit unter ihren Leuten erfreut.

Ausrüstung

Schwer gepanzerte Reiter wird man in der kem'schen Armee eher selten finden. Außer in Paraden und zu zeremoniellen Anlässen sind die meisten Soldatinnen und Soldaten unberitten, da für die Art kem'scher Kriegführung Kavallerieeinheiten ungeeignet sind. In geringem Umfang setzt die Armee jedoch ylehische Ônth'ponys ein, die zähe, an das Dschungelleben angepaßte, wenn auch eigenwillige Transport- und Reittiere abgeben.
Auch verzichten die Soldatinnen und Soldaten Ihrer Majestät der Nisut auf schwere Rüstungen, die sich im Dschungel als ebenso unbrauchbar erwiesen haben wie Stangenwaffen und komplizierte Armbrüste. Natürlich kennt die nisutliche Armee auch Mineure, Musikerinnen, Plänkler und andere Einheiten, deren Ausrüstung und Bewaffnung ebenso wie diejenige der Ordensleute vom Standard abweicht.
Offiziere und Offizierinnen verwenden gerne eine Art Hartholzharnisch, wie auf Maraskan bekannt, oder aber Rüstungen aus Iryanleder, während sich die niederen Ränge mit Tuchrüstungen und oft auch leichten Schilden bescheiden müssen. Die Bewaffnung der kem'schen Södlinge besteht aus einem Säbel oder dem traditionellen kem'schen Sichelschwert, das im Dschungel auch wertvolle Dienste als Haumesser leistet, dazu ein schwerer Dolch. Als Fernkampfwaffen finden kurze Blasrohre und Kompositbögen (deren Sehnen sorgfältig vor Nässe geschützt und erst unmittelbar vor dem Einsatz aufgespannt werden müssen) Verwendung. Halbhohe, feste Stiefel sind ebenso Standard wie Hosen aus schwarzem, stabilen Leinen. Einfache Soldaten und Soldatinnen tragen dazu einen kurzen, schwarzen Wappenrock, auf dem durch ein Siegel erkennbar ist, welchem Banner der Söldling angehört, während die höchsten Offiziere und Offizierinnen oftmals nur durch das offen getragene nisutliche Wappen auf der Rüstung erkennbar sind...

Ansehen

Die kem'sche Armee erfreut sich nicht erst seit dem großen Sieg über den al'anfanischen Giganten bei Volk und Würdenträgern hohen Ansehens. Während der Orden des Heiligen Laguan schon seit mehr als zweitausend Jahren in der Kemi-Gesellschaft ein stabilisierendes und tragendes Element war, ist die Akzeptanz der regulären Streitkräfte in der Gesellschaft hauptsächlich das Verdienst der heutigen Oberkommandierenden und Königin Peri III.
Nisut und Oberkommandierende achteten und achten darauf, die Armee von allem fern zu halten, was nicht ihrem Auftrag entspricht - zum Beispiel ist es Zivilisten nicht gestattet, Befehle für - auch nur gemeine - Soldatinnen und Soldaten auszugeben, egal, wie hoch ihr Verwaltungsrang auch sein mag. So konnte sich die Armee in den vergangen Jahren den Ruf der Unabhängigkeit und Effektivität wahren.
Dies ist zudem nicht unwesentlich darauf zurückzuführen, daß Chanya Al'Plâne mit aller Macht und Strenge verhindert, die Streitkräfte Ihrer Majestät politisch beeinflussen oder zu einem Spielzeug prestigebedachter Würdenträger werden zu lassen. Die Armee kennt nur eine Strafe für den Mißbrauch eines militärischen Ranges zu politischen Zwecken: den unehrenhaften Ausschluß bei Verlust sämtlicher Privilegien, wie es vor einigen Jahren dem ehemals hochgeachteten Vogt von Mer'imen, Sighelm Streitzig Ni Sechem Dewa, widerfuhr: er wurde unter Schimpf und Schande aus dem Reich gejagt.
Man kann, wie die Oberkommandierende, die kem'sche Schwarze Armee heutzutage als das Gegenentwurf der unfähigen und schwachen Streitmacht der letzten unabhängigen Kemi-Herrscher ansehen, in der Aufstieg und Ansehen ausschließlich von Geburt und Beziehungen und nur unwesentlich von Fähigkeiten abhängen. Die kem'sche Armee ist anders: Hier dient der Novadi neben der Nachfahrin einer uralten Kemi-Familie, hier kämpfen ehemalige Corvikaner an der Seite von Milizionären - nur so konnte Kemi unabhängig werden, nur so kann das Káhet stark und frei bleiben.

Söldlinge

"Also begab es sich, als die weise Nisut in ihrer glanzvollen Residenz zu Terkum Hofe hielt, daß der grausame, schändliche, verderbte, namenlose Fürst Sachem Ni Seku Kesen - einst der Nisut Lieblingssohn - seine garst'gen Söldlinge um sich scharte und brennend, mordend, schändend durch die kem'schen Lande zog. Beinah der vierte Teil der nisutlichen Untertanen ward allzu zeitig vor des Herrn Boron güt'ges Angesicht zitieret..."

Archivarin Tanoret, 1. Zwischenzeit

"So mag's nicht verwundern, daß in diesen Tagen die allweise Nisut ihren treuen Verwaltern untersagt, einen eig'nen Söldlingshaufen aufzustellen - es gar als Hochverrat (des Semau Axt ist allzeit wohlgeschärft) gilt - sollten diese es doch wagen! Wollen sie sich aber dennoch ergehen in rondragefälligen Taten wider namenloses Gezücht und sinistre Feinde uns'res Reiches, so mögen sie rasch bei der Nisut ruhmreicher Schwarzer Armee (ha, was haben wir's den hasenfüßigen Honak-Schergen gezeigt!!) inscribieren, auf daß die Hohen als nisutliche Gardisten oder Gardistinnen all jenen befehlen dürfen, deren Rang unterlegen ist, sei's Söldlingsvolk, sein's edle Leut. Und weilen die Hohen bereits seit einem Götterlauf (oder gar länger) im Rabenreiche und seien sie fürwahr erfahren im Kampfe, so mögen sie sich vor den gestrengen Augen der Frau Gardekriegsherrin beweisen und sich gar den Rang eines oder einer Fédàykîm verdienen, welchselb'ge im gesamten Reiche als die trefflichsten Kriegsleut' angesehen werden.

Amtsrat Priaodan Niederhäuser, 25 S.G.

 

Die Flotte des Káhet Ni Kemi

Schon lange bevor die Flottille Admiral Sanins das Südkap umrundete und die Gestade der Lande am mittäglichen Meer kartographierte, hatten sich die Kemis des Herrn Efferds Elemento und Windwasser Untertan gemacht, um entlang der Küste und auf den großen Strömen zu reisen oder gar über das offene Meer zu den verheißungsvollen Eilanden der hehren Ahnen zu gelangen. Über Jahrtausende hinweg fundierte der allgesamte kemische Handel allein auf der Flußschiffahrt auf den Brüderflüssen Mysob, Tirob, Jalob und vor allem auf dem Astarôth - der Lebensader des Kemi-Reiches!

 

Nur auf den großen Flüssen, auf einer Unzahl von heute archaisch anmutenden Nachen und Barken, konnten quaderschweres Baugestein von den Basaltbrüchen des Mittelgebirges landeinwärts befördert werden, wo Fischerdörfer und bedeutende Städte den Flußlauf säumten. Selbst der Wasserstand des Astarôths und der benachbarten Flüsse wurde von den Kemis mittels Meßlatte ständig überwacht: Je höher die Fluten stiegen, desto mehr Schlamm war zu erwarten - und um so ergiebiger fiel die Ernte aus.

 

Auch die Mächtigen jener Zeit, seien es nun die Repas der einstigen Provinzen, die Priesterschaft des Rabens oder gar der Nefer oder die Nisut selber, geruhten in prächtig anzusehenden, zuweilen leidlich prunküberladenen Ruderbarken aus erlesenem Tiik-Tok-Holz zu reisen, durch die sich die eigene Hochkultur endgültig über die benachbarten Eingeborenenstämme in ihren Schilfbooten erhob. Bis ins heutige Kemi-Reich unter Peri der Erneuerin sind wohl noch einige Dutzend der alten Barken in Gebrauch, die selbst heute, da mit den weißen Einwanderern und Besatzern auch Rösser und andere Lasttiere ihren Einzug ins ehemalige Südmeer-Protektorat hielten, als Verkehrs- und Transportmittel unabkömmlich sind.
Nach althergebrachtem kemischen Brauchtum fahren die Barken alljährlich am "Tage des Wassers" (1.FEF) im blumengeschmückten Konvoi vom Khefuer Hafen stromaufwärts bis hinauf zum grünen Zeni Ach'irtyu-See im Herzen Laratusais, wo man den Herrn allen Wassers in feierlichem Zeremoniell mit allerlei Opfergaben preist.

 

Die tatsächliche (Hochsee-) Flotte des Königreichs und deren vorderdringlichste Aufgabe der Geleitschutz eigener und befreundeter Handelsschiffe gegen den Zugriff des Freibeuter-Gelichters aus Al'Anfa und Charypso ist, unterteilt sich in die "Kernlands-Flotille" und die "Waldinsel-Schwadron".
Das Rückgrat der Letzteren bilden in erster Linie die acht Drachenschiffe der Al'Anfaner-Tod-Otta des Torben Jandarasson (des Bruders der anderswo steckbrieflich gesuchten und unterdessen im Kampf gefallenen Thorwaler-Piratin Iskra Smorebrod), der von der Nisut auch zum Gouverneur der Inselprovinz Neu-Prêm erhoben wurde.
Ihr Verband, der zumeist als schnelles Jagdgeschwader zum Einsatz kommt, ist offiziell im Hafen der Archipels-Hauptstadt Re'cha stationiert, wiewohl er auf Patrouillenfahrt allerorten in allen Windeswassern um die mittleren Waldinseln anzutreffen ist. Weiterhin zur Eilands-Schwadron gehörig sind die ebenfalls auf in Syker auf Pet'hesá stationierte Kogge "Semát Resi" und die vor Tásebá liegende Schivone "Semáu", die auf Cháset beheimatete Kogge "Keku" unter dem erfahrenen Seebären Käpt'n Arrîn, die zumeist vor Aeltikan ankernde, ehemals al'anfanische Trireme "Háti Hes&aacute"; und schlußendlich die in Kemhaven auf Benbukkula liegende moderne Schivone der horasischen Verbündeten "Königin Peri".


Während der thorwalsche Gouverneur von Neu-Prêm gemeinhin als "Mann für's Grobe" verschrieen ist, dessen Thorwaler vor allem in Bataillen mit der Armada des übermächtigen Erzfeindes Al'Anfa zur Höchstform auflaufen, ersinnt die kemische "Flottentaktik" ein anderer - Admiral Listhelm Setepen, der das ehrbare Capitains-Handwerk in Diensten der Neersander Osthandelskompanie erlernte, nach deren Konkurs er seiner jungen Base Peri in die mittäglichen Lande folgte. Kurz nach ihrer Thronbesteigung vertraute die Nisut ihrem Vetter das Kommando über das im Hafen von Khefu liegende königliche Flaggschiff an, die stolze Trireme "Hemat", die nun auch den Admiralsstander der Kernlands-Flottille trägt. Gleichsam zur Festlandsflotte ist die in Táyarret beheimatete Trireme "Chentked'kesen"zu zählen - der Hauptstützpunkt aber ist der schwerbefestigte Kriegshafen Sendsh'gerhi, der die rotzenstarrende Karracke "Tepdaru" und die beiden kampferprobten horasischen Schivonen "Heil Dir Horas" und "Königin Amene", dazu noch etliche Unterstützungsfahrzeuge und Bombardenflöße. Ganz neu ist die hochmoderne Schivone "Tichem", die das Reich erst im Jahre 27 S.G. nach dem Erhalt horasischer Zahlungen für von Kemi abgetretene Rechte auf den äußeren Waldinseln erstand.

 

Die Schivone Semáu vor Sefechnu Sebá.

Während sich in der Hauptstadt Khefu das "Haus der Seeleute" befindet, wo altgediente und kriegsversehrte Matrosen der königlichen Flotte aufgenommen werden, ist in Sendsh'gerhi die einzige "Werft" des Königreiches lokalisiert - läßt man die kleine Schiffszimerei in Yleha/Stadt einmal außer Acht -, gleichwohl die "Bootszimmerey und Reede des Heyligen Kacha" diese Bezeichnung früher kaum verdiente. Allhier werden - dank königlicher Subventionen - ab dem Jahre 30 S.G. neben den altbewährten Barken auch kleinere Galeeren gebaut.

 

Abschließend sollen noch die z. T. unter kemischer Flagge fahrenden Handelsschiffe Erwähnung finden, so etwa der bewaffnete Holken "Stern des Südens", die Karavellen "Rubin" und "Altoumbarbe" und die dickbauchigen Potten "König Kachan" und "Halmar", die sich samt und sonders im Besitz der Familie Pâestumai befinden. Von den Häfen des Inselarchipels sticht die kleine Flotte des Handelshauses Al'Plâne mit seinen gut gerüsteten, modernen Schiffen gen Brabak und Vinsalt in See, derweil die beiden Zedrakken "Monthu" und "Imenhat" der Reederei Mezkarai aus San Torin auch in diesen Zeiten eifrig Handel mit dem befreundeten Aranien und den Tulamidenlanden treiben. Die schwarzen Kähne der Staatskirche schließlich, die tagtäglich zwischen Khefu und der Mole des heiligen Eilandes Laguana verkehren, wurden schon so manchem unbedarften Freibeuter-Kapitän zum Verhängnis, der das Schiff - in der Annahme, es handele sich um einen al'anfanischen Kauffahrer - aufbringen ließ, und im Laderaum, statt reicher Beute, auf ein Banner Laguaner stieß...

 

(Die detailierte Struktur der Schwarzen Armee)