Boranias Falkurn

Akîb Ni Câbas

Das Licht der Welt erblickte Boranias in einem kleinen aber wohlhabenden Dorf in nördlichen Breiten Aventuriens. Seine Eltern, der Vater vom Stande des Schmieds, die Mutter als Amme Erfahrung mit Kindern gemacht, zogen ihn hart aber gerecht auf. Als erstes von drei Kindern, lernte er schon in jungen Jahren seine Geschicke in die eigene Hand zu nehmen. Doch von der Sehnsucht nach Ferne getrieben, verließ er das heimatliche Glück zur Trauer seiner Geschwistern und Eltern. Er war sich jedoch ihren vollen Unterstützung gewiss und konnte in schweren Zeiten darauf zurück blicken. Zuerst versucht er sich als Abenteurer in den ihm vertrauten Gebieten des Nordens. Dann jedoch streckte das Meer, welches ihn schon seit frühester Kindheit in den Bann gezogen hatte, seine Fänge nach ihm aus: Er heuerte auf der 'Effert' an.
Gewohnheiten und Umgang der Seefahrer untereinander entsprachen seinen Vorstellungen und er begann das rastlose Leben als Reisender zu lieben. Es hielt ihn nie lange an ein und demselben Ort und er machte sich immer wieder auf Wanderschaft. Doch dann kam der Tag, der auch den freudigsten Reisenden einmal einholt. Und ihm wurde sein freies und rastloses Leben zu frei und zu rastlos. Sehnte er sich doch nach ein wenig Sicherheit und einem gewohnten Ort, der sein zu Hause werden könnte. Nach all den Jahren wurde der Wunsch in ihm frei, eine Lebensaufgabe zu finden, der er sich mit all seinen erlangten Erfahrungen und Erkenntnissen widmen könnte.
Eines Tages legte sein Schiff, zu jener Zeit die 'Magan' in südlichen Gefilden bei Brabak an. Von der hiesigen Lebensweise gebannt, suchte er sich den Südländern anzupassen, zog ins Kemi-Reich und begann eine erfolgreiche Militärkarriere im Außenposten Câbas unter den Akîba Kilvin Tuquel und Ceth Lamoraq.
Nachdem Akîb Lamoraq tragisch zu Tode kam, war es Boranias, der zu dessen Nachfolger erkoren wurde.

 

Das Leben als Seefahrer prägte den Nordling nicht in jener Weise, wie es zu vermuten wäre. Der Erste Eindruck lässt ihn oft roh und ungehobelt erscheinen, doch sein wahres Wesen kann als sanft und gutmütig gedeutet werden. Angemessenes Verhalten unter Adeligen ist ihm nichts Fremdes, hat er doch auf seinen Reisen viele derer kennengelernt. Vertrauen und Loyalität sind für ihn die Basis jeder Beziehung, sei sie auf politischer, gesellschaftlicher oder persönlicher Ebene.
Doch wird er sich an das dauerhafte Verweilen an einem Ort nur schwerlich oder gar nie gewöhnen, obschon er weiß, daß eine Erhebung in den Adelsstand kein Spiel auf Zeit ist, sondern viel Verantwortungsgefühl erfordert.

 

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Boranias Falkurn blieb im Ingerimmmond 28 S.G. auf See. Die Umstände des Verschwindens seines Schiffes sind bis heute nicht bekannt, doch kann man vom Tode des Akîbs ausgehen.