Dajin Kazan ibn Hilal al'Yeshinna
Akîb Ni Mergyan
Zwei Seelen scheinen in der Brust des Tulamiden zu wohnen: Die eine Seele des Barons von Mergyan ist undurchsichtig, skrupellos, überheblich, berechnend und besitzergreifend, die andere aber verrät Temperament, Liebe, Sinn für Genuß und Kunst. Seine strategischen Fähigkeiten, die er im Unabhängigkeitskrieg beeindruckend unter Beweis stellte, und seine enorme körperliche Selbstbeherrschung stehen in krassem Gegensatz zu seinem aggressiven Kampfstil und seiner Liebe zum Rausch - dem des Kampfes wie dem des ausgelassenen Festes.
Geboren wurde Dajin Kazan im Jahre 979 BF als Sohn eines der letzten Elefantenführer des Landes der ersten Sonne, der im Dienste des Kalifen stand. Von seiner Mutter kommt das Blut der Beni Shadif wie auch das der Oijaniha.
Aus den Mitteln einer Belohnung, die sein Vater vom Großfürsten erhalten hatte, bestritten die Eltern seine Ausbildung an der teuren Nerida Shirinha Fechtkunstschule. Dort vertiefte sich Dajin in seine Aufgaben und lernte erstaunlich gut. Für seine Eltern recht überraschend beendete er die Schule als Jahrgangsbester; das war eine hervorragende Voraussetzung für eine Laufbahn als Kämpfer und Krieger. Bevor Dajin im Jahre 14 S.G. wegen seiner außerordentlichen Verdienste im kem'schen Unabhängigkeitskrieg zum Baron erhoben wurde, kämpfte er als Hauptmann des Kunchomer Kodex' oder auf eigene Faust und vervollkommnete so seinen Umgang mit Reiterlanze und Schwert. Auch heute noch ist die Klinge des Fédàykîm-Gardisten eine durstige - vielleicht mehr denn je, und wo das Blutbanner weht, ist auch der Baron Mergyans nicht weit.
Weilt er nicht auf dem Schlachtfeld - das glücklicherweise nicht allzu häufig zu finden ist in den kem'schen Landen von heute, so liebt er Glücks- und Denkspiele, beschäftigt sich mit Rassepferden und -frauen oder gibt rauschende Feste oder ruhmreiche Turniere. Neuerdings hat er seine Begeisterung für die Vorfahren des tkem'schen Volkes, die Kemi, gefunden. Dajin Kazan ist seit langen Jahren einer der herausragenden Akîbs des Kemi-Reiches, der in zahleichen Projekten bemüht ist, die Ehre der Kemi wiederauferstehen zu lassen, seinen Untertanen ein gerechter Landesherr zu sein und die Wehrhaftigkeit des Landes zu optimieren.
Dajin Kazan wandte sich gegen Ende seiner Regentschaft mehr und mehr archäologischen Forschungen zu. Es gelangen ihm einige aufsehenerregende Funde im Dschungel Mergyans, die ihn zu einer unbekannt gebliebenen Besiedlungstheorie des Reiches anregten. Ende 23 S.G. begab er sich auf der Suche nach dem "wahren Namen" Mergyans in den Dschungel beim Vulkan Záw und wurde seitdem nicht wieder gesehen.