Farnion Bardo Finkenfarn

Akîb Ni Djerniako, Neset Ni Terkum

"An: Königin Peri III. der Kemi

Eure königliche Majestiät,

ich wende mich mit einem Anliegen an Euch, in welcher Ihr selbst Euer Interesse bekundet habt. Im Aventurischen Boten Praios/19 Hal verkündete ein Pamphlet von Eurer königlichen Hand höchstselbst davon, daß Ihr wackere Kämpen und gebildete Geister zur Verwaltung Eures Reiches benötigt. Nun, vielieicht kann ein kurzer (?) Abriß meines bisherigen Lebenswegs Euch dahingehend beeinflussen, daß Ihr mir die Verantwortung für einen kleinen Landstrich übertragt...
Ich wurde im 14.Regierungsjahr der Menschen-Kaiser Bardo und Cella in einem kleinen Dorf am Yaquir geboren. Mein Vater war der größte Dichter und Poet unserer Sippe gewesen (leider habe ich nur einen Teil seiner Begabung geerbt), meine Mutter konnte wundervolle Körbe flechten. Etwa im Alter von etwa 18 Jahren packte mich erstmals dieses, für Elfen wohl volkommen untypische, Fernweh und ich begann nach Norden zu ziehen um die großen Städte der 'Rosenohren' kennenzulernen. Auf meinen Reisen durch die Provinzen Almada, Garetien, Kosch, Nordmarken und schließlich Albernia erlebte ich allerhand Abenteuer die ich heute belächle, doch damals genoß ich dieses Leben. In diese Zeit fiel auch die Veröffentlichung meines ersten Werkes 'Geliebte Fee', ein Traktat über das-Feen-Wesen unseres Reiches, welches ich mit eigenen Augen erleben durfte. In der daraufhin folgenden Zeit verdingte ich mich als Lauten-Spieler am Hofe so manchen Barons, wo ich sei es aus naturgegebener Begabung, sei es aus Unfähigkeit meiner menschlichen Konkurrenz, gewiß ein Vermögen hätte machen können. Mich interesierte aber zunehmend die wissenschaftliche Betrachtung der arkanen Künste, wie sie von so vielen menschlichen Magicis praktiziert wird. Als man mir schließlich in Punin einen Lehrstuhl für Elfenmagie an der 'Academia der hohen Magica' anbot, sagte ich begeistert zu. Aus dem geplanten kurzen Aufenthalt wurden mittlerweile bereits 10 Jahre und meine UNITATIO-Runden oder die Demonstration des vollendeten VISIBILI (in bekleidetem Zustand!) erfreuen sich bei den Eleven unseres Institutes großer Beliebtheit. Zusammen mit meinem Kollegen Magister Zachaban veröffentlichte ich ein weiteres Werk mit dem Namen 'Rückwärtige Fortschritte' - arkane Fachliteratur, die sämtliche (?) Auswirkungen der Reversalis-Formel beschreibt. Ebenfalls zusammen mit Magister Zachaban arbeite ich momentar; an einem Almanach über das Fürstentum Almada, welcher kurz vor der Vollendung steht...

Nun, in Zusammenhang mit der Arbeit an diesem Almanach traten wir in Kontakt mit zahlreichen Vertretern des almadischen Adels, von Markgraf Uchakbar, Ancuiras Alfaran von Artesa (übrigens ebenfalls Co-Autor bei unserem Werk), Graf Rabosch von Waldwacht, Vernon Aramir Cerastes von Nemento, Siam Lacara von Dubios, Danilo von Cres und zahllose andere, sogar' mit Bahram Nasir, dem "Raben von Rnnin" traten wir in Kontakt (witzige Bemerkung am Rande: Der Novize des Boron-Tempels der uns empfing, sein Name war Radmon Orida oder so, behauptete er hätte eine Liebesbeziehung zu Euch gehabt... vielleicht sollte der junge Herr besser im Noioniten-Kloster arbeiten!) und erhielten ihre Unterstützung bei der Beschreibung ihrer Lehen. Nun fragt Ihr Euch sicher, was dies mit meiner Bewerbung für ein kem'sches Lehen zu tun hat? Na ja, jetzt, wo ich sah welch teilweise ungebildeten Analphabeten von S.A.M. Kaiser Hal mit riesigen Ländereien bedacht wurden, bin ich fest der Meinung, dieser Aufgabe ebenfalls gewachsen zu sein. Vielleicht beeinflußt es Eure Entscheidung wenn ich Euch mitteile, daß ich und einige andere Magistrim unseres Institutes - gegen den Wilen Ihrer Spektabilität, Frau Prishya von Grangor - an der Seite der Grafen Khorim Uchakbar und Julka Tilma den rastullahgläubigen Bewohnern der Khom im Kampf gegen die verderbten al'anfaner Boronis zu Hilfe eilte und zahlreiche von Tar Honaks Schergen unseren Klingen zum Opfer fielen.

 

Farnion Bardo Finkenfarn (Magister für Elfenmagie und das Elementarum, Academia der hohen Magica und arkanes Institut zu Punin)"

 

Farnion Finkenfarns Verschwinden im Jahre 17 S.G. ist ein typisches Stück auf der Bühne innerkem'scher Intrigen - von niemandem zu durchschauen und von keiner auch noch so dürftigen Erklärung begleitet. Zunächst hieß es, der Neset sei von bosparanischen Agenten entführt, dann wurde - nach der Beilegung der Waldinselkrise und dem Abschluß des Bündnisses mit dem Horasreich - behauptet, al'anfanische Attentäter hätten den Magus ermordet - zu dieser Zeit allerdings lehrte ein gewisser Farnion Bardo Finkenfarn schon wieder an der Akademie zu Punin...