Francesca dell'Aquina
Nesetet Ni Ordoreum
Francesca dell'Aquina. |
Francesca dell'Aquina ist die Tochter des Elfen Thalarion Mondglanz, des früheren Akîb Ni Táyarret und Ser-Neset Ni Terkum, aus einer längeren Beziehung zu einer menschlichen Frau. Die Halbelfe ist inzwischen ca. 45 Jahre alt, sieht allerdings aus wie Mitte 20, hat die spitzen Ohren ihres Vater und das südländische Temperament ihrer almadanischen Mutter geerbt. Die arkanen Künste beherrscht sie eher intuitiv als gezielt. Die ihr zugänglichen Zauber beschränken sich auf Elfenzauber, die sie zum größten Teil von ihrem Vater erlernt hat. Eine Ausbildung im klassischen Sinn hat sie nie erhalten; leider ist ihr durch ihr menschliches Erbe der Zugang zu den elfischen Zauberliedern verwehrt. Vielleicht könnte ihr ein intensives Studium bei einem Lehrmeister oder in einer Akademie helfen, ihre arkanen Fähigkeiten besser zu beherrschen.
Der dunkelhaarigen, grünäugigen Frau sieht man ihr elfisches Erbe durchaus an. Sie hat ihre Kindheit bei der Mutter verbracht, aber nie ganz den Kontakt zu ihrem Vater verloren. Später hat sie für Thalarion immer wieder Aufträge erledigt, für die er eine Person seines Vertrauens benötigte (nicht, daß Francesca oder Thalarion das jemals so zugegeben hätten, aber man könnte auch sagen, sie hatte gewissermaßen einen Spitzelposten inne). In den letzten Jahren hatte sich so ihre Beziehung verfestigt, obwohl Francesca dell'Aquina aus Gründen der Diskretion nie ein offizielles Amt in Táyarret innehatte. Sie hat sich nicht zuletzt wegen der Spezialaufträge ihres Vaters immer wieder außerhalb des Kemireiches aufgehalten, und so doch schon einiges von Dere gesehen. Nach dem Verschwinden des Thalarion Mondglanz im Zusammenhang mit den Geschehnissen in Ujak kam es in Djáset zu einem von der Nordländerin Galina Haselbusch initiierten Aufstand.
Francesca wurde nach ihrer Rückkehr von einer Reise in den Norden unversehens von den Aufständischen gefangengesetzt. Mit Hilfe ihrer arkanen Kräfte gelang es ihr, sich aus dem Kerker zu Djáset zu befreien und die Anführerin der Aufständischen in ihre Gewalt zu bringen. Durch die Unterstützung der Kriegsherren der Tá'akîbs Seku Kesen und Semjet konnte letztendlich der Aufstand in Djáset niedergeschlagen werden. Nachdem sich herausgestellt hatte, daß mit der Rückkehr von Thalarion Mondglanz nach Táyarret nicht mehr gerechnet werden kann, wurde Francesca dell'Aquina wegen ihrer nahen Verwandtschaft zum Akîb und ihrer Verdienste um die Beendigung des Aufstandes zu Djáset zur Akîbet ni Táyarret ernannt. Francesca ist nun mit allen Kräften bemüht, die Ordnung in der Tá'akîbet wieder herzustellen und versucht sich - ganz im Sinne ihres Vaters - in den innerkemischen Konflikten neutral zu verhalten.
Im Zuge der Reichsgrundreform im Jahre 24 S.G. wurde die Tá'akîbet aus Terkum ausgegliedert und Ordoreum zugeschlagen. Die Hekátet Ni Chentasû, Chanya Al'Mout'pekeret, mit der Francesca eng befreundet ist, verlegte ihre Residenz nach Djáset, und seither ist die Provinz im Aufschwung begriffen. Trotz dieser positiven Entwicklung kommt Táyarret nicht zur Ruhe. Nicht lange danach war die Akîbet an der neuerlichen Zerschlagung der schon vor Jahren von Thalarion Mondglanz entlarvten Sklavenjägerorganisation "Nachtschatten" beteiligt, was zu Racheaktionen eines gewissen Bruder Boronians, dem Anführer dieses Bundes und abtrünnigen Priesters, führte. Als Francesca, zusammen mit einigen Freunden, die Spur des geflüchteten Sklavenjägers verfolgte, wurde sie in Al'Anfa als kem'sche Spionin verhaftet und gelangte über verschlungene Pfade in die Hände dieses Verbrechers. Nur ihren Freunden hat sie es zu verdanken, daß sie lebend der Rache des Bruder Boronian entkam. Francesca fehlen seither das linke Ohr, der linke Mittelfinger und die Nase, die der Sklavenhändler als makabere Souvenirs an namhafte kem'sche Personen versandte. Die einst ausnehmend lebenslustige und ungestüme Akîbet hat sich seit diesen schrecklichen Erlebnissen sehr verändert. Manche behaupten gar, die Halbelfe sei etwas wunderlich geworden. Francesca nimmt kein Blatt vor den Mund, und eine offene, ehrliche Meinungsäußerung ist ihr tausendmal mehr wert, als unterwürfige Speichelleckerei. Sie hat eine intensive Abneigung gegen alles, was mit Klüngelei und Intrigen zu tun hat. Mittlerweile aber scheinen wieder bessere Zeiten angebrochen zu sein: Francesca dell'Aquina wurde am 15.FIN 25 S.G. für die ins Güldenland aufgebrochene Zarachat saba Ta'at zur Nesetet Ni Ordoreum erhoben, und hat - durch göttliches oder arcanes Wirken - wieder eine Nase...
Im Monde des Phex 25 S.G. wurde ihre Tochter Alessia Sarina geboren. Die Patenschaft hat Ihre Hoheit, die Hékatet selbstselbstens übernommen, wohingegen über den Vater Alessias, deren arkane Fähigkeiten schon früh erkannt wurden, nichts bekannt ist. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, daß die Halbelfe das Kind wohl während ihrer al'anfaner Gefangenschaft empfangen hat. Nach der Belehnung mit der Tanesetet Ordoreum schienen sich die Ereignisse um Francesca ein wenig zu beruhigen. Die Situation in der Provinz war sicher und wenn sie auch die Residenzinsel nur mit starker Bedeckung verließ, man befürchtete auch weiterhin Übergriffe der "Nachtschatten", so stellte sich ein trügerisches Gefühl des Friedens ein. Zu jener Zeit traf sie auf Djedêfre Pâestumai, der, eben aus dem fernen Horasiat zurück, nach Djáset versetzt wurde und dort als Kommandeur der nesetlichen Garde Dienst tat. Zwischen dem Sproß der alten Kemifamilie aus Tárethon und der Halbelfe aus dem Norden entbrannte eine tiefe Zuneigung, die beide nicht zu verbergen suchten. In dem im Jahre 26 S.G. eskalierenden Tronfolgestreitigkeiten bezog die Nesetet eindeutig Stellung und stellte sich loyal auf Seite der ‚Nisuttreuen', was dazu führte, daß der junge Pâestumai zwischen die Stühle gezwungen wurde. Während in Dreiwegen der Kleine Konvent tagte, gelang es einer Gruppe aus namhaften Adeligen des Reiches, darunter auch Francesca, Ihre Heilige Eminenz aus den Klauen der Neo-Corvikaner zu befreien und so das schändliche Treiben der ‚falschen Krähe' zu beenden. Ein blutiger Bürgerkrieg war abgewendet! Zu Beginn des Jahres 27 S.G. schien es, daß das ‚Erwachen' einer anderen alten Kemi-Sippe, der Mezkarais, sich auch auf Francescas Leben unmittelbar auswirken würde. Kurz nach dem in Khefu gefeierten Versöhnungsfest wurde eine Verlautbarung im Reiche veröffentlicht, welche die Vermählung der Nesetet mit einem Sprosse des altehrwürdigen Hauses Mezkarai bekanntgab. Etwa einen Mond später trat Francesca jedoch als Nesetet zurück, löste das Eheversprechen, wurde mit der Tá'sahet Erim belehnt und von der Hékatet mit dem Seret-Amt betraut.
Francesca dell'Aquina starb am 16. Ingerimm 28 S.G. an einer Verletzung, die sie Monde zuvor im Gefecht gegen die Piratenbande des "Schwarzen Bartelbaum" in Nord-Câbas erlitten hatte.