Ho-Iaya-Yo

Akîb Ni Frencaal

Ho-Iaya-Yo wird am 15. Praios des Jahres 303 EG als Sohn von Pahaha und Catka auf einer Plantage in der Nähe von Al`Anfa geboren. Seine Eltern sind Sklaven einer Grandenfamilie Al'Anfas und arbeiten auf der Plantage. Der Gutsherr der Plantage ist über die Geburt Ho-Iaya-Yos überhaupt nicht begeistert, da der kleine Bastard für den Granden noch nichts erwirtschaften kann.
Im Alter von circa drei Götterläufen wird er eines Tages frühmorgens von einigen Wachen der Plantage abgeholt und nach Al'Anfa in das Haus des Granden gebracht. Bald ist der Grund dieser Aktion klar: Ho-Iaya-Yo dient als ein Geschenk für einen neuen Handelspartner des Granden. Auf einem rauschenden Fest, wird der verängstigte Ho-Iaya-Yo öffentlich übergeben. Die junge Frau des neuen Herren hat starke Sympathie für den kleinen "Wudu". Er trägt nun immer edle Kleidung und ist ein ständiger Begleiter der Grandezza.Die Jahre vergehen. Die Grandezza läßt Ho-Iaya-Yo bei einigen Lehrmeistern privaten Unterricht im Lesen und Schreiben, Rechnen, Religion sowie in allgemeinen Gesellschaftslehren nehmen, aber auch in der Waffenkunde, um ihn von seinen barbarischen Waldmenschengehabe abzubringen und ihn zu kultivieren. Je mehr Ho-Iaya-Yo zu einem jungen Mann heranwächst, desto mehr verlagern sich seine "Hausdienerarbeiten" in das Schlafgemach der Grandezza, zu den eher nächtlichen Stunden.
Er ist circa zwölf Götterläufe alt, als es im Hause der Grandezza zu Unruhen kommt. Eine alte Sklavin soll für ein Vergehen schwer bestraft werden, was ihr das Leben kosten würde. Die Unruhen erweitern sich zu einem offenen Aufstand. Die Sklaven im Hause der Grandezza und auch die Sklaven der anderen Grandenhäuser in der Gegend greifen zu den Waffen. Bei Eintreffen der Dukatengarde kommt es zu einem Massaker. Mit Stöcken und Steinen bewaffnete Sklaven kämpfen verzweifelt gegen die schwerbewaffnete Garde. Die Niederschlagung des Aufstandes ist nur eine Frage von Minuten. Dennoch können eine handvoll Sklaven dem Massaker entkommen und sie schaffen es, sich nächtens aus der Stadt zu schleichen. Auch Ho-Iaya-Yo ist unter ihnen. Sie schaffen es, sich im Dschungel zu verbergen und den Angriffen der Sklavenhändler zu trotzen. Ho-Iaya-Yo beweist im Lager sein Organisationstalent, da er auch fast der einzige ist, der Lesen und Schreiben sowie Rechnen kann. Auch im Kampf beweist er großen Mut. So hat er sich schon bald trotz seiner Jugend eine Führerrolle im Lager der entflohenen Sklaven erkämpft. Eines Tages kommt es durch einen Verrat zu einer Großoffensive der al'anfanischen Truppen gegen die Rebellen. Die Sklaven haben keine Chance. Die hohe Überzahl der Angreifer und deren bessere Bewaffnung zerschlägt die ganze Gruppe innerhalb von Augenblicken. Alleine Ho-Iaya-Yo kann entkommen. Er schwört Al`Anfa ewige Rache!
Ho-Iaya-Yo trägt seinen Mohaha-Namen voller Stolz. Deswegen läßt er nun keinen Zweifel daran, seine Herkunft eindeutig darzustellen, indem er die Bräuche seines Stammes, die er allerdings auch nur aus mündlichen Überlieferungen kennt, zu zelebrieren. Allerdings ist sein Verhalten durch seine Ausbildung in Al'Anfa durchaus auch dem eines "zivilisierten Mittelreichers" ebenbürtig. So weiß er sich auch in höher gestellten Gesellschaften zu behaupten, obwohl die genaue Hierarchie ihm immer noch ein Rätsel ist. So hat er beschlossen zu allen Leuten dort freundlich und respektvoll zu sein. Sein Umgangston ist daher sehr höflich aber auch sehr nüchtern. Er neigt dazu, seine Gefühlswelt vor seinen Gesprächspartnern verborgen zu halten, worin er es im Laufe der Zeit auch zu einer gewissen Meisterschaft gebracht hat, so daß nur engste Freunde von ihm ein Zeichen von Wut, Trauer oder Freude in diesen Situationen erkennen können. Er ist gerne bereit, sich von Meinungen anderer beeinflussen oder auch überzeugen zu lassen, doch kann er auch genauso stark seinen Standpunkt vertreten. Fanatisch ist er aber in seinen Haß gegen den Stadtstaat Al'Anfa. So kommt es vor, daß er in einem unbedachten Moment bei diesem Thema schon einmal die Beherrschung verliert. Die tulamidischen und novadischen Einflüsse denen er später so oft ausgesetzt war sind ihm auch stark anzumerken, insbesonders auch in seinem Sprachgebrauch. Er hat einen recht einfachen Lebensstil, obwohl er in seinem Kleidungsgeschmack doch einen hohen Standard hat und zu leichtem Prunk neigt, was aber durch sein Leben in Al'Anfa leicht zu erklären ist.

 

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Das Verschwinden des Akîbs ist nach wie vor ungeklärt. Gerüchte gibt es wie Sand am Meer, so wird unter anderem behauptet, Hátya Pâestumai habe den Akîb in einem Wutanfall aus dem Fenster des Basalthauses geworfen, worauf Ho von den Alligatoren im Astarôth verspeist wurde, andere Stimmen behaupten, der Akîb habe sich einer Verschwörung gegen Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret, wahlweise im Auftrage Hátya Pâestumais, der Al'Anfaner oder der Bornländer, schuldig gemacht und sei bei den turbulenten Ereignissen der hoheitlichen Hochzeit ums Leben gekommen, wiederum andere wissen zu berichten, der Akîb sei bei einer Rachemission nch Al'Anfa getötet worden... wie dem auch sei, der Verschollene wurde am 1. Peraine 27 S.G. seines Titels verlustig erklärt.