Die Kanzlei des Káhet Ni Kemi

Die Kanzlei des Káhet Ni Kemi ist das bürokratische Herz des Königinnenreichs - ein enorm einflußreicher Apparat, der alles nur Erdenkliche regelt, normiert und archiviert. Die Kanzlei ist das Spiegelbild der Kemi-Gesellschaft, in der bereits seit Jahrtausenden Schreiber und Beamtinnen eine herausragende Stellung einnehmen. Ihr Hauptsitz liegt in der Hauptstadt Khefu. Viel ist es nicht, was an Interna aus den Mauern dieser Hochburg der Bürokratie nach außen dringt. Meist sind es unnachprüfbare Gerüchte und Mutmaßungen, die diesbezüglich kursieren. 
 

Die Kanzlei stand seit ihrer Gründung im Jahre 2 bis zu dessen rätselhaftem Verschwinden im Jahre 35 S.G. unter der unumschränkten Leitung des Kanzlers Ihrer Majestät, Dio de Cavazo. Seine Stellvertreterin war seine Gemahlin Akiljá Álgerîn-de Cavazo, die seit dem jahre 36 S.G. offiziell zu seiner Nachfolgerin ernannt wurde. Die nächste Stufe der Hierarchie bilden die vier Administratoren für Kriegswesen, Inneres, Äußeres und Finanzen, völlig unabhängig von diesen agieren noch eine variierende Zahl von Kanzleiräten als Berater des Kanzlers oder der Kanzlerin. Man kann nicht sagen, über wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Kanzlei verfügt, traditionell gibt sie hierüber keine Auskunft. Die Mutmaßungen hierüber reichen von der als zu niedrig einzustufenden Zahl von 50 bis zu lächerlich übertriebenen Vermutungen, wonach der Kanzler bis zu 1000 Schreiber besolde.

 

Gemeinhin gilt der Kanzler als bestinformiertester Würdenträger des Káhet und als sicher kann gelten, daß seine Zuträger bis in höchste Ränge verbreitet sind, und so mancher Akîb oder manche Sahet mag seinen oder ihren Titel nur dem Wohlwollen des obersten Schreibers verdanken. Zudem kann davon ausgegangen werden, daß die Kanzlei über den diplomatischen Dienst auch im Ausland über gute Informationsquellen verfügt, so ist z.B. bekannt, daß die Kanzlei in Vinsalt und auch in Al'Anfa über gute Informaten verfügt.

 

Die Kanzlei ist in ihrer Struktur in fünf Säulen aufgeteilt, so existiert neben den vier Administratorien auch noch die Schatzgarde unter dem Reichszehntprüfer, - dessen Einfluß im Königreich enorm ist, legt er doch die Abgabenhöhe der Steuerpflichtigen fest.
Der Schatzgarde sind eigene Södlinge zugeordnet, die nicht nurden Staatsschatz zu schützen verstehen, auch sind diese Truppen in Fertigkeiten bewandert, die in inneren und äußeren Krisen von Nutzen sein können. Diese Söldlinge stellen neben den Laguanern und Laguanerinnen und den Neseruken die Elite der Schwarzen Armee dar. Im Kriegsfalle werden sie dem Oberkommando zugeordnet, nachdem sich im Befreiungskrieg doch erschreckende Kompetenzstreitigkeitem zwischen der Kanzlei und dem Oberkommando aufzeigten, welche nicht unmaßgeblich zur leidigen Zersplitterung der Widerstandsarmee beigetragen hatten.
Die Kanzlei unterhält neben der Zentrale in Khefu seit dem 1.FRA.16 etwa 5 Meilen nordwestlich des Dorfes Dreiwegen in Sákem das Staatsarchiv, in dem alle abgelegten Akten-Papyrii verwahrt werden. Es handelt sich dabei um einen einer Magieakademie ähnelnden Bau im südländischen Stil, der in zweijähriger Arbeit unter größter Geheimhaltung dort errichtet wurde. Das zweistöckige Gebäude beinhaltet nicht nur die einzelnen Arbeitsräume der Archivare und Rechercheuere, auch soll es dort eine Bibliothek und eine Schatzkammer geben.


Ebenso wie die Zentrale ist das Archiv in Dreiwegen mehrfach abgesichert. Der Wald wurde bis auf hundert Schritt um das Haus herum abgeschlagen, um demi hohen Palisadenzaun Platz zu machen. Auf dem Gelände patrouillieren ständig aufmerksame Wächter und Wächterinnen. Zutritt erhält man allein mittels eines täglich wechselndes Geheimwortes, welches den mißtrauischen Pförtner die Tür öffnen läßt.

 

Inwiefern die Kanzlei ihre Position in Machtkämpfen innerhalb des Kemi-Reiches nutzte, ist inzwischen mehr als nur eine Vermutung. Kanzler de Cavazo stritt zwar eine solche Einflußnahme lange Jahre entschieden ab: "Unsere Aufgabe ist es, für die effiziente Verwaltung des Reiches zu sorgen. Wir haben nicht die Wahrnehmung berechtigter Interessen durch die heilige Borons-Staatskirche zu behindern." Dennoch wurde er dann doch dazu geezwungen vor der Nisut Abbitte zu leisten, für den lange im Verborgenen tobenden unerbittlichen Kampf zwischen der Laguana-Geistlichkeit und der Kanzlei um Macht und Einfluß. Zahlreiche Affären und Stürze von Gouverneuren in der Vergangenheit sind auf derartige Rivalitäten zurückzuführen. Auch wurde die Existenz eines Geheimabkommens bestätigt, welches das Kemi-Reich in Einflußgebiete der Kanzlei und des Laguana-Ordens aufteilte - ein jeder Akîb, eine jede Akîbet, der oder die sich dieser Absprache nicht beugen wollte, hatte mit Repressionen zu rechnen.

 

Doch die Zeiten haben sich offenbar gewandelt, und bis zu seinem Verschwinden bemühte sich der Kanzler bei jeder Gelegenheit, als treuer, aufrichtiger und loyaler Gefolgsmann der Krone zu scheinen. Seine Gemahlin und Nachfolgerin Akiljá Álgerîn-de Cavazo führt die Geschäfte ganz in diesem Sinne weiter, und so mag es nunmehr wahr sein, was allseits seitens der Kanzlei kundgetan wird: Sowohl die Geistlichkeit als auch die Kanzlei steht Ihrer Majestät treu zur Seite, im fortwährenden Bemühen, das aufblühende Land wieder zu alter Macht und altem Wohlstand zu führen, Feinde jeglicher Art abzuwehren und sich für die Reinhaltung des Glaubens einzusetzen.

 

Die Struktur

Neben der Dienstelle für Außenpolitik (D.A.P.)leistet sich das Káhet noch Diensstellen für das Kriegswesen (D.K.W.), Finanzen (D.F.W.) und Innere Affairen (D.I.A.). Exemplarisch soll ein kurzer Blick auf die Dienstelle für das Kriegswesen geworfen werden. Die anderen Dienststellen sind ähnlich organisiert.

 

D.K.W.- Dienststelle für das Kriegswesen

Die Dienstelle für das Kriegswesen ist die Verwaltungsstelle für das komplette kem'sche Militärwesen, d.h. für die Angelegenheiten der Flotte sowie des Heeres, auch die Berichterstattung unterliegt vor allem der D.K.W. - dies gilt selbstverständlich nur für die öffentliche Information. Die D.K.W. ist zunächst einmal in mehrere Ämter unterteilt um den verschiedenen Pflichten gerecht werden zu können.
Die D.K.W. ist in Khefu ansässig, man findet dieses von einer hohen Mauer umgebene Gebäude, welches ständig unter Bewachung einger Söldlinge der Schwarzen Armee steht, ganz in der Nähe des Palastes der Nisut.

 

Amt für Logistikangelegenheiten (Kriegsrätin Pilár de Caronez):
Durch diese Dienststelle wird die gesamte Versorgung der Truppen zu Land wie auch zur See organisiert und auch geleitet. In Friedenszeiten heißt dies nun meist nur die Versorgung mit Lebensmitteln zur koordinieren, Ausrüstung auszuliefern und den Sold an die zuständigen Personen auszuliefern.

 

Amt für Flottenwesen (Oberkriegsrat Meren'ká Sá'sekem):
Ganz wie der Name der Dienstelle schon sagt, ist sie für die Koordination der Flottenaktivitäten, die Instandhaltung des und Neubeschaffung des Materials zuständig. Ebenso wird von hier aus die Ausbildung der Mannschaften und Offiziere in die gewollten Bahnen geleitet.

 

Amt für Hafen- und Festungsbau (Kriegsrätin Janija Marijshan):
Das Amt für Hafen- und Festungsbau arbeitet meist recht mit dem Amt für Flottenwesen zusammen oder sollte die zumindest. Allzu schlecht wirkt es sich zur Zeit leider aus, dass die Leiter der beiden Dienststellen sich weniger riechen können als die Krieger Keke-Wanaq und Tschopukikuha. Auch wenn manche böse Zunge flüstert, eben diese könnte man doch eher riechen als sehen. Die Dienststelle ist für die Prüfung, Instandhaltung und den Bau von Festungs- und Hafenanlagen zuständig. Die optimale Arbeit kann allerdings nur auf dem neusten Stand der Wissenschaft geleistet werden.

 

Amt für Sold- und Söldlingsverwaltung (Kriegsrätin Fenjaî'sir N'esît):
Diese Dienststelle führt Archiv über jeden eingetragenen Soldaten und jede eingetragene Soldatin und Zivilmitarbeiter der kem´schen Kampftruppen und sorgt für die rechte Zuteilung des Soldes sowie der Unterstützung für Hinterbliebene, der Leibrenten für Veteranen inkl. der event. Landschenkungen nach Dienstende. Auch für die zuverlässige Erhebung von Wehrkraft von dem Teile der Bevölkerung, welcher sich nicht mit Recht eine Bürgerin bzw. Bürger des Káhet Ni Kemi nennen kann. Auch überprüft dieses Amt die rechtliche Unbescholtenheit der Rekruten und Rekrutinnen.

 

Amt für militärische Justizfälligkeiten (Kriegsrat Amûn-t'akîb Neheh'mehyt):
Dieses Amt klagt Militärverbrecher vor dem Crongericht bzw. der zuständigen Instanz an oder verteidigt in zivilen Prozessen Mitglieder von Armee und Flotte. Außerdem werden hier die militärgerichtlichen Fälle fein säuberlich archiviert um genügend Präzedenzfälle zu Verfügung zu haben. Das Amt kann allerdings nicht einfach eine Verurteilung herbeiführen.

 

Amt für militärische Kartographierung und Wegbereitung (Kriegsrat Falk Stapl):
Diese Abteilung ist für die militärisch genaue Kartographierung für militärische Interventionen in Frage kommende Gebiete, der Instandhaltung militärisch wichtiger Wege oder deren Schaffung und die Versorgung der Kommandostellen mit ausreichendem, genauen Kartenmaterial zuständig.

 

Amt für Militärberichtserstattung (Oberkriegsrätin H'era Usaúnt):
Hier werden die Berichte der Heeres- und Flottenberichterstatter gesammelt ausgewertet, archiviert und die Berichte für die Öffentlichkeit verfasst. Dies mit eines der wichtigsten Ämter, denn welche Armee kann es sich schon leisten einen schlechten Nachrichtendienst zu haben oder auch, daß alle Truppeninformationen einfach an die Öffentlichkeit gelangen und damit auch dem Feind frei zugänglich gemacht werden.

 

(Die detailierte Struktur der Kanzlei)