Tá'akîb Mergyan

Reiskammer des Südens

AhetApedkem Vulkan Záw Mes'hesa Mesni Sedjet Peri Sendjet Hesa

 
 
 

Überblick

 

Erster Eindruck: kultivierte und gut ausgebaute Provinz. Urkem'sches Gebiet.
Geographie: Überwiegend fruchtbarer Vulkanboden, der einen intensiven Feldanbau ermöglicht. Im Landesinneren liegen Hügelketten mit einzelnen Höhenzügen, die noch von dichtem Dschungel bedeckt sind. Zwei große Seen und zahlreiche Flüsse speisen das ausgefeilte Bewässerungssystem für die Felder und Plantagen. Reis- und Hirsefelder prägen überwiegend das Landschaftsbild. Urtypischen, dichten Dschungel gibt es nur noch im Provinzinneren. Die Küste ist flach und läuft jenseits der gut ausgebauten, befestigten Küstenstraße als von Palmen gesäumter, weißsandiger Strand ins Meer aus.
Verkehrswege: Gut ausgebaute Küstenstrassen und wenige einfache Routen ins Landesinnere.
Einwohnerzahl: 1157 Siedler, 100 Waldmenschen, 5 Achaz
Größere Ortschaften und Städte: Peri (622), Chentked'nebaka (242), Chetpet'Anch (156)
Garnision: 14 Ritterinnen und Ritter des Zer'Nimut Ordens, 5 Büttel
Sozialstruktur: Sofern es nicht im unmittelbaren Einflussbereich des Akîbs liegt, haben einige wenige Handelsfamilien das Sagen in Mergyan. In der Stadtkammer zu Peri treffen sie sich mit dem Akîb, um über Wirtschaft und Politik zu beraten. Was an Land nicht der Kirche gehört - und das ist der überwiegende Teil - , das befindet sich in Händen der Familien und wird von Lohnbauern bewirtschaftet.
Mit den wenigen Waldmenschen vom Stamm der Tschopukikuhas hat man sich weitgehend arrangiert und lebt mit einigen von ihnen in Ahnet Aped'kem sogar in einer Siedlung zusammen.
Wieviele Achaz genau in Mergyan leben, ist unbekannt. Einige wenige wurden am Fuße des Vulkan Zaw gesehen.
Religion: Boron, Peraine, Hesinde, Efferd
Akîb: Erhabener Abt Ne'mekâth Boronmir Âk-de Sézàr
Persönlichkeiten: Ysabeau Âk-de Sézàr (Nichte des Akîb)
Besondere Orte: Vulkan Zaw, Heilerakademie in Peri, Der Ikanaria-Club, Salinen bei Peri
Erwähnenswertes: Seit der Einführung eines tulamidischen Feldbewässerungssystems und dem wiederaufleben alter Anbautraditionen vor rund 15 Götterläufen, entwickelt sich Mergyan zunehmend zu einer der wohlhabendsten Territorien in Tárethon.
In Peri ist der Zer'Nimut Orden ansässig. Ein Boronsorden von rund 50 Laienrittern und Predigern, welche derzeit überwiegend zum Schutz der Nordgrenze des Káhet abkommandiert sind. In der kleinen Heilerakademie, welche gleichzeitig auch der einzige Peraine Tempel in Mergyan ist, wird seit einigen Götterläufen intensive Forschung an den Heilkräften von Flora und Fauna des immergrünen Dschungels betrieben. Neben der Geweihten befinden sich hier auch zwei Schüler.

 

Mergyan liegt am äußersten Südzipfel sowohl Kemis als auch Aventuriens. Sie ist Bestandteil der Táhátya Tárethon, einem seit langer Zeit bestehendem Lehen der Kirche des Alleinseligmachenden Herrn Boron, die Staatsreligion von Kemi.

Der einfachste Weg für den Reisenden Mergyan zu betreten ist natürlich mit einem Schiff in die Provinzhauptstadt Peri zu fahren. Ein anderer Weg wäre von Nordwesten aus der Tá´akîb Sarslund über einen eien halbausgebauten Strandweg einzureisen. Gleiches gilt für die im Westen gelegene Tá´akîb Seku Kesen. Der letzte noch ausgebeute Weg der nach Mergyan führt, ist ein notdürftiger Handelsweg von Sarslund nach Seku Kesen und führt zum einen durch dichten Dschungel und Gebirge. 

Weitere Wege nach Mergyan gibt es nicht, ausser für waghalsige Abenteurer welche sich Tage oder gar wochenlang durch dichtesten Dschungel kämpfen wollen.

 

Die größte Stadt in Mergyan ist Peri mit ca. 450 Einwohnern und 178 Bürgern. Von hier aus wird das Geschick von ganz Mergyan gelenkt. Am nächstgrößten ist Chentked´nebaka mit 280 Einwohnern und 52 Bürgern.


Die weiteren Städte sind:

Sendjet Hesá 109 Einwohner und 6 Bürger
Yweni Semjet 95 Einwohner und 8 Bürger
Chetpet´anch 90 Einwohner (davon ca. 20 Tschopukikuhas) und 7 Bürger
Mesni Mesu 89 Einwohner, 3 Bürger
Set´herit Kem 52 Einwohner (davon ca. 20 Tschopukikuhas)
Ahet Aped´Kem 48 Einwohner (davon 30 Tschopukikuhas) , 3 Bürger

 

In Mergyan wird der kem´sche Boronkult sehr ernst genommen, in jeder Siedlung steht zumindest ein Schrein des dunklen Gottes. Der Gouverneur weiß jedoch das Menschen nicht allein vom Glauben an den Tod leben können, so förderte er die Verbreitung der 11 göttlichen Kinder des Herrn Boron zum Seelenheil seiner Schäfchen im Dieseits.

 

Zur Zeit leben in Mergyan ca. 100 Tschopukikuhas, einem ehemals wildem und gefährlichem Stamm von Eingeborenen welche jedoch mit der Zeit “zivilisiert” wurden und teilweise sogar in Städten leben. Nur ein Clan von ihnen zieht noch der Tradition ihrer Vorfahren mit den Herden durch den Dschungel. Glücklicherweise sind aber auch sie friedlich und man kann sie ab und zu in einer der dschungelnahen Städte sehen, wenn sie Kräuter oder Felle zu Tausch bieten.
Ebenfalls in Mergyan leben noch ca. 5 Achaz, Echsenmenschen, die letzten Überlebenden eines ehemals den ganzen Süden Aventuriens beherrschenden Reiches. In anderen Tá´akîbets leben laut Berichten auch noch weitere dieser seltsamen Wesen.

 

Die einfache Bevölkerung lebt vom Reis und Hirse Anbau, in manchen Regionen wird auch Fischfang betrieben. Ebenso werden, wenn auch nicht in größerem Umfang Gemüse und Bananen angebaut. Aus dem Reis, welcher in dieser im vergleich reichen Provinz über den Bedarf produzierten wird, wird Narvuk, ein starker Reisschnaps gebraut. Und obwohl an vielen Stellen der Dschungel sogar bis an die Küste reicht, haben es die Bewohner geschaft durch harte Arbeit, aber auch den durch zahlreiche Vulkanausbrüche fruchtbar gemachten Boden die Ta’Akîb zu einer reichen Ta’Akîb gedeihen zu lassen. Und als ob das nicht reichen würde verstummen seit der Zeit der Echsenherrscher Gerüchte über Edelsteinvorkommen in den Bergen nicht...

 

Wer einmal durch Mergyan zieht, kommt nicht umhin zu sehen, worin einer der wahren Schätze Mergyans liegt. Nicht in teuren Erzen, nicht in schönem, elegantem Kunsthandwerk, nicht in einzigartigen Landschaften. Nein, der Reis ist der größte Schatz Mergyans.
Niemand muss hier hungern, niemand muss fürchten, am nächsten Tag keine gefüllte Schüssel zu haben. In der Tá'akîb wird soviel Reis angepflanzt, dass genug für alle da ist, und ein guter Teil von den Mengen, welche produziert werden, wandern, nachdem die mergyaner Vorratslager gefüllt wurden, in den Export oder werden von der Kirche in anderen Lehen verteilt. Daneben werden auch in geringer Zahl Plantagenfrüchte angebaut. Nicht verwunderlich also, dass Vater Boron und Tochter Peraine hohe Verehrung in dem Land genießen. Dies zeigt sich nicht nur in dem kleinen, aber schmucken Basalthaus in Peri und den zahlreichen Schreinen, die man in anderen Siedlungen und auch entlang des Weges findet, sondern zum Beispiel auch in der kleinen Heilerakademie, welche in Peri direkt gegenüber dem Basalthaus errichtet wurde.

 

Die Siedlungen

Die Haupstadt Peri

 

 
 

Peri ist das Herz und Hirn der Provinz. Von hieraus werden alle wichtige Entscheidungen für Mergyan getroffen. Nicht zuletzt wegen seiner idealen Lage im äußerstem Süden Aventuriens und seiner Werft des Brabaker Cirdán ist ein wichtiger Stützpunkt des ganzen Königreiches geworden. Peri wird auch gerne von Seefahrern benutzt um bei einer Umrundung des Kontinents als kleine Pause mal an Land gehen zu können, Proviant aus der gut gefüllten Kammer der Provinz zu kaufen oder sich einfach auszuruhen.

 

Die Stadt Peri hat bereits eine lange Geschichte. Aufgrund seiner günstigen Lage bestand an der Stelle wo man das heutige Peri fand sich schon fast seit den Siedlerzeiten zumindest ein kleines Fischerdorf. Das Dorf wurde auf einem Flecken aus einem Mischung von Fels, Strand und erkalteter Lava erbaut und kann daher einen festen Untergrund vorweisen. Als dann die Diener des Herrn Boron die Orakelfähigkeit des Vulkans Záw erkannten wurde das kleine Fischerdorf schon bald wichtiger als die Bewohner es sich jemals gedacht hatten. Doch die Nähe zum Orakel des Herrn erwies sich nicht immer als wachstumsfördernd.

 

Schon allzu oft wurden die Bewohner und ihre Stadt die ersten Opfer des Zorns des Alleinseligmachenden. Doch immer wurde das kleine Dorf wieder aufgebaut und man erkannte das trotz des vernichtenden Zorns des Dunklen Herrn auch immer Gerechtigkeit gewaltet wurde. So haben viele Ausbrüche des Záw das Land fruchtbar und seine Bewohner satt und reich gemacht. Und so wächst die Stadt, den jeder der Bewohner weiß von der Gnade des ewigen Rabens und wenn der Herr mit ihnen, dem Akíb oder sonst etwas unzufrieden wäre, hätte der Herr sie schon zu sich geholt.

 

Als dann Tárethon zum Kirchenlehen erhoben wurde, wurde das Fischerdorf zur Hauptstadt von Mergyan. Aufzeichnungen in den Bibliotheken zu Khefu bestätigten das in Mergyan, besonders in Peri schon lange die Priester Borons das sagen hatten. So wird bereits wenige Jahre nach der Ausrufung zum Kirchenlehen in einem Bericht an den höchsten Diener des Raben folgendes Berichtet: "...und so kann man mit stolz verkünden das auch im entlegenem und unscheinbarem Mergyan ein loyales Bollwerk wider den Irrglauben, Sekten und Häretiker erwachsen ist und wir können mit Freude verkünden das die Bevölkerung uns Treue schwor...".

 

So ist das Boronhaus in Peri eines der ältesten in Kemi, trotzend wider Feindeshand und Naturgewalten und Gotteszorn und somit dem Herrn wohlgefällig. Heute präsentiert sich Peri mit seinen knapp 600 Einwohnern als aufgeschlossener, belebter Flecken, welcher jedoch auch dem Veteranen nach einer Schlacht Ruhe und Erholung spenden kann. Letzteres ist in einem Umfeld in dem der Glaube an den Alleinseligmachenden sich auch im Tageslauf des einfachen Arbeiters, Bauern und Tagelöhners wiederspiegelt.So konnte sich Peri immer wieder erheben und strahlte stets in größerem, neuem Glanz auf um der Welt von der Gnade und Gerechtigkeit des Schenkers des sanftem Vergessens zu berichten. Erwähnenswert ist auch noch das Haus jedes in Peri, selbst der Borontempel, leicht geneigte Dächer aufweist. Die ist damit begründet das jeden Tag zur Mittagszeit ein kurzer, aber heftiger Schauer, wie im Süden üblich die Stadt heimsucht.

 

Das erste was ein Reisender in diesen Zeiten sieht wenn er in den Hafen von Peri einläuft sind die Obergeschosse des Palastes mit seinen weiß gekalkten Außenwänden. Ebenso zu sehen sind die beiden Wassertürme, der Kornspeicher und der Wohnturm des Maraskaners Zendijin von Boran. Über der Stadt weht das Banner des Zer-Nimud Ordens: ein roter Rabe auf Schwarzem grund. Ansonsten sieht der ankommende nur den Hafen, welcher aus mehreren Stegen, drei Lagerhäusern, zwei Hafenspelunken und den Wohnhäusern der Fischer besteht. In grauer Vorzeit befand sich hier auch ein Tempel des Gottessohnes Efferd, da sich jedoch die Bewohner schon seit jeher Boron als den Obersten erwählt hatten existiert heute nur noch ein kleiner Schrein in der Hafenkommandantur. Ebenfalls ersichtlich ist die Werft des Babakers Cirdán. Sobald der Fremde seine Sachen zusammen und die nötigen Gebühren entrichtet hat kann er den Boden Peris betreten. Wahrscheinlich wird sich der Ankömmling zuerst in die Innenstadt begeben wollen oder eine Unterkunft suchen. Beide Anliegen führen ihn den selben Weg in die Stadt hinein...

 

Und herrscht tagsüber in der Stadt reges Treiben, so denkt der Fremde doch um die Mittagszeit plötzlich in einer verlassenen Stadt zu sein. Denn jeden Tag, wenn die Sonne am höchsten steht und die Temperaturen fast unerträglich ist, ziehen sich die Anwohner in ihre Häuser zurück und warten darauf das der Platzregen vorüber ist, ein Zeichen, das es kühler und somit erträglicher wird.

 

„Wie mir aufgetragen habe ich mich hier niedergelassen und jetzt, 2 Monde noch meiner Ankunft, kann ich euch nun einen aufschlussreichen Bericht über die Stadt und seine Bewohner liefern. Dies könnte uns in Zukunft noch Hilfreich sein, sollte sich die Lage mit der Kirche zuspitzen. Dennoch ist es hier, wo schon seit langem der Glaube an den Raben vertreten ist, schwer einen guten Verbündeten zu finden. Auf welche Seite sich der neue Akîb schlagen wird ist nicht genau sicher, aufgrund seiner Weihe und seines Lebenslaufes kann doch angenommen werden das er hinter der Kirche steht. Aber trotz allen sollten wir diesen Ort nicht in unseren Plänen übersehen, ist dies doch einer der bedeutenden Küstenstädte Kemis, doch man kann annehmen das die Kuttenträger in Falle eines Falles hier, nicht zuletzt wegen der nähe zum Orakel, versuchen werden mit aller Kraft sich zu verteidigen und der religiöse Zer-Nimut Orden würde sich auf alle Fälle hinter die Kirche stellen und wir können somit damit rechnen das die Stadt hierin einen starken Helfer zur Seite hat.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

1.... Der Palast: Dieses große Prunkgebäude ist, wie häufig im Süden anzutreffen von außen weiß gekalkt. Dabei muss man sich aber vor Augen führen das dieser Palast niemals auch nur einem flüchtigem Vergleich mit dem Garether oder dem Vinsalter Palast standhalten könnte. Aber nichts desto trotz ist der Palast sehr wohl dazu geeignet für Empfänge, Bälle oder ähnliches herzuhalten. Der Palast wurde im Laufe der Zeit seit seiner Erbauung schon öfter umgebaut, da jeder Akîb seinem neuem Domizil etwas persönliches verleihen wollte. Deshalb kann der Palast nur in seinem derzeitige, Zustand beschrieben werden. Das große Anwesen liegt inmitten eines Gartens welcher von einem Gärtner gepflegt und gehütet wird. Hier finden sind schöne Arrangements von Blumen und Dschungelpflanzen. Wenn durch das Eingangstor zu dem Anwesen fährt, führt ein mit weißen Kieseln belegter Weg durch den Garten bis man zum eigentlichen Palast kommt. Hier steigen die Besucher meist aus ihren Kutschen aus und Gäste gehen hier die Treppe herauf in den Palast. Die Kutschen und Angestellte fahren jedoch noch weiter bis zum Stall und zum Hintereingang. Jeder der jedoch von vorne den Haupteingang benutzt, wird in einer hohen, lichten Halle und dem Majordomus empfangen, welcher sodann Pagen herbeiruft die den ehrenwerten Gäste ihre Mäntel abnehmen und in die Gästezimmer geleiten damit sich die edlen Herrn frisch machen können. Der ganze Palast ist hell und luftig, aber dennoch bequem gehalten. Auffällig sind die vielen Blumen und Pflanzen im Palast. Im Innern des Palastes sind viele lange Gänge, da man beim Bau darauf bedacht war in jeden Raum zu kommen ohne einen anderen zu durchqueren. Danach wird man in den Thronsaal geführt, welcher jedoch, nach dem hier bereits viele Borondiener lebten, nicht wie ein rechter Thronsaal erscheinen will, sondern eher wie ein etwas weltlicher Raum eines Borontempels. Hier sind auch die Wappen des Kemireiches sowie das Wappen des Zer-Nimut Ordens, welcher seit dem der neue Akîb die Führung übernahm auch für die Sicherheit im Palast sorgt. Das Musikzimmer lädt ein um den Klängen begnadeter Poeten, Dichter und Musiker zu lauschen. Im Speisesaal werden die Speisen eingenommen, es ist an der Tafel auch noch Platz für genügend Gäste, so dass nicht zu befürchten ist das jemals jemand nicht an der Tafel Platz findet. Ebenfalls im Erdgeschoss ist die Ahnengalerie, eigentlich falsch dieser Ausdruck, hängen hier doch die Bilder früherer Akîbs und Akîbets. Direkt daran schließt der Wappenraum an. Im anderen Flügel beherbergt sind sie Küche, ein Abort, ein Aufenthaltsraum für das Personal und das Personal der Gäste. Die Küche ist mit einer Doppeltüre und intelligent angelegten Belüftungskanälen versehen damit die Herrschaften nicht durch Gerüche aus der Küche bei ihren Aufgaben gestört werden. Eine vornehm angelegte Treppe führt von der Eingangshalle in das Obergeschoss. Hier sind die Gemächer der feinen Herrn und seiner (eventuellen) Familie, die Gästezimmer und ein Raum in dem sich Abrufbereit wachen aufhalten. Die Bibliothek und die Arbeitsräume des Akîbs sind auch hier. Die Schatzkammer sowie die Lagerräume befinden sich im Keller.

 

2.... Die Volkskammer: Wenn man sagt das Peri das Herz der Tá’akîb ist, so muss man eine Ausnahme machen: die Volkskammer ist das wirtschaftliche Herz der Tá’akîb. Nirgendwo sonst in Mergyan kann man in regelmäßigen Anständen sehen wie die Zünfte über das Wohlergehen der Stadt, besser über das Wohlergehen ihrer Geldtaschen so lebhaft, manchmal sogar ausfallen streiten wie sonst wo. An manchen Tagen kann man sich fast vorkommen wie auf einem Khunchomer Basar. Jeder versucht sein Gegenüber mit den unglaublichsten Argumenten zu überstimmen und auf die eigene Seite zu ziehen, falls alles nicht mehr helfen sollte haben schon manches mal die Herrn zur Macht der Faust gesprochen. Dabei soll aber nicht unerwähnt bleiben das hier wider dem hier herrschenden Chaos doch die Entscheidungen für ganz Mergyan getroffen werden. Anscheinend nur durch göttliches Wirken kann man erklären das aus diesen Wänden dennoch sehr brauchbare und fördernde Erlasse und Vorschläge kommen. Vielleicht ist diesen Herrn zu verdanken das die Tá’Akîb zu einer der reicheren gehört, doch so recht glauben tut das in Peri niemand.... Einmal im Monat kommen dann auch einige Großgrundbesitzer, die Vorsteherin der Heilerakademie und der Akîb mit den Zunftvorstehern zusammen und man kann Boron danken das es wenigsten an diesem Tag dann ruhig vor sich geht.

„...es ist mir unverständlich wie hier etwas produktives Herauskommt. Wer einmal bei einer der Zusammenkünfte dabei war wird ein Affenhaus für ein ruhiges Örtchen halt. Hier wird geschrieen, gebrüllt, geflucht und verhöhnt und nicht selten einmal muss jemand Hilfe holen aus der Heilanstalt. Dabei sollte man meinen das Leute in deren Alter und Position, mit ihrer Erfahrung gesittet miteinander umgehen können als ein paar Burschen auf der Straße..."
-aus einem Brief des Al Rafsin

 

3.... Das Gerichtsgebäude: Hier wird das Kemisutliche Gesetz gesprochen. Wie nicht anders zu erwarten werden hier kaum ernste vergehen behandelt, doch werden hier auch die Vergehen aus der ganzen Tá'Akîb dem Richterspruch zugeführt wenn einer der örtlichen Richter keinen Rat mehr weiß. Der derzeitige Richter ist der ehrenwerte Kassen de Jaris, der jedem Angeklagtem ein faires, aber gerechtes Urteil verschafft. Mitanwesend bei jeder Gerichtsverhandlung ist ein Schreiber der die ganze Verhandlung protokolliert, ein Gardist der im Gerichtssaal für Ruhe sorgen soll sowie ein Geweihter der dafür sorge trägt das nichts dem Willen des Herrn zuwider läuft. Ebenso sind in dem Haus noch ein paar Gerichtsdiener beschäftig sowie ein großes Archiv untergebracht in dem jeder Behandelter Fall sorgsam untergebracht und zum nachlesen abgelegt ist. Im Keller befindet sich eine Zelle, in der Übertäter verfahrt werden können.

 

„Obwohl hier Recht gesprochen wird, ist der Richter doch nicht gerade einer der eifrigsten Anhänger der kirchlichen Lehren. Er wird daher einer der ersten sein mit denen wir für unsere Sache rechnen können.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

4.... Das Ordensgebäude des Zer Nimut-Ordens und Kaserne der Miliz: In diesen Gebäuden lebt der Orden sowie die Miliz. Im Hof des geräumigen Anwesens werden Übungen abgehalten um nicht außer Form zu kommen. Am Rande des Hofes befinden sich die Ställe in denen sich die Pferde des Ordens aufhalten. Am anderen Ende liegt das Gehege der beiden Prunkstücke des Ordern: zwei ausgebildete Kampfelefanten. Neben dem Pferdestall ist ein Brunnen mit dem das Anwesen mit Wasser versorgt wird ohne das Wasser aus der Stadt geholt werden muss. An der Wand zum Gebäude liegt die Latrine. Aufgrund der vielen Anwesenden ist hier Platz für frei Notdürftige gleichzeitig. Falls das nicht ausreichen sollte... Das Gebäude selber besitzt drei Stockwerke: im Erdgeschoss liegt eine große Versammlungshalle, in der auch die Mahlzeiten eingenommen werden. Direkt daneben befindet sich der Andachtsraum, hier wird zweimal am Tag zu dem Ewigen Raben gebeten. Natürlich steht es jedem frei in seiner Freizeit sich hier aufzuhalten. In der Eingangshalle steht eine große Rabenstatue, dahinter an der Wand, jedoch nicht verdeckt, ein großer Wandteppich mit dem Symbol des Ordens. Von der Halle führt eine Tür in die Versammlungshalle, eine weitere zu den Wirtschaftsräumen. Eine Treppe zu den oberen Stockwerken und in den Keller. Der erste der Wirtschafträume den man von der Eingangshalle erreicht ist der Aufenthaltsraum für das Personal. Hier kann man das Personal antreffen wenn es gerade Pause hat. Darauf folgt die große Küche in der für die Ordensleute gekocht wird. Nebenan liegt der Vorratsraum.Im Keller befinden sich die Waffenkammer und die Rüstungskammer. In der Waffenkammer lagern in Friedenszeiten die Waffen des Ordens: lange Nachtwinde, spitze Rabenschnäbel, leichte Kriegsbögen und treffsichere Armbrüste. Weiterhin noch eine Reihe Dolche und Messer. Sofern möglich sind alle Waffen schwarz gefärbt. Im Rüstungsraum lagern die Rüstungen des Ordens und die bei bedarf anschnallbaren, rabenähnlichen Rückenflügel für die der Orden bekannt ist. Im Ersten Obergeschoss sind die Büroräume in denen zwei Schreiben beschäftigt sind, 3 Quartiere für hochgestellten Besuch sowie die Unterkünfte der Laienpriester. Ebenso sind hier Wohnräume für Personal welches nicht in der Stadt wohnt. Im Zweiten Obergeschoss schließlich liegen die Wohnräume der Ordenskrieger. Dem Ordensgebäude gegenüber liegt das Haus der Miliz, welche hier stationiert ist und manchmal an den Übungen des Ordens Teilnimmt. Das Gebäude der Miliz ist fast genauso gebaut wie das des Ordens, es leben jedoch auch die Stadtgardisten, welche kein eigenes Haus in Peri besitzen hier.

 

„Hier liegt der Grund warum der Kampf um Peri sehr hart werden könnte, der Orden ist der Kirche voll ergeben. Doch ist es mir gelungen in der Stadtgarde einen Kämpfer für unsere Sache zu gewinnen und wir werden von dieser Seite laufend mit aktuellen Informationen versorgt.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

5.... Das Yah: Das Yah ist eine Einrichtung wie man sie im ganzen Kemireich antreffen kann. Es ist jedoch nicht ein gewöhnlicher Vergnügungsbetrieb, denn hier gehen ausschließlich Männer ein und aus. Man kann sich denken was im inneren vor sich geht. Der Besitzer, ein Mann in den Mittdreißigern, kleidet sich gerne gut und ist ständig von Blütenduft umgeben.

 

„...hier ließe sich Mitsicherheit etwas ereichen, man müsste dem Besitzer nur mit gewissen Dinge drohen. Andererseits können wir hier eine Menge belastendes Material sammeln denn nicht jeder der Gäste möchte bekannt werden lassen das er hier einkehrt.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

6.... Das Badehaus des Al Rafsin ibn Bandée: Das Badehaus scheint wie ein Ort aus einer fremden Welt und sein Besitzer Al Rafsin hat sein Haus bewusst wie einen Traum aus "1001 Nacht" eingerichtet. Sobald man das Haus betritt wird man in eine Wolke betörender Gerüche gehüllt und wagt gar nicht wieder herauszukommen. Die Familie des Tulamiden tut alles um die Wünsche der Kunden zu erfüllen und es gelingt ihnen auch. Man kann entweder einen ganzen Tag hier verbringen und sich rundherum verwöhnen lassen oder sich nur durch eine der Annehmlichkeiten verwöhnen lassen. Wenn man das komplette Angebot annimmt, wird der Gast erst in bequemere Kleidung gehüllt, welche der Tulamide bei Marel Rafshin anfertigen lässt. Danach wird man mit leichten Speisen verköstigt und daraufhin in die Sauna geführt. Nachdem man sich die Poren freigeschwitzt hat geht es weiter mit einer Massage. Dann kann man mit weiteren Gästen zur Entspannung und bei Rauchkraut, bisweilen auch Rauschkraut über die Welt Philosophieren. Es ist natürlich nicht schwer dabei zu denken das hierbei manches Geheimnis die Lippen wechselte. Während dessen werden immer wieder leichte Speisen und Getränke serviert. Die nächste Etappe ist dann ein ausgiebiges Bad. Wenn der Gast dann noch Zeit hat, kann er der Vorstellung von Serena, der Frau Al Rafsins, zusehen. Dies ist ein wahrhaft beeindruckender Anblick, denn Serena ist eine wahrhaftige tulamidische Tänzerin. Das solche Komplettangebote nicht billig sind, ist natürlich klar, aber das Badehaus des Al Rafsin kann nicht über mangelnde Kundschaft klagen. Angeblich sollen die gutaussehenden Angestellten auch für manche "Spezialdienste" verfügbar sein, für was anderes sollten sonst auch die Zimmer im Obergeschoss sein... Al Rafsin ist ein fröhlicher, freundlicher Tulamide der ganz seiner Herkunft es versteht Geld zu verdienen. Er ist ein guter Freund von Zendijin von Boran und er verbrachte schon so manches Abend mit seinem Freund in dem Weinkeller.

 

„Al Rafsin ist kein besonders strenger Borongläubiger, er hängt doch eher den anderen Zwölfgöttern an, ein Umstand den man gut nutzen kann. Er wird dennoch alles mögliche tun um sein Etablissement zu schützen.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

„...Ich habe mich nun hier niedergelassen und ein Badehaus aufgebaut und kann mit Sicherheit sagen das mir niemand auf die Schliche gekommen ist. Ich habe seit meiner Ankunft für die Gemeinschaft Wissenswertes gesammelt, Wissen welches uns später noch Hilfreich sein kann. Hier im Kemireich tobt ein verdeckter Krieg zwischen der Kirche des Heiligen Rabe und dem Geheimdienst des Reiches. Es kann mit Sicherheit gesagt werden das mancher Adelige schon sein Leben ließ als er vor der falschen Fraktion das falsche sagte. Dennoch kann Peri für uns interessant werden, fahren hier eine nicht zu unterschätzende Zahl Schiffe bei ihrer Umrundung vorbei und mancher Kapitän ging hier vor Anker weil er auf seinem Rückweg von den Waldinseln von Kurs abkam. Die Menschen dieser Stadt sind zum größtenteils alle Zwölfgöttergläubig, besser gesagt Borongläubig. Und obwohl eigentlich Städte dieser Größe nichts besonderes zu bieten haben, finden sich doch hier eine Heilanstalt, eine Niederlassung einer Handelsgesellschaft, ein älterer Magier, ein Exilmaraskaner von dem ich glaube das er für die Rebellen arbeitet, ein Agent der Herrschenden Familie aus Tárethon, ein horasicher Sektierer sowie glaube ich auch Leute des Geheimdienstes, jedoch merkte ich in vergangener Zeit wie mich jemand beschattete...“
-aus einem Brief des Al Rafsin

 

7.... Das Gasthaus "Blauer Tukan": Dieser Ort ist für den Reisenden und Neuankömmling wahrscheinlich einer der ersten Anlaufpunkte. Hier finden sich gute und preiswerte Unterkünfte die sich jeder, wenn er bereit ist in einem weniger gutem Zimmer zu schlafen oder im Schlafsaal, leisten kann. Allerdings muss der Einkehrende sich damit zufrieden geben das hier bis zur Mitternachtsstunde wenn der Gang des Tempels ertönt noch im Schankraum rege Geschäftigkeit herrscht, es wird getrunken, gefeiert und viel und laut gelacht. Der Wirt, ein vierzigjähriger Mann leitet hier mit seiner Frau diese Gaststätte. Beide haben schon vor Jahren aufgehört sich gegenseitig zu lieben und so leben die beiden verbitterten Seelen und lange in getrennten Zimmern. Da sich aber keiner der beiden einen Neuanfang leisten könnte geschweige denn trauen würde, versuchen beide das beste daraus zu machen.

 

„Mit entsprechender Überredungskunst könnten wir beide gewinnen. Keiner würde fast nichts lieber tun umden anderen übers Ohr zu hauen. Andererseits haben die beiden keine Speziellen Talente oder Fähigkeiten die sie uns anbieten könnten, außer das sie uns über Neuankömmlinge informieren könnten.“ 

-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

8.... Der Borontempel: Einen eindrucksvollen Blick erhält man, wenn man den ansässigen Borontempel besucht: Früher einmal ein komplettes Wagenrad, zerstörte vor acht Jahren der Zorn des Allmächtigen Herrn in Form eines Bebens ob der Form den Südteil der Heiligen Halle. Weder wurde der Tempel je wieder aufgebaut noch wurden Aufräumarbeiten begonnen ... was auch gut war denn der Herr lässt nun seine gütige Tochter Peraine seltene Pflanze, Blumen und Kräuter auf und zwischen den Ruinen wachsen. Mit der Erlaubnis der Boronis dürfen die Heiler der örtlichen Heilerakademie hier seltene Pflanzen für ihre Behandlungen und Studienzwecke nutzten. Größter Schatz des Borontempels ist ein Myrrhe - Strauch, welcher vor zwei Jahren in den Ruinen von einem Heiler entdeckt wurde. Ein wahres Wunder, wenn man bedenkt das so ein Strauch normalerweise nur im Regengebirge und schon gar nicht in einer Stadt vorkommt. Im Inneren des Tempels ist es kühl und still. In dem Vorraum ist es zwar gestattet auch mit normaler Stimme zu reden, doch die Stille wie sie aus den anderen Räumen zu vernehmen ist, bringt einen unweigerlich dazu selber still zu sein. Doch nur weil es im Tempel ruhig ist, darf, man nicht annehmen das kein Wort gesprochen wird, nein, denn ständig werden von einem oder zwei Geweihten Heilige Choräle gesungen, welche eine innere Ruhe in Besuchern auslösen. Nur morgens, mittags und abends wird die Ruhe der Seelen unterbrochen von der Andacht der Geweihten. Mittags findet zudem der Gottesdienst statt zu welchem auch das normale Volk Zugang hat. Vom Vorraum aus gehen drei Gänge weiter in das dunkle Basaltgebäude, welche durch schwarze Samtvorhänge verhängt sind. Die Gänge zur Linken und Rechten führen an der Außenwand entlang und sind nur für Mitglieder der Kirche bestimmt, da sie in die hinteren Räumlichkeiten führen. Der größere Mittelgang führt in den Beetraum und in den Raum der Stille. Am Ende des Ganges steht eine Opferschale, welche selten leer ist. Der Raum der Andacht bietet Platz für hundert Gläubige, weshalb am Boronstag auch mehrer Gottesdienste vollzogen werden um jedem die Gelegenheit zu geben seine Frömmigkeit auszuleben. Beleuchtet wird der große Raum durch Dachfenster sowie mehrere Kohlebecken in denen an Feiertagen auch Myrrhe verbrannt wird. Am schmalen Ende des Raumes befindet sich die Kanzel von wo aus der Leiter des Tempels, Bastan Deijundin, seine Predigten hält. Der Raum der Stille dient dazu um Verstorbene die den Weg zum Herrn beschritten haben aufzubahren und ihnen auf dem Weg in das Paradies zu erleichtern. Falls einmal jemand nicht unmittelbar noch seinem Tode beerdigt wird, so kann der Tote, besser sein Körper, im kühlen Keller aufbewahrt werden, so das der Tote nicht bei den Temperaturen wie sie im Süden des Kontinentes herrschen vorschnell zerfällt. Der derzeitige Wächter der Toten ist Pedresco Nirrano, ein mitdreißiger, welcher ohne Angst vor den Toten notfalls tagelang neben den Toten ausharrt und die Heiligen Schriften rezitiert. Seitdem vor einigen Jahren einer der Toten als Wiedergänger zurückkam und die Boronis angriff, stehen nun am Eingang des Heiligen Hauses zwei Wachen des Zer-Nimut Ordens um im Notfall Borons Ordnung mit Waffengewalt durchzusetzen. In der linken Hälfte des Tempels befinden sich dann die Wohnräume der Rabendiener, sowie noch zwei leere Quartiere für Gäste. Hier befinden sich auch die Traumgefilde in denen die Geweihten Menschen zur Hilfe stehen die von Alpträumen geplagt werden, Angehörige von Verstorbenen über ihren Kummer hinweghelfen und manchmal beihilfe zu einer Traumreise anbieten. Der rechte Flügel des Hauses beherbergt die Wirtschaftsräume, Küche Speisesaal, Lagerräume usw., aber auch die Bibliothek mit ihren Heiligen Schriften und der Schreibsaal in dem Texte kopiert werden. Im Gegensatz zu Normalität liegt der Boronanger nicht neben dem Tempel, sondern außerhalb der Stadt. Dafür bietet er aber auch genügend Platz um noch in kommenden Dekaden die Toten der Stadt hier zur Ruhe zu betten. Es werden aber nicht nur auf dem Boronanger die Toten beerdigt, es kommt manchmal auch vor das Fischer mitsamt ihrem Boot auf dem Meer bestattet werden, ähnlich einer Thorwaler Beerdigung. In den Aufzeichnungen des Tempels finden sich auch Schriften in denen steht das manche Adligen sich dem Reinigendem Feuer des Vulkans überantwortet haben. Derzeit verrichten hier 9 Priester ihren Dienst an dem Gottvater.

 

„Von hier aus können wir keine Unterstützung erwarten, schließlich sind alle Bewohner des Tempels Diener des Herrn. Einzig von der noch jungen Tochter des Schiffsbauers könnten wir, wenn wir schnell etwas unternehmen, Unterstützung erfahren. Und ein Informant an dieser Stelle wäre schlicht unbezahlbar. Ich bitte daher um schnellstmögliche Order bezüglich der Vorgehensweise.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

9.... Brunnenhaus: Vom Brunnenhaus, eigentlich irreführend, da hier eine frische, salzarme Quelle fließt. Mit diesem Wasser wird die Bevölkerung der Stadt versorgt, sowie die anderen Brunnen der Stadt und das Badehaus. Damit nichts die Quelle verunreinigen kann, ist der Brunnen in einem Haus untergebracht, dessen Eingang mit Gitterstäben verschlossen ist. Davor steht eine Wache der Stadtgardisten. Obwohl das auf den ersten Blick für Fremde seltsam aussehen muss, ist das jedoch von den Perianern ein akzeptierter Umstand, den ohne diese Quelle hätte die Stadt keine Frischwasserversorgung mehr und müsste aufgegeben werden.

 

„Obwohl man zuerst meinen müsste das dieser Brunnen ein gutes Ziel abgibt, kann ich davon doch nur abraten. Den jede Aktion gegen den Brunnen trifft die gesamte Stadt, im schlimmsten Fall müsste die Stadt aufgegeben werden. Geschweige denn von den negativen Auswirkungen die uns erwaten würden falls dies herauskommt. Es kann daher nur gut sein wenn wir auch dafür sorge tragen das dieser Quelle, weder von uns noch von einer anderen Fraktion, etwas geschieht.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

10.... Haus des Marel Rafshin: Hier wohnt der unscheinbare Schneider Marel Rafshin, welcher für seine Menschenkenntnis bekannt ist. Und obwohl seine Schneiderei für Schneider seiner Popularität eher klein ist, kommen doch Kunden aus allen Teilen von Mergyan. Obwohl Marel vornehmlich für betuchtere Leute arbeitet, hat er auch einige besser aussehende Kleider für nicht so gut gestellte Menschen auf Lager und so kommt es das man Menschen aus allen (na ja fast) Schichten bei antreffen kann. Dies führt dazu das Marel eine menge hört und am ehesten davon weiß wenn etwas im Busche ist, die Oberschicht wieder ihre kleinen Wehwehchen hat oder sonst etwas in der Luft liegt. Dies brachte in schon mehrmals in den Verdacht ein Spion der Pâestumais zu sein, aber keine dieser Anschuldigungen konnte lange genug aufrecht erhalten werden als das man ihm etwas nachweisen konnte. Im Erdgeschoss liegt der Arbeitsraum des Rafshin, hier legt er Maß an für seine Kunden, stellt schöne und seltene Stoffe aus und verwickelte schon mehr als einmal seine Kunden in Gespräche und mancher redete mehr als er dachte zu wissen... Nebenan befindet sich der Raum in dem Marel die Stücke für seine Kunden schneidert und seine Stoffe lagert. Ebenso kann man von hier aus in das Obergeschoss gelangen. Vom Hauptraum aus kann man noch in ein kleines Nebenzimmer gelangen in dem sich die Kunden von Marel um- und ankleiden können. Im Geschoss darüber Befinden sich die Wohnräume des Schneiders, das Schlafzimmer, ein Schreibraum in den Marel seinen Schriftverkehr und seine Finanzen erledigt, eine Küche und ein Gästezimmer. Der Keller bietet wiederum einen Raum in dem Marel alte Sachen abstellt sowie einen Abort.

 

„Ich bin den Verdächtigungen einmal nachgegangen und konnte dennoch nichts genaues herausfinden. Dieser „Einfache“ Schneider versteht es seine Spuren so zu verwischen das man weder eine Bestätigung, noch eine Verneinung der Andeutungen bekommt. Es ist nur in unserem Interesse diesem Mann weiterhin zu überwachen.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

11.... Khefu - Tor: Dieses große Prunktor wurde kurz nach der Ausrufung des "Unabhängigen und Freien Káhet Ni Kemi" gebaut damit jeder sehen konnte das auch das Volk von Mergyan diesen Tag als bedeutenden Tag der Jüngeren Geschichte ansieht.

 

12.... Setherit’kem - Tor / Das Haus des Karmalon: Das Tor welches den Wanderer nach Setheri'kem führt, ist ein einfach gehaltener Torbogen mit wenigen Verziehrungen. Direkt am Tor liegt das Haus des Karmalon, eines mittlerweile 47 Jährigen Pelzjägers über dessen Vergangenheit nichts bekannt ist. Er wollte sich unbedingt am Tor niederlassen, und nachdem er lange die Obrigkeit mit seiner bitte belästigte, gestatte es ihm Ne´mekáth sich dort niederzulassen, mit der Bedingung das Karmalon einen großen Teil der Unteraltskosten für das Tor übernimmt. Warum er trotz der hohen Kosten unbedingt hier wohnen will, wird auf immer ein Rätsel bleiben. Karmalon ist selten in der Stadt anzutreffen, an und an kann man ihn jedoch im Gasthaus "Blauer Tukan" antreffen wie er sein Geld gegen Hochprozentiges eintauscht, oder auf dem Marktplatz wenn er seine Pelze veräußert.

 

„So sehr ich es versucht habe, konnte ich nicht auch nur das geringste über diesen Mann herausfinden. Deshalb empfehle ich diesen Mann weiterhin z beschatten.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

13.... Váhyter - Tor: Das Váhyter - Tor, erbaut im Jahre 174 vor der Unabhängigkeit führt den Reisenden aus der Stadt hinaus und auf den Weg nach Seku Kesen, genauer gesagt zu dessen Hauptstadt Váhyt. Über dem Tor prangt die Inschrift: "Die Wege des Herrn sind unergründlich, aber unsere mögen sicher sein!" Die Inschrift führte schon häufig zu Streitereien über mögliche Gotteslästerung.

 

14.... Ikanaria - Club: Der Ikanaria - Club ist wohl die prächtigste Einrichtung in ganz Peri. Hier treffen sich häufig die reichen, einflussreichen Großgrundbesitzer der Tá'Akîb, um bei Tee oder Cokalata über die täglichen Geschäfte zu plaudern. Selbst ein Vertreter der Brakem-Südmeer-Handelskompanie soll schon einmal hier gewesen sein. Im ersten Stock des im Bosparanischen Stil erbauten Gebäudes, befinden sich einige Gästezimmer, die rasch für auswärtige Gäste hergerichtet werden können. Besitzer des exklusiven Etablissements, welche nur Leute der oberen Schichten jemals von innen zu sehen bekommen, ist der Horasier Cusimo ya Storzza. Er versteht es wie kein anderer die feinen Herrschaften zu unterhalten, das normale Volk, die, die nicht ebenso gut gestellt sind wie er verabscheut er ob ihrer Einfachheit und hält seinen Stand für etwas besseres und würdigt vollglich keinen der "einfachen Leut" mit auch nur einem Blick. Warum er sich gerade hier, am Ende der Welt niederließ kann nur vermutet werden, denn über seine Vergangenheit spricht er nicht und begegnet jedem der ihn danach fragt mit Ablehnung. Spekulationen sprechen im Verbindungen zu Harbaliom Bosparani zu.

 

„Ich konnte über gewisse Quellen bestätigen das der Besitzer der Harbaliom Bosparani angehört. Hierin sehe ich eine gute Möglichkeit ihn bei der Stange zu halten, denn was würde die Horasische Kaiserin davon halten wenn wir ihr einen der höheren Agenten dieser Sekte ausliefern... Dennoch kann es nur von Vorteil sein hier einen Spitzel zu haben damit wir über die Interessen und Meinungen der Oberschicht informiert sind.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

15.... Turm des Magiers Felerian von Sturmfels: „Der Turm des Magisters ist ein wenig bedrückendes Gebäude. Entweder komplett mit schwarzen Gestein oder zumindest von außen so verkleidet, vermittelt das Gebäude den Eindruck eines tiefen, ungelösten Geheimnisses. Dabei erhebt sich der Turm mit seinen drei Stockwerken nicht sonderlich über die anderen Häuser. Niemand kann sagen was sich innerhalb des Turmes befindet, denn der Magus hat bisher noch niemanden außer seiner längst verstorbenen Freunde eingelassen. So kann über die Einrichtung nur spekuliert werden. Es ist aber für als sicher anzusehen das sich folgende Räume in dem Turm untergebracht sind: eine typische Bibliothek mit den Büchern des Magus, ein Labor in dem er alchemistische Experimente vornehmen kann, ein Wohnraum, ein Schlafraum, ein Gästezimmer in dem früher einmal Freunde des Magus untergebracht waren sowie eine Küche und mit Sicherheit noch ein Lagerraum. Aber wie gesagt, es sind nur Vermutungen. Anbei noch ein paar Anmerkungen zu seiner Person. Magister Sturmfels wurde am 14. Tag des Mondes PRAios im Jahre 24 vor Hal im fernen Greifenfurt geboren. Über seine wahren Eltern, die kurz nach seiner Geburt von Orken dahingemetzelt wurden, besitzt er keine Informationen. Ein junger, zu jenem Zeitpunkt kinderloser Adliger nahm den lebhaften und gelehrigen Jungen in seine Obhut auf und fortan war Felerian sein ganzer Stolz. Als sich im frühen Kindesalter Felerians magische Begabungen zeigten, bemühte sich sein Ziehvater sich um eine Lehrstelle an der Bannakademie zu Fasar, von der er gehört hatte. Tatsächlich gelang es ihm über Verwandte, Freunde, Bekannte und deren weitreichenden Beziehungen, einen Platz zu ergattern. So verließ Felerian das schützende Heim und trat der Akademie bei. Dort wählte er für sich den magischen Kampf zum Spezialgebiet. Nach Abschluss seiner Ausbildung und seiner Entlassung aus den Diensten der Akademieleiter gesellte er sich zu einigen Lebenslustigen Gesellen und durchlebte viele Jahre voller Abenteuer, Freude, Stolz, aber auch Momente des Leids, der Trauer und der Verzweifelung. Von diesen Erlebnissen gezeichnet ist aus ihm ein Erfahrener Magus und ein weitgereister Mann geworden, der sich nach dem Dahinsiechen des letzten der Gefährten einem ruhigeren, entspannteren Leben im Süden verschrieben hat. Magister Sturmfels gibt mit seinen fast zwei Schritt Größe eine imposante Figur ab. Zwar versucht er, seinen Körper in Form zu halten, doch mag ihm das nicht so recht gelingen, liebt er doch gut zu essen. Felerian ist stärker als er aussieht, jedoch auch schwächer als in seinen jungen Jahren. er hüllt sich stets in schlichte graue Gewänder, sein einziger ständiger Wegbegleiter ist der einen Schritt und 40 Finger messende Zauberstab. Passend zu dem eher ernsten Gemüt des Magiers ist der Stab schwarz, ohne Unebenheiten auf der Oberfläche und nutzlose Verziehrungen. Das einst braune Haar ist inzwischen ergraut und Felerian hält es gänzlich weiß, mit Hilfe seiner Magie. Er versteht es, seine Stimmung hinter einer Maske der Kühle zu verbergen, nur seinen eisblauen Augen ist es anzusehen, wenn der Magier sich elend, oder aber auch überglücklich fühlt. Kämpfe vermeidet er möglichst, wenn sie ihm jedoch wirklich nötig erscheinen oder er keine andere Wahl hat, dann weiß er sich mit seiner Magie und dem Stab gemäß seiner Ausbildung wirkungsvoll zu verteidigen, jedoch sind auch seine Attacken, besonders die magischen, nicht zu unterschätzen Felerian ist öfters im Hause des Maraskaners zu sehen wo er gerne seinem Laster, dem essen frönt. Man kann ihn jedoch auch auf dem Markt treffen, gelegentlich in der Heilerakademie und selten einmal sogar im Tempel und im Badehaus sehen. Ich sehe vorerst keine Gefahr in dieser Person, empfehle aber sie im Auge zu behalten. Auch aufgrund der Gildenzugehörigkeit sehe ich keine Probleme die wir mit dieser Person bekommen könnten.“ 

-aus Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

16.... Die Werft des Cirdán: Ebenso erwähnenswert ist die Werft des Cirdán: ein Brabaker Schiffsbauer arbeitet hier tagein tagaus mit seiner Familie und seinen Gehilfen an aller Arten von Seetüchtigem Gefährten und selten einmal sogar erhält er den Auftrag auch ein größeres Schiff zubauen, häufig muss er jedoch nur beschädigte Boote reparieren und alte ausbessern. Jedoch ist er einer der wenigen die in dieser Gegend ein Thorwaler Langschiff reparieren kann ohne ein Thorwaler zu sein. In der Werft befindet sich ein Trockendock, hier werden die zu bauenden oder zu reparierenden Schiffe aufgestellt. Desweiteren befinden sich, in einem Steinlager, die Holzvorräte, welche für die Arbeiten benötigt werden. Wenn man von der Straßenseite die Werft betritt befindet man sich im Büro von Meister Cirdán ay Atolla, hier wird über Verträge verhandelt und Pläne für neue Schiffe gezeichnet. Vom Büro führt eine Tür in den großen Arbeitsraum und eine weitere in den Raum von Raul, dem eifrigsten und vielversprechendsten Lehrling von Meister Cirdán. Cirdán selber lebt mit seiner Familie in einem Haus in der Nähe des Palastes. Vom großen Werftraum aus gelangt man noch in den Werkzeugraum, hier lagern alle möglichen Geräte und Werkzeuge die zum Bauen eines Schiffes nötig sind. Cirdán selber ist eigentlich kein Brabaker, er wird immer nur Brabaker genannt, weil sein Vater vor Jahren, als Cirdán noch nicht geboren war, aus Brabak auswanderte und sich hier niederließ. Von ihm hat Cirdán auch sein Handwerk erlernt. Meister Cirdán lebt mit seinen vier Kindern allein, seine Frau floh als vor acht Jahren der Záw drohte die Stadt zu zerstören. Am Anfang tief gebrochen, ist er nun der Überzeugung das er mit ihr, die keinen tiefen Glauben besaß, auf lange sicht nicht glücklich geworden wäre. Seine älteste Tochter, mit ihren 19 Jahren schon selbstständig, aber immer noch als "die kleine" bezeichnet, ist vor 2 Jahren in den Tempel als Novizin eingetreten. Der älteste Sohn Cirdáns, Sehál, 16 Jahre alt, ist ebenso wie der Vater ein begnadeter Schiffszimmermann und wird aller voraussicht später einmal die väterliche Werft übernehmen. Seine beiden Brüder, Asuhr und Assehl sind Zwillingsbrüder, geboren kurz bevor ihre Mutter floh, heckten die beiden achtjährigen schon so manchen Schabernack aus, sehr zum Leidwesen des Vaters. Bemerkenswert ist das sie ihren Vater fast wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sehen. Tagsüber haben die beiden Privatunterricht bei einem Lehrer der sie Lesen, Schreiben und Rechnen, sowie Geschichte, Umgangsformen und weiteres lehrt. Dich Meister Cirdán ist dafür bekannt manchmal Launisch zu sein und war er in einem Moment noch voller Vorfreude auf das Werk seiner Schüler kann er im nächsten schon fürchterlich über nicht zufriedenstellende Arbeit herziehen und mancher Lehrling musste schon weinend Mitahnsehen wie der Meister in seinem Zorn die eben erst fertiggestellte Arbeit mit der Axt wieder zerstört.

 

„Meister Cirdán könnte wohl ein guter Verbündeter werden, hat er doch einen nicht zu verachtenden Einfluss in der Stadt. Und obwohl er so aussieht das er ein tief religiöser Mann ist, hat er doch nie ganz verkraftet das der Herr es zuließ das seine geliebte Frau ihn verlies... Seinen Sohn, der schon lange unter den Launen des Vaters zu leiden hat, sollte für uns leichtes Spiel sein.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

17.... Neuer Marktplatz: Der Neue Marktplatz bietet nun viel mehr Platz als der alte. Akîb Âk-de Sézàr sah ein, das diese Investition notwendig war, sollte die Stadt auch weiterhin wachsen und für Händler attraktiv sein. Der große Platz wird auch in der Zukunft noch viel Platz bieten für jemanden der hier seine Waren anbieten will. Einmal in der Woche kommen Händler hierher um ihre Waren preiszugeben, und einmal monatlich kommen Verkäufer aus der ganzen Ta'akîb hierher, manchmal auch welche aus der Nachbar Tá’Akîb Seku Kesen. Früher war der Marktplatz regelmäßig durch die Regenfälle überschwemmt. Doch mit dem neuen Platz ist dafür sorge getragen das die Wassermassen schnell genug abfließen können. Ebenso wurde es auf dem alten Platz im Hochsommer immer fast unerträglich heiß, dies soll hier nicht geschehen denn der weise Akîb ließ rund um den Platz 14 Mahagonibäume pflanzen, welche fortan kühlen Schatten spenden sollen. Noch sind sie nicht zu voller Größe gereift und nur die Stände am Rande des Marktes können von den Schatten profitieren. In der Mitte des Platzes ist ein Brunnen. Der alten Marktplatz wird nun für Feste benutzt, um öffentliche Anschläge zu machen, um Nachrichten zu verkünden... Manchmal läst sich hier auch für eine Woche eine Gauklerfamilie nieder, eine willkommene Abwechselung hier im Süden. Auch werden hier, wenn auch sehr selten Hinrichtungen vorgenommen, so sollte es den nötig sein. Falls Paraden abgehalten werden ist hier der beste Platz dafür.

 

18.... Wohnturm des Zendijin von Boran: Hier lebt der Exilmaraskaner Zendijin von Boran. Er betreibt eine kleine Taverne, seine Spezialitäten sind maraskanische Gerichte welche er mit Gewürzen aus seiner Heimat zubereitet. Woher er seine Gewürze bekommt ist unbekannt, jedoch hat er immer genügend vorrätig um jeden kulinarischen Wunsch zu erfüllen. Da er jedoch weiß das nicht jeder die gute Küche seiner Heimat schätzt geschweige denn verträgt, kann er auch vorzüglich Reis- und Fischgerichte für den Kunden hervorzaubern. Sein Wohnturm ist nicht typisch maraskanisch zu nennen: obwohl die unterste Ebene aus Stein und die Obergeschosse traditionell aus Holz gefertigt sind, hat Zendijin das Erdgeschoss größer als nötig bauen lassen. Denn hier befinden sich sowohl seine Taverne als auch der Vorratsraum und die Küche. In der Taverne kommt es selten einmal zu Schlägereien, eigentlich nur wenn Fremde in der Stadt sind. In solchen Fällen bietet Meister Zendijin den Störenfrieden sofort ein Freibier an, jeder würde so ein Angebot sofort annehmen. Ohne zu ahnen was ihnen im nächsten Augenblick blüht nimmt man einen großen Schluck und wollte man dann noch auf einender losgehen, so brennen auf einmal Rachen und Speiseröhre niederhöllisch und an Blutvergießen ist da nicht mehr zu denken, zumal alles unter lautem Gejubel und Lachen der Stammgäste untergeht. Meister Zendijin versteht es nämlich Speisen und Getränke unauffällig mit einem der gefürchteten maraskanischen Gewürze zu versetzten. Und niemand der kein Maraskaner ist konnte bisher einem seiner "Maraskanischen Versöhnungstränke" mit ungerührter Miene wiederstehen. Im Ersten Obergeschoss hat Zendijin einen Wohnraum eingerichtet in dem er auch Gäste empfängt. Das zweite Obergeschoss ist ein Arbeitsraum, in welchem man Zendijin antreffen kann wenn er nicht in der Taverne seine Gäste bewirtet oder in der Küche ein neues Rezept ausprobiert. Das dritte Obergeschoss ist das Schlafgemach, das vierte Geschoss ist ein Gästeschlafgemach, welches auch oft benutzt wird da Zendijin häufig besuch von maraskanischen Freunden erhält. Das oberste Geschoss schließlich ist ein Dachboden auf dem Zendijin alte Sachen verstaut und seine Wäsche trocknen lässt. Zendijin von Boran ist ein Maraskaner mit tulamidischen Vorfahren, so der 1 Schritt 70 große, dunkelhäutige Mann schwarze Haare und Augen und ein Gesicht welchem man den Lebenswillen ansieht. Als er vor 30 Jahren nach Peri kam, also 6 Jahre nachdem Reto Maraskan eroberte, wurde er von den Bewohnern mit starken Misstrauen, aber auch mit Neugier beäugt. Denn was konnte dies für ein Mensch sein der nicht an Boron als den Herrn ansah, sondern einem Glauben anhing, der die Zwölfgötter lediglich als Diener zweier Personen ansah welche noch nicht einmal Macht auf Dere haben? Doch trotz dieser Vorurteile lebte sich Zendijin schnell ein und seine Nachbarn schätzen ihn und haben gelernt das ab und an einmal der Duft starker, fremdländischer Gerüche durch die Straße weht. Und falls doch einmal sich jemand gestört fühlt, lädt er alle ein und bewirtet sie nach alles Geboten und es wird bis in die Morgenstunden gefeiert. Zendijin ist ein tiefer Gläubiger des Rur und Gror Glaubens und glaubt somit an die Wiedergeburt. In diesem Glauben ist der Grund zu sehen warum er als lebensfroh und sorglos bezeichnet werden kann. Aufgrund seiner Fremdartigkeit wurde er schnell ein Freund des Tulamiden Al Rafsin, welcher in der Stadt ein Badehaus besitzt und gerne einmal mit Zendijin einen guten Schluck nimmt. Bei normalen Menschen würde man dies schon als Alkoholismus sehen, aufgrund ihrer Herkunft kann man aber sagen das sie durch das trinken in diesen Maßstäben höchstens als "Saufkumpanen" bezeichnet werden können. Zendijin von Boran hat sich in der Zeit die er schon hier lebt mittlerweile das Stadtrecht erworben.

 

„Diese Person halte ich für höchst gefährlich. Ich halte es für als sicher erwiesen, das der Maraskaner für die Rebellen arbeitet. Dabei bietet er Flüchtlingen, Attentätern, Meuchlern und Reisenden gleichermaßen Unterschlupf. Er bietet ihnen Kost und Logie und gibt ihnen die Kontaktadressen von weiteren Untergrundarbeitern bekannt. Ebenso gibt er ihnen die neuesten Informationen über den Kampf gegen die Herrschenden, früher das Kaiserreich heute die Borbaradianer. Man kann daher annehmen das er ein talentierter Attentäter ist oder zumindest ausreichende Kontakte hat. Obwohl ein Mann mit seinen Talenten für unsere Sache nur hilfreich wäre, würde er doch mit Sicherheit versuchen sich aus allen Dingen herauszuhalten.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

19.... Die Wassertürme: Die Wassertürme sorgen dafür das eine optimale Wasserversorgung gewährleistet ist und auch am Rande der Stadt noch jeder mit dem Lebenswichtigen Element versorgt wird. Jeder Turm ist in der Lage einen kompletten Stadtteil einen und einen halben Tag mit Wasser zu versorgen, mit Einsparungen natürlich länger.

 

„Sollte es nötig sein gewisse Unternehmungen zu tun werden die Wassertürme gute Ziele abgeben“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

20....Die örtliche Heilanstalt: Im Zentrum der Hauptstadt der Tá`akîb Mergyan gelegen, direkt westlich des Borontempels, befindet sich das langgestreckte, 28x11 Schritt messende und von Rahja nach Efferd verlaufende Gebäude der ”Heilerakademie zu Peri”.

Der Bau ist dreiteilig und besteht aus zwei fünf Schritt hohen Flügeln mit Flachdach, deren Wände, dem typischen Baustil entsprechend, mit Korallenkalk getüncht sind. Ungewöhnlich ist allerdings, dass beide Flügel nur über eine Etage verfügen und Wohn- und Arbeitsraum damit auf einer Ebene liegen. Über die beiden Flügel erhebt sich ein über 15 Schritt hoher Turm mit Kuppel, der genau zwischen eben diesen steht und als einziger Gebäudeteil über zwei weitere Stockwerke verfügt. Er gilt als der älteste Teil des Gebäudes und unterscheidet sich von den beiden Flügeln außerdem durch sein unregelmäßiges Mauerwerk. Welchem Zwecke der Turm ursprünglich diente, vermag heute keiner mehr zu sagen. Als gesichert kann nur gelten, dass einer der nächsten Bewohner, nachdem der Ostflügel erbaut und ein Durchbruch zum Turm geschaffen wurde, die Küche aus dem Erdgeschoss des Turmes entfernte und sie statt dessen im Ostflügel unterbrachte. Heute bietet der etwa die Hälfte der Etage einnehmende Raum Platz für die Schüler der Akademie. Im ersten Stockwerk befinden sich die vier gleich großen Quartiere für Gastlehrer und private Gäste der Magistra, die beiden Räume auf der zweiten Etage werden vom Akademieleiter als Wohn- und privates Studierzimmer genutzt. Der Ostflügel ist, wie bereits angedeutet, das zweitälteste Gebäudeelement und wurde als Wirtschaftstrakt, wahrscheinlich nach dem Einzug einer reichen Familie, erbaut. Die erhalten gebliebenen Aufzeichnungen aus dieser Zeit lassen allerdings nicht viel mehr als Vermutungen zu. Jene Funktion hat er bis zum heutigen Tag behalten. So sind in ihm der große Speiseraum, die Küche, das Zimmer für den Hausdiener, aber auch ein Abort für Personal und Schüler untergebracht. Der Westflügel ist der jüngste Abschnitt der Akademie, der ursprünglich aus nur drei Räumen bestand und einer Perainegeweihten als eine Art Siechenhaus diente. Später wurden weitere Wände in diesem Trakt gemauert, so dass heute eine Bibliothek, eine Schreibstube und ein Labor für die Scholaren, zwei Krankenzimmer für Schwer- und Schwerstkranke, ein Behandlungsraum für sogenannte ”Ambulantpatienten” und zwei kleine Räume mit Badezuber bzw. Abort für die Akademieleiterin und Ihre Gäste dort Platz finden.

Von der Existenz eines zum Haus gehörenden Kräutergartens zeugt bereits ein Schriftstück, das unter den zur Chronik der Akademie gehörenden zu den ältesten zählt. Damals war der Kräutergarten Teil eines großen Parks, der zu privaten Zwecken genutzt wurde.
Bis heute hat scheinbar jeder Bewohner des Anwesens diesen Kräutergarten genutzt. Gesicherte Kenntnisse hat man darüber, dass Grundriss und Raumaufteilung seit wenigstens drei Generationen unverändert geblieben sind, und dass das Gebäude seit recht langer Zeit zumindest teilweise zu perainegefälligen Zwecken genutzt wird. Zuletzt versuchte man, eine der Göttin gefällige Akademie in dem Gebäude aufzubauen.

Der großzügigen Unterstützung des Káhet ni Kemi, die nur durch Hofmedicus Tsakin, der Büßer, ermöglicht wurde, sowie der des ehemaligen Akîbs der Tá`Akîb Mergyan ist es allein zu verdanken, dass die Akademie renoviert und so der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte.

 

Die Räume im Einzelnen
Auch im Inneren der Akademie sind die Wände kalkweiß getüncht. Im gesamten Erdgeschoss ist der Fußboden aus Lehm, in den oberen Stockwerken des Turmes ist dieser aus Holz. Jede Fensteröffnung ist durch Fensterläden zu schließen. Die Möblierung fast aller Räume ist eher spartanisch. Die einzelnen Möbelstücke sind schlicht gehalten. Teppiche oder Wandbehänge sind im Wesentlichen nicht vorhanden. Die Grundausstattung der Schlafräume besteht aus einem Bett mit Strohsack, einer Kommode oder Truhe und einem Tisch bzw. Schreibtisch mit Schemel oder Stuhl. Dazu gibt es für jeden (vorübergehenden) Bewohner oder Patienten eine Waschschüssel. Die Eingangshalle: Durch eine mit wenigen Schnitzereien verzierte Doppeltür in der Mitte der Nordwand des Turmes betritt man den Eingangsbereich der Akademie, der zum Ost- und Westflügel hin geöffnet ist und nur durch diese Durchgänge und eine schmale Fensteröffnung über dem Eingang erhellt wird.

 

Der Eingangstür direkt gegenüber, unmittelbar an die Wand im Süden gebaut, befindet sich eine von Westen her begehbare Wendeltreppe, die einen Durchmesser von drei Schritt hat und zu den oberen Etagen des Turmes führt. Etwa einen Schritt rechts von der Treppe entfernt in der Südwand ist eine stets unverschlossene Tür, die zum Gemeinschaftsschlafraum der Schüler führt. In regelmäßigen Abständen stehen vier Steinsäulen von je drei Spann Durchmesser in der Halle. Bänke für Kranke und Besucher befinden sich links und rechts neben dem Eingang direkt an der Wand.

 

Der Speiseraum:
Den größten Teil des Ostflügels nimmt der Speiseraum ein, welcher direkt an die Eingangshalle anschließt. Seine einzigen Möbelstücke sind ein drei Schritt langer Tisch, an dem fünf Stühle und drei Hocker stehen. Durch breite Fenster in der Nord- und Südwand wird der Raum tagsüber erhellt, abends sorgen Kerzen, die in an der Wand befestigten Haltern stecken oder in Leuchtern auf dem Tisch stehen, für die notwendige Beleuchtung. Von hier aus gelangt man in die Küche und zum Zimmer des Hausdieners.

 

Die Küche:
Dieser Raum ist sowohl vom Speiseraum als auch vom Zimmer des Hausdieners aus zugänglich. Neben den grundsätzlichen Funktionen einer jeden Küche bietet diese dem Laufburschen einen Schlafplatz und ihm und dem Hausdiener gleichermaßen Raum für ihre Mahlzeiten.

 

Die Vorratskammer:
Hier, direkt in der Ecke, die Nord- und Ostwand bilden, werden Lebensmittel, gelegentlich aber auch andere Dinge, gelagert. Allein von der Küche aus kann man sich Zugang zu der fensterlosen Kammer verschaffen.

 

Das Labor:
In diesem Zimmer lernen die Schüler den Umgang mit alchimistischem Gerät und die Verarbeitung aller erhältlichen Heilpflanzen. Weiterhin stellen sie daraus unter Anleitung ihres Lehrers Salben, Tees, Tränke und Mixturen her. Neben einem langen Tisch befinden sich in diesem Raum noch diverse Regale und Schränke, um notwendiges Gerät darin aufbewahren zu können.

 

Die Bibliothek:
Schriftrollen, Pergamente, Bücher und andere Schriftstücke, welche die Chronik der Akademie zum Inhalt haben oder sich mit allgemeiner und/oder spezieller Literatur zur Heil- und Pflanzenkunde oder Alchimie beschäftigen, sind in den Regalen der Bibliothek archiviert. Zugang zu den hier befindlichen Schriften haben die Magistra, ihre Gäste, die Gastdozenten und die Schüler.

 

Die Schreibstube:
Sofern nicht besonderes Gerät von Nöten ist oder die Schüler praktisch arbeiten sollen, werden hier Lehrstunden aller Art abgehalten. Wenn die Schüler nicht gerade im Kräutergarten, im Labor oder mit Behandlungen beschäftigt sind, verbringen sie hier einen Großteil des Tages mit dem Abschreiben von Büchern oder anderen Schriftstücken. Außer drei kleinen Tischen mit Schemeln und einem Schrank enthält dieser Raum keine weiteren Möbelstücke. Die Schreibstube ist nur von der Bibliothek aus zu betreten.

 

Der Behandlungsraum:
Hier werden all jene Menschen von der Magistra oder ihrer Schülern (unter Aufsicht) behandelt, die nur leichte Erkrankungen oder Verletzungen haben. Einrichtungsgegenstände sind ein Schrank, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein Hocker.

 

Erstes Krankenzimmer:
Dieser Raum bietet Platz für zwei Patienten, die zwar auf beständige Pflege seitens eines Heilkundigen angewiesen sind, deren Erkrankung aber nicht lebensbedrohend oder ansteckend ist. Nach Vereinbarung mit der Magistra ist es den Schülern gestattet, die Behandlung der Patienten unter ihrer Anleitung und Aufsicht (zum Teil) durchzuführen.

 

Zweites Krankenzimmer:
Hier befindet sich lediglich ein Bett, das Schwerstkranken bzw. Patienten mit ansteckenden Krankheiten vorbehalten ist. Als weiteres Möbelstück sei hier ein Schrank zu nennen, in dem notwendige Instrumente u.ä. aufbewahrt werden. Der Magistra allein obliegt die Sorge um solche Personen, einzig Schülern, die unmittelbar vor ihrer Abschlussprüfung stehen, ist die Betreuung dieser Patienten nach Absprache und ausdrücklicher Erlaubnis der Magistra unter ihrer Aufsicht ebenfalls erlaubt.

 

Der Kräutergarten:
Direkt an die Südseite der Akademie schließt sich ein, wegen der zentralen Lage recht kleiner, Kräutergarten an, in dem zahlreiche in diesen Breiten heimische Heilpflanzen gedeihen. Desweiteren noch solche, die aus anderen Gegenden stammen, aber ohne allzu großen Aufwand auch hier wachsen können. Die Pflege der Pflanzen obliegt den Schülern der Akademie, die hier am Anfang ihrer Ausbildung viele Lehrstunden erteilt bekommen.

 

Der Schlafraum der Schüler:
Etwas weniger als die Hälfte der Etage nimmt dieser Raum ein, der sich im Erdgeschoss des Turmes befindet und direkt hinter der Eingangshalle liegt. Ebenso wie in eben genanntem Raum stehen auch hier in regelmäßigen Abständen Steinsäulen von je drei Spann Durchmesser. Zusätzlich zur Grundausstattung der Schlafräume enthält dieses Zimmer noch ein Regal und einen Schrank.

 

Das Gästezimmer:
Auf der ersten Etage des Turmes befinden sich die vier Gästezimmer der Akademie, zu denen man über die Wendeltreppe in der Eingangshalle gelangt. Sie sind sehr geräumig und von gleicher Grundfläche und Einrichtung. Lediglich eines dieser Gästezimmer ist mit einem recht großen Teppich und teurerem Mobiliar besser ausgestattet als die anderen drei. Dieser Raum ist den besonderen Gästen vorbehalten und wird nur auf Anordnung hergerichtet.

 

Die Privaträume der Magistra:
Im oberen Geschoss des Turmes befinden sich die Privaträume der Akademieleiterin, die aus zwei Zimmern gleicher Grundfläche bestehen und die gesamte Etage einnehmen. Das eine ist das Studierzimmer, in welchem die Magistra sogar die Möglichkeit hat, alchimistischen Forschungen nachzugehen, da dieser Raum über eine Feuerstelle verfügt. So gehören denn auch ein großer Tisch und viele Regale und Schränke für Gerät und sonstige Gegenstände zur Einrichtung. Der andere Raum ist das nach Süden ausgerichtete Wohn- und Schlafgemach, in dem die jetzige Akademieleiterin auch ihre Gäste empfängt. Zum Inventar des Zimmers gehören ein kleiner, niedriger Tisch mit zwei Sesseln und ein relativ großer Teppich, ein Sekretär mit Stuhl, sowie Regale und Schränke, in denen neben Gebrauchsgegenständen auch einige Andenken zu finden sind, welche die derzeitige Leiterin von ihren Reisen mitbrachte.

 

Das Personal der Akademie
Dythlind von Oldenport, Medica der Tá`Akîb Mergyan, Magistra und Leiterin der ”Heilerakademie zu Peri”: Die einzige fest angestellte Lehrkraft der Akademie ist eine junge, sonnengebräunte Frau Ende 20, von mittlerer Größe, mit kastanienbraunem, etwa hüftlangem Haar, das sie stets zu einem Zopf geflochten trägt, und tiefgrünen Augen. Ihre Alltagsgewandung besteht aus zumeist einfachen Kleidern, Sandalen oder einfachen Lederschuhen und - so es erforderlich ist - einem Umhang aus Leinen oder Wolle. Nur wenn sie auf einer Expedition oder längeren Reisen ist oder einen Ausritt auf ihrem Maraskanpony ”Shila” unternimmt, bevorzugt sie lederne Beinkleider, Leinenblusen und leichte Stiefel. Im Kampf dient ihr ein Waffenrock als Rüstung, das Kurzschwert ist ihre bevorzugte Waffe. Ihrem Äußeren entsprechend, ist Dythlind von Oldenport eine eher bescheidene Person, was aber nicht heißen soll, dass sie den Annehmlichkeiten des Lebens vollkommen entsagt. Sie ist freundlich und zuvorkommend zu jedermann und kaum aus der Ruhe zu bringen. Allerdings sollte man ihre Geduld nicht über Gebühr strapazieren, denn so schnell sie auch unverbrüchliche Freundschaften schließt, so schnell kann sie gleichermaßen abgrundtiefe Feindschaften aufbauen. Bis sie Anfang 20 war, lebte die Medica in der Umgebung von Gareth, wo ihre Familie einen kleinen Hof bewirtschaftete. Mit 13 Jahren ging sie nach Gareth und wurde von einem dort ansässigen Medicus ausgebildet. Einige Sommer lang blieb sie noch im Mittelreich, bis die Abenteuerlust sie in die Ferne trieb. In dieser Zeit kam sie viel in Aventurien herum, erlebte viele abenteuerliche Dinge und lernte dabei sowohl den Hohen Norden als auch den Süden des Kontinentes kennen. Aus Wissbegierde verbrachte sie einige Zeit damit, Land, Leute und ihre Sprache in den unterschiedlichsten Teilen des Kontinents zu studieren.

 

„Von der Magistra kann man sagen das sie voll hinter der Kirche stehen wird, aber eher wird sie sich und die Akademie versuchen aus allem herauszuhalten und jedem, egal welcher Überzeugung ihre Hilfe anbieten.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

Der Hausdiener Surkan ibn Bahadur:
Der derzeitige Hausdiener der Akademie ist ein Tulamide in den 50ern, der bereits dem Vorgänger der jetzigen Akademieleiterin gute Dienste leistete. Surkan ist ein Ebenbild dessen, was man sich unter einem Südländer vorstellt: gekleidet in einen einfachen, wallenden Kaftan, mit staubigen Sandalen an den Füßen und einem teils ergrauten Vollbart im Gesicht. Seine Aufgaben umfassen alle im Haus anfallenden Arbeiten, größere Besorgungen, das Herrichten der Gästezimmer, die Zubereitung der Mahlzeiten, die Bewirtung der Magistra, ihrer Schüler und Gäste und schließlich die Sorge um Sauberkeit und Ordnung im Hause.

 

Der Laufbursche Lucan:
Der für die Akademie jüngste Bewohner ist ein zehn Sommer zählender Junge aus dem Stamme der Utulus, wie seine ebenholzschwarze Haut und sein krauses, tiefschwarzes Haar von einem Finger Länge eindeutig beweisen. In zivilisiertem Gebiet geboren, beherrscht er weder die Sprache noch irgend welche Bräuche seiner wild lebenden Verwandten, sondern ist ganz an das Leben in den Städten und Siedlungen der Südländer gewohnt. Seine Aufgabe besteht in Botengängen aller Art, dem Empfangen von Gästen, Besuchern und Patienten, der Unterstützung des Hausdieners bei seiner Arbeit, beispielsweise beim Bereiten und Servieren der Speisen, und allen anderen Diensten innerhalb des Hauses.
Die Magistra, die Schüler und die Gäste können seine Dienste in Anspruch nehmen.

 

„Auch hier können wir wenig Unterstützung erhoffen, da doch die Heiler und der Borontempel fast Hand in Hand miteinander arbeiten.“
-aus dem Bericht des Geheimdienstlers Julian ay Medicci an den Abteilungsleiter für Innere Angelegenheiten der KKAB

 

22....Das Schatzgebäude: In diesem sorgsam gekalktem Haus, welches ständig von Wachen bewacht wird und die Fenster mit gutem Stahl vergittert sind, werden die Steuereinnahmen der Tá’Akîb gelagert. Hier tut die vertrauenswürdige Areala ben Molyno mit einigen Gehilfen ihren Dienst. Sie sorgt dafür das dem Akîb kein Suvar zu unrecht vorenthalten wird und das alles mit rechten Dingen zugeht. Ihr kann keiner in Sachen Rechnen etwas vormachen und wenn es jemanden gibt der am ehesten die Bevölkerungszahl von Mergyan kennt dann sie.

Als Tochter einer Mohafrau und eines Tulamiden hat sie eine possierliche Gestalt, doch ihr Gemüt ist frisch und aufbrausend und wehe wenn in den Kalkulationen etwas nicht stimmt. Dann müssen die Gehilfen Bücher schleppen und kontrollieren und alle Einnahmen mit den Ausgaben vergleichen und es darf niemand gehen bis der Fehler entdeckt und korrigiert wurde. Zum Glück der Angestellten passiert so etwas unter dem Geübten Auge der Staatsdienerin nicht oft.

Hier werden alle Bücher in denen sorgsam das Vermögen verwaltet wird aufbewahrt. Im Keller des Hauses schließlich, gut Verschlossen und bewacht, werden schließlich die Steuereinnahmen der Tá’Akîb verwahrt, wenn der Zer-Nimut Orden als Bewaffnete Begleiter die Steuereintreiber von ihrer Reise durch Mergyan wieder nach Hause begleitet.

Eine kleine Beschreibung Peris können wir den Berichten des Gelehrten J.B. Alligator entnehmen, welcher vor einiger Zeit mit seinem Schreiberling das Königreich bereiste und seine Erfahrungen aufschrieb:

 

"...wahrlich beeindruckend ist diese Stadt, mag man doch kaum meinen, dass sich in diesem Gebiet voller Dschungel und Wildnis eine solche Oase der Kultivation und Zivilisation befindet. Quartier bezogen habe ich mit meinem Schreiberling Alanin in einem kleinen Gasthof Ecke Königin-Peri-Straße/Ne`mèkâth-Weg. Zwar ist es hier etwas eng, doch sauber und frei von Ungeziefer. Aus dem Fenster habe ich einen schönen Blick auf den Hinterhof, direkt gegenüber befindet sich eine weitere Gastronomität, "Baldos-Bar".
-J.B. Alligator

 

Vorsichtig spähte Alanin in das Zimmer seines Herren und lauschte. Ja, der olle Schriftsteller schien fest zu schlafen. Flink huschte der Junge in seine Kammer zurück, warf sich einen Umhang über und stieg dann langsam die Treppe ins Erdgeschoss hinab. Auch dort war niemand im Flur zu sehen, nur aus der Schankstube drangen Stimmen und Gelächter hinauf. Schnell öffnete er die kleine Hintertür und schlüpfte in den schwach erleuchteten Hof. Mit ein paar Schritten überquerte Alanin diesen und stand mit klopfendem Herzen vor dem großen, bunt gemalten Schild "Baldos-Bar". Neben dem Eingang stand ein großer ausgestopfter Bär, der breit grinste. Von seinem Fenster aus hatte der junge Schreiber gesehen, wie viele gut gekleidete Männer die Kneipe betreten hatten, und auch einige jüngere Gestalten durch die Türe getreten waren. Wenn sein Lehrmeister jetzt schon schlief, war das seine Schuld. Er, Alanin, jedenfalls würde sich heute Nacht noch etwas amüsieren. Vielleicht fand sich ja auch das ein oder andere hübsche Mädchen ... Mit erwartungsvollem Lächeln stieß er die Tür auf ...

 

"...Und wieder ist ein Tag in Peri, der Perle Mergyans, vorüber. Heute besichtigten wir so manche Sehenswürdigkeit in der Stadt: die Volkskammer, das Brunnen- und das Badehaus, das Gerichtsgebäude und natürlich den hiesigen Borontempel, von dem ich auch eine Skizze angefertigt habe. Der Grundriss des Gebäudes ist in Form eines Rades angelegt worden, doch ist ein Teil des Tempels zerstört worden. Auch an der Heilerakademie kamen wir vorbei, und Alanin und ich konnten sogar einen Blick hineinwerfen. Den seltsamsten Anblick bot zweifelsohne der Palast des Akîbs. Die rückwärtige Fassade des Gebäudes wird gerade renoviert und neu gestrichen, da der Palast zur Vermietung frei wird. Der jetzige Akîb selbst, ein Boroni namens Boronsbart, wohnt im Tempel des Raben. Ein Arbeiter erzählte mir, dass es für den Palast bereits hochgestellte Interessenten gäbe, unter anderem den Reichszehntprüfer Sayshaban ibn Ftaihif. Den heutigen Abend werde ich wohl im YAH verbringen, einem Vergnügungsbetrieb, wie er im Kemi-Reiche des öfteren zu finden ist. Diese Baldos-Bar von gegenüber scheint mir jedoch seltsam, gehen dort doch nur Männer ein und aus... "


-J.B.Alligator

Alanin hörte, wie der "Alligator" sein Zimmer verließ und die Stiegen nach unten ging. Er hätte seinen Lehrmeister zwar begleiten können, doch hatte er dankend abgelehnt. Wer wusste, wo er heute schon wieder landen würde, der gestrige Abend hatte ihm vorerst die Lust auf nächtliche Streifzüge genommen.

 

Sendjet Hesa

Am Ende der Reisplantagen und am Übergang zu den Tiefen des Dschungels, etwa auf halber Strecke zwischen Peri und dem Záw liegt dieser Weiler.
Dafür zuständig die südöstlichen Plantagen zu bearbeiten, besteht Sendjet Hesa zu einem großen Teil aus Lagerhäusern, in welchen die zahlreiche Ernte aufbewahrt wird bis Händler kommen um sie abzuholen und den Reis in den Lagern gegen andere, notwendige Waren wie z.B. Salz einzutauschen. Die Menschen hier führen aber ein sehr ruhiges und göttergefälliges Leben.
Allerdings kommen alle paar Madaläufe immer wieder mal Fremde hierher um hier zum letzten Mal in so etwas wie Zivilisation Rast zu machen bevor sie in den Dschungel gehen - und häufig nie mehr zurückkehren. Denn von hier aus starten viele, welche von gewaltigen Schätzen eines längst vergessenen Echsenreiches oder von reichen Edelsteinvorkommen in den Bergen gehört haben und nun ihr Glück wagen. So kann man auch immer stets entsprechende Ausrüstung für solche Wagnisse hier finden - meist überteuert und in schlechtem Zustand. Ganz selten findet sich auch ein Wanderer, eine Priesterin oder eine Gruppe ebendieser welche zum Záw wollen. Sie wollen immer nur eine Sache: Entweder untersuchen ob der Vulkan tatsächlich eine alte Kultstätte ist oder einfach nur das Orakel Borons besuchen.

 

Da dieser Außenposten der Zivilisation aber am Rande der Heimstatt vieler Gefahren - und seien es nur wilde Tiere - liegt, schützt eine hohe Palisadenmauer die Bewohner und die Lager. Derzeit sind noch viele Abschnitte der Palisaden aus billigem, schnell verrottendem Holz, so daß regelmäßige Erneuerungsarbeiten von Nöten sind. Doch wenn die Dorfgemeinschaft einmal ein paar Dukaten übrig hat, macht man sich daran das schlechte Holz gegen gutes, wiederstandsfähiges auszutauschen. Früher waren einmal alle Palisaden aus gutem Holz, doch nachdem im Jahre 14 S.G. der Záw ausbrach, wurde das Dorf und somit seine Umzäunung hinterher eher flüchtig wieder aufgebaut. Nun wird sich so manch einer fragen warum man so ein kleines Dorf denn wieder aufbaut, wenn es denn schon mal komplett zerstört wurde. Der Grund ist einfach. Borons Strafe ist zwar hart, aber Er ist gerecht und kennt Gnade. Derselbe Vulkanausbruch welcher das Dorf vernichtete, spuckte auch fruchtbare Asche aus, so daß sich ein fruchtbarer Nährboden ergab. Die Erträge sind reichhaltig. Die hier lebenden Menschen können sich nicht beschweren. Außerdem wurde vom damaligen Akîb eine Wiederbesiedelung unterstützt, da die Reisfelder auch hier bewirtschaftet werden müssen und dies leichter geht, wenn die Arbeiter vor Ort leben. Ein rein pragmatischer Gedankenzug also. Und schließlich zog es viele wieder an den Ort ihrer Erinnerungen, ihrer Träume und Hoffnungen, hier haben sie ihre Kindheit verbracht, auch wenn alles davon zerstört wurde. Doch die tapferen Dörfler haben es geschafft, ihr altes zu Hause wieder aufzubauen und mittlerweile sind deren Kinder schon fast keine Kinder mehr - sie wissen nur noch aus den Erzählungen der Eltern von dem großen Unglück.

 

1) Boronkapelle
Da Sendjet Hesa zu klein für einen eigenen Tempel ist, gibt es hier nur eine kleine Kapelle, welche von einem Priester betreut wird. Und Bruder Kalguan hat alle Hände voll zu tun, um die knapp 100 Seelen sowie den aus dunklem Mohagoniholz erbauten Schrein zu betreuen. Die Kapelle hat die traditionelle Halbrundform eines Boronrades. Im Altarraum steht in der Mitte des Halbrundes eine kleine Figur des Raben auf dem Boronrad sitzend, flankiert von zwei Kohlebecken, in welchen an besonderen Tagen Weihrauch oder ähnliches verbrannt wird. An der geraden Seite stehen zwei Reihen Sitzbänke, ebenso ist die hier die Tür über welche man den Raum betritt. Sie liegt in der Mitte der geraden Seite, der Figur gegenüber. Sitzplätze gibt es hier für ca. 10 Personen, stehend selbstverständlich mehr. So kommt es, daß an wichtigen und hohen Feiertagen die Messe zweimal gelesen werden muss, sofern sie nicht gleich draußen auf einem großen Platz abgehalten wird. Im Altarraum selbst gibt es keine richtigen Fenster, es gibt nur 12 ziegelsteingroße Löcher, durch welche Luft und Licht in den Raum gelangen können. Folglich ist es immer etwas duster hier. Bruder Kalguan hat vor einiger Zeit einmal angefangen, in das Holz der Wände Szenen aus den boron'schen Kapiteln zu schnitzen. Doch da er oft auch auf den Feldern hilft oder sonst wie in der Gemeinde tätig ist, sind seine Erzählungen noch nicht sehr weit fortgeschritten. Aber er arbeitet kontinuierlich daran.
Vom Altarraum gelangt man in einen etwa 5 Schritt langen Gang mit Wänden aus blankem, glatten Holz, welcher komplett ohne Lichteinfluss und Verzierungen ist. Der Gang ist so breit, daß zwei Menschen nebeneinander in ihm gehen können. Allerdings ist der Gang niedrig, jeder über 1,70 Schritt Körperlänge muss sich bücken - aus Demut vor Boron.
Nach 5 Schritt biegt der Gang nach links und rechts ab. Rechts ist ein kleiner, 3 mal 3 Schritt großer Raum in dem Kalguan schläft, Berichte schreibt, seine Predigten vorbereitet, ein paar Privatsachen aufbewahrt... kurz gesagt: hier lebt er. Der Raum ist dabei sehr einfach eingerichtet: ein Bett, ein Schreibtisch mit Schubladen, ein Schrank, ein Stuhl sowie ein Regalbrett auf dem die verschiedensten religiösen Bücher stehen. Der Wohnraum ist vom Gang nur durch ein schweres, schwarzes Tuch abgetrennt.
Dem Gang nach links folgend gelangt man nach 3 Schritt ins Freie. Von innen kommend rechts neben dem Ausgang steht eine mittelgroße Schale für Opfergaben. Auch von außen ist das Gebäude eher schlicht. Dunkles Holz ohne Verzierungen geben dem ganzen ein sehr puristisches Aussehen.

 

2) Brunnen
Da Boron nicht nur hart straft sondern auch gerecht ist, konnte, nachdem die Lava erkaltet war, dieser Brunnen wieder freigelegt werden. Aus dem Brunnen lässt sich kühles, irgendwo aus den Bergen kommendes Wasser schöpfen. Von hier aus wird noch ein weiterer Brunnen gespeist. Weiterhin gibt es noch zwei Zisternen in denen Regenwasser aufgefangen wird.

 

3) Lager
Hier werden alle größeren Mengen an Vorräten gelagert sowie nach der Erntezeit Unmengen an Reis. Derzeit gibt es drei Lager, jeweils 5 mal 5 Schritt Grundfläche und 4 Schritt Höhe. Alle drei sind baugleich. Derzeit berät das Dorf über den Bau eines vierten Lagers. Viel kann man zu den Lagern nicht sagen, es sind im Prinzip nichts anders als große Vorratslager, hergestellt aus dem hier vorherrschendem Holz.

 

5) Dschungelladen "Einzige Wahl"
Der Name des Ladens ist Programm. Jedem Reisendem, der hier, am Ende der Zivilisation, noch dringend ein Ausrüstungsstück braucht, bleibt nichts anderes übrig wie entweder hier zu kaufen oder es ohne die Ausrüstung zu versuchen. Die Preise, bis auf Proviant, betragen im Schnitt das 2 bis 3-fache des Normalen.
Der Ladenbesitzer - welcher das Geschäft schon von seinem Vater übernommen hat - kann allerdings nur mit dem Laden nicht genug verdienen. So steht auch er und seine Familie tagsüber wie alle anderen Bewohner auf den Feldern. Daher kommt es auch, daß der Dschungelladen etwas ungewöhnliche Öffnungszeiten hat. Während der Mittagspause wenn alle die Arbeit aufgrund des Mittagsregens stehen und liegen lassen, sowie abends bevor jeder schlafen geht, geht der Verkauf vonstatten. Rethorius Kembû, der Besitzer, hat das Erdgeschoss seines Wohnhauses in einen Verkaufsraum umgewandelt und bewohnt mit seiner Frau und seinen 5 Kindern den ersten Stock. Damit ist sein Haus bis auf die Lagerhallen das höchste Gebäude ganz Sendjet Hesas.

 

6) Die Brüder Gifforkan
Eine etwas merkwürdige Geschichte rankt sich um die beiden Gifforkan-Brüder. Im Jahre 7 vor S.G. geboren, tat der Vater alles für sie. Nach dessen Tod übernahmen sie seine Felder und sie kamen, wie zu ihrer Kindheit, sehr gut miteinander aus, so gut, daß sie sogar nachdem Vulkanausbruch ihre Häuser direkt nebeneinander errichteten, so daß die Eingangsbereiche direkt gegenüber liegen.
Doch ein paar Jahre später sind sie sich wegen irgendwas - was genau, wissen wohl nur sie selbst - in Streit geraten. Dieser Streit dauert seitdem bis heute an und führte dazu, daß Maltar, der jüngere der beiden Brüder, seine Tür zubaute und eine neue aufbrach, nur um nicht mehr jeden Morgen wenn er aus dem Haus geht, das Haus seines Bruders sehen zu müssen. Trotz aller Vermittlungsversuche durch die Familien und Bruder Kalguan besteht der Streit weiter. Was Maltar und Trebor, der Ältere der beiden, nicht wissen ist, daß sich ihre Familien, Maltars Frau und seine zwei Kinder und Trebors Frau und dessen drei Kinder sehr gut verstehen und durch den Streit sogar noch stärker zusammengeschweißt wurden.
Trebor und Maltar sind im Laufe der Jahre zu regelrechten Einzelgängern geworden, welche zwar noch niemandem geschadet haben aber denn in einer Traumwelt leben, in der sie nur noch den Triumph über den jeweils anderen als oberstes Ziel haben.

 

7) Der Bananenbaum
Eigentlich ist der Bananenbaum in der Mitte des Dorfes nichts besonderes. Er steht halt einfach so herum und stört niemanden. Warum er hier an dieser Stelle gewachsen ist, vermag auch niemand zu sagen, interessieren tut es in Wirklichkeit auch niemanden. Die Kinder treffen sich allerdings hier immer um zu spielen und wenn dann die Bananen reif sind freut man sich. Ansonsten ist dieser Bananenbaum genau das wonach er aussieht: ein Bananenbaum.

 

Das Mohadorf Ahet Aped´Kem

Ahet Aped´Kem, still und unmerklich liegt es im tiefen Dschungel, nur selten im Jahr kommt einmal ein Händler oder sonst ein Besucher hierher. Dies ist auch kein Wunder, denn Ahet Aped´Kem hat für den Normalsterblichen nichts zu bieten, das so eine Reise nötig macht. Einzig die von der Tschopukikuha-Bevölkerung verkauften Felle und Lederwaren locken ab und zu einen Händler hierher.
Der erste Weg von Set’herit Kem, welches wahrscheinlich auch der kürzeste ist, führt durch die feuchten Reisfelder bis der Reisende den Dschungel betritt. Dort muß er sich jedoch nicht lange aufhalten, er stößt bereits nach kurzer Zeit an den großen, durch Mergyan fließenden Fluß Bat'hôr. Nachdem er diesen überquert hat, gelangt der Reisende ebenfalls nach kurzer Zeit auf die mehr oder minder ausgebaute Straße, die ihn an sein Ziel führt. Eine normale Wanderin könnte den Weg in etwas weniger als einem Tage zurücklegen.
Der zweite Weg ist schon etwas länger, auch wenn der Reisende den ganzen Weg auf einer "Dschungelstraße" unterwegs ist. Startpunkt ist die "Stadt" Chetpet’anch von wo aus ein Weg erst über den Fluß nach Nordosten führt und dann kurz darauf nach Südosten abknickt. Dort folgt der Weg den Fluß aufwärts, bis er nach etwas über einen halben Tag nach Ost-Nordost dreht und dann auf Ahet Aped´Kem trifft. Da der Weg die meiste Zeit über am Fluß entlang läuft, ist dieser Weg auch relativ sicher. Gute Wanderer werden auf diese Weise vielleicht in einem Tage ankommen, Händlerinnen, normale Reisende oder Leute mit ausgefallenerem Gepäck sollten sich lieber auf eine Nachtrast einrichten.
Der dritte und letzte Weg kann ebenfalls in einem Tag hinter sich gebracht werden. Erst fährt der Reisende den Bat'hôr mit einem Boot oder Floß den Fluß hinauf, um dann an der Stelle, wo auch die Reisenden aus Set’herit Kem den Fluß überqueren, an Land und weiter zu Fuß zu gehen. Es ist also ersichtlich, daß jeder nach Ahet Apet’kem gelangen kann, sofern er nur einen Grund findet, was wahrscheinlich schwieriger ist als alle drei Wege zusammen.
Ahet Apet’kem selber ist ein kleines 51-Seelendorf, wovon 33 direkte Abkömmlinge der ehemals gefürchteten Tschopukikuhas sind. Heutzutage jedoch sind sie friedlich und tragen zum Wachstum der Siedlung bei. Ein paar von ihnen sehen Boron sogar als ihren Gott oder zumindest als mächtiges Wesen mit einem großen Tapam an. Nichtsdestotrotz ist der Glaube an Kamaluq immer noch stark, wenn auch in einer leicht verwässerten Form.
Da hier in diesem Dorf, mitten im tiefstem Dschungel, die Eingeborenen mit den Siedlern zusammenleben ist ein Verteidigungswall wie andernorts nicht nötig. Nur ein kleiner Palisadenzaun schützt die Bewohnerinnen und Bewohner vor wilden Tieren. Sobald man das einfache Tor passiert hat, wird man von der Trostlosigkeit und der Langeweile dieses Ortes fast schon erschlagen. Hier, wo man sich mehr auf dem Papier zu Mergyan und dem Káhet zugehörig fühlt als im wirklichen Leben, versucht jeder für sich den Tag in irgendeiner Weise totzuschlagen. In Ahet Apet’kem gibt es nichts, was die Bewohner außer ihrer Arbeit tun könnten, von dem Besuch der Taverne, welche noch nicht einmal einen Namen trägt, abgesehen. Die Schenke ist zugleich auch das einzig öffentliche Gebäude des Dorfes, hier landet am Ende jeder Neuankömmling. Erwähnenswert sind noch das Zelt des Schamanen, es ist quasi das Zentrum des Dorfes, und der kleine Boronschrein. Jener wird zwar von den Siedlern in Schuss gehalten und auch zu den Kulthandlungen besucht, aber sonst nicht weiter beachtet. Zu abgeschieden und weltfremd sind die hier lebenden Menschen. Das soll jedoch nicht heißen, daß sie g&uumlötterlos sind, nein, sie haben nur ihre eigene Art entwickelt, Boron zu ehren. Die wenigen Abwechslungen für die Dörfler sind das Zusammenstellen der Steuerabgaben und eventuelle Verkündungen des Akîbs. Häufig kennen die Bewohner noch nicht einmal seinen Namen. Hiermit ist eigentlich alles zu Ahet Apet’Kem gesagt, es reicht aus um ein Bild entstehen zu lassen und jeden Reisenden, der noch bei Verstand ist, von hier fern zu halten.
Das einzig Positive, was Ahet Apet’Kem vorweisen kann, ist seine Lage, nur etwas unterhalb der Quelle des Flusses Bat'hôr. Dies ermöglicht den Bewohnern Waren über den Fluss nach Chetpet’anch zu schicken. Dies dauert zwar ein paar Tage länger, ist aber einfacher als sich durch den Dschungel zu kämpfen. An Gefährlichkeit kommt der Wasserweg dem Fußweg in etwa gleich.
Die wohl auffälligste Person in diesem Kaff, anders kann man das Dorf wohl kaum beschreiben, ist sicherlich der Schamane Scho’quin. Zu ihm kommen die hier lebenden Tschopukikuhas, wenn sie um ihr Tapam fürchten, Kamaluq um etwas bitten wollen oder um einen gesegneten Namen für ein Neugeborenes zu erfragen. In letzter Zeit suchen auch Siedler häufiger Rat bei ihm, nicht zuletzt wegen seines enormen Wissens um die zahlreichen Dschungelkrankheiten. Wie sich dies auf ihren Glauben auswirkt, werden erst die nächsten Jahre zeigen. Sollte sich dennoch einmal ein Fremder hierher wagen, hängt es von der Reaktion Scho’quins ab, wie er aufgenommen wird. Aus irgendeinem Grunde, welchen wohl noch nicht einmal sein seniler Geist selber versteht, mustert Scho’quin jeden Neuankömmling aufs Tiefste. Er hat dabei sogar keine Hemmungen, den Besitz des "Opfers" zu durchwühlen, ganz gleich ob der Proband etwas einzuwenden hat oder nicht. Auch kommt es häufiger vor, daß Scho’quin wie vom Affen gebissen durch das Dorf rennt und dabei laut und unverständlich schreit. Da er aber immer noch zu den Geister sprechen kann, lassen ihn die Waldmenschen gewähren, von den Siedlern wagt es niemand, sich Scho’quin in den Weg zu stellen. Zu groß ist die Furcht, sich mit den Tschopukikuhas anzulegen.
Was allerdings schon für viele Gerüchte gesorgt hat, ist das friedliche Zusammenleben von Siedlern und Eingeborenen. Niemand kann sich erklären, warum die sonst so gefürchteten Tschopukikuhas hier die Anwesenheit der Siedler tolerieren, ja sich sogar niedergelassen haben. Man kann aber davon ausgehen, daß die Tschopukikuhas selbst irgendein Interesse an dieser Gegend haben, sie würden sich niemals unterwerfen oder einem Vertrag zustimmen. Ob dieses sonderbare Verhalten an der in der Nähe liegenden Quelle des Bat'hôr liegt, und warum die sonst blutrünstigen Tschopukikuhas nicht einfach jeden Siedler umgebracht haben, wird wohl auch weiterhin ein Rätsel bleiben.

 

Landschaften

Der Vulkan Záw

Mergyan Vor etwa 1000 Jahren:
"Nisut Rhonda VIII. erlebte einen gewaltigen Ausbruch des Vulkans Záw, bei dem die "Sonn' nicht ward zu sehen, bis daß der dritte Mond vergangen war. So ward das Reich entleeret von Leben jedweder Art bis hin zum Meere in Nordwest, als des Záw grimm'ge Fluten strömten über das Land."
(aus der Chronik des Káhet Ni Kemi)


11.FBO.4
"Im kem'schen Süden erschüttert der Vulkan Záw nun ebenfalls die Erde des Reiches. Der heftige Ausbruch überzieht die Stadt Peri mit einem dichten Ascheteppich, glühendheiße Lavaströme wälzen sich durch den dichten Dschungel auf die ungeschützte Siedlung zu, und die Luft ist gesättigt mit kochendem Dampf.
Doch die Gebete der Kemi und Geweihten stimmen die Götter milde, und so gebieten sie dem glühenden Strom weniger als eine Meile vor der Stadtmauer Einhalt. Etwa 150 Einwohnerinnen und Einwohner waren bereits aus der Stadt geflüchtet."(aus der Chronik des Káhet Ni Kemi)


Erhaben, ehrwürdig und doch bedrohlich steht er schon seit dem Anbegin der Zeit da, der Vulkan Záw. Bei gutem Wetter bereits von Peri aus zu sehen, gilt er auf der gesamten Syllanischen Halbinsel als Orakel und Spiegel der Laune Borons. Oft schon schon suchten Geweihte, Adlige und andere Priviligerte die Nähe des im äußersten Süden von ganz Aventurien legenden Vulkan, um von Boron Weisagungen, Visionen und Ratschlag zu erfahren. Doch die meiste Zeit über schweigt der Záw.
Der Záw ist jedoch nicht nur ein Orakel, er zeigte in der Vergangenheit schon öfters, daß nicht immer im Sinne des Herrn Boron gehandelt wurde. So vernichtete er vor fast 20 Jahren erst fast Peri. Mittlerweile hat man Peri wieder aufgebaut und Mergyan erlebte durch die fruchtbare Asche des Vulkans einen Landwirtschaftlichen Aufschwung. Es wird vermutet, daß am Fuße des Vulkans große Obsidianvorkommen zu finden sind, dies soll jedoch eine Expedition in nächster Zeit klären. Ebenso hat der neue Akîb eine Reise zum Záw geplant, um Boron zu huldigen und eine Traumreise zu unternehmen.

 

Der See Mesni Sedjet

Hoch oben im Gebirge, nur wenige Meilen nörlich des ehrwürdigen Vulkans Záw, liegt der See Mesni Sedjet. Über ihm liegt ständig eine Dampfwolke. Durch unterirdische vulkanische Aktivität ist das Wasser des Sees stets angenehm warm und lädt zu einem Bad ein. Dies ist auch der Grund, warum rund um den See trotz des Höhe und der Tatsache, daß man sich hier in einem Gebirge befindet, noch Pflanzen wachsen wie sie sonst nur weiter unten in den wärmeren Gefilden zu finden sind. Aufgrund der Wärme und der Nähe zum Vulkan war der See früher entweder ein Heiligtum oder eine Kultstätte der Echsenpriester, welche hier ihre grausigen Rituale durchführten. Das liegt aber fern in der Vergangenheit und ist selbst bei den letzten Achaz, welche noch in der Tá'akîb leben in Vergessenheit geraten. Jedoch kann man - wenn man lange genug sucht - auch heute noch mit ein wenig Glück ein goldenes Schmuckstück und seltener einen Edelstein finden. Dies ist auch der Grund, warum sich nach hier oben des öfteren noch abenteuerlustige Gesellen trauen auch wenn sich das Gerücht hält, daß die Geister von ehemaligen Hohepriestern hier Wache halten.
Ebenso finden sich hier außergewöhnlich viele Schlangen und Echsenwesen..., wahrscheinlich ein Zeichen Für eine Kultstätte, und ein Hinweis darauf, daß hier die Götter H'Szint und Zsahh verehrt wurden. Für die Verehrung der Großen Mutter scheint die üppige Vegetation zu stehen. In neuerer Zeit wird der See wohl wieder häufiger besucht werden, da er eine exzellente Wasserquelle für einen Schrein nahe des Vulkans und eine eventuelle Obsidianmine am Vulkan ist. Interessanterweise wurde der See von keinem der zahlreichen Vulkanausbrüchen je in Mitleidenschaft gezogen. Dies läßt darauf schließen, daß entweder der gelobte Herr und seine Kinder ein Interesse am See haben oder hier mächtige und sehr alte Schutzzauber der Priester ihr Werk tun.

 

Der See Mes'hesá

Klar und rein liegt er da, der See Mes'hesá... hier, an der Grenze von Wald und Fels, bietet sich dem Betrachter ein bezauberndes Bild von der Schönheit zweier Welten: der Dschungel mit all seinem Leben, seiner Pracht an Blumen, Sträuchern, zahllosen kleinen Tieren und Insekten... auf der anderen Seite des Sees erheben sich die Ausläufer des Gebirges welches den See mit stets klarem und kalten Wasser versorgt. Es wird vermutet, daß der See und der Fluß Bat'hôr aus der selben unterirdische Quelle gespeist werden, auch wenn es ebenso viele Stimmen gibt die behaupten, daß dies nicht sein kann aufgrund der Entfernung, aber jeder, der den See besucht, wird keinen Gedanken an solche Dinge verschwenden. Er wird sprachlos sein aufgrund der Tatsache, daß innerhalb des gefährlichen, ständig von Leben erfülltem und leider zu oft auch tödlichem Dschungel solch ein Ort der Ruhe, des Friedens, der Schönheit und der Stille zu finden ist. ein wahrhaft heiliger Ort, dem Herrn und seinen Kindern wohlgefällig.
Alte Legenden sprechen davon, daß die ersten Menschlichen Wesen in diesen Gefilden aufgrund des kalten Wassers und des damit auch ein wenig kälterem Klimas vor den damaligen Echsenherrschern versteckten. Als die Macht der Echsen abnahm, wurde der Ort regelmäßig von den Clans der Moha auf ihren Wanderungen durch den Dschungel besucht und wurde von ihnen auch schon als etwas Besonderes angesehen: als ein Ort, an dem sich die Clans und Sippen trafen, um ihre Streitigkeiten friedlich beizulegen, um Verabredungen zu treffen oder um gemeinsame Kriegszüge zu arrangieren. In der Zeit der Siedler und ihren Erkundungen wurde der See als Stützpunkt benutzt um weiter in den Dschungel und das Gebirge vorzudringen. Heute liegt der See wieder einsam und ruhig allein, höchstens mit sehr viel Glück kann man hier auf eine Pilgergruppe aus Mesni Mesu oder Ahet Aped'Kem treffen welche hier dem Herrn huldigen will. Jenes scheint er mit Wohlgefallen aufgefasst zu haben, hausen doch am Gebirgsrand mehrere Pärchen ihm heilige Tiere.

 

Die Flora Mergyans...

Der Dschungel


... ist sicherlich für südliche Verhältnisse nichts Besonderes oder Außergewöhnliches, für den Nordländer, Horasier, Tulamiden, erst recht für das Volk aus dem Norden, die Nivesen, aber sehr wohl unbekannt, ja sogar gefährlich. Für jene, aber auch für alle anderen Interessierten soll hier die Umwelt Mergyans vorgestellt werden.
Das Bild Mergyans wird durch den grünen Dschungel, manche nenne ihn auch die Grüne Hölle, geprägt. Vorherrschend im Dschungel sind natürlich die großen, stämmigen Bäume an welcher jeder sofort denken muss wenn vom Dschungel oder auch Regenwald geredet wird.
Doch eben dieser Dschungel besteht nicht einfach nur aus vielen großen, grünen Bäumen, nein, hier herrscht eine Artenvielfalt wie sie sonst nirgends in vergleichbarer Zahl von Borons Töchtern Tsa und Peraine geschaffen wurde.
Der Dschungel wird von den Gelehrten und Forschern grob in drei Stockwerke eingeteilt. Fangen wir mit dem Unterstem an, jenes Stockwerk welches ein Wanderer, Reisender, Abenteurer, Händler, Glückjäger oder Schatzsucher durchqueren auf ihren sonstwie begründeten Reisen. Der Boden ist meist von kleineren Pflanzen bevölkert, vielerlei Arten von Blumen, Früchten erfreuen das Auge wie den Magen der hier lebenden Tiere gleichermaßen.
An jenen Stellen an denen keine Pflanzen den Weg versperren befindet sich entweder ein Wildwechsel oder brauer Schlamm welcher einen unpassierbaren Weg für Menschen darstellt. Für die Echsenmenschen, sich selbst Achaz nennend, sind solche sumpfigen Gebiete allerdings häufig Lebensraum. Viele Obstbäume wachsen hier, vor allem Kakaopflanzen und Perainapfel dürften auch dem Laien ein Begriff sein.

 

Das zweite Stockwerk, auch "Säulen der lebendigen Halle" genannt, wird von Mohagoni-, Ebenholz- und Brettwurzelbäumen beherrscht. Jene Hölzer, besonders das in den Ländern des Mittelreiches, Horasiates, aber auch schon im Kalifat teure und begehrte Mohagoni, sind hier so zahlreich das sie als normales Baumaterial verwendet werden.
Die Bäume bilden ein dichtes Blätterdach so das es auch zur vollen Praiosstund nur wenige Sonnenstrahlen es bis zum Boden des Dschungels schaffen. Hier herrscht ein regelrechter Kampf um das kostbare Lebenslicht und Lebensraum. Wunderschöne Orchideen wechseln mit taudicken Lianen und Schlingpflanzen, unendliche Insekten und Tiere sind hier heimisch.

 

"Es gibt zu Hause im Norden eine lustige kleine Geschichte zu den Mohagonibäumen. Sie besagt das Mohagonibäume überall dort wachsen wo Zwerge ihre Gold verlieren. Wenn ich mir nun diese Wälder hier anschaue mit ihren Unmengen von Mohagonibäumen müsste unter dem Dschungel ein Vermögen liegen, welches ausreiche würde um das gesamte Horasiat aufzukaufen. Für mehr als eine Geschichte halte ich dies also nicht."- Bastan Munter, Handelsreisender aus Grangor

 

Die Mohagoni- und Ebenholzbäume werden in der Regel zwishen 30 bis vierzig Schritt groß. Diese "Halle" bietet vielen Tier- und Pflanzenarten einen sicheren und reichhaltigen Lebensraum. Der Ebenholzbaum, Heiliger Baum des Boron, wird auch zur Gewinnung von Weihrauch in Form des gelben Harzes verwendet.
Das dritte und letzte Stockwerk, hoch erhaben über allem anderem, die Krone oder auch das Dach des Dschungels wird durch die zum Teil sechsig, siebzig Schritt hohen Elefantenbäume, Drachenflügelbäume und Alveranspfeilern gebildet.
Auch diese Krone ist voller Leben und Tsa schafft jeden Tag aufs neue ein Heer an Insekten welches durch die Blätter fliegt, krabbelt, kreucht und fleucht.
Voneinander trennen kann man die Kronen nicht, so verwachsen sind die Bäume. Äste, Blätter, Luftwurzeln, Moos, Früchte und Schmarotzerpflanzen sind so bunt vermischt das man denken könnte das all das zu einem einzigem, großen Baum gehört und nicht aus einer Vielzahl derer vesteht. Das dichte Blattwerk des Urwaldes ist es auch welcher nur selten einmal direktes Sonnenlicht auf den Boden fallen lässt.
Dies soll nun nicht heißen das es im Dschungel immer dunkel wäre, nein, aber die heiße, brennende Sonne kommt einfach nicht durch die dichten Kronen hindurch und es ist jeden Tag aufs neue für die Pflanzen und Bäume ein Kampf um jedes bischen des für sie so lebenswichtigen Sonnenlichtes.
(Quelle: "Al'Anfa und der tiefe Süden")


Das kurze Korn des Lebens - Reis in Mergyan


Wer einmal durch Mergyan zieht, kommt nicht umhin zu sehen, worin einer der wahren Schätze Mergyans liegt. Nicht in teuren Erzen, nicht in schönem, elegantem Kunsthandwerk, nicht in einzigartigen Landschaften. Nein, der Reis ist der größte Schatz Mergyans.
Niemand muss hier hungern, niemand muss fürchten, am nächsten Tag keine gefüllte Schüssel zu haben. In der Tá'akîb wird soviel Reis angepflanzt, daß genug für alle da ist, und ein guter Teil von den Mengen, welche produziert werden, wandern, nachdem die mergyaner Vorratslager gefüllt wurden, in den Export oder werden von der Kirche in anderen Lehen verteilt. Erwähnenswert sind hier zum Beispiel die wackeren Soldaten und Soldatinnen in Yleha, welche vor einiger Zeit wieder einen Hilfskonvoi aus dem gesamten Reich erhalten haben und dabei auch Reis aus Mergyan seine Verwendung als Spende gefunden hat.
Die zum Teil sumpfigen Gebiete der Tá'akîb bieten sich fast geradezu an für den Anbau von Reis. Doch es ist gar nicht immer so leicht. Ab und an kommt irgendein Tier aus dem Dschungel auf die Reisfelder und verschreckt die Bauern oder greift sie gar an. Wenn soetwas passiert, heißt es entweder warten bis das Tier freiwillig wieder den Weg räumt oder sich ein paar mutige Bauern versammeln um mit Stöcken oder anderen improvisierten Waffen den Störenfried zu vertreiben.
Der hier angebaute Reis hat einen im Verlgeich zu anderen Sorten leicht würzig-nussigen Geschmack, was ihn zu etwas besonderem macht. Woran diese leichte Geschmacksvariation allerdings liegt, ist nicht bekannt. Ob es nun eine eigene Unterart des herkömmlichen Reis ist, oder an der Beschaffenheit des Bodens liegt, vermag keiner zu sagen. Aber, um ehrlich zu sein, den normalen Bauern wird dies auch nie wirklich interessieren. Für ihn ist wichtig, daß er tagtäglich seinen Dienst an Boron tut wie es ihm aufgetragen, daß er eine glückliche Familie und volle Schüsseln hat.
Um wieder auf die Kirche zu kommen... die Kirche ist in Mergyan die größte Plantagenbesitzerin und verfügt damit auch über die meisten Reisanbaugebiete. Zwar gibt es noch eine Handvoll anderer Landbesitzer und Landbesitzerinnen welche Reis anbauen, aber sozusagen das "Monopol" auf Reis aus Mergyan besitzt die Kirche.
Obwohl in vielen Gegenden des Landes zweimal, manchmal auch dreimal im Jahr geerntet werden kann, beginnt die Reisanbauzeit im Ingerimmmond mit der Zeremonie des Pflügens, einem uralten kemschen Ritual, welches nun, nachdem das Land wieder frei von Besatzern ist, vom jeweiligem Akîb abgehalten wird. Bei diesem Ritual wird symbolisch gepflügt und einige Reiskörner werden ausgestreut, woraus sich dann eine Vorhersage über die kommenden Regenfälle und Ernten ergibt. Normalerweise wird der Schlamm zweimal gepflügt, um das Feld für die Aussaat vorzubereiten. Der Wasserbüffel ist dazu das übliche Arbeitstier. Die kleinen Felder und die kleinen Geldkatzen der Bauern und Bäuerinnen erlauben aber manchmal nicht einmal das.
Bald darauf beginnt die harte Zeit des Pflügens. In den meisten Dörfern werden die Felder von allen Dorfbewohnern und Dorfbeohnerinnen gemeinsam bestellt. Diese Arbeit ist normalerweise bei Beginn der Regenzeit Ende Mai beendet. Die Felder werden durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem überflutet und die Setzlinge von Hand gepflanzt. Dabei wird der Reis sehr dicht aber nur auf einer kleinen Fläche ausgesät. Das vermindert Verluste durch Schneckenfraß an den ausgesähten Körnern. Auch bei dieser Arbeit helfen alle mit. Kurz darauf beginnen die Regenfälle und die nächsten drei Monde haben die Reisbauern relativ wenig zu tun. Sie müssen allerdings immer darauf achten, daß die Felder einen bestimmten Wasserpegel aufweisen, und sie müssen die Felder vor Vogelfraß und Schädlingen schützen. Das Wasser darf dabei aber nicht stehen sondern muss leicht fliessen, damit wird der Entwicklung einer Mückenplage vorgebeugt.
Ende Boron bzw. Anfang Hesinde sind die Felder des Nordens und der Zentralebene reif zum Ernten. Wieder strömen alle Dorfbewohner und -bewohnerinnen auf die Felder, wo vom frühen Morgen bis zum Einbruch der Dunkelheit der Reis mit Sicheln geschnitten wird. Nur eine kurze Mittagspause unterbricht die Arbeit. Der geschnittene Reis wird auf den Feldern ausgebreitet und einige Tage zum Trocknen liegengelassen. Dann wird der Reis gebündelt und nach Hause gebracht, wo er gedroschen und durch Hochwerfen die Spreu vom Korn getrennt wird. Diese Arbeit ist bis Firun geschafft, im Süden dauert es etwas länger, da es hier zwei Regenzeiten gibt.
Dieser Zyklus hat schon seit jeher das Leben der Menschen hier in Mergyan bestimmt, und so ist es auch heute noch.

 

(Meisterinfos: Der Reis welcher in Mergyan angebaut wird ist nicht mit unserem Reis wie wir ihn kennen zu vergleichen. Nicht die ein paar Milimeter großen, weißen Körnchen sondern eher kleine, dünne braune machen hier den Reis aus. Wir kennen zwar heute nur den "Uncle Ben´s Reis", doch wahrer Naturreis sieht so doch eher selten aus. Bei Naturreis wird die ungeniessbare Aussenhaut entfernt. Das Reiskorn selbst ist aber noch mit einer bräunlichen Silberhaut umschlossen. Die Silberhaut ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Eiweiß und Fett. Beim weißen Reiskorn wie wir es kennen ist mit mit Hilfe von Schleif- und Poliermaschinen das Silberhäutchen am Reiskorn entfernt.)


Die Achaz in Mergyan

Die Achaz, oder auch Echsenmenschen genannt, haben nach den bisherigen Erkenntnissen eine lange Geschichte in Mergyan. Viel ist zwar nicht bekannt über die Umtriebe des ehemals großen Echsenreiches, doch man kann davon ausgehen daß hier, am tiefsten Südzipfel des Kontinentes, zumindest ein Aussenposten existierte. Die Achaz und auch die anderen Herrscherrassen fühlten sich als oberste Herren, Menschen waren nichts als Sklaven für sie. Arbeitssklaven, Opfersklaven oder für die Jagd, dies spielte keine Rolle.
Heute ist nicht genau bekannt, wieviele dieser für uns befremdlichen Wesen noch in Mergyan leben, es wird eine Zahl von 5 angenommen. Es könnten aber genausogut weniger, aber auch viel mehr sein. Früher lebten viel mehr von ihnen hier, doch diese Zeiten sind vorbei. So wie auf dem gesamten Kontinent sind auch die Mergyaner Achaz am Aussterben. Die Zeiten der großen Echsenreiche sind ein für alle mal vorbei.
Da aber noch weite Teile Mergyans, besonders in den Bergen und im tiefen Dschungel unentdeckt sind, könnten sich noch weit größere Achazpopulationen, vielleicht noch ein ganzes Dorf, dort aufhalten. Vielleicht leben sie noch in einer der alten Tempelstädte.
Vor ein paar Jahren liess sich einer der Achaz in Set´Herit`Kem blicken, was er wollte, ist nicht bekannt, er ist bereits nach kurzer Zeit wieder zurück in den Dschungel gegangen. Er wird wohl wieder zu den anderen gegangen sein. Sonst kommen die verbleibenden Achaz nie in die menschlichen Siedlungen, vielleicht haben sie Angst um ihr Leben, vielleicht verabscheuen sie es auch, daß die ehemaligen Sklaven nun tonangebend sind. Dies können wohl nur die Achaz selbst beantworten.
Ob sie noch in einer alten Tempelstadt leben ist nicht bekannt, es ist noch nicht einmal bekannt, ob es hier in Mergyan früher einmal Heiligtümer, Tempel und Städte der Achaz gegeben hat. Wenn sie existierten, sind sie sicherlich mittlerweile vom Dschungel verschlungen und wieder in Sumus Leib eingegangen.
Gerüchten zufolge soll der Vulkan Záw früher ein Heiligtum der Achaz gewesen sein. Sie vereehrten hier den Todesgott Visar, einige kem´sche Geweihte vermuten in Visar den Gott Boron. Ob dies stimmt? Nun, es gibt wohl ebensoviele Stimmen dafür wie dagegen.
Ebenso wird gemunkelt, daß der See nördlich des Vulkans eine Kultstätte der Echsen gewesen sei. Tatsache ist, daß hier auffällig viele Schlangen und Eidechsen leben. Ob dies aber nun wirklich auf die Echsenmenschen oder auf die beiden göttlichen Schwestern Hesinde und Tsa zurückzuführen ist kann wohl kein Mensch sagen.
Zur Zeit der Echsenreiche mussten die Menschen hier in Furcht und Angst leben, jeden Tag war die Gefahr groß, von den Echsen aufgegriffen zu werden und als Sklaven das restliche Leben zu fristen. Einzig Nachts konnten die wenigen Menschen etwas furchtloser aus ihren Verstecken kommen. Der See MesHesa bot ihnen dabei ein gutes Versteck. Der See wird durch eine kühle Quelle aus den Bergen gespeist, dadurch ist es um den See herum für die Echsen zu kalt gewesen. Nachdem die Herrschaft der Echsen zusammenbrach konnten auch die Menschen, besser die Tschopukikuhas, die Achaz endgültig zurückschlagen.
Sie errichteten große Tabus östlich des Bat´hor und drängten so die Achaz auf ein relativ kleines Gebiet zurück. Manche dieser Tabus sind auch heute noch aktiv und werden auch weiterhin von den Schamanen der Tschopukikuhas aufrechterhalten. Die Tschopukikuhas bekämpfen die Achaz mit aller Vehemenz, noch stärker als sich versuchen, die weißen Siedler aus dem Land Kamaluqa zu vertreiben.
Das führt dazu, daß leider nicht viel, um genau zu sein eigentlich nichts, über die alte Kultur der Echsen bekannt ist. Es gibt keinen Austausch mit ihnen, ihre Zeugnisse, so sie einmal existiert haben sind durch die Zeit und den Dschungel zerstört, manches ist vielleicht auch bei eines früherem Ausbruch des Vulkanes verloren gegangen. Da die Achaz auch sehr zurückgezogen leben, kann wohl nicht davon ausgegangen werden, irgendwann mehr über sie zu erfahren, bis auch die heutigen Achaz nicht mehr als ein paar Erinnerungen sind.

 

Die Eingeborenen Mergyans

Lange bevor die "weißen" Siedler die Syllanische Halbinsel betraten, aber doch deutlich nach den Achaz waren die Mitglieder des Stammes der Tschopukikuhas die einzigen intelligenten Lebewesen hier. In ihrer Anfangszeit wurden sie von den Achaz gejagt, getötet, als Sklaven missbraucht, doch nachdem das große Echsenreich zusammenbrach, gelang es den Eingeborenen sich zu organisieren und gegen die einstigen Unterdrücker zu kämpfen.
Aus dieser Zeit stammen noch die alten Tabus welche von den Schamanen gewirkt wurden um die Gebiete der Achaz von denen der Menschen zu trennen. Nur so konnten die Tschopus sich überhaut weiter entwickeln, eine eigene Kultur aufbauen. Auch heute noch existiert diese Feindseligkeit gegenüber den Achaz, und wenn die Krieger des Stammes einen der Echsenmenschen ausfindig machen, werden sie nicht eher ruhen bis sie ich gefangen und getötet haben.
Es leben schätzungsweise 100 der Ureinwohner in Mergyan. Sie sind in drei Familien aufgeteilt und treffen sich nur zu besonderen Anlässen. Sonst ziehen sie wie ihre Vorfahren noch genauso nomadisch durch den Dschungel, ganz so wie es Kamaluq sie gelehrt hat. Einzige Ausnahme bildet hier die Familie, welche sich in Ahet Apet´kem niedergelassen hat, beziehungsweise den Ort bewacht und vereinzelt aus Verbindungen von Siedlern und Agadyr hervorgegangene Nachfahren, welche in den nördlichen Siedlungen leben.
Die Quelle des Bat´hôr ist den Agadyr, so heißt die hier ansässige Sippe, heilig, hier war einer der Orte an denen sich zur Zeit der alten Echsen die Menschen verstecken konnten. Ebenso am See Mes´Hesa, doch dieser ist ihnen nicht heilig. Man kann also annehmen, daß irgendwann das kühle Versteck der Quelle, denn der Bat´hôr scheint tatsächlich einer kühlen aus den Bergen kommenden Quelle zu entspringen, einer besonderen Gruppe von Eingeborenen damals das Leben rettete oder zu einem großen Sieg über die Echsen verhalf.
Die drei Schamanen und ihre jeweiligen Zöglinge halten auch heute noch die wichtigsten Tabus aufrecht. Sicher weniger weil noch Gefahr von den Achaz ausgehen könnte, sondern vielmehr aus Tradition. Andererseits, wer kann schon sagen was noch so alles im Dschungel seit ewigen Zeiten schlummert und nur darauf wartet geweckt zu werden...
Das Wissen an die alten Zeiten wird immer noch frisch gehalten, die drei Schamanen, in jeder Familie einer, geben es immer an ihre Nachfahren weiter und erzählen die alten Geschichten als Lehren an die jüngsten weiter.
Einen Tschopukikuha kann selbst ein Siedler leicht von einem anderem Eingeborenen untscheiden. Sie fallen auf durch ihre sehr dunkle, ja fast schwarze Haut. Sie reiben sich regelmässig mit Kakaobutter ein, denn alte Legenden sagen, daß nur Dunkelhäutige eines Tapams würdig sind. Auch sind sie meist größer. Ihre Haare tragen sie in der Regel in drei Scheitelbürsten geschnitten, doch es gibt auch Ausnahmen. Wegen ihrer dunklen Haut und ihrer Körpergröße kann es schonmal vorkommen, daß allzu naive Siedler beim Anblick eines Tschopukikuhas denken, sie hätten einen Schwarzoger gesehen.
Dies und das Gerücht des rituellen Kannibalismus haben viele grausige Geschichten entstehen lassen, und es ist sehr schwer zu sagen was davon der Wahrheit entspricht und was pure Fantasie ist. Ebenfalls ist nicht gesichert, ob es nur auf rituellen Kannibalismus beschränkt oder "echter" Kannibalismus bei den Tschopukikuhas praktiziert wird.

 

Gerüchte und Legenden

"Es gibt viele Gerüchte in der Tá'akîb Mergyan, einige sollen hier nun aufgezählt werden um dem fremden Reisenden es zu ermöglichen sich ein Bilde von diesem Land zu machen. Dazu bin ich von Firun bis Praios und von Rahja bis Efferd gewandert und kann euch nun mit voller Stolz dieses Büchlein überreichen."
- Ysabeau Âk-de Szézàr

 

Als ich in Sendjet Hesa war, kam mir folgende Geschichte zu Ohren:
"In den Bergen, da gibt es viele Edelsteine. Wer einen Teil davon findet, der ist reich und seine Kindeskinder immer noch."
Diese Geschichte scheint weit verbreitet zu sein, ich habe sie auch in Yweni Semjet, Mesni Mesu und Peri gehört. Ob etwas wahres daran ist, ich vermag es nicht zu sagen, jedoch kennt man in den kleinen Dörfern folgendes:
"Die alten Echsen, die haben gehortet wie´s Phex gefallen würd. Edelsteine und Gold haben die in den Bergen versteckt, soviel das die Götter zornig worden. Da sprachen die Götter einen Bann über sie und sie gerieten in Vergessenheit."
Entweder kursiert diese Geschichte schon lange in Mergyan oder es ist wirklich etwas wahres daran.
In ganz, Mergyan, in jedem Dorf weiß jeder gerne zu berichten:
"Boron selbst spricht aus dem Záw." Jeder der es sagt, sagt dies mit Stolz. Und wie wir wissen entspricht dies auch der Wahrheit.
Als ich bei einer lieben Familie in Sendjet Hesa übernachtete, erzählten sie mir eine sehr seltsame Geschichte.
"Vor langer Zeit, als die Piraten noch vollends über die Meere herrschten, gab es einen der ganz listig war. Er schaffte es einen riesigen Schatz zu erbeuten. Soviel, das er ihn gar nicht mehr an einem Ort verstecken konnte. So musste Käpt´n Brabak, der Name dieses Piraten, an vielen vielen Orten Teile seines Schatzes verstecken. Ein Teil liegt hier in Mergyan, direkt an der Küste."
Ich muss zugeben, ich habe diese Geschichte nur von dieser Familie gehört und sie erscheint mir auch sehr unglaubwürdig. Als ich allerdings wieder zurück war, habe ich ein paar Nachforschungen angestellt. Diesen Kapitän Brabak gab es wirklich, auch wenn seine Zeit schon lange vorbei ist. Er muss zur Zeit der Priesterkaiser gelebt haben. Sein wahrer Name lautet Brabacciano und er hat den Aufzeichnungen zufolge wohl fast 70 Jahre lang Städte und Schiffe hier im Süden in Angst und Schrecken versetzt. Sein Ende kam dann durch die Priesterkaiser welche ihn in eine Falle lockten und zwei Galeeren darauf ansetzten sein Schiff zu versenken.
Doch nun wieder zu den Gerüchten. In den Siedlungen rund um den Bat'hôr wissen die Alten folgendes zu berichten:
"Beim Vulkan, da ist ein See. Dort treffen sich die Schwestern Hesinde und Tsa höchstselbst."
Eine sehr fantastische Geschichte, man könnte gewisse Anzeichen dafür deuten. Wie wir wissen leben am See Mesni Sedjet viele Schlangen und Echsen. Doch ob dies auf die Göttinnen hindeutet ist nicht sicher. Denn in den selben Siedlungen hört man von anderen Alten das:
"...Dort oben noch ein paar der Echsenherrscher leben zusammen mit ihrem Gefolge und die Schlangen und Echsen sind ihre Brut..."
Geschichten wie ich sie nur im Süden von Mergyan gehört habe, waren:
"Im Norden Schwarzoger hausen." und "Im Norden spukt es, da gehen Menschenfresser um."
Wahrscheinlich ist das auf die Agadyr zurückzuführen. Um jene kreisen auch ständig die Gerüchte das sie Menschenfresser seien. Und vergleichbar groß und dunkelhäutig sind sie auch.

 

Allgemein kann man sagen das die Mergyaner ein sehr ruhiges Völkchen sind denen ihre Ruhe sehr wichtig ist. Man verrichtet seine Arbeit wie es sich gehört, geht beten und dankt Boron. In Peri ist dies etwas weniger stark ausgeprägt, dafür in den Siedlungen mitten im Dschungel umso stärker.
Die Sommersonnenwende wird hier etwas anders gefeiert. Es wird zwar auch der Jahresbeginn gefeiert und dabei den Göttern für ein weiteres Jahr gedankt, die offizielle Bestätigung der Nisut tritt in Mergyan jedoch in den Hintergrund. Der Mergyaner denkt: "Die Nisut ist die Nisut, die müssen wir nicht extra bestätigen." Und so hält er es auch, den offiziellen Teil überlässt er den Hohen Herrn.
Der Tag des Wassers wird natürlich auch in Mergyan sehr stark gefeiert. Schliesslich sind die Bauern sehr stark darauf angewiesen das Efferd ihnen die Regenzeit nicht zu stark macht und ihnen nur guten Regen schickt.
Eher weniger wird das Inselfest beachtet. Es ist zwar bekannt, aber für den einfachen Bauern eher uninteressant. Ihm fehlt der richtige Bezug dazu.
Am Ende der Regenzeit wird Perän´na´tâl gefeiert. Die Feiernden erhoffen sich hiervon eine gute Ernte für das kommende Jahr. Es ist in gewisser Weise mit dem Saatfest identisch.
Die Freiheitstage, das Totenfest, der Tag des Schlafes, der Tag der Erneuerung, Unabhängigkeitstag, Geburt der Nisut, Ter´kem-Tag und die Krönungsfeiern werden hier genauso gefeiert wie im restlichen Reich.
Vor den Tagen des Namenlosen schließlich versucht jede Familie so viele Vorräte wie möglich heranzuschaffen um während der unheiligen Zeit nicht unnötig vor die Türe zu müssen.

 

Etwas eigenartiges ist mir dann noch beim Hausbau aufgefallen. Ein gar seltsamer Brauch. Wenn es Haus gebaut werden soll, wird erst die Grundfläche entsprechend hergerichtet. Danach wird einen Tag und eine Nacht gewartet. Wenn sich danach keine S

chlange auf dem Grundstück eingefunden hat, gilt dies als gutes Zeichen und der Bau kann beginnen.

"Dies waren nur ein paar der ersten Dinge. Ich werde meine Reise noch weiterführen und weiter über die Bräuche der Mergyaner berichten.
Bis dahin kann ich euch nur das wenige geben, aber so wahr mir Boron helfe, ich werde mehr schreiben."
- Ysabeau Âk-de Szézàr