Quenadya Adilyai Mezkarai

Marschallin der Schwarzen Armee, Sahet Ni H'Anyârco, Leiterin Ihrer Majestät Kemiköniglich Ylehischer Akademie für Strategie und Taktik

"Als Tochter einer lebenden Legende hat man es nicht einfach, sich einen eigen Namen zu machen, doch gelang genau dies, durch Mut und Tapferkeit, Kampfeswillen und unbedingter Standhaftigkeit, der heutigen Leiterin der ersten Militärakademie des Kemireiches zu H'Anyârco in Ylehen. Den Schatten ihres Vaters, des Rabenabtes und Conseilarius' Boromil Demereo Alravia Mithravion Mezkarai, hat sie unlängst verlassen; einen eigenen, wohlklingenden Namen hat sie sich schon vor langen Jahren erworben, als sie im Unabhängigkeitskrieg Kemis an der Seite vieler anderer Helden jener Tage den Schlachten Zentralbrabaks, der Eroberung H'Rabaals, an der Seite der Oberkommandierenden in der Khom, und ungezählten anderen glorreichen Gefechten mit den Besatzern beiwohnte - nicht zuletzt auf den Feldern von Khefu aber, zeigte sich das Blut der alten Mecharai, die schon in Surans Krieg wider Bosparan stritten und ihre Heimat verteidigten. Mit dem Mut der Leuin, der Besonnenheit der Schlange und auf den leisen Schwingen des Rabens brachte Quenadya Adilyai Mezkarai den vielfachen Tod zu ihren Feinden und wirkte bedeutsam bei der Befreiung der Hauptstadt mit. Doch zahlreiche Narben auf ihrem ebenmäßigen, gestählten Körper zeigen noch heute, daß auch sie in den vielen gefochtenen Schlachten Blut gelassen hat. So ziert denn auch eine schmale, kurze Narbe die rechte Hälfte des sonnengebrauten Antlitzes seit der Schlacht bei Manesh, bei der sie nur um Haaresbreite der gezielte Säbelstreich eines Novadi-Kriegers nicht den Kopf kostete...
In den ersten Jahren nach dem Unabhängigkeitskrieg beständig mit einem, bisweilen sogar zwei Bannern auf der Jagd nach den letzten al'anfanischen Söldnerneinheiten, versteckten Kollaborateursnestern und Plünderern im Reich gewesen, wurde die damalige Hauptfrau an der Seite der Oberkommandierenden zunächst nach Almada gesendet, um im Kampf gegen den Usurpator Answin zu streiten. Heimgekehrt nach Kemi fiel Quenadya Adilyai die Aufgabe zu, im Stab der Oberkommandierenden zu dienen - mit der Aufgabe, die Truppen des Reiches zu inspizieren und bei den gelegentlichen größeren Kampfeinsätzen ein kleineres Kommando zu übernehmen; zuletzt geschehen bei dem Sturm auf Ujak.


Mit der Unterstellung der ersten und bis dato einzigen Militärakademie des Reiches, der Akademie von H'Anyârco, die auch den Marschallsstab der Milizen beherbergt, und der damit verbundenen Tásahet H'Anyârco wurde der erprobten Veteranin ein Teil der schweren Verantwortung für die Zukunft der Schwarzen Armee in die fähigen Hände gelegt. Unnötig zu sagen, daß die in sie gesetzten Erwartungen bisher immer von ihr erfüllt wurden...
Vielleicht wird ihr gar eines Tages gar ein eigenes Kapitel in dieser Chronik gewidmet werden... oder einer ihrer drei Töchter und drei Söhne... oder ihrem tapferen Manne, dem Ritter Marbert von Bärngrimmen, Edler zu Moosgrund und Hauptmann der Kaiserlichen Armee, einem Veteranen von Oger- und Silkwiesenschlacht, Orkensturm und Aufstand der Reichsbarone wider Answin, der noch in den Weiten Albernias stritt, um die verderbte Isora zu vertreiben und sich schließlich zur Ruhe setzte in Kemi, fern seiner Heimat Weiden... nur, um Jahr und Tag später bereits wieder zu den Waffen gerufen zu werden - zum Kampfe gegen Borbarad; einem Kampfe, dem er stolz bewohnte und schließlich darinnen den Tod fand, während Frau und Kinder in Kemi vergeblich seiner Rückkehr harrten.


Doch obschon beständig umgeben von Blut und Tod, von Leid und Sterben hat die feinsinnige Aristokratin sich ihre beständig gute Laune, ihre Offenheit und Neugier ebenso bewahrt wie ihre gute Erziehung; der Malerei ist sie zugetan und von beachtlicher Kunstfertigkeit sind ihre Werke ebenso wie ihr Verständnis von der geheimnisvollen Welt der Al'Gebra und der Derometrie, in die sie gerne eintaucht und aus der das 'Mezkarai'sche Paradoxon' unter den Eingeweihten von Bekanntheit und Interesse ist..."
(Auszug aus der 'ewigen' Familienchronik der Familie Mezkarai)