Razmin ibn Melahath

Akîb Ni Tâyab

Razmin wurde 4 v. Hal als unehelicher Sohn einer Sklavin, Delilah, und ihrem Herren Melahath auf einem Anwesen bei Al`Anfa geboren. Als Razmin 5 Sommer zählte, versuchte seine Mutter mit ihm zu fliehen, damit wenigstens er ein Leben in Freiheit genießen konnte. Sie entkamen sogar, gefolgt von den Männern Melahaths schafften sie es in die Innenstadt Al`Anfas zu gelangen. Dort jedoch verlor Delilah im Gedränge ihren Sohn und wurde bei der Suche nach ihm von Melahaths Männern gefunden. Noch am selben Tag wurde sie auf dessen Anwesen hingerichtet.
Razmin, der verloren und allein herumirrte, wusste zunächst nicht was er tun sollte. Doch schon bald fing er an zu klauen, damit er überleben konnte. Er entwickelte sich vom kleinen Jungen, der Obst auf dem Bazar klaute, zu einem richtigen Dieb. Die Jahre vergingen und Razmin wurde immer besser beim Stehlen. Er konnte sich lautlos durch die ganze Stadt bewegen und ohne gesehen zu werden von einem Schatten in den anderen huschen. Er war sehr flink und seine Sinne gewöhnten sich an das nächtliche Werk des Diebes, sie wurden sogar besser. So raubte er viele reiche Männer aus und wurde er entdeckt, tötete er die Person skrupellos. Razmin scheute sich auch nicht jemanden von hinten zu erstechen um an seine Beute zu gelangen. Immer auf sich allein gestellt kämpfte er sich durch sein Leben.
Eines Tages dann wurde er beim Stehlen erwischt und musste diesmal aus der Stadt fliehen. Er floh weiter in den Süden, wo gerade der zweite Unabhängigkeitskrieg im vollen Gange war. Auch hier hielt er sich durch das Handwerk der Diebe am Leben. Bei der Belagerung H`Rabaals 13 S.G. durch die kem´schen Widerstandskämpfer versuchte er einem schlafenden Soldaten den Geldbeutel zu stehlen und wurde dabei erwischt. Eigentlich sollte er bestraft werden, doch er bot den Widerstandskämpfern seinen Dienst an, um seine Freiheit und sein Leben zu bewahren. Nach kurzer Überlegungszeit beschloß der echsische Marsachall Zar, Razmin eine Chance zu geben. Razmin kannte einen Geheimgang zur echsichen Tempelpyramide, die er schon einige Male besucht hatte, um brabakischen Söldlingen - die das Bauwerk als Garnison benutzten - das Geld aus der Tasche zu ziehen. Er wußte, daß die Pyramide durch die Notwendigkeit der Brabaki, die Palisaden zu halten, nur von einem einzigen Mann bewacht wurde, und er bot an, diesen Hauptmann still und leise zu töten, so daß ein Trupp Kemis die Pyramide ohne Aufmerksamkeit zu erregen, besetzen könnten. Die Widerstandskämpfer lachten zuerst. Doch dann willigten sie ein, denn würde er sterben, hätte er seine Strafe bekommen und würde er den Hauptmann töten, so würde er ihnen erheblich helfen.


Razmin ibn Melahath half ihnen auch. Irgendwie schaffte es der 21 Sommer alte Mann in der nächsten Nacht durch den geheimen Gang in die Pyramide einzudringen. Nach kurzer Zeit fand er auch den Mann den er suchte. Razmin schlich sich heran, tötete den schlafenden Hauptmann und konnte die Pyramide verlassen, bevor die Sonne aufging, um die Kemis anschließend in das Bauwerk zu führen. So verhalf auch er den Widerstandskämpfern zum Sieg in H`Rabaal. Ob er nun wirklich den Hauptmann getötet hat ist nicht sicher, aber es ist bekannt, dass die Kemis die Pyramide ohne Gegenwehr und Aufmerksamkeit zu erregen besetzen konnten.
Nach dieser Tat wurde er in die Dienste Marschall Zars aufgenommen und lernte später den heutigen Kanzler und Geheimdienstchef Dio Cardassion de Cavazo kennen. Dieser war der einzige Mann den Razmin einen Freund nannte. Viele Jahre noch erfüllte Razmin Aufgaben für den Kanzler. Doch dann (31 n. Hal) lernte er, der immer einsame Dieb und Geheimagent, eine junge Frau kennen und machte sie zu seiner Gemahlin. Es war Niamina, die Tochter eines Händlers. Nun bat Razmin den Kanzler nach einer nicht so ganz gefährlichen Lebensaufgabe, da er nach so vielen Abenteuern ein ruhiges Leben mit seiner geliebten Niamina verbringen wollte. Daraufhin verhalf ihm der Kanzler Akîb ni Tâyab zu werden, wofür ihm Razmin sehr dankbar ist.


Razmin ibn Melahath ist ein kleiner Mann, der sehr schwach aussieht. Doch seine dunklen Augen, die damals Hass und Furcht zeigten, strahlen nun Freude aus, denn jetzt hat er das Leben, das er sich immer wünschte. Doch sein größtes Glück ist sein größter Schatz Niamina, die er vom ganzen Herzen liebt. Er hat schwarzes Haar und trägt ein Ziegenbärtchen. Er kleidet sich nicht gerne nach neuster Mode, meist trägt er eine einfache Reiterhose und ein Hemd. Doch Niamina lehrt ihn die Sitten und achtet darauf, dass ihr Mann sich, wenn es sein muss, wie ein richtiger Akîb benimmt. Nun genießt er sein Leben, sitzt oft draußen und lauscht dem lieblichen Gesang seiner Frau. Manche sagen, Razmin würde langsam zu einem Schwächling werden, doch man sollte den kleinen Mann nicht unterschätzen, denn er ist immer noch so flink wie damals. Er kann auch heute noch mit seinem Dolch wirksam und ohne Reue zustechen. So lange dies aber nicht nötig ist, unterlässt er es auch, da er so sein endlich friedliches Leben stören würde.