Rodja Yasmine vom Schwarzen Drachen
Akîbet Ni Hápet
Euer Hochwohlgeboren de Cavazo,
Bitte übersendet Ihrer Majestät meinen allerherzlichsten Dank für die Ernennung Hápets zu einer Reichsmark, ich stehe bei Ihr in einer großen Schuld und hoffe, es bei paßender Gelegenheit wieder gutmachen zu können.
Ich bitte mein spätes Melden zu entschuldigen, da in Khorim zur Zeit die Ereignisse sich überschlagen. Der Pirat Akonada Belboha ist wieder aufgetaucht und versucht, sich der Obrigkeit zu widersetzen und sie lächerlich zu machen. Genau wie seine Schwester Arina, eine völlig abgedrehte Rondrageweihte, die sich erziemte, alle Diener und Gläubige aus dem Rondratempel zu entfernen und sich selber als Oberhaupt des Tempels einzusetzen.
Zur gleichen Zeit trafen auf Hápet eine Flotte von acht Ottas ein, mit Flüchtlingen aus dem Bornland, Thorwal und Umgebung. Sie waren vor den Unruhen im Norden geflüchtet und suchten eine neue Heimat, und ich wäre die Letzte, die einen Nordländer wegschicken würde. Die Männer, Frauen und Kinder besaßen nur noch die Kleidung, die sie auf dem Leib trugen ansonsten nichts, viele waren krank und brauchten sofortige Hilfe. Ich schenkte ihnen eine Ecke Land, Zelte und für die Kranken, eine Unterkunft in der Stadt, bis sie wieder auf den Beinan waren.
In den ersten Wochen starben einige Menschen, für die jede Rettung zu spät kam. Von meinem eigenen Geld versorgte ich die Leute mit Nahrung und dem Allernotwendigsten, und meine Freundin Zamoradia wandte ihr ganzes magisches Können auf, um den Leutan zu helfen.
Ich glaube, das bin ich den Leuten schuldig, da ich meine Heimat in der größten Not alleine gelassen habe. Die Leute bedankten sich für die Hilfe und schenkten mir drei der acht Ottas und eine dem Swafnir geweihte Axt. Einige kleine Häuser stehen schon, das größte von ihnen ist dem Swafnir geweiht.
Soweit dazu, und nun zu einer Sache, die Euch sehr interessieren wird: Es gibt auf Hápet auch Leute, die unsere Majestät lieber tot als lebendig sehen würden. Es würden Parolen vernommen wie 'Möge Peri ewig sterben' oder 'Tod dem Kemi-Reich und seine Königin'.
Ich glaube, dies hat etwas mit Akonada zu tun, aber ich kann es nicht beweisen. Er war einmal Herrscher auf Hápet bis ihn Asmodia abgesetzt hat - vielleicht versucht er, wieder an die Macht zu kommen. In der Stadt geht auch ein Garücht um, das mir jemand an den Kragen will. Ich hoffe, ich kann diese ganze Geschichte bald aufklären. Hierbei bitte ich darum, meine zehn Söldlinge als Leibgarde behalten dürfen. Hiermit bitte ich um den Eintritt meinerseits in die Königliche Garde der Schwarzen Armee. Das Angebot des Kommandos auf einem Kriegsschiff ist sehr reizvoll, da es nichts Schöneres gibt als Salzwasser zu schmecken und rauer Wind im Gesicht.
Nun zu Eurer Bitte um ein Gebäude zu Ehren des Herrn Boron. Eure Geistlichkeit wird gebeten, sich eines von den leerstehenden Häusern auszusuchen und mir mitzuteilen, wenn deren Entschluß feststeht.
Was meine Freundin angeht: Sie würde gerne über den Glauben mit Eurer Geistlichkeit reden, vielleicht ließe sich ein Treffen organisieren. Bitte schickt mir auch einige Informationen über die kem'sche Boronskirche, um mir ein Bild von ihr zu machen.
Möge Phex Euch und unsere Königin schützen!
Eure Rodja vom Schwarzen Drachen
Rodja Yasmine vom Schwarzen Drachen führte die Kolonie Hápet zur vollständigen Integration in den kem'schen Reichsverband. Die Thorwalerin ging dabei äußerst bedacht und geschickt vor. Die Akîbet starb im Jahre 19 an der Dämonenpest.