Tá'akîb Semjet Jábet
[Bevölkerung] [Feste und Spiele]
Allgemeines
Regierungssitz: | Wereset |
Einwohner/innen: | 1169 (249 Bürger/innen), mehr als 400 Waldmenschen / ca. ½ Dutzend Achaz |
Ortschaften: | Kolchis, Wereset, Fort Resyt, Sebourg, Henemmet, Norske, Sewas |
Tempel und andere hl. Stätten: | Borontempel in Kolchis, Fort Resyt, Wereset und Henemmet Swafnirtempel in Norske, Efferd und Tsa-Tempel in Henemmet Rastullahschrein in Wereset, Ingerimmschrein in Fort Resyt Efferd- und Phexschrein in Kolchis, Boronsschrein in Sewas |
Garnison: | 21 Ordenskrieger/innen des Hl. Laguan in Fort Resyt 10-15 Ordenskrieger/innen in Sewas provinzweit 18 Stadtgardist/innen |
Landschaftsformen: | Dichter Dschungel, Dämmerrücken, Flusslandschaft im mittleren Bereich Dschungelgebiet mit Loch Grey und Küstendörfer in Alt-Semjet |
Landwirtschaft: | Anbau von Reis, Soja, Mais |
Handelsgüter: | Soja, Mais, Holz, Gewürze (Weiterverkauf), Prisen |
Das beiderseits des Jalob in der Provinz Ordoreum gelegene Territorium Semjet Jábet ging im Jahre 32 S.G. aus der Vereinigung der Territorien Semjet und Jalob Jábet (Provinz Mer'imen) hervor. Das Wort "Semjet" bedeutet in der Sprache der Kemi "Wüste", was schlecht zu dem fast zur Gänze von dichtem Urwald bewachsenen Landstrich passen will, durch den neben dem Jalob-Fluß noch zahlreiche ander Ströme fließen, die die Haupttransportwege des Teritoriums darstellen.
Die Einwohnerinnen und Einwohner Semjet Jábets scharen sich hauptsächlich in den wenigen Dörfern und ernähren sich von Fischfang, Jagd und auch vom Handel.
Das Territorium liegt an dem wunderschönen Fluss Jalob, der das gesamte Land prägt. Im Südwesten des Landes erstreckt sich das Dämmergebirge, in dem auch das Fort Resyt eingebettet ist, mit seinen Gipfeln. Im Nordwesten erheben sich die weitaus imposanteren Hügel der Grünen Berge. Der Norden wird von der weitläufigen Jalobmündug eingenommen. An dieser befindet sich auch das Dorf Wereset. Der größte Teil des Landes besteht aus dichtem Urwald.
Wie man unschwer erkennt, ist insbesondere Alt-Jalob Jábet eine recht unbewohnte Gegend. In den zwei Ansiedlungen dort leben etwa 350 Bewohner und Bewohnerinnen, wobei der größere Teil in Wereset untergebracht ist. Der übrige Teil des Landes wird von den Stämmen der Waldmenschen bewohnt.
Geschichte
Die Geschichte Semjet Jábets wird hauptsächlich durch das heute unscheinbare Fischerdorf Henemmet geprägt, dem man seine grandiose Vergangenheit nicht mehr ansieht. Als Nabuleth und Tyrinth hat die Siedlung die heute Provinz Jalob Jábet maßgeblich geprägt.
Um das Jahr 1700 vor Bosparans Fall trieben die gepanzerten Phalangen des Sultans Bastrabun die schrecklichen Leviatanim auf breiter Front in die südlichen Wälder zurück. Dabei stießen sie im Mündungsdelta eines bis dato namenlosen Flusses auch (später Al-Jalob genannt - „der Träge“) auf eine prächtige Echsenstadt, deren steinerne Riesenbauten einem finsteren Kult um eine dreiköpfige Echse Raum boten. Etwa um das Jahr 1300 v. BF erreichte das alte Kemireich seine bis dato größte Ausdehnung; allein die noch immer große Macht der Ssrkhsechim verhinderte ein Überschreiten des Jalob nordwärts.
Es dauerte noch rund 500 Jahre, bis zur Offensive unter Sultan Amr al-Dhubb, ehe Nabuleth, so der Name der Stadt, endgültig von den Tulamiden genommen und seine grausigen Herrscher, die Ssrkhsechim getötet wurden. Allein die Tempelzikkurat des Magierpriesters wurde nach dessen Tod nur sehr nachlässig durchstöbert, alldieweilen darin zahlreiche tulamidische Soldaten dem Wahnsinn anheim fielen oder spurlos verschwanden. Al-Dhubbs Kriegsherr beschränkte sich darauf, die (bekannten) Eingänge mit Felsen blockieren und mit Schutzzaubern belegen zu lassen. In der folgenden Jahrhunderten war Nabuleth wiederholt Ziel echsischer Überfälle, und nur wenige menschliche Siedler blieben in dem feuchten Gebiet um die Jalobmündung herum. Dies änderte sich erst ab 800 v. BF, nachdem der Emir von Mirham endgültig die Macht des Echsenkönigs von H'Rabaal gebrochen hatte. Je mehr Menschen aber hier siedelten, desto mehr florierte jedoch auch wieder der Kult der dreiköpfigen Echse. Zuerst im Verborgenen, in den Dunklen Zeiten immer offener, wurde der Götze angebetet.
Dies änderte sich auch in der Zeit der selbsternannten Könige von Nabuleth nach dem Syllaner Turmsturz von 548 v. BF nicht. Allein daß Kor (damals auch als Kr'chton verehrt) unter der Soldateska in höherem Ansehen stand und die Stufenpyramiden der Echsen allmählich im Schlamm zu versinken begannen, verhinderte eine größere Ausbreitung des konkurrierenden Kultes. Nach der Besiedlung H'Rabaals durch die Tulamiden entwickelte sich Nabuleth zu einer wichtigen Anlegestelle auf dem Weg ins Landesinnere und erhielt einen Hafen, in dem Waren und Truppen von den Zedrakken der Diamantenen Sultane auf Flußschiffe verladen wurden. Von gewisser Bedeutung war auch die Gründung Hôt-Alems, mit dem alsbald reger Handel getrieben wurde. Der Aufstieg des Großsultanats von Elem ab 400 v. BF brachte der Stadt am Jalobmund und ihrem Umland seine größte Blüte. Neben Elem selbst und Thalusa befand sich hier der wichtigste Kriegshafen, von dem aus auch die Eroberung Syllas eingeleitet wurde. Wiederholte Überfälle der Keke-Wanaq und eingeschleppte Seuchen leiteten aber noch vor der Katastrophe des Meteoreinschlags vor Elem Nabuleths Niedergang ein. Ohne Nachschub aus der zerstörten Hauptstadt und mit durch die Flutwelle halb versunkenem Hafen wandelte es sich endgültig zu einem Piratennest, das etwa 90 v. BF durch Silem-Horas' Invasionsflotte völlig zerstört wurde. Allein verschont blieben die inzwischen halb vom Dschungel überwachsenen Echsenpyramiden.
Über die Zeit danach ist nichts bekannt, doch läßt sich vermuten, daß zu jeder Zeit kleine Gruppen von Echsen und menschlichen Siedlern hier ein Lager oder eine Anlegestelle fanden. Es vergingen mehr als 700 Jahre, ehe Nabuleth, nun unter dem neuen Namen Tyrinth wieder auf menschlichen Landkarten erschien. Vizekönig Huntas I. von Shoy'Rina ließ 669 nach Bosparans Fall hier einen Umschlagsplatz für Sklaven und andere Schätze des Regenwaldes errichten. Doch statt einer neuen Blüte erreichte bereits 17 Jahre später die Große Seuche auch Tyrinth und raffte mehr als die halbe Bevölkerung dahin. Lediglich den Schamanen der Ordoru ist es zu verdanken, daß immerhin soviele überlebten.
In den verschiedenen Kriegen seitdem war Tyrinth stets nominell eine tributpflichtige Kolonie Al'Anfas, tatsächlich aber so unwichtig, daß sich hier ungestört Piraten und in den Nachfolgekriegen gar albernische Siedler niederlassen konnten. Mehrere Jahre gehörte Henemmet zu einer albernischen Kolonie „Neu-Südost-Jalobien“, die sich zwischen Al'Kolchis und Djaset erstreckte, somit Teile der heutigen kem'schen Baronien Semjet Jábet, Táyarret und Táheken umfaßte. Die Gründung Sebourgs am Logra-See fiel in diese Zeit.
Während des kemitischen Unabhängigkeits wurde Tyrinth, von den dort heimischen Kemi Henemmet genannt - mehrfach von den verschiedenen Kriegsparteien belagert und erobert - wobei der Auénposten der alanfanischen Universität von beiden Parteien nicht angetastet wurde, die Reste des Seehafens aber endgültig der Zerstörung anheim fielen. Unter der Verwaltung des ab 1012 BF amtierenden Barons Savertién Mierfink siedelt sich hier eine selemer Tsasekte an, die „Heilige Kirche der Zerstörung und Erneuerung unserer Herrin Zssah“. Dies sollte für geraume Zeit die einzige Neuerung bleiben, denn Henemmet steht längst im Schatten des kleinen, aber besser ausgebauten und geschützten Hafens Kolchis. Erst im Jahre 24 der Wiedergründung des Kemireiches ließ sich hier der drôler Kauffahrer und Khefu loyale Kapitän Olk Okenheld nieder, der hier einen Handelsstützpunkt einrichtete, nach dessen Tod auf See folgten die Seeräuber der "Schwarzen Perle".
Im Jahre 30 S.G. folgte schließlich auf Kosten der Waldmenschen die Vergrößerung des kem'schen Territoriums am Jalob:
Im Rondra-Mond des Jahres 30 S.G. haben Ordenstruppen des Heiligen Laguan und Seesöldlinge der kem'schen Flotte an zwei strategisch wichtigen Punkten im Waldmenschengebiet am Jalob mit dem Bau von Forts begonnen. Auf einer Insel in der Jalobmündung errichteten die Seesöldlinge das Wehrdorf Wereset, während die Ordenskrieger und -kriegerinnen auf dem Dämmerrücken Fort Resyt errichtet haben. Das Fort kontrolliert sowohl den Unterlauf des Jalob als auch den Balungu-Fluss und soll zusammen mit dem Stützpunkt Wereset das Eindringen von Gesindel in das Herz des Reiches verhindern. Von dort aus kam es in den letzten Monden vermehrt zu Übergriffen auf die inneren Provinzen des Reiches, da sich die Eingeborenen mehr und mehr unwillig zeigten, die Piraten von der Jalob-Mündung fernzuhalten, und, im Gegenteil, diesen oftmals gegen Bestechungsgeschenke den Weg ins Innere der Mark wiesen.
Im nächsten Mond werden kem'sche Truppen vorrangig das Aufstöbern und Vernichten von Räuberlagern an der Grenze des Reichs zum Waldmenschengebiet und die Sicherung der neu geschaffenen Provinz Jalob Jábet als Aufgabe haben.
(aus der "Rabenschwinge)
Und kaum zwei Jahre später, mit Ela XV. Setepen war eine neue Nisut auf den kem'schen Thron gekommen, wurden die Territorien Semjet und Jalob Jábet zur Provinz Semjet Jábet vereinigt.
Geographie und Klima
Das Gebiet des Territoriums ist größtenteils von unerforschtem Regenwald bedeckt. Im Norden fließt der Hauptverkehrsweg begrenzt der Bogen des T'kat das Territorium, im Osten das Perlenmeer, im Westen das Echsenland und das Stammesgebiet der Synnez-Waldmenschen, und im Süden liegt die Baronie Ahami Táheken. Größte Erhebung ist der Esin-Vulkan bei Sewas.
Quer durch Alt-Semjet zieht sich der Mangrovenstrom Jal'Jaffaar, der etwa in der geographischen Mitte des Gebiets einen großen, geheimnisvollen See bildet, im allgemeinen Loch Gray oder "Düsternis" genannt.
An der Mündung in Kolchis ergießt sich der Jal'Jaffaar als Jafrafali ins Perlenmeer. In Alt-Semjet gibt es keine auffälligen Erhebungen, sieht man einmal von dem erloschenen, über zwei Meilen hohen Vulkan Espin ab, an dessen Fuße das Dorf Sewas liegt. Westlich von Henemmet liegen noch einige kleine, unerforschte Inseln im Meer, die angeblich von Piraten bewohnt werden.
Wie in ganz Kemi wird auch Semjet Jábets Klima von hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit geprägt; während an der Küste der Siral meist für halbwegs erträgliche Temperaturen sorgt, sehnt man sich im Landesinneren nach dem kleinsten Windhauch. Obwohl im Regenwald überreichlich Regen niedergeht, ist doch relativ schlecht Landwirtschaft möglich, so daß Semjet Jábet Lebensmittel importieren muß. Nach dem täglichen Wolkenbruch jedenfalls kann man schon fast die Sanduhr stellen.
Wirtschaft
Die Landschaft der Provinz ist für den wirtschaftlichen Anbau von Nahrung nahezu völlig ungeeignet. Lediglich auf der Insel der Hauptstadt Wereset wird Reis-, Soja- sowie Maisanbau betrieben. Die Erträge reichen gerade aus, um Wereset zu versorgen. Durch die ungünstige Lage von Fort Resyt inmitten des Dämmerrückens ist die Landwirtschaft in dem Tal Resyt auf ein Minimum beschränkt. In den Gebieten Alt-Semjets ist Landwirtschaft aufgrund der schlechte Böden ebenfalls kaum ertragreich möglich.
Doch in den Bergen des Dämmerrückens, nahe dem Fort Resyt sind Steinmetze auf ein auf ein Diamantvorkommen gestoßen. Einige Arbeiter, die den Berg nach Ton abbauten, stießen auf bläuliches Gestein. Als sie dieses Gestein näher untersuchten, um seine Wertbarkeit zu überprüfen, fanden sie im innern der blauen Brocken rohen Diamant. Sofort wurde ein Haus neben dem Steinbruch errichtet. Nun wird unter Aufsicht einiger Stadtgardisten im Auftrag des Akîb nach weiteren Funden gesucht. Seit der Gründung der Diamantenmine konnten weitere 10 Funde, unter anderem Gold, verzeichnet werden. Rund um das Gebiet wurde das Gestein auf andere Diamantenvorkommen abgesucht, bisher hatte die Suche jedoch noch keinerlei Erfolg.
Eine weitere Besonderheit in der Baronie dürfte der Anbau von Bananen sein. Auf der Nachbarinsel Weresets hat man begonnen eine Bananenplantage zu errichten. Die Wachstumsverhältnisse scheinen nahezu Perfekt: Die Sonne scheint ohne Unterlass auf die großen Stauden und der Boden scheint ideal zu sein.
Siedlungen
Wereset
Regierung: | Dorfschulze Marut ben Fasil |
Einwohner/innen: | 186 |
Garnsionen: | 8 Stadtgardist/innen (ca. 40 waffenfähige EW.) |
Tempel: | Boron, Ingerimm-Schrein |
Schenken/Gasthäuser: | Schenke "Zum Lustigen Aal"" |
[...] Da waren wir nun. Nach langer und zweifelsohne nicht einfacher Arbeit hatten wir einen befestigten Grund geschaffen, auf dem wir jetzt begannen, Häuser zu errichten. Es gab genug gutes, stabiles Holz, doch umso mehr wir es dem Dschungel entrissen, desto unruhiger wurde er. Erst letzte Woche mussten wir diese Unruhe bei eigenem Leibe erfahren: Als wir gerade einige Stämme über den Fluss schifften, kam etwas aus der Tiefe. Ein langes, geschmeidiges Wesen schoss plötzlich hervor, warf das Boot um, tauchte dann wieder in das alles verbergende Wasser des Jalob unter, um nur wenige Augenblicke später wieder hervorzuschnellen. Bei diesem zweiten Angriff wurden ich und mein langjähriger Freund Alkas aus dem kleinen Kanu geworfen. Ich spürte einen länglichen, sehr starken Körper, der sich wie eine Schlinge um meinen Unterleib zog. Immer größer wurde der Druck auf meine Beckenknochen. Verzweifelt langte ich nach meinem Buschmesser und hieb damit auf die grünliche, von Mustern gezierte Haut ein. Die Schlinge lockerte sich etwas; gerade genug, um mich frei zustoßen. So schnell ich nur konnte schwamm ich ans andere Ufer. Doch mein Freund Alkas wurde nie mehr gesichtet. Boron habe ihn selig!
Nach diesem Vorfall habe ich mich entschlossen nach Abschluss der Arbeiten sofort in meine Heimat zurück zu reisen. Ich hatte mir vorgenommen, hier in Wereset sesshaft zu werden, nachdem ich so viele Jahre als Seesöldner umhergereist bin. Doch der Dschungel ist böse. Er ist zu unberechenbar, als dass ich meinen Lebensabend hier verbringen würde. Wer weiß, wieviele Götterläufe mir noch gegeben sind. Doch ich will sie nicht hier in diesem verdammten, menschenleerem Urwald verbringen. Sollen meine langjährigen Kumpanen sich doch hier einnisten. Ich gehe hinfort.
[...] Gerade errichten wir den Borontempel in der Mitte des Dorfes. Er wird großartig. Doch seine volle Pracht werde ich nicht allzu lange genießen können.
Morgen werden wir mit der Bepflanzung des Jalob Ufers beginnen. Die weiten Überschwemmungsflächen bieten sicherlich einen idealen Boden für Reis und so manches andere Korn.[...]
(aus dem Bericht eines Seesöldlings namens Musjiad)
Wereset liegt auf einer Insel mitten in der Jalobmündung. Der Hauptteil jenes Wehrdorfes ist auf dem nordöstlichen Teil angesiedelt. Der restliche Teil der Insel wird als landwirtschaftliche Fläche genutzt.
Wereset wurde als Fort erbaut, um Piraten fernzuhalten, die den Jalob hinauf bis in die innere Reichsmark gelangen wollten. Rings um die Stadt wurde eine Palisadenmauer errichtet, die mit einigen Wachtürmen bestückt ist, um die Mündung des Jalobs ständig im Blick zu haben. Durch die ständige Präsenz des Militärs erhofft sich der Akîb, kriminelles Gesindel abzuschrecken. Trotz seiner Funktion als Wehrdorf herrscht in Wereset normales Getümmel und nur wenige Geschäftsmänner lassen sich von den paar Gardistinnen einschüchtern.
Der Hafen ist wohl die wichtigste Einrichtung der Stadt. Nur durch den Handel mit anderen Baronien gelingt es den Menschen hier zu überleben. Es gibt kaum landwirtschaftlich nutzbare Flächen und der größte Teil der Provinz ist fast unberührter Urwald, und zudem wird er noch von den Waldmenschen besiedelt, die sich nicht mit ihren Nachbarn das Land teilen wollen. Und da ein großer Teil der eigens angebauten Lebensmittel an das südlich gelegene Fort geschifft werden, ist die Bevölkerung Weresets auf den Handel angewiesen. Auf den Schiffen, die im Hafen ankern, werden aber nicht nur Waren gelöscht; es werden auch Waren auf die Schiffe geladen, die aus dem heimischen Gewerbe stammen. Insgesamt ist der Hafen damit auch der Platz, an dem am meisten los ist.
[...] Morgens sitz´ ich auf´m Kai, da wo immer die Fette Flunder liegt. Die Sonne scheint schon total heiß in mein Gesicht und dann besorg ich mir erstma´ was zu beißen. Meist bleibt was vonne Seemänner liegen, die schon früh wieder den Hafen verlassen. Schmeckt imma n bisschen hart aber hauptsache ich verrecke nicht an zu wenig Essen. `N ganzen Tag über ist es sehr geschäftig und das is auch gut so. So fällt meist noch was für mich ab von dem was die Vornehmen so mit sich rumschleppen. Wenn mal wieder Leute von außerhalb kommen, was doch schon mal vorkommt, sie wissen schon jede Woche so´n paar Typen vonner anderen Provinz oder so, dann... [...]
- aus dem Verhör eines Hafenschnorrers
1. Sitz des Akîb: | Sitz des Akîb: Hier wohnt der Akib ni Semjet Jábet. |
2. Der Borontempel: | Der Borontempel wird von dem ehrwürdigen Priester Garon, dem Hünen, geleitet. Unter der Aufsicht dieses über zwei Meter großen, kräftig gebauten Mannes, sind zwei Tempelnovizen angestellt. |
3. Der Boronanger: | Noch ist der Boronanger wenig belegt... |
4. Der Hafen: | In dem, von der offenen See geschützten, Hafenbecken können einige Schiffe ankern und ihre Waren austauschen. In der Regel ist fast immer ein Schiff anzutreffen. Oftmals liegt auch ein Schiff der nisutlichen Flotte am Kai, um mögliche Übergriffe durch Piraten vorzubeugen. |
5. Der Marktplatz: | Hier findet alle drei Wochen ein Markt statt, auf dem viele Erzeugnisse der Provinz und auch exotische Waren feilgeboten werden. |
6. Gasthaus "Zum Lustigen Aal" : | Hier trifft sich so manch ein Einwohner, um von der etwas rundlichen Wirtin Feyki Kolms beköstigt zu werden. |
7. Medicus Elgoron: | Er ist der einzige Arzt in der Provinz und hat so allerhand zu tun. Seine Künste sind durchweg als solide zu bezeichnen. |
8. Wohnsitz Marajians: | Hier hat der ehemals reisende Forscher Marajian sich niedergelassen. In seinem Labor kann man seltene Pflanzen und Tiere bestaunen. |
9. Näherin Urgal Kjärson: | Die Thorwalsche Näherin und Schneiderin versteht sich gut in ihrem Handwerk und stellt ihre Dienstleistung zu fairen Preisen zur Verfügung. |
10. Der Schmied/ Handwerker: | Franksus Silies ist ein recht schlampiger Handwerker und in der Schmiedkunst ist er auch nicht sehr begabt. Doch er ist äußerst eitel und seine Preise sind zudem noch horrende hoch. Wäre er nicht der einzige Schmied in der Provinzhauptstadt, so hätte er wohl kaum irgendwelche Kunden. |
11. Die Garnison: | In der Garnison sind 8 Stadtgardisten untergebracht. In den Kellern unter dem Gebäude ist ein kleines Gefängnis zu finden. |
12. Unterkünfte der Soldaten: | Auf dieser Insel, durch eine Brücke mit dem Festland verbunden, sind einige Seesöldlinge der kem´schen Flotte, sowie Ordenskrieger des Hl. Laguan untergebracht. |
Fort Resyt
Regierung: | Nebkeku Golganan Feysch |
Einwohner/innen: | 161, ca. 15% Zwerge |
Garnsionen: | 10-15 Ordenskrieger/innen (ca. 40 waffenfähige EW.) |
Tempel: | Boron, Ingerimmschrein |
Schenken/Gasthäuser: | Schenke "Zum Bleichen Moha"" |
Das Fort wurde von den Ordenskriegerinnen des Hl. Laguan gegründet. Es befindet sich inmitten des Dämmerrückens, im Tal Resyt. Es soll den Unterlauf sowie den Balungu-Fluss überwachen. Das kleine Dorf ist vom Süden her nur über einen Pass zu erreichen. Dieser führt über den K´zar-Kamm und ist bei gutem Wetter gut zu begehen. Bei starken Regenfällen jedoch verwandelt er sich selbst in einen Gebirgsbach aus Wasser und Schlamm. Der Weg im Norden zu den Ufern des Jalobs führt durch das Resyttal.
Jeweils an den Ufern im Norden und Süden des Forts befinden sich Wachtürme. In ihnen sind meist drei Ordenskrieger/innen stationiert, um das Treiben auf den Flüssen zu beobachten. Es befinden sich auch Anlegeplätze an den Wachtürmen, von wo aus Waren ins Dorf gebracht werden können. In dem kleinen Städtchen herrscht tags wie auch nachts reges Treiben. Ständig hört man aus dem Bergwerg im Ostteil das Hämmern der Bergleute und das Knarren der Minenwagen. Abends, nach Feierabend kann man das laute Treiben der Bewohner in den örtlichen Schenken vernehmen.
1. Die Kaserne: | Hier sind die Ordenskrieger/innen des Hl. Laguan untergebracht. Unter der Führung des Nebkeku Golganan Feysch, der sein Büro in dem Hauptgebäude außerhalb des Berges hat, sind in den Höhlen des Berges um die 13 Krieger stationiert. |
2. Der Marktplatz: | Hier findet wöchentlich ein kleiner Markt statt, auf dem auch Händler aus der Fremde ihre Waren anpreisen. |
3. Die Mine: | Diese unterirdische Mine wird von Zwergen und Menschen betrieben. Die Kinder Angroschs haben in den Stollen einen eigenen Schrein (5.) zu Ehren ihres Gottes errichtet. In den Höhlen im südlichen Teil sind einige Wohnungen eingerichtet in denen die Zwerge hausen. |
4. Der Borontempel: | In diesen Hallen soll einmal die ewige Ruhe Borons weilen. Zur Zeit jedoch wird noch lauthals gerufen auf dem Bauprojekt. Wenn die Gelder weiterhin fließen, kann schon bald mit der Fertigstellung des Tempels gerechnet werden. |
5. Ingerimmschrein | Der Schrein wird ausschließlich von den Zwergen genutzt |
6. Handelskontor | Hier kann man lebensnotwendige Güter erstehen |
7. Wassermühle Holzbach | Die Mühle ist rund um die Uhr bewacht |
8. Stadtverwaltung: | Das hagere Bleichgesicht Jocschan Layger verwaltet mit seinen 41 Jahren die Stadt. Mit seinem Schreiberling und dem Dorfbüttel wacht er über die Ordnung in der Stadt und dessen Verwaltungsangelegenheiten. |
9. Der Handwerker und Krämerladen: | Dies ist der Laden, bei dem man alles kriegen kann. Von Lebensmitteln bis hin zu Nähwaren kann der gelernte Handwerker mit seiner Frau alles anbieten. |
10. Gasthaus "Zum Bleichen Moha": | Die Schenke wird von der Familie Unterberg geführt. Vater Haunz lässt hier mit seinen vier Jungs täglich Fässer voll Bier und Wein anrollen. Und die Mutter zaubert in der Küche mit Hilfe der drei Töchter köstliche Speisen. |
11. Die Mine: | In den Stollen wird hauptsächlich Erz abgebaut. Die Mine steht unter der Leitung des Zwergen Thorlosch, Sohn des Xorantul. |
Kolchis
Regierung: | Dorfschulzin Kemet Ni Káchet |
Einwohner/innen: | 536 |
Garnsionen: | 10 Stadtgardist/innen (ca. 120 waffenfähige EW.) |
Tempel: | Boron, Efferd und Phex-Schrein |
Schenken/Gasthäuser: | Schenke "Zum Wassermolch" Gasthaus "Süsser Traum" Schenke "Tigerhai" |
Die Hauptstadt des Territoriums ist durch den unter dem ehmaligen Akîb Mierfink stark ausgebauten Handel zu einem lebhaften Umschlagsplatz für allerlei Waren geworden, und so findet man hier fast alles, was das Herz begehrt. Gewürze von den Waldinseln, Geschmeide aus dem Kapergut kem'scher Freibeuter, bis hin zu Fellen, die von einheimischen Waldmenschenjägerinnen. angeboten werden. Kolchis ist für Kemi die Drehscheibe des Gütervekehrs von Nord nach Süd.
In Ermangelung reicher Bodenschätze und fruchtbarer Böden ist Semjet auf den Export vorhandener Handelsgüter angewiesen. Seit Akîb Sebastien kurz nach seinem Amtsantritt einen Vertrag mit der Brakem Südmeerkompanie abschloß, sind Hungersnöte weitestgehend gebannt. Semjet exportiert in höchst unterschiedlichen Mengen diverse Güter.
Unter der Akîbet Shila Al'Mansour wurde der Handel noch mehr gestärkt, vor allem der Handel mit Mer'imen ist durch ihre verwandtschaftlichen Beziehungen stark angewachsen. Auch das alte Immanfeld der Seedrachen Semjet wurde vom Wildwuchs befreit, denn die Akîbet hatte vor, den vor Götterläufen verbotenen Haufen neu zu gründen.
Nach der Vereinigung Semjets mit Jalob Jábet obliegt es nun Akîb Alrik Al'Mansour, beide Territorien zusammenzuführen.
Sebourg
Regierung: | Dorfschulze Sandor Al'Joharim |
Einwohner/innen: | 67 |
Garnsionen: | 5 Dorfmilizionär/innen im Wehrturm (ca. 15 wehrfähige EW.) |
Tempel: | keinen |
Schenken/Gasthäuser: | keine |
Am Loch Gray liegt das kleine Dorf Sebourg, das entgegen seines Namens keine Burg, sondern nur einen wuchtigen Wehrturm aufweisen kann, welcher gleichzeitig die Unterkunft des wunderlichen Sah Alrik Drachentöters war, der im Praiosmond 18 von Ihrer Majestät zum Sah von Sebourg ernannt wurde und zusammen mit Akîb Mierfink das Reich verließ. Sebourg versorgt sich und die anderen Orte Semjets mit Reis, der auf riesigen Feldern rund um die Siedlung angepflanzt wird.
Der Dorfschulze Sandor Al'Joharim, ein ehemaliger Milizhauptmann der Schwarzen Armee hat selbst die Aufstellung einer Dorfmiliz eingeleitet (da seiner Meinung nach die Al'Anfaner nicht weit sind und man immer vorbereitet sein sollte...) und übt des öfteren mit den meist jungen Milizionären, die auch den Wehrturm instandhalten.
Sewas
Regierung: | Laguana-Komturin Sîtá'bá Mân´ká |
Einwohner/innen: | 105 |
Garnsionen: | ca. 10-15 Laguaner/innen (ca. 25 wehrfähige EW.) |
Tempel: | Boron-Schrein |
Schenken/Gasthäuser: | Schenke "Zum wilden Waldmensch" |
Sewas ist eine Bergbausiedlung, denn in den umliegenden Hügellanden lässt sich Steinkohle der allerbesten Qualität aus dem Berg schlagen. Nachdem das Dorf aufgrund der Kaulata-Verträge einige Zeit unbewohnt blieb, beschloss das Militär im Jahre 27 S.G. in Sewas ein Fort zu errichten, in dem Ordensleute des Hl. Laguan die unruhig gewordenen Waldmenschen Támenevs unter Kontrolle halten sollen.
Norske
Regierung: | Hetfrau Freja Faenwulf |
Einwohner/innen: | 114 |
Garnsionen: | ca. 40 Krieger/innen der Faenwulfottajasko |
Tempel: | Swafnir |
Schenken/Gasthäuser: | Schenke "Zum Blasloch" |
Während des Befreiungskrieges setzte sich die aus Serske stammende Faenwulfottajasko etliche Meilen nördlich Kolchis' fest und errichtete eine Siedlung, von der aus sie die Sklavenhändler bekämpften. Heute leben in Norske, dem daraus entstandenen Dorf, rund 100 Menschen, teils Waldmenschen, teils Thorwaler, unter der Hetfrauschaft der jungen Freja Faenwulf, die der Krone die Loyalität ihrer Lansleute für eine autonome Lebensweise bietet.
Henemmet
Regierung: | Dorfschulze Neb'ket Veser'rá Ni Henemmet |
Einwohner/innen: | 90 (20% Achaz, 10% Waldmenschen) |
Tempel: | Boron, Efferd, Tsa (Zssah) |
Garnison: | Freibeuter der "Schwarzen Perle" unter Käpt'n Jan Spatz (ca. 20 waffenfähige EW.) |
Schenken/Gasthäuser: | Taverne "Zum Ziegenbock" Schenke "Prinzessin" Schenke |
Das nördlichste Dorf Semjets schließlich ist der auf einer Landspitze gelegene Fischerort Henemmet, in dem seit kurzem auch eine Zssah-Sekte lebt, deren Mitglieder wegen ihres Fanatismus dem Akîb einiges Kopfzerbrechen bereiten, bislang sich aber als wertvolle kem'sche Bürgerinnen und Bürger erwiesen.
Das heutige Fischerdorf Henemmet ist lediglich ein Schatten des Ruhmes, den es als Nabuleth, eine der großen Städte des Echsenimperiums vor Jahrtausenden genoß. Ja, die wenigsten Einwohner wissen überhaupt, woher die Steine stammen, aus denen sie die Fundamente ihrer kärglichen Lehmhütten herstellen, oder was die zyklopisch anmutenden Stufenpyramiden zu bedeuten haben, die fast versunken im Mündungsdelta des Jalob zu finden sind.
Kurios ist, daß in hier am Rand der kem'schen Zivilisation ein Außenposten der Alanfanischen Universität besteht. Bereits vor dem Unabhängigkeitskrieg gegründet, forschen die Gelehrten aus der Stadt des Erzfeindes hier mit dem Segen der Kemi-Krone ungehindert weiter und zeigen anhand des fast schon freundschaftlichen Auskommens mit der Dorfbevölkerung, daß Kemi und Al'Anfaner auch gutnachbarlich miteinander auskommen können.
Das Henemmet des Jahres 1021 BF ist eine jener zahllosen Siedlungen an Südaventuriens Küsten, die durch ein einziges schlechtes Jahr spurlos verschwinden können. Es hat eine Anlegestelle für Hochseeschiffe, von der aus Waren und Passagiere zum eigentlichen Hafen gerudert werden müssen, in den nur Fischerboote und Flußschiffe mit geringem Tiefgang gelangen können. Eine eigentliche Bedeutung für den Handel hat der Ort höchstens durch flußaufwärts fahrende Forscher und Kaufleute.
Henemmet besteht aus etwa zwei Dutzend Lehmhütten, einigen Holzhäusern sowie der zweistöckigen Lagerhalle der Okenheld'schen Handelskompagnie. Eines der beiden Steingebäude des Ortes, die von Menschenhand erbaut wurden, ist albernischen Stils und einen halben Schritt tief im Boden versunken. Ein Teil des Erdgeschosses, lediglich noch 1,5 Schritt hoch, wird als Lagerraum, hin und wieder auch als Gefängnis genutzt, der erste Stock dient als Schankraum der Taverne „Zum Ziegenbock“, das mit einer Zeltplane versehene Flachdach kann als Schlafstatt benutzt werden. Daneben liegt der Auénposten der Alanfanischen Universität, der seinem Nachbargebäude derart gleicht, daß sich bisweilen manch Trunkenbold statt in der Ausnüchterungszelle in der Asservatenkammer der Universität wiederfindet.
Der Ort befindet sich südlich der Jalobmündung auf unsicherem Grund, die Küstenstraße nach Norske und Kolchis verläuft die ersten paar hundert Schritt auf Bohlen. Ebenso sind die meisten Häsuer auf Pfahlstelzen oder zumindest einem Boden aus Brettern errichtet - Keller gibt es hier nicht.
Die Bewohner:
Trotz seiner wenigen Einwohner bietet Henemmet einen erstaunlichen Querschnitt durch die Bevölkerung des Kemireiches. Da ist zum ersten eine kleine Sippe seßhaft gewordener Keke-Wanaq des Ordorustammes, die sich als Führer, Perlentaucher oder in einem anderen Gewerbe verdingen. Zum zweiten leben hier die Gefolgsleute des Zssahpriesters Cyberian Tsalieb Cyr, deren Gruppe sich aus Tulamiden selemer Abstammung und einigen Echsenmenschen zusammensetzt, denn Cyberian predigt den Frieden zwischen den Rassen. Man huldigt Zssah vorwiegend auf einem Altar am Rande der Ruinen von Nabuleth. Dieser „widernatürlichen“ Lehre entgegen stehen vor allem der novadische Exsöldner und Schmied Rashid ben Abdrastullah ibn Habled sowie sein zwergischer Freund Arulf, Sohn des Arbathax, die sich nur schwerbewaffnet auf die Straße wagen, weil sie Anschläge der „Götzendiener“ befürchten. Der Novadi sieht sich als Mawdli von Henemmet, und tatsächlich lauschen die rastullahgläubigen Bewohner des Ortes - es gibt etwa zwei Dutzend Menschen tulamidisch-novadischer Abstammung - seinen Predigten. Den dritten Bevölkerungsteil stellen die kem'schen Siedler, die vor allem nach der mittelreichischen Kolonialzeit hierher kamen und sich fast ausschließlich im Fischfang betätigen. Die Matrosinnen und Matrosen der „Schwarzen Perle“ haben teilweise inzwischen eine Familie hier - in den vergangenen Jahren wuchs die Bevölkerung um ein Drittel -, der Kapitän selbst bewohnt lediglich eine Holzhütte neben der Lagerhalle. Die Matrosen zählen jedoch selbst nicht zu Henemmets Bevölkerung - ohnehin kann das Fischerdorf seine Bevölkerung kaum ernähren. Die meisten Kemi und auch einige Tulamiden zählen zur Gemeinde des Borongeweihten.
Zum Gewerbe:
Qualität | Preis | Bewohner | Angestellte | |
Taverne „Zum Ziegenbock“ | 4 | 1 | 2 | 3 |
Schänke „Prinzessin“ | 3 | 1 | 1 | 4 |
Grobschmied | 6 | 3 | 2 | 0 |
Zimmermann | 9 | 1 | 2 | 1 |
Netzknüpfer | 3 | 5 | 1 | 0 |
Kolonialwarenladen | 3 | 2 | 2 | 1 |
Kräuterhändler/Heiler | 4 | 5 | 1 | 0 |
Während Taverne und Gasthaus „Zum Ziegenbock“ eine Neugründung im Gefolge der Amtseinsetzung des Sahs Olk Okenheld ist - Matrosenkehlen sind immer durstig!- hält sich die Schänke „Prinzessin von Khunchom“ bereits seit dem Ende des Unabhängigkeitskrieges. Die junge Söldnerin Desideriya von Khunchom gründete sie mit dem Rest ihres Lohnes aus dem Khomkrieg und stattete das kleine Holzhaus mit verschiedensten Andenken aus. Desideriya ist der festen Überzeugung, eine uneheliche Tochter des verstorbenen Fürsten von Khunchom zu sein. Vom novadischen Schmied und seinem zwergischen Helfer erzählte ich bereits, desweiteren gibt es in Henemmet einen Zimmermann, der sich auch auf das Ausbessern von Booten versteht sowie einen maraskanischen Netzknüpfer, der als Aufpasser im „Ziegenbock“ arbeitet, wenn es keine Netze zu knüpfen gibt. Der „Kolonialwarenladen“ der Bornländerin Jadvige Waseikow-Huydenbek wird halbjährlich von einer bornischen Kogge beliefert und hat ein ordentliches Sortiment, der Schamane der in Henemmet ansässigen Waldmenschen hat sich als Kräuterhändler (besonders beliebt ist bei den Weißen die „Traumkappe“) und Heiler etabliert.
Wichtige Personen:
Cyberian Tsalieb Cyr, Priester der Zssah:
Der große, muskulöse und dicke Cyberian gemahnt manchen auf den ersten Blick an einen fleischgewordenen Dschinnen. Sein kahler Schädel und die wallenden Seidengewänder könnten aber genauso auf einen thalusanischen Haremswächter hinweisen. Doch im Gespräch zeigt er sich als freundlicher Gesprächspartner mit sanfter Stimme. Er lebt mit seiner „Gemeinde“ seit etwa sieben Jahren in Henemmet; er führte sie hierher, nachdem sie in Selem der Verfolgung fanatischer Zwölfgöttergläubiger ausgesetzt war.
Er zeigt sich als Koryphäe auf dem Gebiet der echsischen Kultur und spricht die Sprache der Echsenmenschen fließend. Seine götterkundlichen Theorien würden in anderen Teilen Aventuriens als grausigste Blasphemie betrachtet werden (beispielsweise ist er davon überzeugt, daß die altechsische Zssah identisch ist mit der bosparanisierten Tsa), doch hierzulande sind seine Thesen vom kemitischen Toleranzedikt geschützt. Cyberian predigt die Verständigung zwischen den kulturschaffenden Rassen und menschlichen Völkern, für den Haß Andersdenkender hat er kein Verständnis und ist anscheinend bereit, sich gewaltsam gegen mögliche Verfolgungen zu wehren.
Aussehen:
Ein Koloß von einem Mann mit Glatze, gekleidet in eine violette und gelbe Seidenrobe; er hat keinen Bart und nur dünne Augenbrauen und Wimpern. Cyberian ist unbewaffnet, versteht sich aber trefflich auf die Kunst des Ringens; seine echsischen Gefolgsleute sind keine starken, aber furchtlosen Kämpfer
Auftreten:
Der Zssahpriester gibt sich sehr freundlich und versucht nicht, Durchreisende von seinen Thesen zu überzeugen, solange sie nicht von selbst damit anfangen. Er vertritt die Ansicht, daß Altes zerstört werden müsse, bevor Neues entstehen kann und ist im Gegensatz zu Tsageweihten nicht generell gegen Gewalt eingestellt. Jeder Art von zwölfgöttlichem Fanatismus (und auch normalen Geweihten) begegnet er sehr mißtrauisch. Durch seine Beredsamkeit und sein Wissen vermag er Zuhörer leicht in seinen Bann zu ziehen.
Zitate:
„Die ewig junge Zsah ist eine mächtige Herrin, die jeden Tag Altes vergehen läßt und Neues schafft. So sollten auch ihre Geschöpfe es halten.“ „Zsahs Wunder sind oft unerklärlich. Doch was führt Euch in Ihren prächtigsten Garten, die dampfenden Wälder, die einst von den mächtigen Echsen bevölkert wurden?“
Tapo-Ketu das Halbblut, Waldläuferin:
Eigentlich zählt sie zur Sippe der Ordoru, die in Henemmet ansässig sind. Doch Tapo-Ketu (Schlange-im-Baum) fühlt sich sowohl bei ihnen wie auch bei den Weißen nicht recht zugehörig. Der Titel „Halbblut“ verweist darauf, daß ihr Vater ein Mann güldenländischer Abstammung war, der wohl die Sitte verstand, Fremde mit Frauen der Sippe zusammenzuführen, nicht aber, daß er eigentlich hätte bei jener bleiben oder Tapo-Ketus Mutter mit zu seiner „Sippe“ nehmen sollen. So wuchs das Mädchen, das dieser Verbindung entsprang, zu einer Frau von für eine Keke-Wanaq ungewöhnlicher Größe und Körperkraft heran, die zwar von der Sippe akzeptiert wurde, dennoch aber merkte, daß sie anders war.
Nachdem ihr erster Gefährte von einer Würgeschlange getötet worden war - sie betrachtete das als schlechtes Zeichen-, gab Tapo-Ketu ihr gemeinsames Kind der Sippe zur Erziehung und suchte bei den Weißen nach einem Platz. Ihre Fähigkeiten in der Wildnis und ihre Anpassungsfähigkeit machten sie zur geborenen Führerin durch den Dschungel, und als diese ist sie seither tätig. Ihre Bezahlung erfolgt in Naturalien und in Handelswaren für ihre Sippe.
Tapo-Ketu spricht flüssig Mohisch, gebrochen Tulamidisch und Garethi, unterhält sich aber mit Weißen nur, wenn es ihre Arbeit erfordert. Sie kennt die Pfade entlang des Jalob bis tief in die Reichsmark Támenev und versteht auch den Dialekt der Synnez. In der Wildnis entwickelt sie das Können einer gebürtigen Waldmenschenkriegerin und ein geradezu affenartiges Geschick beim Klettern, etwa um Früchte zu pflücken.
Aussehen:
Ihre Kleidung ist nach mittelreichischen Maßstäben sehr knapp, nach mohischen hingegen geradezu unpraktisch und besteht neben Lendenschurz und Mohassins auch aus einem Brusttuch. Die dunkelbraunen Haare sind - unüblich der ordoru Sitten - zu einem Knoten im Nacken gebunden. Tapo-Ketu trägt Blasrohr und Messer, sie versteht sich auf den waffenlosen Kampf des Hruruzat. Sie ist mit einem Bündel ausgerüstet, das ihre wichtigsten Utensilien und Besitztümer enthält.
Auftreten:
Das Halbblut gibt sich in Gegenwart mehrerer Weißer distanziert, wobei sie auf neue Dinge (die liebfelder Taschenuhr, Rasierpinsel u.ä.) sehr neugierig reagiert. Im wesentlichen beschränkt sie sich darauf, ihren Kunden den richtigen Weg zu zeigen und die Weißen aufmerksam zu beobachten. Einem Menschenkundler wird der Zwiespalt vielleicht auffallen.
Zitate:
„Mein Volk lebte hier schon, ehe der erste Baum gefällt wurde.“ „Sei vorsichtig, Bleichhaut, das Gift dieser Schlange kann einen Riesenaffen in drei Herzschlägen töten.“ „Und was ist das hier ? So etwas habe ich noch nie gesehen.“
C'Rymneh
Zuletzt gibt es da noch eine jahrtausendalte Kemisiedlung im Herzen der Baronie. Leider gab es Gerüchte, daß dort ein mächtiger Dämon hause, der von den Kemi dort gebunden worden sei, so daß Peri III. in ihrer unermeßlichen Weisheit auf Bitte des Akîbs einen Bann auf C'Rymneh legte, der es jedem Sterblichen verbietet, jenes verfluchte Gebiet zu betreten (die Rabenschwinge berichtete).
Flora und Fauna
Die Flüsse und der Dschungel
Das ganze Land wird von dem Fluss Jalob durchzogen. Er ist ein großer und kräftiger Fluss, an dessen Ufern sich teils dichte Sumpfgraslandschaften erstrecken. An anderen Abschnitten grenzt der undurchdringbare Urwald direkt an den Fluss und die langen Lianen, Äste und Pflanzen ragen in das dunkle Wasser, werden von der Strömung mitgezogen, heben und senken sich bei Hoch- oder Niedrigwasser.
An seiner Mündung in die offene See hat der Fluss seine größte Breite erreicht; er misst etwa zwei Meilen. An dieser Stelle befinden sich drei Inseln, die aus den Fluten ragen. Auf der östlichsten wurde das Wehrdorf Wereset errichtet. Die Inseln werden von weißen Sandstränden umzogen. In der Inselmitte stehen riesige Mangrovenbäume.
In den Jalob münden weitere Flüsse: Die Isa, im Herzen der Baronie, geht in den großen Fluss über, nachdem sie sich aus den vielen kleinen Bächen vereinigt hatte. Diese entspringen aus den ihren Quellen in den Ausläufen der Grünen Berge. Der größte unter ihnen bezieht sein Wasser aus dem herzförmigen See It´kál. Er befindet sich im größten Tal der Grünen Berge und ist eines der schönsten Plätzchen in der Baronie. Das kristallklare Wasser entspringt aus den unterirdischen Quellen am Nordrand des Süßwassersees. Die gesamte Ostseite wird von einem wunderschönen Strand gekennzeichnet, von wo aus man auf das gegenüberliegende Ufer und somit die Berghänge blicken kann. Lautlos verharrend, kann man hier dem Rauschen des It´kál-Wasserfalls lauschen, wo das Wasser des Sees etwa fünf Meter in die Tiefe fällt.
Der zweite Fluss, der sich in die Strömung des Jalob verläuft ist der T´kát. Die beiden kleinen Flüsse Toral und sein kleiner Bruder Taral schließen sich im mittleren Norden der Provinz zum T´kát zusammen. Jener entspringt, genau wie It´kál-Fluss, aus einem See, dem Toralsee. Der Toralsee befindet sich eine Meile nordöstlich des It´kál-Sees. Der Fluss T´kát verzweigt sich kurz vor seiner Mündung zu einem großen Delta, dem T´kát-Delta. Dies ist die wohl sumpfigste Gegend des Tá`akîb. Sie zu durchschreiten ist nahezu (wenn nicht völlig) unmöglich.
[...] Das sumpfige Delta, des T´kát Flusses ist derart urwüchsig, dass wir als Menschen wahrlich als Fremdkörper "aufgenommen" werden. Es kann keine Rede von einer landwirtschaftlichen Nutzung dieses Deltas sein. Obwohl man annehmen möchte, dass gerade diese häufig überflutete Landschaft ideal für den Anbau von Reis sei, so sollte man sich doch am besten selbst von seiner Unwirtlichkeit überzeugen. Das gesamte Gebiet ist total von tiefstem Sumpf durchzogen. Der Boden ist dementsprechend wenig nahrhaft und der Anbau ist schon allein aus technologischen Gründen nicht möglich. Die gefährlichste Katastrophe, die einem zustoßen kann, wäre, wenn sich das immer wieder aufsteigende Sumpfgas durch etwas entzündete. Die Explosion, sei sie auch nur durch einen Blitz ausgelöst, würde den gesamten Sumpf in die Luft jagen, was wohl für Anwesende die letzte Erleuchtung wär´. [...]
- Sájaf ibn Sakif, früher Botschafter in Keft; derzeit ansässig in Wereset
Am südlichen Ende des T´kát Deltas vereinigen sich die Ströme des Jalob und des Balungu-Flusses. Südlich davon, und somit schon vorher, teilt sich der Balungu-Fluss: Der größte Teil fließt geradeaus in den Jalob. Der Rest der Wassermassen gelangt jedoch in einen Seitenarm. Er fließt etwa achtzehn Meilen parallel zum Jalob, um dann kurz vor der Mündung ins Meer wieder mit ihm zusammen zu fallen. Dort wo sich der Balungu-Fluss teilt, wirken riesige Kräfte auf das schmale Eiland. Pro Jahr verliert die Insel etwa drei Meter Land. In diesem Teil des Flusses gibt es auch die stärksten Strömungen. Der ansonsten sehr ruhige Fluss verwandelt sich hier in einen reißenden Strom, der wahrscheinlich schon so manchem tollkühnen Bootsfahrer zum Verhängnis wurde.
Aus dem Bericht eines reisenden Forschers über den Jalob:
[...] Die Zeit war schon fortgeschritten. Die gleißende Praiosscheibe steht nun schon im Zenit und wir haben erst ein fünftel der Wegstrecke zurückgelegt. Unsere drei Kanus schwimmen, langsam angetrieben von den monotonen Ruderschlägen unserer Moha-Führer, auf den Wassern des Jalob. Immer wieder kann man plötzliche Geräusche, vielleicht ein wildes Tier oder eine Jagdgemeinschaft der Waldmenschen, die ein Tier erlegt haben, vernehmen. Dann schießen gleichzeitig Dutzende von Vögeln aus den 60-70 Schritt hohen Baumwipfeln und kreisen einige male um jene, um dann wieder zu ihren Plätzen zurück zukehren. Hin und wieder kann man auch vereinzelte Landtiere am Ufer sehen. Sie stehen auf allen Vieren, die Vorderbeine gestreckt und trinken aus dem Fluss. Viele von ihnen schrecken auf, als sie unsere Anwesenheit bemerken und verschwinden im Dickicht.
Die Pflanzen in dieser Gegend sind so vielfältig, dass man kaum eine bekannte wiedererkennt. Und ich muss es wissen, da ich doch lange in den maraskanischen Dschungeln gereist bin. Die Palette langt von kleinen grasartigen Gewächsen mit langen dünnen Stängeln an denen riesige (im Vergleich mit dem Stängel) Blütenkelche hängen, die schon bei der kleinsten Berührung zusammenschnappen. Die scharfen Stachel am Rande der Blüte hinterlassen sporadisch auch schon mal eine kleine Schnittwunde. Weiterhin gibt es eine Vielzahl sich rankender Lianen, die hier im Dschungel an jedem Baum wachsen. Und natürlich sind die Bäume selbst eine unfassbare Pracht. Auf dem Boden manchmal drei, teils 4-5 Schritt Durchmesser betragend, ragen die Riesen Dutzende von Metern in die Höhe. Letzte Woche sah ich einen, der wohl um die 80 Schritt weit in den Himmel ragen musste.
Diese Vielfalt wird eigentlich nur noch von den Kleinstlebewesen übertroffen. In einem Raumschritt Waldboden findet man womöglich Material für ein ganzes Museum. Nur ein kleiner Teil hat meines Wissens überhaupt einen Namen zugewiesen bekommen. Da gibt es Hunderte, ja Tausende von wurmartigen Insekten. Der eine dicker als der andere. Noch andere wiederum haben eine Länge von 3 Spannn. Auch in der Luft kann man so manches Getier beobachten. Alle Arten von Farben zieren hier die kunstvoll geformten Flügel der Schmetterlinge. Einige sind so winzig, dass man sie kaum bemerkt, andere jedoch erheben sich majestätisch in die Lüfte.
Eine andere Artenvielfalt erweisen die Vögel. Auch sie kommen in den verschiedensten Farben und Größen vor. Eine Besonderheit hierbei ist aber wohl der Gesang des Federviehs. Manchmal möchte man glauben, ein menschliches Wesen würde, auf den Ästen und Zweigen sitzen zu einem sprechen; schaut man aber hoch sieht man nur einen übergroßen Papagei mit riesigem Kehlkopf einen Laut von sich geben. Die kleinen unter ihnen fiepen in so hohen Tönen, dass die volle Bandbreite wohl nur von einem Hund gehört werden kann. Die Melodien einiger Arten erinnern einen in manchen Fällen an fröhliche Flötenmusik. [...]
Wir mussten unser letztes Nachtlager flüchtig verlassen, da uns einige Waldmenschen entdeckt hatten. Sie sahen in uns wohl Eindringlinge, die wir ja zweifellos auch sind und wollten uns des morgens alle niederstrecken. Doch unsere Späher bemerkten dies frühzeitig, sodass wir noch in aller Eile aufbrechen konnten. Die Angst ist ständig da. Wir sind Fremde in diesem Tá`akîb und keineswegs willkommen.
- Murajian von Jergan
Die Wasser des Jalobs werden von allerlei Getier durchschwommen. Man halte seine Angelschnur, mit einem Stück Fleisch bespickt, in das trübe Gewässer und schon hat man einen dieser dicken Welse am Haken. Die Welse kommen hauptsächlich im mittleren Verlauf des Jalobs zwischen Wereset und Fort Resyt vor.
Im dampfenden Dschungel Semjet Jábets kann man alle Tiere und Pflanzen finden, die für die südlichen Wälder typisch sind, was eine große Farben- und Artenvielfalt bedeutet, aber auch einige Spezies, die nur hier vorkommen.
Erwähnenswert wäre der grellbunte Pilz "Traumkappe", aus dessen Sporen man ein seltenes Rauschgift gewinnen kann, das kleinere Lebewesen in größeren Dosen töten kann. Tatsächlich ist die Ernährung und Fortpflanzung der Traumkappe vor allem auf Aas ausgerichtet: Die grelle Farbe der reifen Fruchtkörper lockt kleine Tiere an, bei deren Berührung die Pilze aufplatzen und die berauschenden Sporen freigeben. Stirbt das Opfer an einer Überdosis, bietet es dem Pilz einen optimalen Nährboden. Wichtig wäre noch für den Fremden zu wissen, daß in der Umgebung der verfluchten Ruinenstadt C'Rymneh kein normales Wachstum stattfindet: Alles Leben ist hier krankhaft mutiert, oftmals ins Riesenhafte gewachsen, überaus bösartig und gefährlich und absurd gefärbt. Die böse Magie der Stadt zieht weite Kreise...
Über die ganze Bandbreite der Tier- und Pflanzenwelt des Territoriums erarbeitet zur Zeit der Hesindegeweihte Myria Cantando ein Handbuch.
Der Dämmerrücken
Die Ausläufe des Dämmerrückens zeichnen den südlichsten Teil des Territoriums. Hohe Bergkuppen erheben sich beiderseits des Jalobs.
[...] Wenn man sich früh morgens mit seinem Boot den Jalob hinunter treiben lässt, dann kann man die volle Pracht des Dämmerrücken sehen. Die Sonne steigt langsam über dem Dschungel auf und begibt sich auf die Reise über das Gebirge. Der Nebel zieht die Abhänge der Berge hoch und bettet die Kuppen in einen undurchsichtigen Schleier ein. In den nächsten Stunden geht dieser Anblick dann vorerst verloren (bis zum nächsten Morgen) und die Sonne strahlt nun gebieterisch über dem Gebirge. Wenn dann in den Abendstunden die Schatten länger werden, werfen die großen Gesteinsmassen noch größere Schatten auf den Dschungel. Es scheint, als würde die Nacht schon vor dem tatsächlichen Sonnenuntergang eintreten, weshalb dieses Gebirge auch wohl seinen Namen erhielt. [...]
- aus dem Bericht des reisenden Forschers Murajian von Jergan
Der Dämmerrücken ist das Gebirge mit den höchsten Bergen in der Tá'akîb. Einige Berge ragen über ein tausend Schritt in die Höhe. Der höchste unter ihnen wird von den Waldmenschen ehrfurchtsvoll Okonovo (ewiger Riese) genannt. Sein Gipfel erhebt sich bis 1253 Schritt. Durch seine Höhe bedingt, ist er nur an einigen Tagen im Jahr sichtbar. Den Rest des Jahres ist er in dicken Nebel gehüllt.
Die Grünen Berge
Das Gebirge im mittleren Westen wird von den Bewohnern Semjet Jábets "Grüne Berge" genannt. Sie bedecken etwa ein Sechstel der Gesamtfläche und sind somit größer als der Dämmerrücken. Seine Gipfel ragen jedoch kaum annähernd so hoch in den Himmel wie jene. Insgesamt ist das Gebirge ein mehr hügeliges als gebirgiges Gelände. Aus der sicht eines Adlers mag es wie eine große, grüne Hügellandschaft erscheinen. Die Hänge, sowie die Gipfel sind komplett mit Pflanzen überzogen. Nur an wenigen, besonders hohen Stellen muss die grüne Decke einigen kahlen Felsklippen weichen. In vielen Tälern der Grünen Berge hat sich das Wasser aus den Quellen gesammelt. So sind viele kleine Seen entstanden. Die größten unter ihnen sind der See It´kál und der Toralsee. Diese Gegend wurde noch kaum von Menschen betreten.
Bevölkerung
Von den Semjetis sind 70 Prozent Kemi und etwa 10% zivilisierte Waldmenschen von der Sippe der Ordoru. Ihr Oberhaupt ist eigentlich der Häuptling aller Ordoru, doch da dieser im tiefen Urwald lebt, hat der Weiße Kalman, der Schamane aus Kolchis, die Amtsgeschäfte an sich gebunden und trotz der strengen Auflagen des Barons nach wie vor behalten. Weitere 15 Prozent sind weiße Einwanderer und Siedler, fünf Prozent gehören zum Volke der Achaz.
In Alt-Jalob Jábet leben etwa 347 Menschen, 5 Achaz, 24 Zwerge und 1 Elf . Von ihnen sind 50 steuerzahlende Bürger und Bürgerinnen. Die Breite der Kulturpalette ist groß. So kann man in den Straßen Weresets durchaus mal einen hünenhaften Thorwaler antreffen. Ca. 40% der Bevölkerung besteht jedoch aus Tulamiden. Der Rest setzt sich aus Kemis, Mittelreichern und sonstigen Völkern zusammen. Die zwei Ambosszwerge sind eine willkommene Abwechslung in dem von Kemis geprägten Stadtbild von Fort Resyt.
Auch in Semjet Jábet ist der Boronglaube Staatsreligion, aber auch andere Religionsformen sind verbreitet, Kamaluq und Efferd - wenn wundert's bei dem hohen Bevölkerungsanteil an Fischerinnen und Fischern? - wären hier zu nennen. Fast jeder Glaube ist im Territorium zumindest mit einem kleinen Schrein vertreten, und mittlerweile gibt es auch einen Hesinde- und einen Zssahtempel.
Über 30 Prozent der Einwohner und Einwohnerinnen des Territoriums leben von der Jagd und den unmittelbar damit verbundenen Gewerben und weitere 20 Prozent sind Fischer. Händler und Handwerkerinnen stellen 15 bzw. 12 Prozent der arbeitenden Bevölkerung und rund 100 Bürger verdienen sich ihr Brot mit diversen Dienstleistungen- 10 Prozent der Bevölkerung gehen dem harten, aber wichtigen Erwerbszweig der Landwirtschaft nach - zu wenige, um Semjet autark zu machen.
Feste und Spiele
Logars Dorf
Großer Beliebtheit - insbesondere in Fort Resyt - kann sich das mit dem eigentümlichen Namen "Logars Dorf" erfreuen. In den Schenken "Der Eiserne Krug" und dem Gasthaus "Zum Bleichen Moha" haben sich regelrechte Spielgemeinschaften gebildet. Das Spiel folgt recht "einfachen" Regeln: Es gibt 80 Karten, die jeweils in verschiedenen Kategorien verteilt werden. In seiner einfachsten Form spielen zwei Spieler gegeneinander.
Gibt drei verschiedene Formen von Karten: 1. Die Rohstoffe, 2. Die Aktionskarten und 3. Die Personenkarten. Unter den Rohstoffkarten versteht man die 24 Karten, auf denen ein Holz (dargestellt durch einen Baum), ein Stein, ein Stück Erz, ein Laib Brot oder ein Geldtaler abgebildet ist. Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Spieler drei beliebige Karten. Als nächstes werden die Personenkarten verteilt. Von ihnen gibt es 15 in ihrer Gesamtzahl. Durch einen rötlichen Hintergrund sind sie klar von den Rohstoffkarten zu unterscheiden. Es gibt jeweils in Paaren einen Holzfäller (Symbol: Axt), einen Steinmetz (Symbol: Hammer mit Meißel), einen Bauern (Symbol: Ähre), einen Schmied (Symbol: Amboss), einen Wachmann (Symbol: Schwert), einen Priester (Symbol: halbes Rad). Als besondere Einzelpersonenkarten verwendet man den Gelehrten (Schriftrolle), den Goldschmied (Goldring) und den Kräutersammler (grünes Blatt).
Dann gibt es noch die Aktionskarten (50 Stück): Auf ihnen sind Aktionen, wie der Bau eines neuen Wohnhauses, die Ausbesserung einer Straße oder der das Angebot eines Handels mit dem Nachbarsdorf in möglichst deutlichen Veranschaulichungen abgebildet. Ein Teil der tätigen Spieler ist des Lesens nicht mächtig, was dazu führte, dass eine möglichst einfache Darstellung auf den handflächengroßen Karten gewählt wurde. Zu Streitigkeiten über die Deutung einer Zeichnung kommt es dennoch nicht, da meist ein "Spielführer" die Partie mit einer Auflistung aller Karten verfolgt.
Der Spielverlauf: An jeden Spieler werden drei Rohstoffkarten und zwei verschiedene Personenkarten verteilt. Das Spiel baut auf logistische Schritte auf: Mit einem Holzfäller erzeugt man Bauholz, welches man für den Bau von Gebäuden verwenden kann. In jedes Haus kommt ein Einwohner (Bürger), der durch einen Stein dargestellt wird. Sie bezahlen Steuern: ein Goldstück für einen Einwohner. Für die restlichen Personen verlaufen die wirtschaftlichen Zusammenhänge in ähnlicher Form (z.B.: der Bauer produziert Nahrung (Brot), welches die Bürger fürs Überleben benötigen. Ein Bauer erzeugt in jeder Spielrunde 10 Laibe. Fünf Bürger benötigen einen Laib.) Dabei muss man beachten, dass jede Personenkarte auch einen Lohn fordert.
Die Spieler wechseln sich in Runden ab, die wie folgt ablaufen: 1. alle Bauprojekte werden vollzogen, und, 2., eine Aktionskarte wird gezogen: Auf diesen Karten kann man Boni erlangen, wie den kostenlosen Bau eines Hauses oder den Tribut in Form von Gold eines Nachbardorfes. Allerdings gibt es auch negative Geschehnisse, wie eine Dürreperiode (alles Brot bleibt für eine Runde aus; jetzt wäre es wichtig auf Lager gearbeitet zu haben!) oder eine Epidemie (will heißen: drei Bürger sterben). Eine weitere Möglichkeit einer Aktionskarte besteht, darin, eine Personenkarte ziehen zu dürfen. Hierbei kommen jetzt auch die besonderen Persönlichkeiten ins Spiel: Ein Goldschmied ermöglicht es, dass zwei Menschen in einem Haus wohnen. Der Gelehrte erhöht die Steuern auf einen zusätzlichen Goldtaler und die Kräutersammlerin beschränkt die Sterberate bei Krankheiten auf eine Person (Kein Wunder also, warum diese Personen unter den Spielern so begehrt sind!). Eine weitere wichtige Rolle im Dorf spielt der Schmied. Er ermöglicht den Bau von Waffen. Für die Ausbildung eines Soldaten sind zwei Schwerter (der Schmied braucht fünf Runden für die Fertigstellung eines solchen) und zwei Bürger nötig. Um die Truppe aus Soldaten ins Feld ziehen zu lassen benötigen die Spieler die Personenkarte des Priesters. Nur unter seiner Segnung ist eine Übernahme des feindlichen Dorfes möglich, was gleichzeitig auch dass Ziel des Spieles ist. Diese auf den ersten Blick doch recht verwirrenden Regeln, erweisen sich in der Praxis unter Führung "alter Hasen" jedoch als recht simpel und praktikabel. Insgesamt ist es ein phex´sches Spiel, bei dem taktisches Denken erforderlich ist.
Dorffest Resyt
Einmal in sechs Monden versammeln sich sämtliche Bewohner und Bewohnerinnen Resyts auf dem Marktplatz, um sich am Dorffest zu erfreuen. Es werden Buden aufgestellt und Stände eröffnet. Man kann sich betrinken, athletischen Spielen beiwohnen oder sich einfach von der berauschenden Stimmung hingeben. Begleitet wird das bunte Treiben von einigen jungen Musikern und vom Gelächter der Masse. Höhepunkt dieses zweitägigen Spektakels ist der Wettkampf um den hölzernen Pokal. Bei diesem Wettkampf treten junge Männer und Frauen gegeneinander an, um den Bach an den Hängen des Tales hinaufzuklettern. Dieser kraftaufreibende Sport ist dann gewonnen, wenn der erste Teilnehmer oben an der Quelle angelangt ist. Während des gesamten Spiels darf der Bach jedoch nie verlassen werden.