Shila de Dragoncourt
Nesetet Ni Aáresy
Die Nesetet wurde im reich'schen Rommilys als Tochter wohlsituierter Bürger geboren und wuchs wohlbehütet und in besten Verhältnissen auf. Shila wurde (ebenso wie ihr älterer Bruder Helmbrecht) von ihren Eltern mit einer gründlichen Ausbildung auf den verschiedensten Gebieten "beglückt", die sie aber nur zu gerne zugunsten zahlreicher Streiche und "Abenteuer" vernachlässigte. Im Jahre 10 v.S.G. stand das junge Mädchen beim Versuch, eine übellaunige Straßenkatze am Stiefel eines bornischen Gecken festzubinden, einem rücksichtslosen Reiter im Wege, so daß Helmbrecht, der Shila im letzten Moment beiseite stoßen konnte, von diesem erfaßt wurde und seitdem gelähmt ist. Dieses schreckliche Erlebnis kühlte Shilas Begeisterung für Abenteuer erheblich ab, und so trat sie im Alter von 16 Jahren in die Wehrheimer Akademie ein, um dort das Kriegerhandwerk zu erlernen. Im Jahre 1 S.G. aber kamen ihre Eltern bei einem Großbrand ums Leben, und so beendete die junge Kriegerin ihre Ausbildung, um durch diverse Gelegenheitsaufträge das Geld zur Versorgung ihres Bruders zu verdienen. Nach zweijähriger Reise durch ganz Aventurien, wo sie sich oft als Söldnerin verdingte, kam sie ins Kemi-Reich und trat dort der Armee bei, die aufgrund ständiger Scharmützel mit dem Königreich Brabak an neuen Rekruten sehr interessiert war.
Im Verlauf der Jahre stieg Shila aufgrund strenger Selbstdisziplin und großen Eifers zur Gardeoffizierin auf und wurde während der Gefangenschaft Nisut Peris gar die Führerin einer der zahlreichen kem'schen Widerstandsgruppen, wo sie die entführte Oberkommandierende bestens vertrat. Nach der Rückkehr Ihrer Majestät kämpfte die junge Frau sehr tapfer im Befreiungskrieg, wobei sie bei der legendären Schlacht auf dem Geddizberg durch eine schwere Kopfverletzung gar ihres Augenlichtes verlustig ging. Als neuernannte Nesetet Ni Aáresy fand Shila aber keine Ruhe, und so verließ die Blinde im Jahre 15 das Kemi-Reich, um nach ihrem Geliebten, den sie Jahre zuvor in Beilunk kennengelernt hatte, zu suchen. Seitdem verliert sich ihre Spur in den eisigen Weiten Nordaventuriens.
Hartnäckige Gerüchte, wonach die Nesetet im Norden als Kopfgeldjägerin wütet, werden von offizieller Stelle wieder und wieder dementiert. Mittlerweile wurde auch behauptet, sie fechte in der Khom für das Kalifat gegen al'anfaner Plänkler. Ein bekannter Seher in Khefu behauptet gar, die Nesetet habe sich zeitweilig in einer globulären Nebenwelt befunden. Da ihr der Adelstitel auf Lebzeit verliehen wurde, und die Nisut sich weigert, die junge Frau für tot zu erklären, wird die Táneset seitdem von einem Ser verwaltet.
Shila ist mit ihren langen braunen Haaren, blauen Augen und ihrer lebenslustigen Art bei ihren Freunden sehr beliebt, auch wenn sie sich nach ihrer schweren Verwundung sehr zurückzog und sich nicht mit ihrem Schicksal anfreunden konnte. Sie ertrug ihre Verletzung ohne Klage, oftmals betonte sie, daß ihre Sehnsucht nach ihrem unbekannten Geliebten für sie weitaus schlimmer sei, als der Verlust ihres Augenlichtes. Durch den Unfall ihres Bruders fühlt Shila sich zu strengster Selbstdisziplin genötigt und dementsprechend fürchten sie ihre Untergebenen als "gnadenlose Schleiferin", obschon sie sich auch gerne bei einem guten Wein in fröhlicher Runde vergnügt. Shila legt kaum Wert auf besondere Garderobe und aufwendigen Schmuck, vor den schrecklichen Kriegsereignissen sah man sie oft in schlichter Leder- und Leinengewandung auftreten. Shila mag große Feste nicht besonders, und wann immer es möglich ist, versucht sie, sich mit einigen Freunden und Freundinnen von solchen "abzusetzen", um in privater Runde interessante Gespräche zu führen oder das eine oder andere Glücksspiel "aufzuziehen".
Shila de Dragoncourt lebt nach einer wahren Odysee durch die nördlichen Länder derzeit im lieblichen Feld, zusammen mit ihrem Geliebten und einem gut geratenen Sohn. Sie hat kein Interesse daran, daß ihr Verschwinden geklärt wird, und so wird in Kemi wohl niemand jemals ihr Schicksal klären können... am 1. Rahjha 24 S.G. wurde sie dort für tot erklärt und ihr Titel neu vergeben.