Thimorn Grudenberg
Akib Ni Yret Nimaat
Thimorn hat vor kurzem den 26. Götterlauf auf Deres begonnen. Seine Gesichtszüge zeigen den Ernst eines Mannes der schon viel, vielleicht zu viel für sein junges Leben erlebt hat. Er wurde zum Herrscher erzogen, da er ursprünglich das Erbe seines Vaters antreten sollte, die Baronie Felsfelden im Neuen Reich. Doch er löste sich schon früh aus dieser Rolle, wohl nach dem Vorbild seines älteren Bruders Karanos von und zu Felsfelden, den sein Vater daraufhin enterbt hatte. Schon früh fühlte er sich zum Herrn Praios hingezogen, eine Neigung, die von seiner jüngeren Schwester gestärkt wurde, die im Hause des Herrn Praios zur Priesterin erzogen wurde. Durch den Fanatismus eines Geweihten abgestoßen, verließ er den Tempel jedoch nach kurzer Zeit wieder. Dank der Fürsprache eines Kriegers erhielt er ein Stipendium an einer kleineren Kampfschule im Tobrischen. Die ersten Jahre nach seiner Ausbildung lebt er nach den Idealen der beiden Gottheiten, die sein Leben bis dahin bestimmt hatten. Er versöhnte sich wieder mit seinem Vater, wollte das Erbe trotzdem nicht antreten, so daß die Baronie der Familie verlorenging. Besonders der Geschichte seiner Familie widmete er sein nächstes Jahr und stellte auf seinen Reisen einen Stammbaum auf. Dabei entdeckte er die Wurzeln in der Khom und dem Lieblichen Feld.
Einen Umbruch in seinem Leben erfuhr Thimorn bei einer Queste in die Regenwälder des Südens. In den Ruinen einer verfallenen Stadt verhinderte er mit Freunden ein unheiliges Ritual und erlebte eine Offenbarung der Göttin Tsa. Seitdem hat sich sein Leben stark verändert, er folgt seinem Grundsatz: Krieger sind Schild und Schwert des Lebens! Der Einfluß Praios' und Rondras reduzierte sich auf Herrschaft und Kampf. Vor zwei Jahren fand er Zugang zu einer Gemeinschaft, in der er die Verehrung Borons auf eine ihm unbekannte Weise kennenlernte, die in nahe zum Dunklen Herrn brachte. Seitdem verehrt er IHN als "Schützer seiner Wege" und Bishdariel als "Bereiter der Wege"! Über die Gründe dieser Benennung schweigt er sich aus.
In seinem ganzen Wesen ist Thimorn offen und erörtert Themen die sich in seinem Wissensbereich befinden mit überraschend scharfen Verstand. Über die Götter, im speziellen Boron, ist er jedem Geweihten zumindest ebenbürtig. Für einen Krieger besitzt er eine überraschende Überzeugungskraft, welche die eines Geweihten aber nicht erreicht. Als Krieger ist er mit fast jeder Waffe beschlagen, den Kampf mit seinem Schwert "Greifenkralle" hat er vollendet. Doch die mächtigste Waffe ist sein Zweihänder "Erkenntnis". Doch die Waffe trägt er nie blank und nur wenige können noch davon berichten, die Waffe gesehen zu haben. Die sie aber gesehen haben sind seine Freunde und schweigen wie Thimorn über sie.
Seine Dienerschaft hat den neuen Herrn bereits akzeptiert, auch wenn er fielen unheimlich ist. Sie tuscheln darüber, daß der Herr auf den Wegen der Schamanen zu gehen verstünde und berichten über ein bläuliches Schimmern, daß manchmal in seinem Schlafgemach flackern soll. Einige behaupten gar, der Herr sei ihnen im Traum riesenhaft, mit einer schrecklichen Waffe erschienen und habe sie gelobt, oder für Fehler getadelt. Doch dies wird der Rechtgläubige wohl zurecht als heidnischen Aberglauben oder Schuldbewußtsein abtun.
Derjenige, der Kenntnis von den Menschen hat, wird allerdings bemerken, das man schnell an Grenzen stößt, über die Thimorn einen Mantel des Schweigens hüllt. Doch die Regeln der Höflichkeit und Fesseln der Etikette verbieten es, weiter in ihn zu dringen. Vielleicht gelingt es einem als Freund diesen Schleier zu lüften. Tatsächlich ist dies der Grund, daß so manches übles Gesindel bereits seine Nähe suchte. Doch bisher waren es stets die Richtigen, denen sich Thimorn anvertraut hatte.
Thimorn trägt meist feste Schuhe und weltliche Kleidung, unter sich ein kräftiger, athletischer Körper abzeichnet. Wäre der Krieger nicht der Herr dieses Landes, er könnte auch ein Leibwächter des Akîbs sein. Die Aura des Herrschers fehlt ihm völlig, erst die vollendete Verbeugung, verbunden mit dem ehrerbietigen "Euer Gnaden (oder entsprechendes), ich heiße Euch und Eure Begleiter in meinem Heim willkommen.." Lassen vermuten, daß der Kämpfer sich auch auf der politischen Bühne halten könnte. Sein rotes Haar, das er meist offen trägt, hat schon Anlaß zu Gerüchten gegeben. Noch halten sich die Stimmen unter den Abergläubischen die Waage, ob dies ein gutes oder schlechtes Omen sei. Die Hautfarbe zeigt deutlich, daß er aus dem Norden Deres stammt. An seiner Seite ist ein Schwertgehänge befestigt. Den Knauf der Waffe ziert ein stilisierter Greifenkopf, ansonsten scheint sich die gerade Klinge nicht von anderen Schwertern zu unterscheiden.
Thimorn Grudenberg starb am 2. Hesinde 24 S.G. in einem Grenzscharmützel mit al'anfanischen Söldlingen.