Tiàmar Tem'kat'nafe'phi

Hátya Ni Terkum

Tiàmar wurde als Großneffe des Sahs Ni Mohema in ärmlichen Verhältnissen geboren. Als er zehn Jahre alt war, gaben ihn seine Eltern deshalb zur Ausbildung in die Obhut des Sahs, um ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Dieser nahm sich des aufgeweckten Burschen an und beschäftigte ihn in seiner Bäckerei, wo er ihn in die alten Familiengeheimnisse und Rezepte einführte. Tiàmar lernte hier lesen, schreiben, rechnen und backen und begleitete seinen Großonkel schon bald bei wichtigen Geschäften und Verhandlungen.
Da der Junge schon bald auch als Botengänger fungierte, verwundert es nicht, daß er dem Akîb von Rekmehi, Rashid Dawadar, einem bekannten Kaufmann und zugleich Handelsminister von Terkum, auffiel. Rasch war dieser sich mit dem Sah einig und stellte den Burschen als Schreiberling und Gehilfen ein. So lernte der Junge Terkum kennen und kam mit wichtigen Persönlichkeiten der Provinz in Kontakt.


Seine Arbeit im Auftrag des Handelsministers nahm immer mehr Zeit in Anspruch, verhandelte er doch in dessen Auftrag für die Interessen Terkums, deshalb überstellte der Akîb Tiàmar schon bald direkt dem Handelsministerium, wo er auch im Auftrage des Neset von Grauenberg Reisen und Verhandlungen übernahm. Sein letzter Auftrag führte den jungen Burschen auf die Zyklopeninseln, wo er im Auftrag Rashid Dawadars die Handelsinteressen Terkums (um ehrlich zu sein, wohl eher die des Akîbs selber) vertrat und neue Handelsmöglichkeiten erschließen sollte. Als er von dieser längeren Mission zurückkehrte erfuhr er, daß der Akîb aus persönlichen Gründen von seinen Ämtern zurückgetreten war und man fragte ihn, ob er gewillt sei, die vakante Stellung zu besetzen. Was für eine Frage...
Doch selbst der Neset konnte nicht gegen die Direktive der Boronkirche verstoßen, daß Kirchenlehen nur mit Geweihten besetzt werden sollen. Also begab sich Tiámar nach Laguana und trat in das dortige Noviziat ein. Sein fester Glauben an den Göttervater und seine Verbundenheit mit dem Land der Kemi halfen ihm, durch die nicht immer leichte Zeit der Glaubensprüfungen hindurchzukommen.


Seine Herkunft aus einer streng borongläubigen Kemi-Familie tat ihr übriges und so konnte er, im Beisein seines Mentors, die Prüfungen am Ende des Noviziates mit Bravour bestehen. Danach stand der noch junge Akîb, den mittlerweile auch eine Freundschaft mit dem Neset verband, vor der schwierigen Aufgabe neben Rekmehi auch das terkumer Handelshaus zu verwalten und ein wachsames Auge auf das Handelsministerium zu werfen, was er mit derartiger Bravour tat, daß er für höhere Aufgaben geradezu prädestiniert schien. Legendär ist auch die Organisation umfangreicher Hilfeleistungen für die kem'sche Armee in Yleha, die dort auf Wacht vor der Neo-Corvikaner-Bedrohung steht. So ist es nicht verwunderlich, daß Tiàmar nach dem schrecklichen Tod des Nesets von Grauenberg dessen Nachfolge antrat...