Zéthos Pherdan ni'Chthon

Akîb Ni Wachtelfels

Akîb Pherdan Zéthos ni'Chthon kann durchaus als würdiger Vertreter der Familie ni'Chthon bezeichnet werden. Obgleich erst in mittleren Jahren, sprechen seine Ruhe wie die Ernsthaftigkeit, mit der er den Borondienst versieht, von einem langen Dienst unter dem Raben. Spötter bezeichnen ihn sogar gerne als kemsch-orthodox, auch wenn er selbst sich eher als gemäßigt ansieht...
Bereits in seiner Jugend weihte er sein Leben dem Göttervater und trat in den Dienst des Siechenhauses zu Brabak. Lange Jahre hindurch war sein Leben geprägt durch den Umgang mit den Ärmsten der Armen, wie der Suche nach dem Willen seines Herrn. Da das Siechenhaus streng am kem'schen Ritus festhält, kam er dabei nicht umhin, zur Erlangung der Weihen Kemi zu bereisen und dem Herrn in kleineren Tempeln zu dienen, insbesondere sein mehrjähriger Dienst im kleinen Borontempel der kem'schen Gemeinde des damals noch zu Brabak gehörenden Ortes Thergas machte ihn für das freiwerdende Amt des Akîbs Ni Wachtelfels zur ersten Wahl.
Wanderungen nach Morek, wie in andere Klöster des Herrn in Kemi und darüber hinaus prägten ihn mehr, als er dies zugeben würde. Er studierte die verschiedenen Regeln und Constitudines genau und revidiert die Fassung des Brabaker Hauses, wo er bereits zum Prior vorgeschlagen war. So verwunderte es auch sehr nahe Freunde, als er ihnen, kurz nachdem er seine zweite Weihe empfangen hatte, eröffnete, er werde Brabak verlassen und ein Lehen der Boronstaatskirche in Wachtelfels annehmen.
Pherdan ist von schlanker, fast drahtiger Gestalt und trägt stets die schlichte schwarze Kutte des kem'schen Boronkultes. Er scheint zurückhaltend, um nicht zu sagen teilnahmslos. Dass dies allerdings lediglich sein äußerliches Erscheinen kennzeichnet, wird jeder bestätigen, der sich einmal näher mit ihm befasst hat.

 

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Akîb Pherdan und der gesamte Adel der Provinz Wachtelfels verschwanden einige Tage nach dem Tode des Nesets Ricardo von Grauenberg bei Nacht und Nebel aus der Provinz. Augenzeugen berichten übereinstimmend vom Grenzübertritt nach Brabak. Die Gründe für diesen Exodus liegen völlig im Dunkeln...