Gorthin von Oppstein
Akîb Ni Tásebá
Gorthin von Oppstein ist ein Vetter des darpatischen Barons Redenhardt von Berlinghan-Oppstein. Gorthin hat seine jungen Jahre als Knappe eines mit der Familie befreundeten Ritters verbracht, von dem er schließlich auch den Ritterschlag erhielt. In der Folgezeit sollte er als Offizier in der fürstlich-darpatischen Armee Karriere machen, kam jedoch wegen seines Jähzornes trotz des Einflusses seiner Verwandtschaft nie zu höheren Ehren.
In den Answin-Wirren kämpfte er auf Seiten der Fürstin Hildelind für den Usurpator. Nach der Niederlage der Answinisten wurde er, da auf niedrigem Posten stehend, nicht belangt. Wie so viele hatte er ja nur "seine Pflicht getan". Dennoch waren ihm ab da endgültig alle höheren Posten des Heeres verschlossen. Der Krieg gegen die Borbaradianer war für ihn der Anlaß seinen Abschied aus dem darpatischen Heer zu nehmen. Die Schrecken, gegen die die Darpatier antreten mußten, ließen ihn ab da nicht mehr los. In seinen kühnsten Träumen hätte er sich nicht ausmalen können einmal gegen leibhaftige Ausgeburten der Niederhöllen kämpfen zu müssen. So wird er bis heute ständig von entsetzlichen Alpträumen gequält, sein Jähzorn wurde noch größer.
Seiner Familie unbequem geworden, erlaubte ihm Redenhardt gerne an den herzoglichen Hof zu Methumis zu gehen, an dem Redenhardts Bruder Calas von Oppstein seit der Ehe zwischen Redenhardt und Elissa de Berlinghan-Ranaqides als Gesandter seiner Familie tätig war. Während sich Calas hier jedoch ausgezeichnet eingelebt hatte, kam Gorthin mit der Mentalität der Liebfelder in keinster Weise zurecht. Zu leichtlebig gaben sie sich, zu flatterhaft schien ihm ihr Gemüt. Nur die räumliche Trennung zu den Schwarzen Landen tat ihm gut.
Calas kam schließlich die Idee unter Berufung auf die Verbindung seines Hauses mit dem mächtigen liebfelder Geschlecht der Berlinghan, deren Kaiserin immerhin einen Protektions-vertrag mit dem Kemi-Reich abgeschlossen hat, für Gorthin bei der Nisut der Kemi um eine Baronie zu bitten. Warum diesem Gesuch so schnell stattgegeben wurde, bleibt aber ein Rätsel. Mag es sein, daß der Akîb dem Reich in der Vergangenheit schon manch diskreten Dienst geleistet hat, wie hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wird? Die Belehnung in Djerres, gemeinhin als Bastion des kem'schen Kanzlers bekannt, mag für einige Spekulationen Anlaß geben...
Akîb Gorthin von Oppsteins bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche wurde im Rondramond 29 S.G. in den Überresten seiner bis auf die Grundmauern niedergebrannten Villa gefunden. Allgemein geht man von einem bedauerlichen Unglücksfall aus.