Hobe Minet

Akîb Ni Dju'imen

Nur wenig ist darüber bekannt, was Hobe Minet getan hatte, bevor es ihn in den tiefen Dschungel Dju' imens verschlug. Haarfarbe und Akzent nach scheint er von der südlichen Westküste, vielleicht Dról, Chorhop oder gar Mengbilla zu stammen, doch Hobe selbst hat immer nur seinen letzten Wohnort Havena genannt.
Auch weshalb ein verhältnismäßig erfahrener und weltgewandter Boroni wie er ausgerechnet an einen doch sehr entlegenen Ort wie Dju´imen gegangen ist, weiß niemand. Bekannterweise sind Boroni nicht überaus gesprächig und so hat ihm auch dieses Geheimnis noch niemand entlocken können. Fragt man jedoch die Einheimischen, so sagen diese, er könne kaum freiwillig dorthin gegangen sein, bei der Laune. Andererseits, wer hat schon von einem gutgelaunten Borongeweihten gehört?


Nicht absprechen kann man Hobe, daß er ein durchaus effizienter Verwalter ist. Noch als Kerkyon nicht verschollen war, führte Hobe sämtliche Amtsgeschäfte und auch nach Kerkyons Verschwinden läuft alles seinen geordneten Gang in Dju´imen. Allerdings nur innerhalb Chereterus, zu den im Dschungel lebenden Waldmenschen dagegen pflegt Hobe keinerlei Kontakt mehr und daher hat sich das Verhältnis zu diesen merklich abgekühlt. Zeitweise stand die Bevölkerung schon kurz vor einem bewaffneten Konflikt, als ein Häuptling der umliegenden Stämme Hobe aufforderte, binnen eines Mondlaufes die gesamte Siedlung zu räumen. In dieser Situation wurde die Einfühlsamkeit und sein Bemühen um die Waldmenschen-Belange zum ersten Mal sehr vermißt.
Ein besseres Verhältnis hat Hobe dagegen zu den höheren Adligen, hier insbesondere zur Boronkirche, in deren Namen er in Dju'imen dem Rabenkult großen Zulauf verschafft hat. Vielleicht liegt es auch am ausgiebig vollzogenen Rauschkrauteinsatz, dem Hobe durchaus frönt. Dies sei jedoch Teil des südlichen Boronglaubens und daß er kein Anhänger Punins ist, gibt Hobe selbst zu. Nichtsdestotrotz schützt er den örtlichen Boron-Schrein notfalls mit seinem eigenen Leben und läßt Glaubensfeinde eine sehr außergewöhnliche Waffe spüren: Erstaunlicherweise kämpft der Boroni mit einem Morgenstern und vermag diesen auch hervorragend zu führen. Angeblich ist diese Waffe sogar in der Lage, untote Kreaturen auf immer zu verbrennen und dies mag man eher glauben als das tollkühne Gerücht, Hobe sei selbst ein Vampir. Zwar schreitet er oft durch das brennende Praioslicht, ißt Knoblauch wie Butter auf seinem Brot und weiht eigenhändig den Boronschrein, doch einige Verwirrte behaupten fest, die doch eher seltene Fledermaus niste in Hobes Haus.

 

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Nachdem es durch Hobes Politik als Akîb zu mehr und mehr Aufruhr unter den Waldmenschen der Provinz kam, entschloß sich Neset von Grauenberg zu handeln. Mit Zustimmung ihrer Eminenz wurde der Akîb seines Postens enthoben und im Traviamond 27 S.G. durch den weitaus verhandlungsbereiteren Akîb Borondieus ey Beyn ersetzt. Heute ist Hobe Minet "nur" noch Vorsteher des Borontempels zu Chereteru, und man kann Aussagen Glauben schenken, wonach er den Tod des Neset von Grauenberg nicht gerade betrauert hat...