Hyronimus Langebaart

Akîb Ni Táni Morek

Hyronimus Langabaart ist gewiß eine der seltsamsten Gestalten unter den kem'schen Adligen. Er leidet nämlich seit seiner frühesten Jugend an einer anscheinend unheilbaren Krankheit: Beim Sprechen und Schreiben vertauscht er bisweilen ein paar Worte, so daß der Sinn dessen, was er meint, nahezu vollständig verschleiert wird. Diese Krankheit aber ist beileibe nicht das schlimmste in Hyronimus' Leben, denn seit neuestem hat er einen Schreiber in Diensten, der ihn allüberall verbessert, seine Briefe erst filtert und auch ansonsten alles tut, um seinen Herrn in ein anderes Licht zu rücken. Hyronimus aber empfindet sein Leben als einzige Qual, seitdem er diesen Schreiber getroffen hat.


Hyronimus läßt sich am besten durch die Worte seines Schreibers charakterisieren: „Ich bin ein aufrichtiger, genauer, gebildeter und kenntnisreicher Mensch, womit ich in genauem Gegensatz zu seiner Hochgeboren stehe." Ob es so schlimm ist?
Zumindest hatte Hyronimus auf Táni Morek ein paar besondere Formalitäten für die Einreise festgelegt: Derjenige nur darf sich auf Táni Morek niederlassen, der den Baron im Spiel besiegt (und Hyronimus ist ein leidenschaftlicher Spieler). Jüngst jedoch ist dem Spaßvogel Hyronimus das Lachen vergangen, als nämlich ein Medicus und ein Rondrageweihter ihn nicht nur in einer Wette besiegten, sondern auch noch unter den Tisch tranken, ihn, der seit seinem dritten Lebensjahr alles Nichtalkoholische gemieden hatte, wie Zwerge das Wasser! Zu allem Überfluß hatten die beiden Sieger und vier weitere Umstehende dem Baron auch noch ihre Einsetzung in die höchsten Ämter der Insel abgeluchst, während der im Delirium an nichts oder weniger dachte.

 

***
 

Hyronimus Langebaart mußte trat im Jahre 24 S.G. zurück, als er beim Falschspiel mit dem horasischen Gesandten Adilron ay Oikaldiki erwischt wurde, der zu jener Zeit gerade die Inselprovinz besuchte. Hyronimus Langebaart wurde zum Sah Ni Morek "degradiert" und wenige Monde darauf zusammen mit Cherek al'Fessir Ni Mekábtá von gedungenen Meuchlern der Storrebrandt-Kompagnie ermordet.