Tahark Anchhabos
Hátya Ni Djunizes, Beisitzer im Crongericht
Tahark kann auf ein durchaus bewegtes Leben zurückblicken, das sich jedoch größtenteils außerhalb der Politik abgespielt hat. Bereits im Alter von 19 Lenzen trat er in die Dienste des Kahet und verbrachte 17 Jahre außerhalb seiner Grenzen. Eine Aufgabe die ihn in das ferne Land des treuen Verbündeten Vinsalt führte und ihm dort Einblicke in die "Moderne Kunst des Krieges" gewährte wie man sie nur direkt in dieser dekadenten Umgebung erlangen kann. Das unmittelbare bevorstehen eines unfreundlichen, diplomatischen Aktes und die zweifelsohne daraus folgenden Komplikationen für das Kahet veranlassten Tahark dann, zu einer Aufgabe seiner einträglichen Position im horasischen Heer und zu einer spontanen Rückreise in die Heimat. Dennoch, diese Zeitspanne ist nicht ohne Folgen für die persönliche Entwicklung des heutigen Háyta ni Djunizes geblieben. Seine Vorliebe für horasische Kleidung, sein Stilempfinden und seine Manieren wurde während dieser Zeit geformt. Aber auch seine politische Weltsicht wurde während dieser Zeit geprägt, auch wenn sich die hehren, moralischen Lehren und Anschauungen, die er aus dem Ausland mitgebracht hat, sich im täglichen politischen Leben des Kahet als nicht unbedingt richtig erwiesen haben. Die Jahre als Akîb ni Seku Kesen haben ihn vielmehr zu einer pragmatischen, reformistischen Sicht der Dinge gebracht. "Die Politik und die Verwaltung müssen sich den Gegebenheiten anpassen und nicht umgekehrt!" Dies ist mit Sicherheit eine der Lehren die er aus seiner bisherigen Amtszeit mitgebracht hat, wobei sicherlich auch seine Differenzen mit dem ehemaligen Cronjustiziar zu dieser Sichtweise beigetragen haben. Seine Berufung zum Gerichtsbeisitzer muss wohl auch im Kontext zu den Lehren gesehen werden, die er aus diesem "Konflikt" gezogen hat. "Wenn man es nicht selber macht, wird es so gemacht, wie man es nicht gemacht haben will!" Diesen Ausspruch soll der Akîb im Hinblick auf die Berufung in dieses Amt getätigt haben. Eine Aussage die wiederum für die pragmatische Grundhaltung des Háyta spricht.
Seit seinem Amtsantritt hat er vor allem sein Augenmerk auf die wirtschaftliche Entwicklung der Tá'akîb gelegt. Es ist nun einmal für ihn eine unumstößliche Tatsache, dass es den Menschen gut gehen muss, wenn man sie vernünftig regieren will oder aber es muss zumindest die Aussicht bestehen, dass es ihnen unter der eigenen Regierung gut, bzw. besser, gehen wird. Dies ist sicherlich eine Haltung, die er auch auf sein neues Amt, als Háyta ni Djunizes, übertragen wird. In der großen Politik des Kahet war er bisher noch etwas zurückhaltend, so dass ihn wohl nur aufmerksame Beobachter derselben kennen. Eine Einstellung die er in Zukunft wohl aufgeben muss, will er seiner neune Position gerecht werden. Diese Bühne hatte er einst als glühender Anhänger des Canclers betreten, doch diese Anhängerschaft an eine der größten Personen der kemschen Politik, ist zwar nicht auf dem harten Boden der Realität des ehemaligen Koventes zerschellt, doch hat sie sich mitunter in eine aggressiv nach außen getragene, dennoch wohlwollende Opposition gegenüber dem Cancler verwandelt. Trotzdem dürfte Tahark auch hier über kurz oder lang zu einem eigennützigen Pragmatismus finden.
Was seine Person als solche angeht, so hat er doch einige Marotten mitgebracht, dazu zählt sicherlich sein Hang sich dunkel zu kleiden, dies jedoch, wie schon erwähnt, durchaus stilvoll nach horasischem Vorbild. Auch das er zumeist ein, im Dschungel ziemlich nutzloses, Rapier mit sich zu führen pflegt. Es heißt er wäre auch dem Duellieren nicht ganz abgeneigt, obwohl sich niemand an ein Duell oder auch nur eine Forderung zum selbigen erinnern kann. Tahark Anchhabos ist sicherlich kein Riese, mit seinen 1,75 Schritt ist er aber auch kein Zwerg, sein Gesicht, das sich hinter einem gepflegtem Spitzbart versteckt ist sicherlich nur durchschnittlich, das einzige was die Menschen daran hindert den Háyta gleich wieder zu vergessen sind seine dunklen Augen, die die Angewohnheit haben teilweise ziellos ins Leere vor sich hin zu starren oder aber auch seinen Gesprächspartner ein etwas ungutes Gefühl zu geben. Dazu trägt sicherlich auch seine offen gezeigte Entschlossenheit bei, die von seiner leisen, aber eindringlichen Stimme umrahmt wird.
Seine Bindungen an die alten, großen kemschen Familien sind, wenn sie denn überhaupt vorhanden sein sollten, sehr sehr schwach und bisher hat er auch noch kein offenes Interesse daran gezeigt diesen Umstand zu verändern. Man sieht Tahark regelmäßig in den Boronstempel gehen, denn er ist ein glühender Verfechter der Vormachtstellung der alleinseeligmachenden Boron-Staatskirche. Allerdings muss man auch gestehen, dass er der ehr liberalen Strömung innerhalb der Kirche anhängt. Was seinen Familienstand anbelangt ist nur zu sagen, dass er unverheiratet und bisher kinderlos ist. Von einer Geliebten oder anderweitigen Verbindung ist in Seku Kesen nichts bekannt, auch wenn er ab und an in Begleitung einiger Damen gesehen wurde, der Háyta scheint sich alle Optionen offen halten zu wollen.